Ammoniumchlorid

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@Rondragor:

Andi und uch haben das per Mail mal diskutiert, weil es aufgrund der Brisanz nicht hier hin gehört. Würde mich aber mal interessieren, wann und wo da Versuche gemacht wurden. Ist mir völlig schleierhaft...

Zum Rezept:

Ist mit "Pottasche" Kaliumcarbonat gemeint oder Holzasche?
 
Pottasche ist normal Kaliumcarbonat.
Kaliumcarbonat ist in jeder Holzasche vorhanden. Nur kann man diese extra rausfiltern oder einfach Rein kaufen. So hätte man also nicht die Verunreinigungen von Kaliumsulfat z.b.
 
@Rondragor:

Andi und uch haben das per Mail mal diskutiert, weil es aufgrund der Brisanz nicht hier hin gehört. Würde mich aber mal interessieren, wann und wo da Versuche gemacht wurden. Ist mir völlig schleierhaft...

Zum Rezept:

Ist mit "Pottasche" Kaliumcarbonat gemeint oder Holzasche?

Ohje, das ist lange her. Ich hatte das Thema mal in der Ausbildung. Wenn ich mich recht erinnere war das mitte der 50er Jahre in Russland oder im Amiland. 1956 fand man z.B. bei BASF schmerzhaft heraus, dass Ammoniumnitrat auch als Sprengstoff genutzt werden kann. Damals gab es mehrere Tote. Wen´s Interessiert, irgendwo im Internet sollte man noch was darüber finden.

Das mit dem Quarzsandgemisch ist auch nur als billige Alternative gedacht, da 10Kg feinster Quarzsand nur etwa 8 € im Baumarkt kosten. Pottasche habe ich im Bauhaus nicht gefunden. Vielleicht mal im Gartencenter schauen. Oder halt auch im Internet. Kostet aber auch nicht viel. Aber ich denke, vom Kosten/Nutzeffekt her lohnt sich Borax schon, auch wenn es teurer ist. 25 Kg kosten zwischen 70 und 80€ (77,35€ bei Angele). Wenn jemand einen günstigeren Händler kennt, dann her mit dem Link.
 
Quarzsand mag bei einfachen Feuerschweißungen (die Kettenglieder, Pflugscharen usw. unserer Altvorderen durchaus praktikabel und das Mittel der Wahl sein, bei der Herstellung von Schweißverbundstahl oder Damast ist die Verwendung von Borax mit Sicherheit die bessere Wahl. Zum Einen durch den niedrigeren Schmelzpunkt (878°) und was meines Erachtens noch wichtiger ist, durch die Fähigkeit den Sauerstoff aus der Zunderschicht lösen zu können. Borax löst definitiv die Zunderschicht und schützt durch seinen flüssigen Überzug gleichzeitig die Oberfläche vor erneuter Verzunderung.
Mischungen mit Ammoniumchlorid, rotem und gelbem Blutlaugensalz, sowie Reineisenpulver und Kochsalz fördern nicht nur die Schweißbarkeit, sie erhöhen auch die Gefährlichkeit der Anwendung. Blutlaugensalze zerfallen beim Erwärmen u. a. auch in Zyanide, diese wiederum sind der Gesundheit definitiv nicht zuträglich. Allerdings sind die Mengen der entstehenden Substanzen relativ gering, in ihrer Wirksamkeit gesehen, reichen aber beim Einen schon extrem geringe Mengen aus um einen lebensfrohen Menschen in Jenseits zu befördern. Ich verwende nur Borax (anhydr.) und Ammoniumchlorid und habe sehr gute Erfahrungen damit gemacht. Wenn´s mal eng wird, hilft etwas Reineisenpulver in der Mischung, mehr tut wirklich nich Not!

Badger
 
Also könnte man auch den Sand mit Kochsalz mischen um eine bessere Reinigung zu erzielen?
Ich denke hierbei an Leute mit sehr schmalem Geldbeutel. Als günstige Alternative, nicht aber als Ersatz.
 
Gut Michael, das hab ich übersehen. :cool:

Trotzdem empfiehlt sich immer noch Borax als Grundlage eines Schweissmittels. Quarzsand liegt vom Temperaturbereich einfach nochmals um 200°C höher. Was die von Rondragor erwähnte Mischung aus Quarzsand und Kochsalz bewirkt weiss hier vermutlich niemand. Ammoniumchlorid im Borax ist mir persönlich etwas zu streng und auf die Kombinationen mit Blutlaugensalzen verzichte ich gern. Mir hat auf jedenfall Borax zum Verschweissen von 1.2842/1.2510, 1.2767, Feile, 1.1730 untereinander noch immer ausgereicht.

Warum müssen die abenteuerlichsten Rezepturen für Schweissmittel aufgestellt werden wenns im Normalfall an den Grundkenntnissen und grundsätzlichen Fähigkeiten des Schmiedes liegt dass etwas nicht funktioniert?
Wildes herumexperimentieren und das gleichzeitige ändern von mehreren Parametern ist auf jeden Fall nicht der Schlüssel zum Erfolg. Sich auf einige wenige Werkstoffe zu beschränken und zu versuchen mit diesen Erfolge zu erzielen schon eher. Und wenn man das mal im Griff hat kann man anfangen Schritt für Schritt weiterzugehen. Ob man dann einmal an die Stelle kommt wo man mit Borax pur keinen Erfolg mehr hat wird man sehen, falls man überhaupt solange dabei bleibt um an diesen Punkt zu kommen.
 
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Danke Armin, mal wieder auf den Punkt!

Was ich hier nicht verstehe, ist das "beratungsresistente" Verhalten vieler Forumiten. Da machen sich hier bei uns in der Gesamtheit hunderte von Jahren an Erfahrung breit, sowie wissenschaftliche Untersuchungen und es gibt immer noch Leutz, die das Rad neu erfinden wollen, nur weil sie meinen noch weniger dafür investieren zu wollen, machen aber mit der Herumexperimentiererei mehr Geld kaputt, als sie für ein Leben lang, hier in unserem Fall für das Borax, bezahlen müssen.
Bei Angele kostet die 5 kg Dose mit Borax (anhydr.) keine 30 € (guckst Du hier) und die 5 kg reichen mir mehr als ein Jahr und ich mache in einem Jahr einiges an Damast!
Wem das bischen Geld für Borax zuviel ist, soll sich halt fertigen Damast beim Peter oder bei Markus kaufen.

Allerdings ist das nicht nur hier so, sondern auch in anderen Foren... leider...


Badger
 
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Also ich würde diesen Thread schließen. :hehe:
Es gibt hier soviele "Reizworte" drin, dass der BND mit Sicherheit schon hellhörig geworden ist.

Gruß an alle Chemiker, Klaus
 
...
Es gibt hier soviele "Reizworte" drin, dass der BND mit Sicherheit schon hellhörig geworden ist.
Naja, "Reizworte" im dem Sinne gibt es wohl mehr im Forum, aber da das Thema wegen Sicherheit und Vorteile bestimmter Zutaten für das Feuerverschweißen [:cool:] wohl nichts Neues ans Licht bringt, mache ich zu.
 
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