Allzweckmesser selber machen

dos

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Hallo Gemeinde,

habe heute ein nettes Rohstück Damast erstanden.
Es ist 215mm lang, 35mm hoch und knapp 4mm dick.
Der Damast-Rohling ist noch ungehärtet und zerspanend bearbeitbar.
Der Schmied hat angeboten das fertige Messer gegen Bezahlung nach der Bearbeitung im Spezialofen zu härten.
Nun habe ich vor eine Art Allzweckmesser aus dem Rohling "herauszuschnitzen". Handwerklich, so denke ich, bin dazu durchaus in der Lage.

Nun habe ich aber sowas bislang noch nicht gemacht und bräuchte ein paar Tipps was die Proportionen angeht, z.B. Klingenlänge zur Schaftlänge, oder welche Dimensionen könnte ein fertiges Messer sinnvollerweise haben, das man aus vorlliegendem Rohling herausholen kann.



Danke und Gruß
dos
 
......habe heute ein nettes Rohstück Damast erstanden.....Nun habe ich vor, eine Art Allzweckmesser aus dem Rohling "herauszuschnitzen"......Nun....brauchte ich ein paar Tipps, was die Proportionen angeht, z.B. Klingenlänge zur Schaftlänge.....
Einen Schaft findest Du an einer Lanze oder einem Speer; Du meinst sicher den Griff.

Die Proportionen kannst Du sehr einfach feststellen, wenn Du Deine Hand als Maßstab nimmst. Die Klingenlänge unterliegt neben praktischen Erwägungen auch gesetzlichen Regelungen. Willst Du das Messer bei Dir tragen, sollte die Klingenlänge unter 120 mm bleiben, was für die meisten Arbeiten auch gut ausreicht.

Weitere Hinweise kannst Du übrigens auch der Fachliteratur sowie der Suchfunktion entnehmen.

Gruß

sanjuro
 
Du könntest natürlich auch gleich hier auf der Startseite einen der Links zu diversen Messerhändlern anklicken und dich dort von Formen und Designs inspirieren lassen. Das ausgewählte Stück dann auf etwas dickeres Papier übertragen und deiner Hand anpassen, ausschneiden, befühlen, nacharbeiten bzw. neu ausschneiden und schon hast du ein Musterstück das du dann auf deinen Stahl übertragen kannst.

Grüße, WP
 
Hallo,

danke erstmal für die Tipps und die freundliche Unterstützung.
Habe mich umgesehen und ein paar Anregungen gefunden.

Mal sehen was dabei herauskommt.

Grüsse
dos
 
Hab nun mal angefangen aus dem Stück Metall etwas "messerähnmliches" herauszuschitzen.
Die Schnittflächen habe ich mit einem Bandschleifer vorgearbeitet und den Rest mit diversen Feilen verfeinert. Nun bin ich dabei mit Nassschleifpapier verschiedener Körnung die Oberflächen zu bearbeiten.

Die Zwischenergebnisse im Bild.
Über weitere Anregungen und Kritik würde ich mich freuen.






Gruß
dos
 
Moin!
Jetzt kommt die Frage, wie es mit dem Griff aussehen soll. Wenn das Parierelement oder die Zwinge bis an die Schneide herangeschoben wird, wirst du den hinteren Teil der Schneide nicht mehr schärfen können.
Ansonsten sieht es doch schon sehr gut aus. Nur noch die Angel etwas bearbeiten und dann geht es an den Griff und das Härten und Anlasse.
Weiter so:super:

Stefan
 
Hallo,
nun das Schleifen wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Besonders der abgerundete Teil vorne - das wird schwierig das von Hand sauber und gleichmässig hinzubekommen. Sind noch einige Scharten und Feilstriemen auszubügeln
Das Schleifpapier wird doch recht schnell stumpf, obwohl ich nass schleife. Die Angel wird scheller gehen.
Ich werde den hinteren Teil der Schneide vor dem Parierelement wohl etwas freiarbeiten, aber das überlege ich mir wenn ich soweit bin. Auch der Griff ist noch nicht entworfen. Bei mir entstehen diese Dinge immer spontan aus dem Kopf heraus.

Ich schleiffe die ebenen Flächen auf eine planen Druckplatte.
hier die ersten Versuche eines Feinschlifes - wird nochweiter überarbeitet...







Danke & Gruß
dos
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin dos,

die Oberfläche sieht glänzend aus mit Riefen, als ob Dein Schleifmittel zu fein wäre. Am Anfang richtet sich die Körnung nach den tiefsten Riefen, das Schleifmittel muß grob genug sein um die wegzukriegen. Es wird mit jeder Körnung in eine Richtung gearbeitet, mit der nächsten in eine andere. So kann man schön sehen wann man fertig ist -

hoffentlich hab ich mich verguckt?!

Über die Qualität von Schleifpapier gibts hier auch was, manche lösen sich einfach zu schnell auf. Auf die schnelle kann da der nächste Wekzeugladen (Metall) weiterhelfen, die kennen sich aus.


LG natto
 
Moin
Da Du ja schon Teilweise den Erl Mitgeschliffen hast mußt Du ihn auch ganz bis zum Ende so Schleifen sonst kannst Du ein Parierelement nicht Passgenau Aufsetzen!

Gruß Wulfher
 
Hallo,

danke für das feedback. Ja ich habe noch einige Riefen drauf. Nach einem Schleifvorgang mit gröbere Körnung gehe ich immer mal wieder mit deutlich feinerer Körnung kurz drüber um besser sehen zu können wo noch tiefere Riefen stehen geblieben sind.
Diese hatte ich vor den letzten Bildern grade getan.
Nun werde ich wieder mit gröberer Körnung weiter arbeiten und dann immer feiner werden.

Mein Schleifpapier ist "Bauhausqulität - somit is dazu alles gesagt.

Was ist der "Erl" ?
Danke & Gruß
dos
 
Hallo,
...
Sind noch einige Scharten und Feilstriemen auszubügeln
Viel wichtiger als Scharten und "Feilstriemen" auszubügeln oder über die spätere Schärfbarkeit und den sauberen, gleichmäßigen Anschliff nachzudenken, sollte für dich sein,
den hinteren Teil der Schneide vor dem Parierelement wohl etwas freiarbeiten, aber das überlege ich mir wenn ich soweit bin.
Aber nicht "irgendwie freiarbeiten", sondern in Form deutlicher Übergangsradien von Erl zur Klinge, sonst hast Du es nämlich vergessen und hervorragende Sollbruchstellen eingebaut. Bedeutet allerdings Mehrarbeit beim Anpassen des Parierstücks, man kann leider nicht alles auf einmal haben - die Mehrarbeit sollte es aber schon wert sein.

edit:
Der ausnahmweise geklaute Bildausschnitt, weil es eindeutiger ist, als Erklärungen.
attachment.php


Die Kreise sollen nur die ungefähre Position der Übergangsradien zeigen, tatsächlich wäre es nur je ein Viertelkreis von Erl zur Schneide und zum Rücken.

Gruß Andreas
 

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Hallo,
das ist ein wichtiger Tipp:

Übergangsradien -> Ist das in etwa so gemeint?:



Danke & Gruß
dos
 
Mahlzeit
Unbedingt auf Andreas hören !!! -sonst hast du nicht viel von deinem Messer.
Ich persönlich versenke meine Klingen sogar noch etwas ins Parierelement...dann wird das noch ne Ecke stabiler.
Gruß Ralf
p.s. Ja so war´s gemeint !
 
Ja, so sieht das wesentlich besser aus.

Als Faustformel kann man annehmen:
Mindest Übergangsradius = Werkstückdicke oder r = t,
damit ist man eigentlich immer auf der sicheren Seite. Sollte man auf beiden Seiten machen, aber ich vermute die Skizze sollte das nur grob als "Problem erkannt und verstanden" darstellen ;)

Gruß Andreas
 
Hallo,

Ja genau Andreas - "Problem verstanden" ;-) .
Danke auch noch für die genaue Angaben des anzustrebenden Radius.

GRuß dos
 
und weiter gehts:

nun mit Gewebe-Schleifpapier von VSM. Da gibt es jedoch das Problem, daß sich dieses gnadenlos zusammenrollt wenn es naß wird, also erstmal trocken geschliffen. Ist aber auf jeden Fall deutlich besser als das Bauhaus-Papier.

Nun mal kurz in Zitronensäure-Lösung getaucht um endlich mal die Maserung richtig zu sehen...

Der leichte Kreuzschliff erfolgte mit 320er Körnung, grobe Riefen habe ich soweit keine mehr.





Gruß
dos
 
Hallo,

so Urlaub ist vorbei und es geht ein wenig weiter.
Heute habe ich mir ein Stück Schlangenholz besorgt - das soll der Griff werden.
Das Pariestück wird aus Messing und Kupfer. Kupfer und Messingteil werde ich Hartverlöten, jedoch zuvor eine Art Ring aus dem Kupfer fertigen in welche das Holz des Griffs versenkt wird. Dies soll dafür sorgen, daß das Holz nicht reissen kann. Messing und Kupfer soll eine Art Farbübergang von der Klinge zum Holz schaffen.
Bin gespannt ob ich das wie gedacht hinbekomme. :rolleyes:



Gruß
dos
 
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