Allround-Fernglas

Ich benutze auf meinen Wanderungen ein Leitz Trinovid 8x30. Super Optik und bei **** oftmals für 200 bis 300 angeboten. Meistens nehme ich aber mein Nikon 8x42 HGL mit. Mit diesem Glas ertappe ich mich oft dabei, wie ich in eine andere Welt eintauche und erst nach geraumer Zeit wieder zurückkehre, da die Optik so brillant ist, daß man vieles neu entdeckt und aus einer Perspektive betrachtet, die einem bislang verschlossen blieb. Auf Kanutouren glotze ich bestimmt pro tag 1-2 Stunden durch das Glas. Zur Zielaufnahme beim Bogenschiessen, benutze ich ein Zeiss Dialyt 10x40. Dieses Glas ist ein echter Klassiker, der bei **** selbst stark gebraucht noch Höchstpreise erzielt. Ein tolles Fernglas. Den Service von Zeiss kann man nur mehr als loben. Dieses Fernglas bekommt man übrigens noch neu in Amiland bei www.cabelas.com. Es wird exklusiv nur für cabelas weitergebaut.

Gute Optik macht einfach spaß. Mit so einer Steinergurke guckt man längst nicht so lange und entspannt in der Natur herum, wie mit einem Topgerät. Daher gebe ruhig mehr aus, es lohnt sich, weil billig kauft man immer zweimal. Dem Gewicht würde ich auch nicht soviel Gewicht schenken. Mit einem Niggeloh Holstergeschirr trägt sich jedes Glas ohne zu stören.
Matthias
 
messerjocke schrieb:
Ich benutze auf meinen Wanderungen ein Leitz Trinovid 8x30. Super Optik und bei **** oftmals für 200 bis 300 angeboten. Meistens nehme ich aber mein Nikon 8x42 HGL mit. Mit diesem Glas ertappe ich mich oft dabei, wie ich in eine andere Welt eintauche und erst nach geraumer Zeit wieder zurückkehre, da die Optik so brillant ist, daß man vieles neu entdeckt und aus einer Perspektive betrachtet, die einem bislang verschlossen blieb. Auf Kanutouren glotze ich bestimmt pro tag 1-2 Stunden durch das Glas. Zur Zielaufnahme beim Bogenschiessen, benutze ich ein Zeiss Dialyt 10x40. Dieses Glas ist ein echter Klassiker, der bei **** selbst stark gebraucht noch Höchstpreise erzielt. Ein tolles Fernglas. Den Service von Zeiss kann man nur mehr als loben. Dieses Fernglas bekommt man übrigens noch neu in Amiland bei www.cabelas.com. Es wird exklusiv nur für cabelas weitergebaut.

Gute Optik macht einfach spaß. Mit so einer Steinergurke guckt man längst nicht so lange und entspannt in der Natur herum, wie mit einem Topgerät. Daher gebe ruhig mehr aus, es lohnt sich, weil billig kauft man immer zweimal. Dem Gewicht würde ich auch nicht soviel Gewicht schenken. Mit einem Niggeloh Holstergeschirr trägt sich jedes Glas ohne zu stören.
Matthias


:super: da geb ich dir Recht Matthias, "Scherben" wie das Steiner
sollte man da lassen wo sie hingehören, im Regal beim Händler.
Nikon hat sich die letzten Jahre ganz schön 'gemausert'. Top Qualität,
das kann man mit Fug und Recht behaupten.
Persönlich nutze ich ein 'Leica' 8X32 (für Reise und Kanufahren ideal, da robust und wasserdicht)
und das etwas betagte 'Zeiss' 7X42. Auch in der Dämmerung ein Hit.
Billig gekauft ist häufig in der Tat doppelt gekauft, deshalb lieber etwas
länger suchen.
ciao
 
Timberwolf schrieb:
:super: da geb ich dir Recht Matthias, "Scherben" wie das Steiner
sollte man da lassen wo sie hingehören, im Regal beim Händler.
Nikon hat sich die letzten Jahre ganz schön 'gemausert'. Top Qualität,
das kann man mit Fug und Recht behaupten.
Persönlich nutze ich ein 'Leica' 8X32 (für Reise und Kanufahren ideal, da robust und wasserdicht)
und das etwas betagte 'Zeiss' 7X42. Auch in der Dämmerung ein Hit.
Billig gekauft ist häufig in der Tat doppelt gekauft, deshalb lieber etwas
länger suchen.
ciao

@Timberwolf und messerjocke: Fehlt hier ein Smiley z.B. ;) ?
Oder wollt ihr die Ferngläser von Steiner (auch die Modelle über 500 € ?) pauschal als Scherben und Gurken bezeichnen und sind nur Zeis und Leica ernst zu nehmen? :argw:

Mir ist klar, dass ein Zoom-Fernglas für 25 Euro tatsächlich nur Schrott ist und den Augen nur schadet. Aber ich wage zu behaupten, dass der qualitative optische Unterschied zwischen einem Leica und z.B. einem guten Steiner zwar vorhanden sein mag aber für 99 % der Menschen nicht feststellbar ist und auch kaum durch Messungen belegbar ist.
Allgemein gilt, dass die kleinen Unterschiede in der Qualität durch extreme Preise erkauft werden müssen. Dadurch sinkt das Preis-Leistungs-Verhältnis soweit, das es sich nur für Profis, High-Ender und Sammler lohnt.
Es gibt außer Rolls-Royce und Maybach schließlich auch noch die Mercedes S-Klasse für die Armen unter uns. ;)
 
Neh, Steiner hat außer dem 8x56 Nighthunter nur bescheidene Optiken. Das Nighthunter hat aber eben nur diesen Steiner Autofokus, den eigentlich jedes Fernglas hat, wenn man es auf unendlich stellt. Das funktioniert nur durch die Dehnfähigkeit deiner Augenlinsen, welche im Alter bekanntlich stark abnimmt. Daher halte ich auch dieses Glas für Schrott, da auch noch unhandlich und groß ist. Nicht nur Zeiss und Swaro, nein Optolyt, Docter, Nikon kann man auch sehr empfehlen.

Übrigens, du kannst mir auch die Hornhaut mit dem Dremel mattieren, dann seh ich noch den Unterschied zwischen einem Steiner und z.B. meinem Nikon.
Matthias
p.s. unter astronomie.de sind sehr viel tolle tests von Ferngläsern.
 
@messerjocke: Ich habe mich auch schon wieder abgeregt. :)
Die Postings hörten sich meiner Meinung so an, als wenn alles unter 300 € nichts taugen würde. Je nach Einsatzzweck und -häufigkeit kann es auch ein Glas um 100 € tun. Ich bin beispielsweise mit meinem Bresser 11x56 JD (Jagd) zufrieden - benutze es aber auch nur alle paar Wochen mal für wenige Minuten.
Ein von den Grunddaten ähnliches Leica (Vergrößerung und Objektivdurchmesser) ist natürlich deutlich besser (Vergütung, Schliff, Korrektur, Achsgeometrie, Verarbeitung, ...), kostet aber auch mindestens das 10fache :staun: und ist für meinen seltenen Einsatz wie Perlen vor die Säue zu werfen. Und die wirkliche Qualität merkt man sicher erst nach langem Durchblicken. Beim Antesten der "richtig teuren" Gläser konnte ich leider nicht herausfinden, worin das Geld gesteckt wurde.
Allerdings habe ich viele der einfachen Geräte (unter 150 €) mit angewidertem Blick zurück gestellt - die wollte ich meinen Augen nicht antun. Also, wenn du mal kotzen willst, greif' dir ein beliebiges Zoom-Fernglas für unter 50 €. Mehr als 2 Sekunden halte ich die nicht aus. :irre: Mein Bresser 11x56 JD wird dich weder zum Jubelschrei noch zum zum Kotzen bringen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nun bin ich seit gut einem Monat Besitzer eines "Steiner Safari 8x30" und kann nur sagen, dass ich meine Kaufentscheidung nicht im Entferntesten bereue. Ich habe nun ein kleines und gut transportierbares Fernglas, benutze es gelegentlich und schaue dann auch nicht lange durch. Beschlagene Gläser gab es bisher nicht und über mangelnde Qualität in der Optik kann ich mich ebenfalls nicht beschweren. Für mich ist dieses Steiner das ideale Gelegenheitsfernglas zum günstigen Preis. Warum sollte ich auch 300-500 Euro ausgeben, wenn ich das Teil hochgerechnet auf ein Kalenderjahr gerade einmal 60 Minuten lang einsetze?
 
toki71 schrieb:
Oder wollt ihr die Ferngläser von Steiner (auch die Modelle über 500 € ?) pauschal als Scherben und Gurken bezeichnen und sind nur Zeis und Leica ernst zu nehmen? <snip>
Aber ich wage zu behaupten, dass der qualitative optische Unterschied zwischen einem Leica und z.B. einem guten Steiner zwar vorhanden sein mag aber für 99 % der Menschen nicht feststellbar ist und auch kaum durch Messungen belegbar ist.

Die besseren Fernglaeser von Steiner sind Mittelklasse. Nicht mehr, und nicht weniger. Das gilt sowohl fuer die mechanische Qualitaet als auch fuer die optische Qualitaet. Die preisguenstigeren Glaeser von Steiner sind deutlich darunter anzusiedeln.

Dass die optische Qualitaet zwischen einem Steiner und z.B. einem Leica, einem Zeiss, einem Swarovski, einem der Spitzenglaeser von Nikon, Canon etc. fuer 99% der Menschen nicht feststellbar sind, halte ich fuer ein Geruecht. Und dass sie durch Messungen nicht belegbar sind, ist schlichter Unsinn.

Ob einem der Preisunterschied zwischen einem Spitzenfernglas und einem Mittelklasseglas die Sache wert ist, ist eine ganz andere Frage. Wer sein Glas nicht oefter benutzt, keine allzu hohen Anforderungen an die mechanische Stabilitaet stellt und auf maximale Abbdildungsleistung und Robustheit verzichten kann, kann auch mit einem Mittelklasseglas gluecklich werden.

Hermann
 
Ich wollte nur feststellen, dass die Qualität nicht proportional zum Preis steigt. Will heißen: für 10% mehr Leistung zahlt man einen gut und gerne 100% höheren Preis. Ähnlich verhält es sich beispielsweise mit Computern: die besten Prozessoren bieten nur eine geringe Mehrleistung, kosten aber erheblich mehr, als die objektiv gesehen nur knapp darunter liegenden Modelle. Ist halt nur eine "Lebensweisheit", die ich auch für Ferngläser als zutreffend empfinde. Es war schon immer teuer, das beste zu haben. Ist also alles relativ. Jeder muss entscheiden, was es ihm wert ist.
Und jeder sieht vielleicht auch etwas anders. Ich kenne Menschen, die das 50 Hz-Flackern eines Uralt-Monitors nich bemerkt haben, das mich wiederum zum Verzweifeln gebracht hat.
Ich finde schon 150 € sind ordentlich viel Geld für ein Fernglas, das man nur selten benutzt. Wer beruflich darauf angewiesen ist wird auch die "kleinen" Unterschiede der High-End-Geräte zu schätzen lernen, die man bei gelegentlichem Gebrauch kaum wahrnimmt.

Ich denke wir sind uns mehr oder weniger einig. (Entschuldigung, das ich am ursprünglichen Thema vorbei geschrieben habe)
 
Non Sequitur schrieb:
...Dass die optische Qualitaet zwischen einem Steiner und z.B. einem Leica, einem Zeiss, einem Swarovski, einem der Spitzenglaeser von Nikon, Canon etc. fuer 99% der Menschen nicht feststellbar sind, halte ich fuer ein Geruecht. Und dass sie durch Messungen nicht belegbar sind, ist schlichter Unsinn. ...
Dem kann ich nur voll zustimmen.
Wer meint, es gebe keinen bzw. keinen signifikanten Unterschied zwischen Gläsern der Mitelklasse und Gläsern der TOP-Klasse, hat wohl selbst noch keinen Vergleich gemacht.
 
Mein Hensoldt 8x30 ist angekommen, habs eben ausprobiert. Ich muss schon sagen, ein solides Glas, wirklich für die Ewigkeit gemacht. Es ist kompakt, nicht zu schwer (700 gramm hauen mich nicht um), die Optik ist klar und scharf. Ich habe mit Ferngläsern sehr wenig Erfahrung, weshalb ich es mir verkneife eine Preis/Leistungs-Bewertung zu geben. Was ich aber tun kann, ist andere mir bekannte Gläser mit dem Hensoldt zu vergleichen, denn ich hatte bei Discountern schon diverse Chinakracher in dem Preisrahmen in der Hand - und die stinken alle gewaltig dagegen ab, in Sachen Verarbeitung und Optik.
In diesem Sinne bin ich mit meinem Kauf sehr zufrieden. All meine Erwartungen wurden erfüllt, wenn nicht sogar übertroffen. Das helle Bild ist eine Freude und diese Schärfe kannte ich von den Billig-Gläsern garnicht.
Ein echtes Stück Qualitätsarbeit und das für 80€, da kann ich echt nicht meckern. Jetzt bin ich erst recht neugierig auf die neueren High-End-Gläser von Zeiss und Swarovski.
Da mein Hensoldt vom Bund kommt, hat es ein paar Gebrauchsspuren und die Linsen sehen auch nichtmehr neu aus, was beim Durchgucken nicht auffällt.
Das Fernglas scheint so gemacht zu sein, dass man stundenlang hindurchgucken kann ohne zu ermüden. Die Austrittspupille ist groß genug, sodass man durch die eigene, wackelige Hand nicht behindert wird. (Nagut, die Info war für die Profis hier im Forum überflüssig... :glgl: )

Es handelt sich übrigens um die alte Version des Hensoldt 8x30.



Kann mir hier jemand etwas über das Zeiss 7x40 der NVA erzählen?
 
DrArnie schrieb:
Mein Hensoldt 8x30 ist angekommen, habs eben ausprobiert. Ich muss schon sagen, ein solides Glas, wirklich für die Ewigkeit gemacht. Es ist kompakt, nicht zu schwer (700 gramm hauen mich nicht um), die Optik ist klar und scharf....

...In diesem Sinne bin ich mit meinem Kauf sehr zufrieden. All meine Erwartungen wurden erfüllt, wenn nicht sogar übertroffen. Das helle Bild ist eine Freude und diese Schärfe kannte ich von den Billig-Gläsern garnicht....
Kein Wunder!

Seit 1928 ist die Hensoldt AG ein Unternehmen der Carl Zeiss Gruppe und fertigt seit 1964 die Ferngläser und Zielfernrohre für Carl Zeiss.
 
DrArnie schrieb:
Ich habe mit Ferngläsern sehr wenig Erfahrung, weshalb ich es mir verkneife eine Preis/Leistungs-Bewertung zu geben. Was ich aber tun kann, ist andere mir bekannte Gläser mit dem Hensoldt zu vergleichen, denn ich hatte bei Discountern schon diverse Chinakracher in dem Preisrahmen in der Hand - und die stinken alle gewaltig dagegen ab, in Sachen Verarbeitung und Optik. <snip>
Kann mir hier jemand etwas über das Zeiss 7x40 der NVA erzählen?

Hensoldt = Zeiss. Und die alten 8x30 Hensoldtglaeser sind sicher nicht schlecht. Sehr gute Bildschaerfe, sehr gutes Gegenlichtverhalten bei Lichtquellen am Bildrand oder knapp ausserhalb des Bildfeldes, sehr solide Bauart. Wenn man da eins erwischt, dass keine Macken hat, so wie du offenbar, hat man ein grundsolides Glas. OK, ein neues Zeiss oder Leica oder Swarovski oder Nikon 8x32SE ist besser, aber der Unterschied zu Billigglaesern ist mehr als deutlich. (Eine Ausnahme ist das russische 7x30 Baigish .... auch ein Militaerglas.) Und wenn man doch mal eine Macke hat, gibt's den Service in Wetzlar, der allein schon ein Grund ist, Zeiss zu kaufen.

Das 7x40 der NVA wurde von Zeiss JENA entwickelt und gebaut, nicht zu verwechseln mit Zeiss West (Oberkochen). Es gibt von dem Glas eine Reihe unterschiedlicher Varianten, die aber alle eins gemein haben - sie sind nicht sehr farbneutral, sondern etwas nach gelb hin abgestimmt. Mich stoert das, anderen ist es egal.

Die aeltere Version ist ein Porro, das ziemlich ordentlich ist, aber recht unhandlich. Wenn man ein gut erhaltenes erwischt, hat man ein gutes Glas, aber *keinen* Service in Wetzlar.

Die neuere Version ist ein Dachkantglas mit Schmidt-Pechan-Prismen. Das Problem mit den NVA-Dachkantglaesern ist, dass sie im Gegensatz zu allen modernen Dachkantglaesern der Spitzenklasse keine Phasenkorrektur haben. Phasenkorrektur bedeutet, dass ein Bildfehler, den es nur bei Dachkantglaesern gibt und der mit der Wellennatur des Lichtes zusammenhaengt, durch einen speziellen Belag auf den Prismen beseitigt wird. Von den Auswirkungen her ist das so, dass Glaeser ohne Phasenkorrektur etwas "flauer" wirken und die Aufloesung nicht ideal ist. Ich finde die Glaeser nicht schlecht, aber auch nicht so gut, dass ich mir eins kaufen wuerde.

Wenn du in dem Vergroesserungsbereich ein Glas suchst, schaue dich nach einem gebrauchten Zeiss West 7x42 BGAT*P (das "P" steht uebrigens fuer "Phasenkorrektur) um. Die Glaeser werden nicht mehr gebaut und gelten bei vielen im Bereich der 7fachen Vergroesserung immer noch als eins der besten Glaeser, die je gebaut wurden.

Hermann
 
Zu den NVA gläsern ist IMHO noch hinzu zu fügen:

- Trotz all der berechtigten Kritik handelt es sich schon um Gläser der Oberklasse oder mindestens oberen Mittelklasse.
- Die Gläser haben Teilweise Strich-Absehen zum Entfernungsschätzen einige sogar beleuchtet (schaltbar, IMHO tritium), ich weiß grade nicht ob das auf die 7* zutrifft oder auf die 8* oder sogar beide. Jedenfalls wäre das für mich ein absoluter Kaufgrund. :D:D:D
- Die lichtstärke fand ich schon beeindruckend. :)
- Das gelblich grüne Bild hilft IMHO bei diesieger Witterung, konnte vor kurzem ein NVA-Glas bei solch einer Wetterlage testen und fand die Farbverschiebung angenehm. Denke das sie mich aber sonst auch eher stören würde.

Fazit: Würd mir eines nach Ansehen kaufen, wenn der Preis OK ist.
 
Nachtrag:

Jetzt wo es nachts klirrend kalt, und der Himmel klar ist (klarer wirds hier nicht), habe ich die letzten Nächte das Hensoldt 8x30 ausgepackt und mir die Sterne, Planeten, Sternhaufen und Nebel angeschaut. Ich bin sowas von baff, wieviel man damit sehen kann. Da, wo mit bloßem Auge nichts zu sehen ist, ausser den hellsten Sternen, wird man mit dem Hensoldt regelrecht ins Weltall, jenseits der Atmosphäre katapultiert und sieht unzählbar viele Sterne. Und das trotz der Lichtverschmutzung durch Bergisch Gladbach, Köln und Leverkusen. Nebel werden richtig schön dargestellt, es eröffnen sich völlig neue Welten.
Nebenbei habe ich mein billiges Teleskop (Refraktor von Kosmos) benutzt, welches ich vor vielen Jahren als Kind zu Weihnachten bekam, womit ich aber schnell gefrustet war wegen meiner Unerfahrenheit, dem billigen, wackeligen Stativ und den nicht ganz so tollen Linsen.

Durch diesen direkten Vergleich muss ich sagen: Hätte ich früher das Fernglas, statt dem Teleskop bekommen, hätte ich mich in den letzten Jahren mehr für Astronomie interessiert. Mit dem Fernglas sieht man die Objekte zwar nicht so groß wie mit dem Teleskop, doch dafür sind die Bilder die man sieht viel schöner, klarer, eindrucksvoller und vor allem schärfer. Im Endeffekt sieht man einfach MEHR! Wenn man sich den Orion-Nebel erst mit dem Hensoldt und dann mit dem Teleskop ansieht, kommt es einem so vor, als ob man von dem Bild nur einen pixeligen Digital-Zoom gemacht hätte. Vergrößerung höher, Qualität geringer.

Das einzige, wozu das billige Teleskop für mich jetzt noch taugt, ist das Beobachten von Planeten. Durch die geringere Vergrößerung bekommt man mit dem Fernglas keinen nahen Blick auf den Saturn oder Mars. Mit dem Teleskop schon. Hab sogar die Ringe gesehen. :) Für den Mond ist das Teleskop auch gut zu gebrauchen. In allen anderen Bereichen habe ich mit dem Hensoldt aber mehr Spaß.

Tja, wird Zeit, für ein Zeiss Telementor aus der DDR oder ein modernes Zeiss Spektiv zu sparen. Teure Linsen bringen einfach mehr als billige, das habe ich jetzt eindrucksvoll feststellen können. Der Mehrpreis ist gerechtfertigt. So gesehen war mein gebrauchtes Hensoldt viel zu günstig. Die Optik ist mehr wert als ich bezahlt habe.


Wer selbst mal den nächtlichen Sternenhimmel beobachten möchte, ein Teleskop, Fernrohr oder Fernglas besitzt, aber keine Lust hat dicke Bücher zu wälzen und Sternenkarten zu deuten, dem empfehle ich einen modernen und sehr einfachen Einstieg: Stellarium Einfach runterladen und starten, effektiver geht es nicht. Das Programm erkennt durch Einstellung des Rechners (Land, Zeitzone, aktuelle Uhrzeit) die aktuellen Positionen der Himmelsobjekte in Echtzeit. Ihr könnt sogar die Geschwindigkeit drosseln, erhöhen oder auch rückwärts laufen lassen um euch auf die Beobachtungen der nächsten Tage vorzubereiten oder nochmal nachzuschauen, was ihr vor ein paar Tagen am Himmel gesehen habt. Sogar zoomen kann man. Auch Objekte wie die Jupitermonde werden berechnet und benannt. So ein eigenes Planetarium ist schon praktisch. :super:
Das Programm berechnet die Bahnen der Objekte selber. Man muss dabei nicht online sein.
Viel Spaß! :steirer:
 
Bin sehr verwundert, wie einige hier die Gläser der Firma Steiner pauschal als Schrott hinstellen. Zeugt nicht gerade von Kenntnis aller Steiner-Gläser.
Wer mit Steiner-Gläsern im Marine-Bereich arbeitet, der wird wissen, was ich meine. Da dürfte es in den jeweiligen Preisklassen schwer sein deutlich bessere Alternativen zu finden.
Ansonsten habe ich den Eindruck, daß hier ein ca. 150€-Steiner-Glas mit wesentlich teureren Zeiss-Gläsern verglichen wird(um ein Beispiel zu bringen).

Kurze Anmerkung zu Testberichten: Fragt mal bei Steiner nach Testberichten etc., da werden die euch einiges präsentieren, wo Steiner verdammt gut abschneidet. Da ich weder für Steiner arbeite noch deren Erzeugnisse verkaufe, werde ich hier solche Tests nicht anfügen(die Werbung muß die Firma Steiner dann schon selber machen :) ).

Vielleicht sollte einem folgender Umstand zu denken geben: Steiner ist meines Wissens die einzige Firma die ausschließlich Ferngläser herstellt. Wenn die Ferngläser herstellen würden, die qualitativ in den entsprechenden Preisklassen signifikant schlechter wären gegenüber der Konkurrenz(also besonders Swarovski, Optolyth und Zeiss; über nicht sonderlich berauschende Eindrücke mit recht teuren neuen Nikon-Gläsern könnten befreundete Ornithologen berichten) dann wird wohl niemand ernsthaft behaupten wollen, daß dies nicht bald publik wäre. Wenn dem so wäre, dann würde es die Firma Steiner nicht mehr geben, eben weil sie ja nur Ferngläser herstellt. Weil die Frage nach der Produktion weiter vorne gestellt wurde, nach meinen Informationen werden alle Steiner-Gläser in Deutschland(in Bayreuth) gefertigt.

Rajiv, der recht viele Feldstecher/Ferngläser benutzt(bzw. in der Familie hat; Stichwort: Vater ist Ornithologe :rolleyes: )
 
Rajiv schrieb:
Bin sehr verwundert, wie einige hier die Gläser der Firma Steiner pauschal als Schrott hinstellen. Zeugt nicht gerade von Kenntnis aller Steiner-Gläser.
Wer mit Steiner-Gläsern im Marine-Bereich arbeitet, der wird wissen, was ich meine. Da dürfte es in den jeweiligen Preisklassen schwer sein deutlich bessere Alternativen zu finden. <snip>
Vielleicht sollte einem folgender Umstand zu denken geben: Steiner ist meines Wissens die einzige Firma die ausschließlich Ferngläser herstellt. Wenn die Ferngläser herstellen würden, die qualitativ in den entsprechenden Preisklassen signifikant schlechter wären gegenüber der Konkurrenz (also besonders Swarovski, Optolyth und Zeiss; über nicht sonderlich berauschende Eindrücke mit recht teuren neuen Nikon-Gläsern könnten befreundete Ornithologen berichten) dann wird wohl niemand ernsthaft behaupten wollen, daß dies nicht bald publik wäre.

Ich kenne kein Steiner, das mit Zeiss, Leica und Swarovski mithalten kann. Das gilt auch fuer die Marineglaeser. Da sind die Steiner immerhin brauchbar, was man von den "billigen" Serien nicht sagen kann. Mehr aber auch nicht. Bei den Marineglaesern wuerde ich uebrigens auch noch Fujinon nennen wollen, die haben auch eine Reihe sehr guter Glaeser.

Nikon baut eine ganze Reihe recht unterschiedlicher Serien, aber z.B. die Glaeser der SE-Serie (klassische Porroglaeser, also nicht absolut wasserdicht) sind meines Erachtens von der Optik her auch heute noch konkurrenzfaehig, auch gegenueber Zeiss, Leica und Swarovski. Die Nikon Spektive der ED-Serie gehoeren zu dem besten, was auf dem Weltmarkt zu bekommen ist.

Was die Ornithologenszene angeht, kenne ich keinen einzigen Beobachter, der ein Steiner benutzt ... und ich kenne ziemlich viele Leute, nicht nur in Deutschland. Das hat seine Gruende. Schau mal ins Birdforum und suche da im Optikforum nach Steiner. Viele positive Berichte wirst du da nicht finden.

Hermann
 
Solange Äpfel mit Birnen verglichen werden, kann kein ordentliches Ergebnis dabei rauskommen.
Ich muß mich wiederholen: Wenn ein Leica-Glas für ca. 560€ mit einem Steiner-Glas für ca. 300€ verglichen wird, dann ist es wohl selbstredend logisch, daß das Leica besser sein sollte als das Steiner. Schau doch mal in den von Dir angesprochenen Foren die Vergleiche teilweise an, da kann ich über die Vergleichsprobanden nur wundern.
Also vergleiche die Gläser von verschiedenen Herstellern(Steiner, Zeiss/Hensoldt, Swarovski, Optolyth, Docter, ...) mit den ungefähr gleichen Listenpreisen. Selbstverständlich nur wenn es geht, denn da dürfte es schon Probleme geben, da diese Hersteller eben nicht alle schon ab 90€ etwas im Sortiment haben bzw. kein Glas für mehrere Tausend € anbieten.

Wenn man der Meinung ist, daß man mind. 500€(am liebsten natürlich mind. 1600€) für ein Fernglas ausgeben sollte, dann kann man darüber streiten. Eventuell reicht ja für einige Zwecke ein preiswerteres Glas.

Wenn ich mir die deutsche Berufsschiffahrt ansehe, dann finde ich nicht, daß Steiner-Gläser da Exoten sind. Aber vielleicht sieht das in der privaten Lust-Schipperei ja anders aus(mit 'nem doppelt so teuren Glas läßt sich ja auch viel besser protzen :rolleyes: ). Mir ist da die Praxis-Erfahrung der Profis allemal lieber.

In den Ornithologen-Kreisen von Hamburg/Schleswig-Holstein die ich kenne, sind Optolyth, Steiner und Docter(je nach Preisklasse) jedenfalls häufiger als Zeiss/Hensoldt, Leica oder Swarovski. Wenn ich mir die hiesige Jagd-Szenerie ansehe, dann muß ich sagen, daß Leica da der Exot ist und Steiner ziemlich gleich häufig wie Zeiss/Hensoldt vertreten ist, Docter und auch Optolyth sind auch nicht selten.

In der Bergsteiger-Branche sieht die Sache auch so aus, daß da kaum einer mit Leica oder Swarovski unterwegs ist. Da ist Steiner recht häufig(um nicht zu sagen, daß Steiner da flächendeckend ist), Zeiss/Hensoldt sieht man da eher selten, dafür mehr Nikon und Eschenbach. Erklärt sich daher, daß man im alpinen Einsatz immer mit dem Verlust der Optik-Ausrüstung rechnen muß und demzufolge die meisten deutlich unter 500€(am liebsten eigentlich nur 100-200€) ausgeben wollen. Dies dürfte von daher bemerkenswert sein, weil diese Gruppe vielleicht die Gläser am lebensnotwendigsten "braucht"(neben dem maritimen Bereich), weil sie mit den Gläsern die Kletter-Route erkunden. Wer mal eine im Schatten liegende Steilwand rekognisziert hat, der weiß daß man da auch 'ne gute Kontrastleistung seines Fernglases schätzen lernt.(Aber der Messner ist sicher blöd und hat keine Ahnung, weder von Optik noch vom Alpinen, deswegen nimmt der ja Steiner-Gläser und hat deswegen ja bisher auch nichts geleistet :rolleyes: )

Rajiv, der keine Vergleiche zwischen S-Klasse und Golf mag, bei denen am Ende pauschal gesagt wird. daß der Golf schlecht sei
 
müßige disskussion. man muß selbst durchschauen und in der hand halten! jede gruppe (jäger/birdler/seefahrer/astro ect.) hat andere prämissen an das glas als ganzes (gewicht, handling, optik).

ich bevorzuge scharfe optiken die sehr kontrastreich sind für die tagesbeobachtung. da ist swarovski z.b. einfach spitze! dämmerung sind c.z.jena z.b. super-weil ins gelbliche (besserer dämmerungskontrast) korrigiert.

und: die hochzeit der optikbranche in old germany war mal (so bis zu den 80gern?) deshalb: ältere gläser sind oft hervorragend gebaut, wenn auch nicht wasserdicht etc.)

neue sind oft nur modische aufgüsse alter rechnungen und auf die schnelle gefertigt, ja sogar umgelabelt (einsteiger-zeiss-gläser in lizenzbauweise).

die schärfsten sind docter (ehemals c.z.jena), allerdings eben schwer und etwas unhandlich.
lg matti
 
Ich habe ein älteres 8 x 30 von Steiner vor ein paar Jahren auf dem Flohmark gekauft. Für den Preis, das beste Glas was ich je hatte.

In der Dämmerung ein sehr helles Bild und die Schärfe ist auch hervorragend. Der Kunststoffkorpus ist leicht ohne dabei billig zu wirken.

Ich bin Brillenträger und empfinde es als Vorteil das ich beide Augen getrennt focusieren kann.

Wie gesagt ich kann über Steiner nicht meckern.
 
feuervogel69 schrieb:
die hochzeit der optikbranche in old germany war mal (so bis zu den 80gern?) deshalb: ältere gläser sind oft hervorragend gebaut, wenn auch nicht wasserdicht etc.)
neue sind oft nur modische aufgüsse alter rechnungen und auf die schnelle gefertigt, ja sogar umgelabelt (einsteiger-zeiss-gläser in lizenzbauweise).

Zu den Zeiss-Einsteigerglaesern sage ich lieber nichts.

Die uebrigen Zeiss- und Leicaglaeser sind aber auch heute noch in der absoluten Spitzenklasse. Und wenn man sich Spitzenglaeser aus den 80er Jahren anschaut, kann *keins* von der Optik her mit den heutigen Glaesern mithalten. Speziell Dachkantglaeser fallen aufgrund der fehlenden Phasenkorrektur ganz erheblich gegen moderne Spitzenglaeser ab, und selbst die besten Porros aus den 60er und fruehen 70er Jahren (z.B. Zeiss West 10x50 und 8x50B oder die Leica Porros, z.B. das 10x60) sind in der Kontrastwiedergabe und teilweise auch im Gegenlichtverhalten deutlich schlechter, so schoen die Glaeser auch sind. Vergleicht man zum Beispiel das klassische Zeiss West 10x50 Porro, das 10x40B ohne Phasenkorrektur, das 10x40B mit Phasenkorrektur, das Victory 10x40 und das Victory 10x42 FL im Feld, sind die Unterschiede deutlich zu sehen.

Hermann
 
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