Ärger wegen neuen WaffG - Messer abgenommen

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Klar das das Thema hier so behandelt wird, aber meiner Meinung nach ist es was anderes. Er hat (unbeabsichtigt) einen Polizisten belogen. Ein Teleskopschlagstock ist eine Waffe, und er hat die Frage des Polizisten verneint. Das ist für Polizisten eine extrem heikle Situation, und ich kann jeglichen Unmut verstehen.

Es geht also nicht primär um das Führen eines Messers, sondern um eine falsche Angabe gegenüber dem Polizisten.

Was aufrüsten angeht eine kleine Geschichte. In meiner Stadt*, ist vor kurzem ein 65 jähriger ohne Motiv, Vorwarnung oder Sonstiges auf der Strasse am hellichten Tag niedergeschlagen worden. Er liegt im Koma, und wird vielleicht sterben. Ich habe letzten Sommer eine ähnliche Situation (als Ersthelfer und Zeuge) miterlebt.

L.

*Wien
 
Ich glaube du hast dich verlesen.
Ich habe den Polizisten auf die Frage ob ich Waffen mit mir führe gleich gesagt das ein Messer und ein Teleskopschlagstock mit dabei sind.
Allerdings dachte ich das es nicht verboten ist.
 
Die Frage ist: Steht sowas im polizeilichen Führungszeugnis? ...
Eingetragen ins polizeiliche Führungszeugnis wird ab einer Geldstrafe von mehr als 90 Tagessätzen oder einer Freiheitsstrafe von mehr als 3 Monaten. Dazu braucht es aber deutlich mehr als ein Ordnungsgeld.

Soweit ich weiß natürlich, bin ja kein Lawyer.

Grüße,
Steffen

Nachtrag: Link gefunden, das sind Lawyer ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Braucht man als unbescholtener Bürger in Deutschland tatsächlich einen Schlagstock oder ist der wohl eher nötig bei einer gewissen "Gewalterwartung" :confused:
Wenn alle Bürger in dieser Art aufrüsten und Gewalt im Alltag erwarten kommen wir in eine Spirale hinein, die den Staat veranlasst sein Gewaltmonopol unverhältnismäßig auszubauen. 12cm Klingenlänge sind dann wohl das geringste Problem.

Klar, der unbescholtene Bürger verlässt sich darauf, dass
1. Die Gesetzeshüter immer in der Not rechtzeitig an Ort und Stelle sind und
2. Der liebe Gewalttäter ebenfalls die Waffe zu Hause lässt, da es ja verboten ist

Zudem sind natürlich die "bösen" Bürger, die sich lieber selber schützen anstelle sich zusammenschlagen zu lassen, an der Verschärfung des WaffG Schuld. :rolleyes:

Hmm, ich wollte ja noch ein anders Smilie einsetzen, verkneife es mir aber lieber doch :argw:

Gruß
Beowolf
 
Was haltet ihr vom neuen Waffengestz das anscheinend nur unbescholtene Bürger wie mich erwischt?

Was erwartest du? :confused: Bist selber schuld an dem was passiert ist! Mich beruhigt es jedenfalls, dass sog. "unbescholtene" Bürger ihren Schlagstock von der Polizei abgenommen bekommen, wenn sie diesen in der Öffentlichkeit spazieren tragen!
Ein Messer kann als Werkzeug benutzt werden, ein Schlagstock nicht.
 
Ich würde um sicher zu gehen gar keine erkennbare Waffe mit mir führen. Es gibt Alltagsgegenstände, die sich durchaus auch ganz gut zur SV eignen und bei einer Kontrolle zu keinerlei Probleme führen (ein stabiler Kugelschreiber, ein Autoschlüssel, eine Nagelfeile etc.). Ist natürlich ein Kompromiss, aber einer mit dem ich eher leben kann als vollkommen unbewaffnet abends mit Bus und Bahn unterwegs zu sein.

Ja ja, jetzt kommen wieder einige, die Fragen ob ich in nem Krisengebiet leben würde, dass ich so was nötig habe. Aber eine abendliche Fahrt in den öffentlichen Verkerhsmitteln mancher Orte kann ganze Weltbilder umwerfen... ;)
 
ich finds ja interessant, wie schnell sich plötzlich alle ans neue waffengesetz gewöhnt haben und sich erdreisten, wie es denn jemand wagen kann einen einhandfolder und sogar noch nen schlagstock mitzuführen.

vor nem monat fanden es noch alle furchtbar solche dinge nicht mehr führen zu dürfen.

die lämmchen gewöhnen sich schnell an neue dinge...
 
Das neue Gesetz trifft sicher nicht nur unbescholtene Bürger.
Im großen und ganzen wird es seinen Beitrag zu mehr Sicherheit leisten, wenn potentiellen "Messerstecher-Gangsta-Jugendlichen" :argw:(JOJOJO)die Messer abgenommen werden.

Jedoch bin ich andererseits auch der Meinung, dass jeder Bürger das Recht auf Selbstverteidigung hat. Das steht schon im BGB und dort wird es Notwehr genannt. Ich gehe noch einen Schritt weiter und sage, dass prinzipiell jeder Bürger auch das Recht auf bewaffnete Selbstverteidigung hat, wenn er z. B. von mehreren angegriffen wird oder er eine "das Leben bedrohende Behandlung" zu erwarten hat. (natürlich erst nach sorgfältiger Abwägung und wenn möglich nach Androhung des Waffeneinsatzes)

Das Hoheitliche Hilfe nicht immer und überall sofort zur Stelle ist, ist ja allgemein bekannt.

Das der Staat seinen Bürgern nun das Recht, Waffen zu tragen (was bis vor ein paar Tagen noch erlaubt war), komplett verwehrt, finde ich ehrlich gesagt nicht richtig. :(

Klar kann ein Teleskopschlagstock nicht als Werkzeug verwendet werden, es ist ja auch eine Waffe. Und prinzipiell wäre es doch besser, wenn ein Teleskopschlagstock als (Verteidigungs-)Waffe eingesetzt wird als ein erlaubtes Messer.

Dessen Folgen sind nicht so leicht tödlich wie die Folgen des scharfen Werkzeugs.

Besser hätte ich eine Regelung gefunden, wo es jungen Erwachsenen und/oder mehrfach Vorbestraften verbietet, Waffen zu führen.

Das es jetzt alle trifft finde ich nicht richtig.
 
Und was die Maximalstrafe von 10.000 Euro angeht, die hier und im Internet durch die Gegende geistert, so vermute ich ja, das sich das irgendwelche Journalisten aus den Fingern gesogen haben.

Vermuten kann man viel, der Blick ins Gesetz erleichtert die Rechtsfindung - siehe WaffG §53 (2).

Herrgottnochmal, ich bin auch kein Anwalt. Aber ich kann google bedienen und
wenigstens hier http://www.gesetze-im-internet.de/ nachlesen. Ist es denn so schwer, sich wenigstens um ein Mindestmass an Sachkenntnis zu bemühen, oder wenn nicht, wenigstens die Klappe zu halten.

Pitter
 
Hab ich noch vergessen zu schreiben:

Toll das endlich mal wieder nen Thread da ist in dem wirklich jeder seine Meinung schreiben kann.

Ich finds neue Waffengesetz scheiße.
OT: Threads in denen lauter Leute ihre unbegründete Meinung schreiben auch .... und allen außer mir sollten Waffen verboten werden ...

Herr schmeiß Hirn ...

El

PS: War nen Privater post, nicht das ich mal wieder Fan post bekomme, dass man sowas als Moderator nicht sagen darf ....
 
Was erwartest du? :confused: Bist selber schuld an dem was passiert ist! Mich beruhigt es jedenfalls, dass sog. "unbescholtene" Bürger ihren Schlagstock von der Polizei abgenommen bekommen, wenn sie diesen in der Öffentlichkeit spazieren tragen!.

Geschmacksache. Mich nicht. Auf der einen Seite gibts ein riesen Bohei, wenn ein älterer Mann in der U-Bahn zusammengeschlagen wird. Und jeder schreit nach mehr Courage. Auf der anderen Seite bemüht man sich bis zum Irrsinn, all das zu verbieten, was Gewalttäter mit sich rumschleppen - was diese nicht stört, den nicht kriminellen Bürger aber weiterer Mittel zur Notwehr und Nothilfe beraubt.
Ja, das ist ein schmaler Grat zu "Freie Waffen für freie Bürger" - was ich auch nicht möchte. Aber unsere Politik, die Medien aber vor allem die Menschen sollen sich mal entscheiden, was sie wollen. Und was sie sein wollen. Dumme Opfer oder wehrhaft. Und zu letztem gehört auch, dass man mal damit aufhört, sich jeden Scheiss verbieten zu lassen.

Ja, das ist in der aktuellen Situation weder politisch noch in den Medien vermittelbar. Und ja, Gesetze sind, wie sie sind. Aber da ist dennoch ein ganz gehöriger Wurm drin. Nämlich in der Grundeinstellung. Die Messer sind dabei nur ein Würmchen.

Pitter
 
Im großen und ganzen wird es seinen Beitrag zu mehr Sicherheit leisten, wenn potentiellen "Messerstecher-Gangsta-Jugendlichen" :argw:(JOJOJO)die Messer abgenommen werden.

Du bist Polizist? Glückwunsch - denn genau die haben die Politiker mit dem WaffG zu Deppen gemacht. Denn die dürfen jetzt darüber spekulieren, was denn noch ein sozial adaequater Grund sein soll, und was nicht. Und wenn die Polizei nicht massenhaft verdachtsunabhängige Personenkontrollen durchführt - was dann wieder mit dem Geeier von wegen allgemeine kriminologische Erfahrung begründet werden muss - wird man ausser ein paar Blöden, die ehrlich antworten, keinen erwischen, der eine Straftat begehen will.

Diese ganze Nummer ist eine Verarsche und eine Rechtsunsicherheit allererster Güte.

Ich kann hier nur für Bayern sprechen. So wie es aussieht, werden vom StMI Hinweise an die Behörden rausgehen, wie mit dem WaffG zu verfahren ist. Und zumindest was Messer angeht, ist das, was aktuell (!) angedacht ist, eine Einstellung, mit der ich gut leben kann. Das Problem: Erstens gilt das nur für Bayern und zweitens gibts Rechtssicherheit erst nach einem rechtskräftigen Urteil in einer höheren Instanz.

Befriedigend kann das nicht sein, weder für Bürger, noch für die ausführenden Organe. Mal ein paar Sicherheitsjunkies aussen vor, die alle anderen, ausser sich selbst, am besten nackig und verdrahtet sehen wollen.

Pitter
 
Hmm, als ich den Beginn dieser Diskussion gelesen habe, dachte ich "jetzt kommts endlich, wir tun uns zusammen und helfen dem Mann, das durchzuziehen!". Von Wegen Klärung aller unklaren Fragen durch gemeinsame Finanzierung eines Muster-Verfahrens gegen dieses Drecksgesetz.

Was sehe ich anstelle dessen? Angriffe gegen den Geschädigten und eine Schwachsinns-Diskussion, die einem die Tränen in die Augen treibt. Typisch deutsch, oooooh ein GESETZ!!!! Bloss nicht aufmucken!!!

Danke, Leute, Ihr seid Klasse.

Wenigstens beim letzten Kommentar von Pitter hab' ich noch mal gut gelacht.
 
ich finds ja interessant, wie schnell sich plötzlich alle ans neue waffengesetz gewöhnt haben und sich erdreisten, wie es denn jemand wagen kann einen einhandfolder und sogar noch nen schlagstock mitzuführen.

vor nem monat fanden es noch alle furchtbar solche dinge nicht mehr führen zu dürfen.

die lämmchen gewöhnen sich schnell an neue dinge...

Danke Bonemachine, Du hast genau das ausgedrückt, was mir beim lesen dieses Beitrags schon die ganze Zeit durch den Kopf ging!:super:

Es überkommt einen das Gefühl, das alles was bewegt wurde von Seiten
des Forums eh umsonst war...............leider.
 
... Beides abgenommen und Anzeige folgt laut der Polizisten. ...
Hallo BORKE,

kannst du bei neuen Entwicklungen in der Sache hier etwas dazu schreiben?
Dann hätte man mal einen ersten Erfahrungswert. Wäre nett.

Danke,
Steffen

PS. Jetzt schaue ich mir erstmal das da an ... fast nackig ...
 
Sehe ich genauso, die Polizei ist wieder mal die Leidtragende von schlecht durchdacht oder formulierten Gesetzen. (Stichwort "purer Aktionismus")

Besser wäre die konsequentere Überwachung bestehender (und größtenteils sinnvoller, bewährter und guter) Gesetze, als die immer stärkere Ausdünnung der Polizeipräsenz und Schaffung neuer, immer undurchschaubarerer Gesetze.

Beispiel:
Das Telefonieren mit dem Handy kostet 40,-- € (eigentlich sehr viel, wenn man das damit vergleicht, das das Nichtangeschnalltsein 30,-- € kostet). Da es jedoch kaum überwacht wird, telefonieren trotzdem viele beim Autofahren, und würde es 100,-- € kosten.

Aber schauen wir mal weiter, vielleicht wird das ganze ja wieder gekippt (Stichwort: Verstoß gegen den "Grundsatz der Bestimmtheit").
 
Bei einigen der Beiträge hier konnt ich nur ungläubig den Kopf schütteln, ich finde es erschreckend das sogar hier schon Stimmen laut werden wie toll es doch ist das jemandem ein gefährlicher Schlagstock abgenommen wird. Klar, ein Schlagstock ist einzig und allein als Waffe gedacht (obwohl man selbst den auch als Werkzeug gebrauchen könnte), aber mal ehrlich, ich würde lieber nen Schlag mit nem Schlagstock als einen Messerstich abbekommen. Wie können wir uns hier ernsthaft darüber beschweren wenn uns untersagt wird unsere liebgewonnen Messer ohne triftigen Grund mitzuführen und gleichzeitig applaudieren wenn anderen Leuten alle Mittel zum "Selbstschutz" abgenommen werden. Das ist doch genau das was Otto-Normalbürger an dem Gesetz zum Verbot von Einhandmessern so toll finden (wenn sie es überhaupt mitbekommen), dass "gefährliche Waffen" und ihre Träger aus der Gesellschaft entfernt werden.

Herzlich willkommen im Überwachungsstaat.
 
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