Ätzbeschriftung einer Damastklinge

Dann wünsche ich dir gute Erholung Torsten!

Nach dem Entwickeln siehst du genau dein Logo/Schriftzug. Nur das bleibt an Lack auf dem Stahl stehen. Sieh dir doch noch mal die Bilder von Peter an. Auf unserem Probestück siehst du die Schriftzüge in einer grau-blauen Farbe. (die ersten zwei Bilder)
Wenn du absolut nicht klar kommen solltest, biete ich dir an, dass wir die Kommunikation auf eine andere Ebene verlegen.
 
Ich habe in der Schmiede jetzt ein paar Versuche mit lichtempfindlichem Lack gemacht.
Bisher bin ich schwer begeistert von der Vielzahl an Möglichkeiten.
(Schriftzüge, Logos, Bild der Freundin, ..........)

Hier nochmal der Ablauf in Kurzversion:

1.) Schriftzug mit Word oder ähnlichem Programm erstellen, dann spiegeln und auf Folie (Overheadfolie) ausdrucken.

2.) In einem Raum mit Dämmerlicht wird der lichtempfindliche Lack auf die Klinge aufgesprüht und dann im Backofen 30 Minuten bei knappen 70°C getrocknet.
Wegen der Lichtempfindlichkeit sollte das Stück abgedeckt werden.

3.) Im Halbdunkeln wird die Folie mit Klebeband auf die Klinge fixiert und dann ca. 90 Sekunden lang belichtet.
Zum Belichten benutze ich ein UV-Gerät, welches normalerweise in Nagelstudios verwendet wird. Kostet etwa 25,- Euro.
Kann auch für die Maniküre der Schmiedeflossen verwendet werden. :D

4.) Nach dem Belichten wird die Klinge in Natriumhydroxid entwickelt.
Der Schriftzug erscheint jetzt wie eine Bedruckung auf der Klinge und ist extrem säureresistent.

Es sind sehr feine Strukturen machbar.
Der Schriftzug "Mönchengladbach" ist bei der Buchstabengrösse etwas kleiner als die Jahreszahl der 1-Euromünze und trotzdem glasklar.
Die Folie ist wiederverwendbar und zeitlich braucht man ca. 40 Minuten vom Ausdruck bis zur fertigen Ätzung.

Gruß aus der Schmiede,
Peter
 

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Jawoll

das ist wirklich Beindruckend, bin leider selbst noch nicht dazu gekommen aber das Material liegt schon da.
Und kann es ehlich gesagt kaum erwarten.

Hat jemand etwas zeit über:D.

Tschau Torsten
 
Hier eine weitere Ätzprobe.
Klappt mit jedem weiterem Versuch besser.
Anfangs hatte ich noch Probleme mit der Belichtungszeit aber nach ein paar Versuchen gelingt es jetzt immer auf Anhieb.

Wolfgang's neues "Hopihand-Ätzlogo".:cool:

Gruß aus der Schmiede,
Peter
 

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Geätztes Zifferblatt:

Hier noch ein Versuch mit gemischtem Resultat.
Ich hätte mein Schmiedelogo aus dem Zentrum weglassen sollen.
Ist etwas viel Struktur auf einem Quadratzentimeter. :p
Ich mache morgen nochmal Tageslichtaufnahmen.

Diesmal habe ich versucht, die Abdeckung nach dem Ätzen mit dem Entwickler aufzulösen.
Ist aber keine gute Idee, da der Entwickler den Stahl weiter anätzt.
Polieren ist auf alle Fälle besser.

Gruß, Peter
 

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Hallo Torsten.

Ich zwacke zwischendurch immer ein paar Minuten ab. ;)
Ich bin schon auf Deine Versuche und Ergebnisse gespannt.

Gruß aus der Schmiede,
Peter
 
Ich auch;),
und wenn der ganze Kram jetzt endlich umgezogen und wieder aufgebaut ist (hab ne neue Werkstadt bezogen, man sammelt sich über die Jahre viel KrimsKram an), werd ich nichts anderes mehr tun als mein Hobby pflegen.
Dauert vielleicht noch 2-3Wochen bis alles fertig ist, Woody wieder zusammengesetzt ist (Bilder werden dann kommen), Das Material für ne Hydraulikpresse liegt auch überall verteilt rum usw., !
Wenigstens sind Werkbänke und Schränke,Regale, mitlerweile fertig
sodass der große Werkszeugberg in der Mitte langsam verräumt werden kann usw.
Das wünsch ich echt niemandem mit ner Werkstadt umzuziehen:glgl:.

Tschau Torsten
 
Geätztes Zifferblatt:
Diesmal habe ich versucht, die Abdeckung nach dem Ätzen mit dem Entwickler aufzulösen.
Ist aber keine gute Idee, da der Entwickler den Stahl weiter anätzt.
Polieren ist auf alle Fälle besser.

Da sieht man mal wie du aufpasst, wenn du meinen Auführungen lauscht! Natürlich ätzt der Entwickler weiter. :teuflisch

Spass beiseite Peter. Wenn dein Logo, incl. der Zahlen auf 1qcm sind, dann bist du absolut weit gekommen!!! :super:

Ähmmmmm, sag mal........soll das ein Ziffernblatt werden?

Gruß, Heinz
 
hallo zusammen,
jetzt muss ich diesen alten thread aus gegebenem anlass nochmal aufwärmen.
bei mir ist ein rwl-34-messer in planung. darauf soll ein erhabenes motiv mit diesem fotolack-dingsbums-verfahren erstellt werden. ist klar, welche frage jetzt kommt, oder? der rwl-34 ist ja rostfrei, also eigentlich nur vor dem härten ein bisschen ätzbar, was ja keine gescheite lösung ist. mir kam nun folgende überlegung:

normale logos habe ich ansonsten bisher immer mit einer ätzschablone, elektrolyt (von fa. schilling) und autobatterieladegerät gemacht, also elektrolytisch geätzt. geht bestens - auch auf rostfreiem stahl.

demnach müßte man auf vergleichbare weise auch das mit fotolack beschichtete, belichtete und fertig entwickelte rwl-34-messerchen elektrolytisch ätzen können. ich stelle mir vor, die gesamte klinge ins elektrolyt zu stellen, dabei die eine elektrode an den aus der flüssigkeit ragenden griff zu befestigen und die zweite elektrode einfach ins elektrolyt zu hängen.

kann das was werden oder bin ich auf dem holzweg? hat jemand von euch damit erfahrungen, die mir das experimentieren ggf. ersparen können?
 
alter Thread..

ich würde vorschlagen, um die fehlenden Klebebuchstaben zu ersetzen - einen Stempel aus Gummi anfertigen lassen, kostet zw. 15 und 40 EU. Negativ. Dann damit eine klebrige Flüssigkeit, kann epoxidharz oder Klebstoff, oder Farbe sein, eintauchen und auf die Fläche aufdrucken. Trocknen lassen und dann ätzen. Entfettung vorher. Das passt, wenn man die ganze Klinge ätzen will. Man oann ja dabei auch eine Patinierung in grau oder schwarz anstreben. Danach noch den schriftzug entfernen, abkratzen oder auflösen.

Mir sagt aber mehr die elektrolytische Methode zu. Dann den Stempel aus Kupfer gravieren lassen. Und die Umwelt ist ja noch eine Frage, wohin mit dem Säure-Abfall?

In einem TV Doku wurde eine solinger Fabrik gezeigt. Küchenmesser mit so einem typischen schwarzen Schriftzug auf eionem Küchenmesser. Der Typ sagte, dass sie "mithilfe eines Elektrolytverfahren den schwarzen Kohlenstoff in die obere Stahlschicht hinein" bringen.. was meint er damit?
 
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