Abenteuer Leben Kabel 1

Lanzenstoß

Mitglied
Beiträge
194
Nicht vergessen: bald kommen die TOP 8 der Messer! Reportage auf Kabel 1!

Grossartiger Journalismus ist uns gewiss!

Ja nicht verpassen, wer sich informieren möchte!

lg,
R.
 
Hahaha, das ist - ich schwöre - das erste Mal, dass ich einen derartigen Beitrag gesehen hab, schaue sonst nicht so oft fern.

Ich war ja aufgrund der vielfältigen Berichte hier schon auf einiges gespannt, aber das halt ich fast nicht aus.

Weiß grad nicht, ob ich lachen oder weinen soll
:jammer: oder doch lieber :D

Das lustigste an das ich mich erinnern kann:

Zum Eickhorn (57 HRC): O-Ton: "Wie aber schafft man es, so ein Messer scharf zu bekommen?"

Und dann zum Sushi-Messer: "Die fertigen Messer kosten JE NACH GRÖSSE 300 bis 8500 Euro", klar doch.

Kopfschüttelnde Grüße
Wischi
 
Alles schon mal dagewesen, nur ein lauer Aufguß (= Wiederholung). Lief schon mal auf ProSieben im vergangenen Jahr, und schon damals auch nur ein Zusammenschnitt aus vergangenen Sendungen. Siehe hier, die SuFu gibt etliche Diskussionen zu solchen "journalistischen Glanzleistungen" preis.

Einfach nur nervend...:jammer::teuflisch:irre::glgl:


Grüße,
Church
 
.... und schon damals auch nur ein Zusammenschnitt aus vergangenen Sendungen. ...

Jepp. Ein Zusammenschnitt der dümmsten Texte aus vergangenen Sendungen. Und ich finde es schlichtweg schlimm, was für ein Blödsinn da erzählt wird!
Nur allein die Tatsache von der größten Härte auf die schärfste Schärfe zu schliessen ... Volksverdummung!
 
Durch Zufall habe ich den Quatsch auch gesehen. Dümmer geht es ja nun wirklich nicht. Vor allen Dingen dieser ständige Gleichsetzung von Rockwell und Schärfe. Wirklich traurig, dass solche Fehlinformationen folgenlos gesendet werden dürfen!
 
Den Beitrag habe ich vergangenes Jahr auf Pro Sieben gesehen. Man darf wirklich die Kompetenz dieser Journalisten anzweifeln. Man kann nicht behaupten, eine Klinge wäre schärfer, je härter sie ist.
Wie auch immer.
Ich sehe mir solche Sendungen nicht mehr an. Man wird schlichtweg für dumm verkauft.
 
Das größte Problem meiner Meinung dabei:
Hier im Forum können die Leute so einen Schwachsinn erkennen (ok, die meisten sollten es können ;)). Nur wie schaut es mit dem "Rest der Welt" aus?

Jepp, genau, gaaanz finster:

"Du sammelst doch Messer?"
"ja"
"Handgemachte, oder?"
"jepp"
"Und die sind teuer?"
"kann passieren"
"Und dann sind die nicht mal unter den ersten 8 der schärfsten Messer, wenn die so teuer sind? Sogar ein einfaches Schweizer Messer ist schärfer!"
"grmbl" .... es folgt dann eine etwas längere Erklärung, dass der Beitrag totaler Blödsinn ist ... das man durch Erhitzen des Stahls kein Kohlenstoff hinzufügt und und und ....

Und so hat jetzt die Tischkante von meinem Schreibtisch ein paar Zahnabdrücke mehr ;)
 
@Andreas, voll d'accord.
Genau so ist es leider. Ich habe diese spezielle Sendung - bewußt - nicht gesehen. Hatte aber Gelegenheit, mit jemand fast genau diesen Dialog, den Andreas beschrieben hat, zu führen.

wir standen in der Küche rum, und derjenige lobte mal wieder seine ultra was weiss ich wie hochverdichteten Stähle, und war dann völlig von den Socken, als ich mit meinem alten, angelaufenen Sodbuster WIRKLICH schneiden konnte.

"haste das selbst gemacht (meist sind meine selbstgemachten angelaufen)?"
Nee, vom Flohmarkt, 50 Cent, restauriert, bisschen Gelber Belgier und Chromoxidriemen, und schon landet man eigentlich bei den Top 8.

Was Journalisten angeht, so findet meine Skepsis inzwischen fast nur noch mit Mühen Grenzen.

Ich habe in meiner Abteilung jetzt so einen, der macht Public Relations, und so haben wir halt auch ab und an Journalisten in der Firma.

Man kann denen erzählen was man will, die Story wird dann umgemodelt, und in allen Fällen falsch neu erzählt. Vor allem nachprüfbar falsch.

Mag sein, dass der Normalmensch das nicht sieht. Aber das ist ja das Schlimme.

Ich für meinen Teil lehne konsequent alle Interviews ab, niemand darf mich zitieren, und niemand darf ein Bild von mir veröffentlichen. Alle Berichte, die mit meiner Firma zu tun haben, will ich lesen, und zwar vorher, und alle meine Korrekturen werden übernommen, oder ich untersage die Veröffentlichung.
Klappt auch nicht immer. "Der Zeitdruck, noch in diese Ausgabe, da haben wir uns gedacht.....".

Nun gut, ich hab mir gedacht, die kriegen nie wieder eine Story, und schon mal gar keine Anzeige mehr. Aua.

Aber zurück zum Journalistentum im allgemeinen: Das Gute an meinen Erfahrungen ist, dass ich nichts mehr glaube, was mit mehr oder weniger Getue daherkommt, und ich nehme weder FAZ noch die öffentlich-rechtlichen aus.

Soll man gegen diese Berichterstattungen wettern?
Ich meine: ja. Muß man. Auch hier im Forum gibt es genug Leute, die sich an alles herantasten, und die verschlingen jeden Bericht.
Und da haben die Kundigen auch die Pflicht, "journalistisch" im besseren Sinne tätig zu werden.

Manchmal möchte ich auch resignieren, und wenn man dann auch noch das Glück hat, auf Dogmatiker zu treffen, die der Meinung sind, nur japanische Messer taugen was, und zwar für alles, und mitkriegt, dass, egal was man sagt, der Dogmatiker nur schon seine bereits vorgefasste Meinung in neue Gegenrede kleidet.

Was ist der Grund? Wollen Journalisten uns absichtlich verarschen? Glaub ich eigentlich nicht.

Die glauben, dass die Wahrnehmung von Informationen und das Schreiben "aus dem eigenen Verständnis heraus" die Sachen eigentlich fehlerlos und für jeden verständlich wiedergibt.

Das ist bei technischen Sachverhalten im Allgemeinen mit einem hohen Grad an Irrtum verbunden.

Seien wir doch mal ehrlich, die hier im forum öfter zur Sprache gebrachte journalistische Meldung von Löwenherz und Saladin ist vordergründig klasse und voll überzeugend, in der technischen Realität leider nur unter gewissen Randbedingungen machbar.

Egal, ich reg mich wieder ab.

Aber man sollte immer auf solche Sendungen aufmerksam gemacht werden.

Damit man wenigstens hier die Chance hat, mehr Leute mit Richtigstellen zu erreichen.

Was ist die Hauptaufgabe von Wissenden? Enthypen. Tja.

Es gibt ja auch gute Beispiele. Als ich damals im Messermagazin den Test über Cold Steel und Busse veröffentlichte, habe ich den Artikel mindestens 10 mal zwischen Herrn Wieland und mir hin- und hergehen lassen. Er sollte ja lesbar sein für ein möglichst breites Publikum, und dabei korrekt sein. Das war ein sehr überzeugende und angenehme Zusammenarbeit.

Mal sehen, ob ich sowas mal wieder auf die Beine kriege.
 
Ich habe das Gefühl das den Journalisten die Fakten einfach nicht sensatsionell genug erscheint. Dieser "Wow" effekt fehlt. Ich habe mir auch schon diverse Sendungen über Messer angeschaut und habe einfach nur noch mit dem Kopf geschüttelt. Ganz ehrlich also ich kaufe mir ein einfaches Messer von Fiskars, schleife es und es scharf wie... es schneidet feinsten schnittlauch in der Luft etc. Papier etc sowieso.
Nun ja also das mit der Härte=Schärfe ist z.T. doch schon so... oder?

Ich erkläre mir das so das je härter der Stahl ist die Schneide selbst durch die Schleiftemperatur bzw. -reibung sich weniger verformt und zum Grad wird. Zusätzlich hält die Schneide bei gleicher Schärfe länger. Da gibts natürlich dann wiederum Extreme: Wenn der Stahl zu weich ist für die gewünschte Schärfe wird dieser zum Grad, weil er keine Stabilität aufweißt und somit sich verformt, zerfranst. Wenn dieser jedoch zu hart ist... bricht dieser aufgrund der Kräfte beim Schleifen weg.
 
....Ich erkläre mir das so, dass .....
Genau, das ist das Problem.

Viele Leute erklären sich die Zusammenhänge selbst, ohne aber über Kenntnisse zu verfügen. Dabei wäre es - auch für die Journalisten, die weiter vorn angesprochen wurden - doch sinnvoll und zumutbar, elementare Zusammenhänge einfach nachzulesen. Hier im Forum ist geballtes Wissen über die Suchfunktion erreichbar, und dann gibt es ja auch noch Fachbücher aus Papier, z.B. Messerklingen und Stahl von Roman Landes. Es geht doch auch nicht gegen den Selbstwert, einen Fachtext mit Quellenangabe zu zitieren, das gereicht allen zur Ehre!

Es muss sich niemand etwas Halbgares zusammenreimen, alles wurde schon vielfach von Experten "auf dem Silbertablett" präsentiert. Bei der Lektüre werden dann auch die Unterschiede zwischen "Grad" und "Grat" deutlich.

Gruß

sanjuro
 
Zurück