Altertümer zum Angucken

torel

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Hier möge jeder sich eingeladen fühlen, seine "Altertümer" in Bilder und Worten vorzustellen - einfach so, zur Erbauung des (hoffentlich) interessierten Publikums. Ich würde mich über rege Beteiligung freuen.

Ich beginne mit einem ultraflachen Klassiker, Marke umgebogenes Stahlblech, der Solinger Firma Ed Wüsthof.

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Angeboten wurden diese "Flachmänner" mit "oxydiertem" (also wohl brünierten) oder vernickelten Stahlblech. Die Brünierung des gezeigetn Exemplars hat natürlich schon etwas gelitten.

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Technisch interessant ist der "Knubbel" am Rücken, eine Ausbuchtung der innenliegenden Rückenfeder, die aus dem Loch herausguckt.

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Diese Konstruktion hat die Funktion, die Feder zu fixieren, was normalerweise ein Niet bewerkstelligen würde.

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Erkennbar am Knubbel - wurde diese Art Taschenmesser natürlich auch von anderen Solinger Herstellern produziert. Hier zwei Exemplare von J. A. Henckels aus einem Musterbuch der dreißiger Jahren.

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Weitere Impessionen des Wüsthof:

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Das "Innenleben". Wie man vielleicht erkennen kann, ist das Blech zur Mitte hin etwas hohlgedrückt und erleichtert so das reibungslose Einschlagen der zwei Klingen nebeneinander.

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Sehr schöne Beschreibung und Präsentation, torel!
Besten Dank ... eine schöne Anregung zur Weiterführung.

cut
 
Dann will ich hier mal mit diesem hochinteressanten Threat weitermachen. ( In der Hoffnung, daß man noch viele alte Schätzchen zu sehen bekommt. )

Zu praesentieren habe ich ein Horseman Messer. ( Wahrscheinlich um die Jahrhundertwende , Frankreich ?, England? Amerika ?)
Leider kann ich dies hauptsächlich durch Bilder vorstellen nicht durch Worte, da jegliche Marke oder Klingenaufdruck fehlt.
Nur soviel, daß die Verarbeitung ausgezeichnet ist, nichts wackelt und die Federspannung ist kräftig.
Griffschalen dürften Jig Bone sein.

Beste Grüße

croco
 

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Drei Fassmesser oder Barrelknives in unterschiedlichen Größen.

Diese schwedischen Messer gibt es seit ca.1874 von den verschiedensten Herstellern. Auch Herder und Böker haben wohl mal Fassmesser produziert.
Seit den 50er Jahren waren diese Arbeitsmesser wohl nicht mehr in Produktion und werden heute nur noch als handgemachte Customknives oder in Kleinserien( Frankreich)
angeboten.
Die unterschiedlichen hergestellten Größen sollen sich ( bezogen nur auf den Fassgriff) zwischen 29 cm und 2,1cm bewegt haben.

Hier 2 Stück von Engström 13cm Fassgröße und 6cm Fassgröße und das kleinste 2,2 cm Fassgröße von Holmberg.

Die Schwierigkeit ist für Sammler, unverrostete Klingen zu finden. Bei dem hier gezeigten größeren Fassmesser von Engström war die Klinge auch fast weggerostet.
Dankenswerterweise hat sich ein allseits geschätzter Messermacher ( Arthur Bolz ) dem angenommen und dem alten Fass eine hervorragend passende Damastklinge angepasst.

Beste Grüße

croco
 

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Zu praesentieren habe ich ein Horseman Messer. ( Wahrscheinlich um die Jahrhundertwende , Frankreich ?, England? Amerika ?)

croco

Die meisten Exemplare dieses Messertypus stammen wohl aus Sheffield, es gab aber auch amerikanische und deutsche Hersteller (z. B. J. A. Henckels).

Danke fürs Zeigen, ein schönes Stück.
 
Das nachfolgende fünfteilige Taschenmesser wurde in den 1920igern Jahren von meinem Großvater in Stargard erworben, leider ist es ohne Hersteller-Kennung.

Claus
 

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Hier ist ein altes Böker, ca 1869-1914
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Ich habe viele alte Amerikanische messer, wenn sie daran Interesse haben. Drei Beispiele:

Challenge Cutlery Co 1894-1928
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Southington Cutlery Co 1867-1905
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New York Knife Co (nach 1902, der Patent auf den Punch ist 1902, NYKC war in 1931 geschlossen)
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Hier mal eine Art Handwerkermesser von J.A. Henckels. Länge geschlossen 11,5 cm.

Alter zwischen 1900 und 1950 ?

Beste Grüße

croco
 

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Hier mal eine Art Handwerkermesser von J.A. Henckels. Länge geschlossen 11,5 cm.

Erinnert mich an die mehrteiligen Bauerntaschenmesser.


Von mir ein rüstiger Rentner, da immer noch bei mir im Einsatz fürs mehr oder weniger Grobe. Kein edles Stück, aber robust und auch nach langen Jahren noch funktional: ein klassisches Arbeitsmesser von David Evertz Solingen. Einfache Materialien: Holzschalen, rostemde Stahlbacken und Platinen und (nach der langen Zeit mehr oder weniger) rostträge Klinge, stramme Feder (und damit gutes Training für kräftige Daumennägel), und scharf wird es auch.

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Hier ist eine zeitgleich ca. 1940 von meinem Großvater gekaufte Kombination:


Ich kann leider nichts Genaueres über das Messer sagen, etwa zum Hersteller. Leider habe ich in meinen wilden Sturm- und Drangzeiten den Dosenöffner (oder wozu das auch immer gut sein sollte, das kleine Werkzeug mit der Öffnungshilfe, hier nicht geöffnet) umgeschliffen, damit man auch wirklich Dosen damit öffnen kann. Heute würde ich das original lassen...:-(

Die Uhr ist eine Zenith und funktioniert bis heute einwandfrei. Entgegen dem Eindruck des vergilbten Ziffernblattes ist die Technik gepflegt und gewartet.
 
klassisches Jagdmesser

Traditionelle Jagdmesser mit klappbaren Klingen sind üblicherweise mit Griffschalen aus Hirschhorn versehen und sind mit unterschiedlichsten Funktionsteilen bestückt.
Hier ein 6-teiliges Modell, bei dem die Säge eine pfiffige Lösung aufweist: um den Nagelhau der (arretierenden) Messerklinge problemlos ergreifen zu können, verläuft der Rücken der Sägeklinge nicht gerade sondern konvex.

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cut
 
Hallo cut
Schönes Messer, aber der Rücken der Säge verläuft konkav.
Mit besten Grüßen
 
Ulster Knife Co 1876-1941
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Globe Cutlery ca 1920-1925
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Joseph Rodgers Sheffield 1831-1901
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Holley 1844-1930
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Ulster Knife Co 1876-1941
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Challenge Cutlery Co 1894-1928
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Hibbard Spencer & Bartlett 1880s-1960s (Ich habe einen 1886 Katalog mit diesem Messer drin)
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Southington Cutlery 1867-1905
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Southington Cutlery 1867-1905
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Hier mal drei kleine figürliche Taschenmesser.
Der Fisch und die Lok ( Baldwin 875 ) mit Stahlschalen von Daniel Peres, das Auto mit Neusilberschalen von Germania.
Alle um ca.1900 rum.

Beste Grüße

croco
 

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Hallo,

mal ein Blick in zwei Vitrinen von mir.
Die Bilder sind schon älter und daher nicht mehr ganz akutell.
Als erstes ein paar Gauchomesser und artverwandte Messer ca. Mitte 19. bis Mitte 20. Jh.

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Dann noch ein paar Piha Kaetta aus Sri Lanka, Kandy-Periode, ca. 18. bis frühes 19. Jh., dazu dann noch in den Ecken zwei Palmblattmesser Südindien oder Sri Lanka ca. Ende 19. Jh sowie im Vordergrund ein Fandita-Messer von den Malediven, ca. frühes 20. Jh.

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Gruß, Helge
 
Hallo Helge,

die Sammlung hätte eigentlich bessere, detailreichere Makro-Fotos verdient. Wenn man sich nur eins nimmt, braucht man einen ganzen Abend um alle Details der prachtvollen , alten Stücke zu entdecken :) .. durfte mir schon einige in Natura anschauen. Besten Dank!

Gruß Jürgen
 
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