Anfänger [-fragen zu] schärfen und pflegen

Jürgen_63

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Ich bin der Jürgen und Baujahr 63.Seit einiger Zeit versuche ich mich im Messer schärfen und pflegen.Manchmal bekomme ich es hin aber häufiger leider auch nicht.
Für mich das Messer schärfen keine Arbeit,eher das Gegenteil den Kopf mal wieder frei zu bekommen.Ich habe bis jetzt folgende Messer,alle von Burgvogel Serie Oliva:
Schälmesser 7cm
Ausbeinmesser 15cm
Schinkenmesser 20cm
Kochmesser mit Kulle 23cm
Brotmesser von KAI MGV-505
Das Schinkenmesser und das Kochmesser habe ich schon zum ausdünnen und schärfen nach Jürgen Schanz geschickt.Da habe ich erst gemerkt was ich für schlechte Messer gehabt habe.
Leider bekomme ich die sogenannte Rasierschärfe einfach nicht hin wie ich mir das vorstelle.
Mein Schärfwerkzeug:
Schleifstein von Chroma 1200/4000
Das DMT Whetstone Schärfblock Set:blau/rot/grün
Shapton Glass Stone Set 1000/3000/8000
Das Shapton Glass Stone Set ist mir egentlich das liebste,keine Ahnung warum.
Natürlich habe mir schon etliche Schärfvideos angeschaut,auch die hier im Forum vertretenen Mitglieder,ist ja wohl klar.
Hör ich zu früh auf mit dem schleifen?Falscher Winkel?Versuche immer die 13°-15° einzuhalten.
Sollte ich doch mal einen Kurs belegen?Ihr habt das ja auch alle hinbekommen.
Vielen Dank für eure Hilfe.
 
Willkommen.
Ich denke auch ohne Kurs kannst du lernen vernünftig zu schleifen.

Du fragst ob du zu früh aufhörst zu schleifen, da stellt sich mir die Frage, wie lange bzw zu welchen Punkt schleifst du denn? Mit welchem Stein fängst du an und wie regelmäßig passiert dies? Was ich meine, geht es um einen Grundschliff oder ein kurzes optimieren und frisch machen?

Falscher Winkel, hast du es Mal mit einem Edding auf der Schneide versucht um sicher zu gehen das du zu 100% die schneide triffst? Noch besser, finde ich, geht es mit einem kleinen Mikroskop.
 
Moin

An deinen Steinen liegt das nicht.
Mit einem 1000er Stein , wenn richtig durchgeführt , fliegen die Armhaare.
Ich denke du triffst die Fase also den richtigen Winkel nicht.
Das heist du nimmst an der falschen Stelle Material weg...an der Flanke
Hast du eine Lupe , Edding und etwas Watte ?

Step 1

Schneide mit dem Edding markieren...vorsichtig über den Stein...dann hast du den Winkel
42489400wc.jpeg
42489401hm.jpeg


Ist der dir zu steil...also über 20 Grad ....muss Material weg . Dann mit gröberen Stein vorarbeiten
Und immer wieder mit dem Edding kontrollieren !!!!

Step 2

Schleifen ist immer dasselbe ...Grat über die ganze Schneide anschleifen ...dann muss er wieder weg.
Wenn du das nicht in den Fingern spürst....nimm Watte...die bleibt am Grat haften

Ist er der Grat nach beiden Seiten dann aufgebaut...Step 3

Step 3

5 mal links dann rechts....dann 3-2-1 das entgratet schonmal gut...eventuel 1,1,1
Dann über eine Zeitung mit leicht erhöhtem Winkel wie Butte streichen...das entfernt den Grat....mit Watte kontrollieren



Probiert mal
Die Kontrolle mit dem Edding und der Watte ist am Anfang wirklich essentiell ....damit du die Steps verinnerlichst

Für deine Messer langen eigentlich 1000 ...max 3000
erstmal auf 1000 üben bis das sitzt..

Gruss

Micha
 
Danke erstmal für die Hilfestellung.Ich denke mal das die Edding Methode für mich die richtige ist,und üben,üben,üben.Kost nix und ist lehrreich.
Hab da mal ein kleines Taschenmikroskop für um die 20€ angeschaut 60 fache Vergrößerung,wäre das vielleicht okay,zur Kontrolle?
Beim Messerguide bekomme ich Schnappatmung,das nun leider nichts für mich.
 
Danke erstmal für die Hilfestellung.Ich denke mal das die Edding Methode für mich die richtige ist,und üben,üben,üben.Kost nix und ist lehrreich.
Hab da mal ein kleines Taschenmikroskop für um die 20€ angeschaut 60 fache Vergrößerung,wäre das vielleicht okay,zur Kontrolle?
Beim Messerguide bekomme ich Schnappatmung,das nun leider nichts für mich.

Vielleicht hast du noch ein Messer das noch gut scharf ist.
Um mal zu sehen ob die Abläufe stimmen...also Winkel halten und kleinen Grat erzeugen.
Nimm den 3k Shapton und versuche das Messer etwas schärfer zu bekommen... as sollte ja mit der Edding Methode schneller gehen.
Weil nicht soviel Material weg muss.

Ich hab das Mikroskop...geht bestens
https://www.amazon.de/Carson-MM-300...=1652720288&sprefix=taschenmik,aps,138&sr=8-5

Und ja ...Geduld und Spucke...das wird schon
 
Genau das Mikroskop hatte ich mir auch angesehen,soeben gekauft.
Mein großes Kochmesser ist noch einigermaßen scharf.Werde ich dann morgen mal ausprobieren und berichten.
 
ich stelle mir das schwierig vor, als Anfänger direkt zum Freihandschärfen überzugehen. (…) Grinding ist nicht so schwer, einen Grat entlang der gesamten Schneide aufzurichten, ist ein Kinderspiel, kann man sogar abkürzen: einfach einen stumpferen Bevel-Winkel schärfen und schon trifft man den Apex entlang der gesamten Schneide! und sobald man den Apex trifft mit dem Stein, wird ein frischer Grat erzeugt

der Stahl ist derselbe wie bei Solingen Zwillingen. nichts sehr gutes nichts sehr schlechtes. mittelmaß, und eher weich, im Fachjargon duktil genannt. was auch dem Einsatzzweck zugute kommt. laesst sich einfach schleifen. dafür ist die Gratentfernung
 
Zuletzt bearbeitet:
ich stelle mir das schwierig vor, als Anfänger direkt zum Freihandschärfen überzugehen.
Ich denke andere haben das schließlich auch hinbekommen dann schaffe ich das auch,ist ja schließlich keine Gehirnoperation.
Das meine Messer nichts besonderes sind,ist mir schon klar,habe diese damals einfach nach aussehen und Preis-/Leistungsverhältnis gekauft.Habe die Burgvogel gegen meine Uralt Teile ausgetauscht die ich mal auf der Kirmes geschosssen habe.Wollte einfach mal was besseres.Der Messereinstieg eben.Da ich gern koche und grille,vier Grills stehen im Garten,brauche ich Messer die auch Spaß machen.
Muß mich dann auch mal dem Fachjargon auseinandersetzen.Der nächste Messerkauf steht an,weiß nur noch nicht ob es ein japanisches Messer oder ein europäisches Messer werden soll.
 
sorry to hear!! 👴
dann schaffe ich das auch,
Sie schaffen das schon! 🦥

scnr 🙃

ohne Lehrer hatte es bei mir trotz Taschenmikroskop 1 Jahr gedauert, bis ich wirklich verstanden hatte, dass auf dem duktilen Zwillingen-Apex weiterhin ein hartnäckiger unsichtbarer Mikrograt ritt; mir viel das nie so richtig auf, weil das Messer Papier schnitt, Gemüse auch, ich war zufreiden und stolz genug. Messer war aber schnell wieder stumpf (wg. Grat-Ablagerung/-Plättung auf dem Apex). anfangs hilfen Taschenmikroskop, Lupe, Sonnenlicht, Taschenlampenlicht, mittlerweile reicht mein Finger aus fürs
sagen wir so, einen Grat kann jeder mit dem Finger sofort erfühlen (wenn er weiss was das ist und es nicht mit vermeintlicher "Schärfe" verwechselt: Grat ist scharf!); einen Mikrograt kann nicht jeder erfühlen, da wird Hans von der Straße schon unsicher "spüre ich da was? ist da was? oder ist da doch nichts? 🤔". man kann zwar mit Tempotuch, Wattestäbchen, o.ä. auch

Auf einem anderen Messerforum behaupte ich auf Engrish kühn, dass ein durchschnittlicher highschooler die Fähigkeit (engl. skill) mikrograt zu erfühlen und ihn dann auch vollständig zu entfernen nicht zu erlernen schafft (wg. fehlender Geduld, Konzentration, Willen). Es nützt wenig, wenn ein Youtuber am Bankstein in die Kamera spricht "ich spüre in meiner Führungshand, wie sich der Drag an der Schneide verringert". Das ist zwar in der Tat das Schlüsselerlebnis fürs Mikrograt-Enfernen, aber man braucht Zeit und Übung, bis man so weit ist, bereit ist, diese Erfahrung zu machen: die Führungshand muss bis dahin erst einmal feinfühliger werden, usw. Man muss auf die Hand hören können, sozusagen.

na gut, man muss nicht unbedingt feinfühlig (Hand, finger) sein. Aber entwickelte Feinfühligkeit hilft, direkter zielgenauer ohne Umwege und mit 100% Trefferquote zum erwünschten Ergebnis zu kommen. Also keine Glückssache mehr. Wie bei Ihnen. 🤪
 
Zuletzt bearbeitet:
Der nächste Messerkauf steht an,weiß nur noch nicht ob es ein japanisches Messer oder ein europäisches Messer werden soll.
Nur als Input für deinen nächsten Kauf: so wirklich Freude am Schärfen habe ich erst durch meinen ersten (günstigen) Japaner gefunden. Europäische standard Stähle fühlen sich durch ihre Duktilität (danke für den Fachbegriff @kreisl) manchmal so an als würde man einen Radiergummi anspitzen wollen. Dazu kommt, dass geomeetriebedingt oft deutlich mehr Material abgetragen werden muss um eine neue Schneide aufzubauen, was wiederum mehr Raum für Fehler gibt. Mittlerweile sind auch fette 0815 Messer kein Problem, aber der erste Japaner mit rostender Schneidlage war für mich ein sehr wichtiger Motivationsschub um beim Schleifen am Ball zu bleiben.
 
Vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht.Im Moment würde ich mich wohl für ein sogenanntes Bunka Messer interessieren.So oder ähnlich.Ist nicht so lang und klobig wie mein jetziges Kochmesser.Es ist vielseitig einsetzbar,ein Allrounder in der Küche.Nicht zu schwer und soll auch angenehm in der Hand liegen.
So etwas in der Art;Yoshimune Kurouchi Bunka 150mm Aogami #2 Kochmesser - Knife Art oder dieses Shiro Kamo Hocho, Bunka, Allzweckmesser | Traditionelle Japanmesser (Hocho) | Dictum
Beide Messer wurden hier schon einmal beschrieben und die Nutzer würden diese wohl wieder kaufen.Preis-/Leistung ist auch okay,zumindest für mich der immer noch Einsteiger ist.
Meine Frau würde mir ein schönes Messer zum Geburtstag schenken.Wär doch schon mal was.
Wie oben schon erwähnt,Messer schleifen empfinde ich nicht als Arbeit oder lästig,auch wenn ich es noch nicht so gut kann wie die Messerspezialisten hier im Forum.
 
Hallo Jürgen,
herzlich willkommen in der kleinen Welt der Freihand-Bankstein-Messerschleifer.
Bei mir hat es auch eine große Überwindung und etwas Geduld erfordert, bis ich mit meinen Schleifergebnissen zufrieden war. Inzwischen schleife ich meine eigenen Messer freihand in einem Winkel, an den sich mein Handgelenk der Führungshand erinnert. Für andere verwende ich selbstgefertigte Holzkeile in 10°, 12,5° und 15° Neigung zum konstanten Halten des Schleifwinkels. Diese Keile lege ich auf den Anfang oder das Ende des Banksteins und benutze sie als Startrampe, auf der ich das Messer auflege.
Am Allerwichtigsten ist jedoch ein dunkler wasserfester Marker, mit dem man die Schneidkante anmalt, damit man erkennt, an welcher Stelle beim Schleifen Material abgetragen wird und wo noch welches stehen geblieben ist. Hilfreich dabei ist auch eine Einschlaglupe mit 20-facher Vergrößerung. (Ein Mikroskop ist mir dabei zu unhandlich.)

Viel Erfolg wünscht
Mico
 
Danke Mico für deine aufmunternde Worte.Bei soviel Hilfestellung kann das ja nur besser werden.
Gestern habe ich mal ein altes wirklich billiges Messer gefunden und mit diesem auf meinem Chroma Schleiftstein 1200/4000 ein wenig geübt,mit der Edding Methode.Dabei habe ich festgestellt das bei fast jeder Schleifbewegung der Schleifstein immer schwärzer wurde. Vom Abrieb?Kurz und gut,das Schleifergebenis war zumindest für mich erstmal besser,nicht gut,aber besser.Die Übung macht's eben doch aus.
Jetzt habe ich leider auch festgestellt das bei meinem Schleifstein auf der 4000er Seite etliche Rifen entstanden sind.Würdet ihr hier einen Abziehstein/Abrichtstein empfehlen?Wenn ja,welchen?
Da ich ja Shapton Glass Stones habe,wäre es da überhaupt sinnvoll den Chroma Stein neu abzurichten,oder vielleicht doch lieber einen neuen besorgen.
 
Moin @Jürgen_63

Du kannst erstmal unter Wasser die 4K Seite vom Chroma gegen die 1K Seite vom Shapton reiben .
Ohne Druck ( So reinige ich meine Steine , und hält die länger plan ) und mal schauen ob es langt.
Wegschmeißen würde ich den nicht , aber deine Shaptons sind die besseren Steine

Ich nehme zum Abrichten keinen Stein ( für Shapton auch schwierig ) , sondern Diamantplatten. Die bleiben plan und man kann sie auch für grobe arbeiten nutzen ,
wenn mal ein Ausbruch weg muss...oder das Messer richtig albgenudelt ist. Sind nicht billig...halten aber

Atoma Diamond Stone #400 Economy Diamantschleifstein

Gruss

Micha
 
Danke euch,habe mir mal das Video von messermachen angeschaut,
mal diesen Stein https://www.amazon.de/gp/product/B007Y4VHZW/ref=ox_sc_act_title_1?smid=A2ARFGL8DW5BNL&psc=1 in den Warenkorb gelegt aber noch nicht gekauft.Wäre das etwas zum abrichten?
Der Atoma Stein hat ja fast schon einen attraktiven Preis gegenüber den Shapton von Dictum,Shapton Abrichtblock mit Diamantbeschichtung | Shapton | Dictum, da brauch ich fast ein Sauerstoffzelt.
Werde das mal mit den beiden Steinen heute abend ausprobieren,mal sehen ob was geht.
Die Shapton Steine sind mir eh am liebsten,weiß nicht warum,aber hier stellt sich wohl eher der Erfolg ein.Der Chroma ist wohl schon etwas abgenutzt und bringt daher wohl nicht mehr den gewünschten Schärfeeffekt.
 
So hab soeben mal den Atoma geordert.Sollte eigentlich die Shaptons und den Chroma wieder auf Vordermann bringen können.
Ich will einfach nicht am falschen Ende sparen.
 
So hab soeben mal den Atoma geordert.Sollte eigentlich die Shaptons und den Chroma wieder auf Vordermann bringen können.
Ich will einfach nicht am falschen Ende sparen.

Das macht auch wirklich Sinn. Meine sind jetzt 3 Jahre alt und immer noch gut in Schuss .
Wichtig ist : Nicht drücken...und immer genug Wasser . ...Ich mach das in einer Plastikwanne...weniger Sauerrei
Spüle geht natürlich auch

https://www.amazon.de/Saatschale-ca-40-x-60cm/dp/B01LWIM7I6/ref=sr_1_1_sspa?crid=3K56U574DJGU&keywords=plastikwanne+flach&qid=1653154607&sprefix=plastikwa,aps,144&sr=8-1-spons&spLa=ZW5jcnlwdGVkUXVhbGlmaWVyPUEyRlZSSVVGV0w0WjdTJmVuY3J5cHRlZElkPUEwMDc4NTc4MjBCRTZWT043OVhSRSZlbmNyeXB0ZWRBZElkPUEwNjY4ODg4MkhFWVFPTUpFWlhVUiZ3aWRnZXROYW1lPXNwX2F0ZiZhY3Rpb249Y2xpY2tSZWRpcmVjdCZkb05vdExvZ0NsaWNrPXRydWU&th=1

Solltest du damit schleifen wollen....dauert ein paar Messer bis sich die Platte eingeschliffen hat und richtig greift.
Also schleift am Anfang etwas langsamer und wird besser.
Beim Abrichten spielt das keine Rolle
 
So,der Samstagabend war gerettet,schärfen üben.Was ich für mich festgestellt habe,ist das wichtigste den richtigen Winkel beim schärfen zu treffen und einzuhalten.Bei meinem Versuchsmesser handelt es sich um ein chromolit topline Klingenlänge 20cm Klingenbreite 2,5cm.
Habe mir mal einen Winkelmesser auf mein Handy geladen und einige Versuche gemacht.Bei dem Messer komme ich mit einem 30° Winkel anscheinend zum besten Ergebnis.
Der Hinweis von knifeaddict mit langsam schleifen und ohne Druck,hat natürlich auch geholfen.manchmal ist weniger eben doch mehr.
Ach ja,habe heute mit dem 1000er Shapton probiert und für mich ein vorerst akzeptables Ergebnis erzielt.
 
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