Anfänger sucht Tipps zur einfachen Messerpflege

Bibo

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Hallo liebes Forum,
Ich bin noch unbewandert beim Thema Messer und deren Pflege. Bislang habe ich ein für mich "typisches" Taschenmesser, ein Schweizer Taschenmesser. Dazu kam irgendwann ein Opinel Carbon No. 8.
Um eine gewisse Schärfe zu erreichen kaufte ich mir einen Sharpal 101N 6 in 1 Taschenmesserschärfer hinzu. Da zieht man das Messer nur durch, entweder durch Tungsten Stahl oder durch Keramik. Wie ihr seht, alles das unbedarfte Einsteiger Niveau.
Nun hatte ich Lust auf etwas neues, es sollte preiswert und gesetzeskonform tragbar sein und nach Lektüre hier ist es das Manly Wasp Gen III geworden. Das soll ja leicht schärfbar sein.
Ich befürchte aber, das der Sharpal nicht das richtige sein könnte, denn auch beim Opinel und besonders beim Victorinox finde ich die Schärfe nicht so gut wie beim Kauf. Habt ihr Tipps, wie man eine ordentliche Grundschärfe preiswert und mit wenig Aufwand bei den oben genannten Messern erreichen kann? Rasieren möchte ich mich nicht damit, aber Band durchtrennen, mal einen Karton schneiden und für die Kinder im Wald mal einen Stock zurecht schnitzen soll problemlos drin sein.
Danke für Eure Hilfe,
Viele Grüße Bene
 
Fällkniven CC4 oder DC4
Spyderco Double Stuff (oder Double Stuff 2)
Eze-Lap CD4

Bei Scharten in der Klinge oder wenn sie extrem stumpf sind, kann man noch einen gröberen Schärfer dazu nehmen, z.B. einen kleinen Diamant Benchstone von Eze-Lap in Medium oder Coarse.

Dann noch ein oder zwei Abziehleder (1x mit Scherenkauf SiC Paste, 1x mit Chromoxid Grün Pulver von Scherenkauf oder etwas vergleichbares). Wenn man bei Scherenkauf die Lederriemen und Paste + Pulver nimmt, am besten auch gleich die Schaumgummi Auflage für die Schleifsteine nehmen. Da liegen die Taschenschärfer ordentlich rutschsicher drauf und man hat genug Abstand zum Tisch, wenn man die Schärfer nicht ständig in der Hand halten will.

Für kleine Klingen wie beim Opinel oder Victorinox tun es die Taschenschärfer eigentlich wunderbar. Da packe ich selten mal meine 8'' Benchstones (Eze-Lap Diamantschärfer in 4 Körnungen und die 3 Spyderco Benchstones in medium, fine und super fine) aus.
 
Neben den genannten Qualitätsprodukten (Spyderco, Fällkniven EZE LAP) möchte ich als Budgetlösung noch zwei Steine vorschlagen.
Einmal als gröberen Stein den Coghlans Sharpening Stone. Ist relativ klein, reicht aber für Taschenmesser aus. Das Etui kann man vergessen, aber der Stein ist für so einfach nachschärfbare Stähle nicht übel.
Und den Fällkniven-Chinaklon DMD 1828 z.B. hier Diamant / Keramik. Nicht perfekt verarbeitet, vor allem die Keramikseite finde ich brauchbar, macht eine gute Schärfe (ein wenig Nachbearbeitung war bei meinem nötig). Und das Etui ist durchaus tauglich.
Zwei preisgünstigere, transportable Lösungen.
 
Erstmal herzlichen Dank für die hilfreichen Antworten!
Ist denn die Verwendung eines Keramikwetzstabs in der Anwendung genauso einfach bzw. schwierig wie der eines Fällkniven CC4? Und kommt man auf ein ähnliches Ergebnis?
Budget hatte ich mit bis 40 Euro gesetzt, soviel kostet mein "teuerstes" Messer... ;):cool::
 
Wenn Dir das schärfen von messern freude macht könntest Du über einen Apex clone nachdenken, einige gute steine dazu und gut ist. Kostet eventuel mehr, als Du momentan ausgeben möchtest, kannst aber auch direkt Deine übrigen messer im haushalt scharfhalten, was sicher nicht unpraktisch sein dürfte.
 
Danke für deinen Tipp. Da musste ich erstmal googlen. Eigentlich wollte ich möglichst wenig Aufwand betreiben, mir nicht mit diversen Schleifaufbauten meine zu kleine Wohnung auffüllen, die ich für mein Empfinden nur 2 oder 3 Mal im Jahr brauche... Aber vielleicht schätze ich es auch falsch ein. Ich werde nochmal in mich gehen. Eigentlich hatte ich vor einen Wetzstab oder einen Stein mit zwei Körnungen zu nehmen, muss mich aber tatsächlich auch erstmal mit der Vorgehensweise an sich vertraut machen, Youtube bietet sicher Lernvideos dazu. Wo wäre der Umgang einfacher, wenn beide Varianten, also Stab oder Stein, ein ähnliches Ergebnis bringen? Ich hätte schon Lust etwas handwerklich zu machen, auch wenn ich nicht sonderlich begabt bin... Es mangelt leider an Zeit, meine junge Familie hat erstmal Vorrang vor neuen Hobbys... Oder reicht für den Zweck einer normalen Gebrauchsschärfe dann doch ein Keramikschleifer, durch den man das Taschenmesser einfach ein paar Mal durchzieht?

Viele Grüße Bene
 
Du könntest Dir bei youtube mal filme zu Ruxin pro mod ansehen, einmal kaufen und zusammenbauen, fertig. Lagern kannst Du die sachen in kleiner Kiste, die in den keller kommt. ICh habe den Ruxin pro 3, jedoch noch nicht umgebaut. Der platzbedarf ist moderat, dazu noch einen Dick microfeinzug und Du hast was sehr dauerhaftes. Gegen das vergessen hilft ein Heft mit notizen, welches man bei der ausrüstung aufbewahrt. Für weitere infos wäre die Forensuche hilfreich, ohne schlaulesen geht es leider nicht. Der zeitaufwand ist auch planbar, für wenige messer ein bis zweimal im jahr eine stunde planen und gut ist. Sparsamkeit könnte sich langfristig ärgerlich auswirken. Je nach Geldbeutel könnte man über gute messer nachdenken, wenn man dies möchte.
 
Der Ruixin passt doch absolut gar nicht ins Anforderungsprofil, dass der Threadersteller am Anfang geschildert hat. Das ist das absolute Gegenteil von "wenig Aufwand" und mit guten Steinen dazu auch sicher nicht preiswert.

Ich würde mich an die Empfehlungen von @knifeaddict halten.
 
Moin Bibo,

ein Keramikstab wie der Flaksa ist schon die simpelste und günstigste Lösung. Mit einem Bankstein lässt sich zwar eine präzisere Fase anschleifen, aber das erfordert eben etwas Übung.

Wenn du doch in die Richtung Bankstein gehen willst, würde ich dir entweder den Naniwa Traditional 1000 (muss vor Gebrauch gewässert werden) oder (2€ über Budget) den Shapton Pro 1000 (ist nach kurzem anfeuchten direkt einsatzbereit) empfehlen.

Je nach Geldbeutel könnte man über gute messer nachdenken, wenn man dies möchte.
Z.B. ein Hamburger Brotmesser? ;)
 
Last edited:
Das gerät selber ist preiswert, wetzen wird irgendwann nicht mehr reichen. Dann muß man schleifen oder machen lassen. Den aufwand sehe ich als überschaubar an. Ich habe den eindruck gewonnen, das der TO bestimmte vorstellungen hat und sich bislang mit dem thema schärfen nicht so befasst hat. Welche Lösung am ende umgesetzt wird, ist mir wurst.
 
Du könntest Dir bei youtube mal filme zu Ruxin pro mod ansehen, einmal kaufen und zusammenbauen, fertig. Lagern kannst Du die sachen in kleiner Kiste, die in den keller kommt. ICh habe den Ruxin pro 3, jedoch noch nicht umgebaut. Der platzbedarf ist moderat, dazu noch einen Dick microfeinzug und Du hast was sehr dauerhaftes. Gegen das vergessen hilft ein Heft mit notizen, welches man bei der ausrüstung aufbewahrt. Für weitere infos wäre die Forensuche hilfreich, ohne schlaulesen geht es leider nicht. Der zeitaufwand ist auch planbar, für wenige messer ein bis zweimal im jahr eine stunde planen und gut ist. Sparsamkeit könnte sich langfristig ärgerlich auswirken. Je nach Geldbeutel könnte man über gute messer nachdenken, wenn man dies möchte.
Ja was jetzt: Apex Clone (siehe gestern) oder Ruixin? Beides völlig am Bedarf des TO vorbei, wie messerjoche schon bemerkt hat

Und dann noch ein Dick Micro Feinzug für ein Vic und ein Opinel? Geht's noch?

Einen Jahresschleifplan für zwei Sackmesser? s. o.

"Sparsamkeit könnte sich langfristig ärgerlich auswirken" - stimmt, genau wie: "Bei Regen könnten sie nass werden!"

Eine wahre Perlenkette von "interessanten" Äußerungen, eines Fachforums absolut unwürdig und für Neulinge, die hier um qualifizierte Antworten bitten, mehr als irreführend! Und dies nicht nur in diesem Thread ...

Mannomann 🤦‍♂️
 
wetzen wird irgendwann nicht mehr reichen.
Ein Keramikstab ist kein Wetzstahl, sondern, einfach gesagt, ein runder, schmaler Bankstein (was zugegeben nicht immer optimal ist, aber für einfache Gebrauchs-Taschenmesser ausreichend). Keramikstäbe sind abrasiv (siehe z.B. Sieger Longlife Sinter Rubin), Wetzstähle nur minimal. Hinter den beiden Schärfmitteln steckt also ein anderes Konzept.

Edit: @Bibo wenn du den Flaksa und den Naniwa Traditional 1000 nehmen würdest, könntest du beide Konzepte für dich ausprobieren bzw. wenn's schnell gehen muss den Flaksa nehmen und wenn du die Zeit und Ruhe hast den Bankstein und wärst immernoch im Budget.
 
Und falls Du @Bibo es Dir nicht zutraust, den Schleifwinkel einzuhalten, gibt's die billigere Variante zum Spyderco (aber natürlich etwas teurer als der IKEA Keramikstab)
Für Deine Messer mit kurzer Klinge sicher ideal. Aber mit etwas Geschick sogar für größere Messer zu verwenden.
 
Habt ihr Tipps, wie man eine ordentliche Grundschärfe preiswert und mit wenig Aufwand bei den oben genannten Messern erreichen kann?

Wenig Aufwand ist ja relativ - für zwischendurch unterwegs nutze ich die DMT Diafold in Rot/Grün (fein/extrafein) und den DMT Diafold in Grün/Beige (extrafein/extra-extrafein) freihand, habe aber Übung darin. Für Dich würde vermutlich der DMT Diafold in Rot/Grün ausreichen, der hat eine relativ breite Fläche im Vergleich zu den Wetzstäben und ist sehr leicht und kompakt und es gibt dazu eine passende Winkelhilfe.

Empfehlen würde ich Dir - weil es eben supereinfach zu handhaben ist - das DMT Diafold Magna-Guide Schleifsystem EF , damit schärft hier mal die Oma im Video
Das Set EF besteht aus der Klemme mit beidseitiger Winkelhilfe und einem Diafold in Rot/Grün und kostet bei Knivesandtools nur 59 Euro und die versenden schon ab 50 Euro versandkostenfrei.
 
Ich seh‘ das wie Harry-W.

Fällkniven DC 4. Eine Seite grob, eine fein. Das hilft dann auch, wenn die Klinge doch mal platt ist. Aktuell um 25,- im großen Fluss.

Mit kreisenden Bwegungen bekommt man auch einigermaßen ballig hin und ist für die meisten leichter, als einen Winkel zu halten. Zur Not stellt man den DC 4 schräg an und handhabt das Ganze in Spyderco Triangle Manier.

grüsse, pebe


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Ist son kleines Ding für Zuhause nicht total nervig? Ernstgemeinte Frage, ich hab's noch nie benutzt. Hält man dann das Plättchen in der einen und das Messer in der anderen Hand beim Schärfen? Ich würd mir dabei wahrscheinlich regelmäßig in die Flossen schneiden..
 
Die Diamantseite hält recht gut auf Holz, wenn die Keramikseite unten liegt, lege ich ein Zewa-Tuch darunter und feuchte es je nach Bedarf und Unterlage etwas an - funzt!

Dann kann man auch das Messer zweihändig führen - einhändig muss man in der Tat aufpassen.

Messer und DC4/3 in den Händen halten, empfehle ich nicht.

Greetz

Virgil
 
Last edited:
Das ist bei mir ein Backup für den Rucksack.

Wenn man nur eine kleine Klinge scharf bekommen möchte, ist das sogar deutlich bequemer als jede andere Lösung. Wenn Du die Spitze explizit scharf haben möchtest, ist der Sieger Longlife unterlegen.

Eigentlich wären für den TO 3 Schleifleinen erstmal ausreichend. Den DC4 kann man halt auch in die Hand nehmen und die Diamantseite ist ausreichend grob.

grüsse, pebe

Edit. Ich hatte tatsächlich mit kreisenden Bewegungen an meinem alten Hartkopf angefangen, bei mir war beide Teile in der Hand besser für das Koordinationsgefühl, ich lege auch den Sieger leicht schräg mit der Spitze auf den Tresen und behalte den Griff in der Hand Aber ja, muss jeder selbst herausfinden, wie es am besten klappt.
 
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