Ärger wegen neuen WaffG - Messer abgenommen

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Achja? Wenn du so ein hilfsbereiter, für sein gutes Recht einstehender (und augenscheinlich endlos naiver) Rebell bist, dann hilf hier doch bitte ganz alleine.
Warum? Weil ich niemanden unterstütze, der so eine hanebüchene Geschichte auftischt, bei der ich irgendwie den fahlen Beigeschmack der Unausgegorenheit nicht loswerde. ...

Also was du "gemeinsam finanzierst" und "klärst" ist deine Sache, aber ohne mich - Danke :)...........

Ruppert (der weiterhin täglich einen Einhandfolder trägt, aber eben noch nicht komplett matschig in der Birne ist)

Danke für das "matschig in der Birne", aber Deinen Beiträgen entnehme ich, dass Du offenbar gar nichts verstanden hast. Und dass jemand Hilfsbereitschaft verwerflich findet habe ich auch noch nicht gehört.

Aber.... Du wirfst mir naive Rebellion vor und gestehst gleichzeitig einen permanenten Verstoß gegen das Waffengesetz ein? Wow, das ist sicher weder ein naives noch ein rebellisches Vorgehen, lässt mir die Gruppe der 20jährigen Studenten und Kampfsportler, zu der Du ja nach eigenen Angaben gehörst, in einem ganz neuen Licht erscheinen und zeigt deutlich deine Intelligenz und dein durchdachtes Handeln!

Sei beruhigt, bei einer eventuellen gemeinsamen Finanzierung eines Musterverfahrens, das im Übrigen wegen der ohnehin geringen Kosten von Verwaltungsgerichtsprozessen (es handelt sich ja um eine OWIG) nicht all zu teuer wird, kann man auf aggressive und kontraproduktive Gestalten wie Dich getrost besser verzichten. Wenn's mir persönlich passieren würde, würd' ich es auch ohne fremde Hilfe durchziehen, in der Hoffnung, dass für alle etwas Positives dabei herauskommt.

Achim
 
Zitat aus einem anderen Thread:
Wenn wir hier anfangen, uns wie die Judäische Volksfront mit der Volksfront von Judäa zu zanken, lacht sich der "Römer" Körting den Puschel vom Helm...

Zweitens: die Erfahrung des Threadstarters zeigt für mich, dass der "Römer" nun die trifft, die er treffen wollte.
Was auch immer man dazu denkt.
Für eine weiterführende juristische Auseinandersetzung ist diese Ausgangslage (Schlagstock, Ort) m.E. wenig aussichtsreich.

Grüße,
Steffen
 
...
dachte ich "jetzt kommts endlich, wir tun uns zusammen und helfen dem Mann, das durchzuziehen!". Von Wegen Klärung aller unklaren Fragen durch gemeinsame Finanzierung eines Muster-Verfahrens gegen dieses Drecksgesetz.

Was sehe ich anstelle dessen? Angriffe gegen den Geschädigten und eine Schwachsinns-Diskussion, die einem die Tränen in die Augen treibt.
Ich verstehe Deine Reaktion nicht wirklich.
Wie stellst Du Dir das mit dem Hinterkopfwissen vor, dass nichtmal hier im kleinen Kreis und nicht komplett öffentlich, halbwegs Einigkeit oder planmäßige Vorgehensweise, bzw. Planung zu einem Vorgehen möglich ist ?

Die paar Forumiten, die das nötige Wissen haben, wie man vorgehen könnte, haben nach wie vor Sorgen, dass ihr Name evtl. öffentlich bekannt wird, und halten sich deshalb zurück, das betrifft die Juristen als auch die Polizisten, die im Forum aktiv sind. Du bist bislang der Einzige, der aus seinem beruflichen Fachwissen etwas näher erläutert hat - das reicht aber nicht. Und wirklich verbindlich ist es auch nicht, davon abgesehen, aber die Erläuterung war jedenfalls eindrucksvoll.

Was Du da jetzt schreibst, klingt wie die Aufforderung an Blinde, anderen Blinden was über Farbe zu erzählen, oder das zwei verschieden Kranke sich gegenseitig fachmedizinisch kurieren sollen.

Wenn der Betroffende hierher kommt, und erst mehrfach gedrängt werden muss, seine Hintergründe näher zu erläutern, und das dann wie Vorwürfe aussieht, hat der Betroffene das erstmal selbst verbockt. Bei dem vielen Mist, der hier in den letzten Wochen im Forum geschrieben wurde, ist so eine zurückhaltende Reaktion nicht aussergewöhnlich.
Das geht von "erstmal abwarten", "ziemlich berechnend", "provozierend" bis zu "passt hinten und vorne nicht" (von mir).

Ich sach Dir was Achim:
Wenn bestimmte Forumiten in diese Lage käme, wäre ich mit einem Obulus dabei - wenn es denn nötig werden sollte - aber nicht bei irgendjemand, der nichtmal ernsthaft versucht, den vermeintlichen Sachverhalt wenigstens sachlich darzustellen. Zudem sind wir keine Gewerkschaft mit gut gefüllter Streitkasse, und wenn andere Forumsneulinge hier in Schriftgröße 24 zu finanzieller Unterstützung aufrufen, sollen sie doch erstmal selbst etwas zur Sache beitragen, anstatt den Hals weiter als nötig aufzureissen.
Für einige Andere hier wie auch für mich stehen da noch immer zuviele Fragezeichen.

Ich für meinen Teil glaube erst mal gar nichts mehr, was hier mitunter sehr eindrucksvoll dargeboten wird - ich bin gegenüber Forumsneulingen aus Erfahrungen der letzten Zeit sehr misstrauisch geworden. Und ein bisken mentale Distanz zu manchen Schilderungen im Forum würde Einigen sicher ganz gut tun, während andere "Experten" sich aus ihrer sicheren Position besser ganz raushielten - auch mit nutzlosen Provokationen und haltlosen Unterstellungen.

@ Bert:
Schön, dass das auch anderen aufgefallen ist :argw:

Gruß Andreas
 
Dann geb ich auch mal meinen Senf dazu. Ich kenne den Threadstarter nicht uns möchte ihn nicht persönlich treffen: also BORKE, das ist keine Beleidigung, sondern eher ein Versuch, andere Mitglieder zu "beruhigen", was die Durchführung des Waffengesetztes angeht:

Stellt euch doch nur mal die Situation vor: ein Bahnhof, angenommen dort herrscht viel Gewaltpotential von Jugendlichen, das sagt der Threadstarter und das bestätigt die Kontrolle und die gezielte Frage nach Waffen. So, jetzt "erwischen" die Polizisten einen Jugendlichen, egal welcher Nationalität, am Bahnhof mit einem Messer mit fast 10cm Klinge und einem Schlagstock, der nun wirklich nur für das eine gut ist....was erwartet ihr? Das ist doch genau die Klientel, die das neue Gesetz treffen soll!
Meint ihr echt, in dem Fall hätte er ein 12cm Fixed behalten dürfen, weil er auf sein "Recht" pocht? Ich glaube eher nicht...

Wie gesagt, BORKE, ich gehe davon aus das du die Wahrheit sagst, aber woher sollen die Polizisten das wissen? Das könnte ja jeder potentielle Gewalttäter auch behaupten.


Von daher trage ich weiter mein Einhandmesser, der oben beschriebene Fall hätte meines Erachtens auch vor dem Gesetz passieren können, die Polizei war doch vorher nicht machtlos, wenn sie eine Gefahr für die Menschen gesehen hat.

Hi,

obwohl ich mir fest vorgenommen habe, mich aus solchen Diskussionen rauszughalten und so mancher sich jetzt sicher denkt, "hätte er es doch getan" :D
Mr.S hat absolut recht. Das was BORKE passiert ist, wäre genauso auch ohne das neue Gesetz passiert.
Klar ist es Scheisse, dass man als steuerzahlender, rechtschaffender Bürger unter diesen Volldeppen leiden muss.
Klar würde ich mich auch eher mit einem Schlagstock verteidigen wollen als mit dem Messer, das für mich eher Werkzeug ist und das letzte Mittel zur SV.
Und ja, ich bin Berufspendler und habe täglich in Bus, S- und Strassenbahn öfter die Klientel direkt vor Augen, die BORKE dazu bewogen hat, sich auszurüsten.
Aber solange es nunmal so ist wie es ist, und man keine Langzeit Erfahrung hat, wie das neue Gesetz in der Praxis gehandhabt wird, werde ich auch darauf verzichten, meine "Einhändigen" gassi zu führen.
Eventuell werde ich mir ein Pfefferspray zulegen um mir die zwei- und vierbeinigen Plagen im Notfall vom Hals zu halten und da ich eh immer mindestens ein SAK dabei habe ist auch der Verlust der Werkzeuge gering :hmpf:

Grüße

Markus
 
Ja, das ist ein schmaler Grat zu "Freie Waffen für freie Bürger" - was ich auch nicht möchte. Aber unsere Politik, die Medien aber vor allem die Menschen sollen sich mal entscheiden, was sie wollen. Und was sie sein wollen. Dumme Opfer oder wehrhaft. Und zu letztem gehört auch, dass man mal damit aufhört, sich jeden Scheiss verbieten zu lassen.
Pitter

Ich gebe dir völlig recht und teile deine Einstellung. Gleichzeitig denke ich, dass die meisten Menschen natürlich nicht wissen, was sie wollen. Das herauszufinden, gehört m.E. zum Schwierigsten überhaupt.

Das wirkliche Dilemma sehe ich aber woanders. Selbst wenn die Mehrheit wüsste, was sie will – welche Konsequenzen sollen die Menschen daraus ziehen? Konkret: Wen sollen wir wählen? Wer vertritt Menschen mit einem Bekenntnis zum wehrhaften selbstverantwortlichen Bürger mit Zivilcourage?
Öffentlich bekennen sich dazu nur Kräfte, die ich auf keinen Fall in irgendeinem Amt sehen möchte.

Dem deutschen Mainstream-Politiker läuft es kalt über den Rücken bei der Vorstellung von souveränen Bürgern, die notfalls beherzt eingreifen, wenn jemand körperlich bedroht oder angegriffen wird. „Deine Waffe sei das Handy.“

Wir leben meiner Meinung nach in einer Schein- (vielleicht besser „Anscheins"-) Demokratie. Seriöse Politiker mit Mut zu - oft nicht mediengängigen - Meinungen der Mehrheit sehe ich weit und breit nicht. Obwohl sich unsere Staatsform Demokratie nennt, also Herrschaft der Mehrheit des Volkes, setzt sich das höchst selten im wirklichen Leben um, sonst sähe unser Staat ganz anders aus.

Und wenn ein Kandidat vor der Wahl etwas verspricht, das er hinterher nicht hält, hält er das für sein gutes Recht.
 
Ich verstehe Deine Reaktion nicht wirklich.
Wie stellst Du Dir das mit dem Hinterkopfwissen vor, dass nichtmal hier im kleinen Kreis und nicht komplett öffentlich, halbwegs Einigkeit oder planmäßige Vorgehensweise, bzw. Planung zu einem Vorgehen möglich ist ?

Die paar Forumiten, die das nötige Wissen haben, wie man vorgehen könnte, haben nach wie vor Sorgen, dass ihr Name evtl. öffentlich bekannt wird, und halten sich deshalb zurück, das betrifft die Juristen als auch die Polizisten, die im Forum aktiv sind. Du bist bislang der Einzige, der aus seinem beruflichen Fachwissen etwas näher erläutert hat - das reicht aber nicht. Und wirklich verbindlich ist es auch nicht, davon abgesehen, aber die Erläuterung war jedenfalls eindrucksvoll.

Also im Prinzip handelt es sich ja hier um den ersten bekanntgewordenen Fall, den man zum Anlass nehmen könnte, die Angelegenheiten einer Klärung zuzuführen. Dass es sich dabei nicht um eine ideale Konstellation handelt, ist klar. Aber da Polizisten nicht willkürlich honorige, harmlos aussehende Bürger beim Flanieren auf der Einkaufsmeile filzen, wird der Idealfall wohl lange auf sich warten lassen.

Ideal für die gerichtliche Klärung der gesetzlichen Situation wäre daher sicher die Selbstanzeige von jemandem mit einwandfreiem Hintergrund. Sprich, man geht auf die Polizeiwache, legt den Einhänder (möglichst mit Klinge unter 12 cm) auf den Tresen und sagt, dass man damit gerade ohne Grund über die Straße gelaufen ist. Dann kann es ohne "Störgeräusche" losgehen, vorausgesetzt, man nimmt das eventuell kommende Bußgeld und den Verlust des Messers in Kauf. Und in einer Situation, in der "man" sich kennt, wie z.B. hier in einer Kleinstadt, kann man so was sicher auch vorher mit den Ordnungshütern abklären, damit alles ruhig und geplant abläuft.

Alleine, es fehlt der Freiwillige. Und da sich ein solcher so schnell nicht finden wird, sollte man eben, auch wenn der Fall nicht ideal ist, eventuell auf einen "Unfreiwilligen" zurückgreifen.

Was ich bei Deinem Beitrag nicht verstehe, ist die Äußerung über angebliche Forumiten, die das nötige Wissen haben sollen, wie man vorgehen könnte. Falls es die tatsächlich geben sollte, welche Sorgen plagen die denn und was sollte schon passieren, wenn ihr Name öffentlich bekannt wird? Disziplinarverfahren wegen einer Ordnungswidrigkeit gibt es jedenfalls meines Wissens nach nicht.

Ebensowenig verstehe ich das Gejammere der WBK-Besitzer, auf die erstens eine reine OWIG keinen Einfluss hätte und denen zweitens doch langsam klar werden müsste, in welche Richtung der Zug fährt, wenn nicht bald was geschieht. Hier wird offenbar nur nach dem Sankt-Florians-Prinzip gedacht und irgendwann ist das böse Erwachen groß.
 
Wie soll ich sagen, dumm gelaufen. Abgesehen davon, was ich von der neuen Gesetzeslage halte, kann ich nur fragen: was hätten die Polizisten machen sollen? Wenn es nicht erlaubt ist, ist es nun mal nicht erlaubt.

Einen "sozialadäquaten Zweck" für das Messer hätten sie dir wohl, nachdem du schon einen Teleskopschlagstock dabei hattest, schlecht abnehmen können.

Die Begründung finde ich ebenfalls seltsam. Wenn der Bahnhof für Ärger bekannt ist (von wem auch immer, gibt auch genug "Nordländer", die gewalttätig sind), dann kann man sich doch darauf einrichten, insofern, als dass man dem Ärger von vorherein aus dem Weg geht und an einem Bahnhof vorher aussteigt und einen kleinen Spaziergang macht oder wenn man den Bahnhof benutzen muß, sich wenigstens sofort beim Aussteigen nach dem besten Weg am Ärger vorbei umsieht.
Gegen eine Gruppe von Angreifern (die vermutlich auch noch bewaffnet sind) hat man auch mit Stock schlechte Chancen, da sollte man sich unbedingt was anderes einfallen lassen - Vorbeugen ist besser als Zurücklehnen. ;)

Wenn man dir ein Endura so abgenommen hätte, ohne die Begleitumstände, hätte ich mehr Verständnis gehabt. Das heißt nicht, dass ich die Gesetzesänderung toll finde, aber den Ärger hättest du leicht vermeiden können.

Wenn ich die Geschwindigkeitsbegrenzung nicht angemessen finde und schneller als erlaubt fahre, nehme ich auch ein Bußgeld in kauf, so einfach ist das.


Ookami


PS: Ganz nebenbei finde ich das Verbot der Teleskopschlagstöcke auch nicht gerade durchdacht.
Vor allem wegen dem Gebot der Verhältnismäßigkeit bei SV ist doch ein Stock wesentlich angemessener bzw. besser zu dosieren, als ein <12cm Messer.
Wenn dann die ehem. 68er von den Grünen kommen und mir erzählen wollen, dass es keine Rechtfertigung für (bewaffnete) Notwehr gäbe und das auch noch mit dem Gewaltmonopol des Staates begründen, bekomme ich Wut. (siehe auch die Ansichten und Taten der RAF, die vom Herrn Ströbele vertreten wurden, der sich nicht zu schade war, dennoch die Grünen-Initiative zu unterschreiben)
Es gibt sehr wohl das Recht auf Notwehr! Dazu darf ich auch alles nehmen, was mir zur Verfügung steht und verhältnismäßig ist; sei es eine Kettensäge. Wenn das Tragen von Waffen erlaubt wäre (wie vor dem Gesetz), dürfte ich auch diese verwenden. Eigentlich darf ich sie ja auch immer noch verwenden, muß mich dann nur für das nicht erlaubte Tragen verantworten.
Das Notwehrrecht macht ja auch entsprechende Einschränkungen, um das Gewaltmonopol des Staates zu schützen und Notwehr zu einer Ausnahme zu machen, die es mir ermöglicht, mich legal meiner Haut zu wehren, wenn mich die Staatsgewalt mal mangels Omnipräsenz nicht schützen kann:
- dass es sich um einen rechtswidrigen Angriff handelt, setze ich mal voraus
- man darf sich nur gegen einen gegenwärtigen Angriff verteidigen; muß sich also an die Staatsgewalt wenden, sobald der Angriff abgebrochen wurde
- man muß die Verhältnismäßigkeit wahren; darf also jemanden, der einem körperlich unterlegen ist und einen unbewaffnet angreift, nicht einfach erschießen.
Und da kommt dann der Stock ins Spiel, mit dem man sich recht gut verteidigen kann, ohne befürchten zu müssen, den Angreifer aus Versehen umzubringen.
 
Also ich jedenfalls möchte lieber meine Waffen zu Hause lassen, weil ich mir denke, dass die eh nur unnötiger Ballast sind, dass ich sie eh nicht brauchen werde, als das mir ein Gesetz das Führen von Vornherein verbietet.
 
dann kann man sich doch darauf einrichten, insofern, als dass man dem Ärger von vorherein aus dem Weg geht und an einem Bahnhof vorher aussteigt und einen kleinen Spaziergang macht oder wenn man den Bahnhof benutzen muß, sich wenigstens sofort beim Aussteigen nach dem besten Weg am Ärger vorbei umsieht.


"Das Recht braucht vor dem Unrecht nicht zu weichen!"
 
Zuletzt bearbeitet:
Das wirkliche Dilemma sehe ich aber woanders. Selbst wenn die Mehrheit wüsste, was sie will – welche Konsequenzen sollen die Menschen daraus ziehen? Konkret: Wen sollen wir wählen? Wer vertritt Menschen mit einem Bekenntnis zum wehrhaften selbstverantwortlichen Bürger mit Zivilcourage?
Öffentlich bekennen sich dazu nur Kräfte, die ich auf keinen Fall in irgendeinem Amt sehen möchte.

Zum letzte ACK. Zum ersten - das wirkliche Dilemma sehe ich ganz woanders. Es gibt Probleme, für die gibt es keine Lösung. Es gibt Gefährdungen, denen kann man nicht entgehen. Nur traut sich das niemand mal klar vermitteln. Das ist eines der Grundübel in er politischen Diskussion. Der Mensch wird sich an ein gewisses Lebensrisiko gewöhnen müssen. Nur sind die Risiken, an die man sich gewöhnt hat, irgendwie verschoben worden. Beim Rauchen, Autofahren, BMI jenseits 30, denkt sich kein Mensch was dabei. Läuft er abends durch die Fußgängerzone, werden offenbar hinter allen Ecken Messerstecher vermutet. Und irgendwer, nur nicht man selber, soll diese Risiken vermindern. Da läuft was schief.

Vieles, die Panikgesetzgebung, das Klatschen bei Verboten, resultiert genau aus dieser Entwicklung.

Was den aktuellen Fall angeht.

Ich habe in den letzten Wochen sehr viel über die Möglichkeit einer Verfassungsklage diskutiert. Mit Leuten aus der Politik, Juristen, der Presse. Was die Messer im WaffG angeht, sieht da keiner einen Anhaltspunkt, dass man eine Klage erfolgreich durchführen könnte (was das WaffG allgemein angeht schon eher, aber eben ohne Messerthematik).

Ich hätte keine Bedenken, hier zu einer Spende aufzurufen und die Nummer zu probieren, wenn ich hinreichende Aussicht auf Erfolg sehen würde. Aber mit den Armen zu wedeln, Geld loszueiern, das Geld anderer zu verblasen und hinterher zu sagen, upps, war halt nix, aber doll haben wirs gemacht - das ist exakt nicht mein Stil.

Und das gilt auch für diese OWI Sache. Alleine wegen des Schlagstocks sehe ich da schwarz. Denn ziemlich klar ist - Verteidigung ist kein sozial adaequater Grund, der eine Ausnahme des Verbots des Führens rechtfertigt. Ich sehe das grundsätzlich anders, die Behörde oder die Gerichte aber ziemlich sicher nicht.

Pitter
 
Ideal für die gerichtliche Klärung der gesetzlichen Situation wäre daher sicher die Selbstanzeige von jemandem mit einwandfreiem Hintergrund. Sprich, man geht auf die Polizeiwache, legt den Einhänder (möglichst mit Klinge unter 12 cm) auf den Tresen und sagt, dass man damit gerade ohne Grund über die Straße gelaufen ist.

Sehr geschickt. Wenn man keinen Grund hat, hat man auch keinen allgemein anerkannten Grund. Damit gibts auch keine Ausnahme vom Verbot des Führens. Das heisst, du hälst das Verbot des Führens eines Messers für unverhältnismässig, weil es Dich einschränkt, dann ein Messer zu führen, wenn du keinen Grund hast, es zu führen :p Hmm, also IANAL, aber recht druckvoll klingt das nicht ;)

Interessanter fände ichs, wenn man mir dann ein Einhandmesser abnimmt, wenn ich damit in der Nürnberger Fußgängerzone meine Bradwörschd schneide. Denn das ist für mich ein berechtigtes Interesse, ein allgemein anerkannter Zweck (und im weitesten Sinne Brauchtumspflege). Da würde mich dann schonmal die Begründung der Behörde oder letztlich des Gerichts interessieren.

Interessieren (!). Denn ich vermute erstens, dabei wird mir keiner mein Messer wegnehmen. Und zweitens befürchte ich, bei der Begründung würde ich zwar den Kopf schütteln, aber das Urteil wäre rechtskräftig, nicht in meinem Sinne, und wir sind keinen Schritt weiter. Aber interessant wärs, ack.

Das dumme daran ist: Es wäre eigentlich egal, was rauskommt, wenn man die Nummer wenigstens sinnvoll für positive Publicity nutzen könnte. Kann man IMO aber nicht. Weil Du auf die vorherrschende Meinung triffst "was braucht der ein Messer, geschieht ihm recht". Sprich, Zeit und Kohle ist in jedweder Hinsicht verblasen, es sei denn, der eigene Wissenstrieb ist einem das wert.

Pitter
 
Obwohl ich mich ziemlich häufig mit dem WaffG beschäftige, war mir noch nicht so richtig bewusst, dass bei einer OWI nach §§ 42a, 53 Abs. 1 Nr. 21 a, 54 Abs. 2 WaffG das entsprechende Messer eingezogen werden kann.
Da müsste man sich jetzt noch genau mit dem juristischen Ermessensspielraum "können" beschäftigen.

Solche Fälle können nicht nur am Bahnhof passieren. Ich bin mir sicher dass in absehbarer Zukunft noch viele rechtschaffene Bürger, in ähnliche Situationen geraten werden.:confused:

Von dem aktuellen WaffG und dessen Reichweite hat fast niemand eine Ahnung. Kein Wunder bei der schwammigen Formulierung. Vermutlich begeht jede zweite oder dritte Person eine OWI oder ein Vergehen nach dem WaffG und weiß nicht einmal davon.:irre:

Zum Thema Abwehrstock, finde ich, dass jeder Bürger dass Recht haben sollte einen Abwehrstock zu führen. Die Einschränkung nach dem alten WaffG (Verbot des Führens auf öffentlichen Veranstaltungen und öffentlichen Versammlungen) waren vollkommen ausreichend. Der Selbstschutzbereich ist faktisch nicht mehr vorhanden. Ich persönlich fühle mich in meiner allgemeinen Handlunsgfreiheit dadurch enorm eingeschränkt.:(
 
@Pitter,

d'accord bei deiner Risiko-Analyse - Leben ist ein Risiko, und viele möchten in diesem Punkt belogen werden - die Vollkasko-Gesellschaft.

Und Politiker sind begabte Öffentlichkeitsarbeiter, sie ziehen ihren Nutzen daraus. Nur so werden sie gewählt.

Daneben bleibt aber die Tatsache, dass wir in unserem Land keine seriösen Politiker haben - ich kenne jedenfalls keinen -, der öffentlich für den wehrhaften Bürger mit Zivilcourage und sein Recht sich zu verteidigen, eintritt. Das hat in Deutschland keine Tradition, und ich halte das für einen großen Mangel.

Erst wenn es vertrauenswürdige kluge Köpfe gibt, die dafür öffentlich eintreten, könnte eventuell auch in Deutschland eine Tradition des common sense und der Zivilcourage entstehen.

Ganz tief in seiner Seele hält der deutsche Durchschnittspolitiker die Gefahr, die von wehrhaften souveränen Bürgern ausgehen könnte, für mindestens genau so groß wie die durch gewaltbereite kriminelle Kräfte.

Sobald hier Leute in politische Ämter gelangen, scheinen die meisten ihre Zugehörigkeit zum Volk an der Garderobe abzugeben. Ihr Job als Politiker scheint sie auf eine gefühlte Gegenseite zu katapultieren, die per se besser weiß, was dem Volk, "dem großen Lümmel" (Heinr. Heine), gut tut.
 
Deine Geschichte passt vorn und hinten nicht zusammen, ausserdem gibts an Bahnhöfen *noch* keine Eingangskontrollen, an denen jeder grundsätzlich kontrolliert werden muss, oder kontrolliert wird.

Ich sags nicht gerne, aber: "Don´t feed the Troll!"

Gerne sag ich: "Luftauge, Dein erster Eindruck war doch gar nicht schlecht!"

Mal sehen, ob das Dinig hier älter als 24 Stunden wird.
 
Zunächst mal entschuldigt bitte meine gestrige Ausdrucksweise. Ich wollte niemandem ernsthaft auf den Schlips treten ;)

1.Du willst also in deiner Freiheit eingeschränkt werden? Und das auch wenn du sie niemals missbrauchen würdest?

2.Das es einzelne Personen gibt, die eine Gefahr darstellen ist klar. Aber da diese sich eh nicht von einem Waffengesetz beeindrucken lassen, möchte ich wenigstens, dass der friedliche Bürger sich (notfalls mit einer Waffe) gegen solche Individuen verteidigen kann.

3....aber wir reden hier von Hieb und Stichwaffen zur SV.

4.Du lebst in einer friedlichen Gegend und fährst selten Bus und Bahn, nicht wahr? Versteh doch bitte einfach, dass es Menschen gibt die nicht das selbe Glück haben und sich deshalb vorbereiten. Das macht einen noch lange nicht zum Schläger.

1.Nein ich will mich nicht in meinen Freiheitsrechten einschränken lassen. Ich bin auch einer der lächerlichen Minderheit, die ihr Kreuzchen regelmäßig bei den Gelben machen. Auch wenn dich das nichts angeht.
Es geht mir nur um folgenden Punkt: In dem Moment, in dem ein Gesetz in Kraft ist, kann ich nicht das Weinen anfangen, wenn ich für die Übertretung bestraft werde.

2.Dass ich selber meine Freiheit nicht missbrauchen würde tut überdies überhaupt nichts zur Sache. Es kann keine Einzellösungen geben, sondern nur Regeln für die Allgemeinheit. Wenn die bestehenden Verbote überhaupt nichts brächten (und das ist keine Befürwortung des Schwachfugs vom 01.04.) dann hätten wir eine Schusswaffenkriminalität wie in den USA. Haben wir aber nicht.

3.Klar ist es eine geringere Eskalationsstufe, als Schusswaffen oder Klingen. Aber ich finde es schon amüsant, wie hier die ganze Zeit Teleskoper als das nonlethale Wirkmittel überhaupt gepriesen werden. Ich weiß ja nicht, was DU für Erfahrungen damit hast. Aber das sind Waffen, die SEHR schnell zu Knochenbrüchen, Schädelbrüchen etc führen können. Sehe das Problem nicht, dass Heinz und Kunz diesen jetzt nicht mehr führen dürfen.

4.Ich lebe in Deutschlands zweitgrößter Stadt und sicher nicht in der besten Gegend. Ich nutze regelmäßig S- und U-Bahnen, auch zu Zeiten, zu denen das Gros der Einwohner längst schlummert.
Und glaub mir mal, ich bin selber ein paranoider Spinner und stets vorbereitet. Aber ich denke halt auch vorher nach und behalte bestehendes Recht im Hinterkopf. Ich habe niemandem unterstellt ein Schläger zu sein, sondern etwas nicht bis zum Ende durchgedacht zu haben.



1.Danke für das "matschig in der Birne", aber Deinen Beiträgen entnehme ich, dass Du offenbar gar nichts verstanden hast. Und dass jemand Hilfsbereitschaft verwerflich findet habe ich auch noch nicht gehört.

2.Aber.... Du wirfst mir naive Rebellion vor und gestehst gleichzeitig einen permanenten Verstoß gegen das Waffengesetz ein? Wow, das ist sicher weder ein naives noch ein rebellisches Vorgehen, lässt mir die Gruppe der 20jährigen Studenten und Kampfsportler, zu der Du ja nach eigenen Angaben gehörst, in einem ganz neuen Licht erscheinen und zeigt deutlich deine Intelligenz und dein durchdachtes Handeln!


Achim

1. Siehe ganz oben in diesem Posting. Das "matschige" bezog sich zudem auf jemand anders, aber egal.

2. Naivität bezog sich darauf, so ein lächerliches Posting wie das des Threadersteller ernsthaft als potenziellen Anlass für eine vereinte Front aller Hilfsbereiten des MF zu betrachten. Die Sache stinkt halt irgendwo - meiner Meinung nach (sehe ich ja auch nicht alleine so). Es wäre was anderes, wenn sowas einem langjährigen und als vernünftig bekannten Forumiten passiert (In die Kategorie zähl ich mich selber nicht, also spar dir jegliche Spitze ;) ).

Desweiteren verstoße ich gegen gar nichts - da ich meinen sozial-adäquaten Grund habe. Ich weiß, wie ich nach außen wirke. Wo ich wann zu sein habe, und was ich an welchem Ort, zu welcher Zeit wie mitführe. Das kannst du gesunden Menschenverstand nennen, oder sonst wie. Und wenn ich dochmal eine OWi bekomme, dann ist das so und meine Schuld. Auf einen Whine-Post hier kannst du dann vergeblich warten, da eigene Dummheit.

Was mein Hintergrund und mein Hobby damit zu tun haben, weiß ich beim besten Willen nicht. Schließlich fordere ich hier nicht "freie Waffen für freie Bürger" oder fasel von irgendeinem SV-Scheiß. Hach, was bin ich aggressiv :rolleyes:


Stellt euch doch nur mal die Situation vor: ein Bahnhof, angenommen dort herrscht viel Gewaltpotential von Jugendlichen, das sagt der Threadstarter und das bestätigt die Kontrolle und die gezielte Frage nach Waffen. So, jetzt "erwischen" die Polizisten einen Jugendlichen, egal welcher Nationalität, am Bahnhof mit einem Messer mit fast 10cm Klinge und einem Schlagstock, der nun wirklich nur für das eine gut ist....was erwartet ihr? Das ist doch genau die Klientel, die das neue Gesetz treffen soll!

Ebendrum. Und deshalb hat hier einer (und ich bin's nicht) vorher vergessen, mal den grauen Schwamm einzuschalten.


Schönen Tag noch :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Steht ja bald Solingen vor der Tür.......

Mal sehen ob da auch ein paar Ordnungshüter aktiv werden.
Stichwort : Schnittdemo mit europäischen Schwertern durch mich sowie Herbert Schmidt von Ars Gladii.

Bin gespannt.

Ansonnsten ist es nur eine Frage der Zeit bis ein paar passendere Fälle passieren wo die Anwendbarkeit sowie die Rechtssicherheit des Waffengesetzes geprüft werden kann.
 
Auf Solingen bin ich auch gespannt. Ich tippe ja auf Großrazzia. Grund: Organisiertes Owi-Begehen :steirer:

(Nu' erzähl mir keiner, dass Messer-Treffen sozial adequat sind, wären sie das, hätten wir dieses Verbot nicht)

Gruss, Keno
 
Zuletzt bearbeitet:
Das habe ich mich letztes Wochenende beim Kamft auch gefragt.

Wie sieht es rechtlich bei solchen Messen/Ständen eigentlich aus?
Ist ja auch in der Öffentlichkeit, oder?


Markus
 
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