Anfrage leichtes Schneidebrett, Stirnholz

Spitzweg

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(vorab an die Mods: Bitte gerne verschieben, falls hier falsch platziert)

Hallo in die (Experten-) Runde!

Ich dachte, ich habe ein leichtes Unterfangen - ich bin auf der Suche nach einem recht leichten, mobilen, gut schnell in der Spüle abwaschbaren Schneidebrett aus Stirnholz in mittlerer/weicher Härte.

Aber Pustekuchen, seit Stunden suche ich mir einen Wolf über die diverse Angebote im Netz die irgendwie dann doch nicht passen, und daher hier die Anfrage.


Die konkreten Eckdaten:

- Größe Größenordnung 28 x 42 cm, Stärke 1 bis max 3 cm (eventuell muss man hier aber eine Kompromiss machen?)

- Glattes Brett, kein Schnickschnack, keine Saftrille

- Material, soweit ich mich hier eingelesen habe: Mittlere bis weiche Holzarten/-härten, also Eiche, Buche, Kirsche (die wird sicherlich zu teuer sein), natürlich auch gerne andere Hölzer, die ich vielleicht gar nicht auf dem Zettel habe.
Echte Harthölzer wie Akazie oder Gummibaum eher nicht. (Lasse mich aber gerne vom Gegenteil überzeugen, falls sich das in der Praxis doch bewährt hat) Einziges NoGo: Bambus

- Bezugsquellen: Für alles, auch online offen, gerne aber auch ein Hersteller aus heimischen Gefilden.

- Last, but not least, das Budget: Größenordnung € 50,- (naja, wenn´s super passt auch drüber ;-) )

Würde mich freuen, falls einer spontan eine Bezugsquelle in der Schublade hat!

Viele Grüße,
Christian
 
Hi,

hier gibts Bretter, die zwischen 2 u. 3 Zentimeter dick sind.
Wie Du schon sagtest ist das für Stirnholzbretter eher selten.

http://www.bretterbude.biz/index.php

Habe selber dort noch nicht bestellt. Der Shop ist ähnlich zurückhaltend konzipiert wie die website von tosa hocho. Negatives hab ich im world wide web nicht gefunden.

Gruß, kup
 
Schon einmal vielen Dank!

z.B. auf das Angebot "Bretterbude" bin ich bisher noch nicht gestoßen.
Auch in den weiteren Tipps alles prima Bretter, nur passen sie bzgl. meiner Eckwerte nicht ganz, mindestens auch nicht absehbar im Budget.
Oder andersrum: Sind die Eckwerte/mein Budget überhaupt realistisch?
Eigentlich dachte ich suche und möchte was relativ Einfaches kaufen, aber vielleicht muss ich mich da eines Besseren belehren lassen.

VG, Christian
 
Stirnholzbretter in dieser geringen Stärke (<3cm) sind wohl selten, wenn es sie denn überhaupt gibt. 4cm ist so das Minimum das ich meistens sehe wenn ich um Bretter herumschleiche (online) ;) Wenn du ein Brett im Ausmaß von ca. 42x28cm suchst kann ich dir sagen, dass dies absolut unproblematisch zum abspülen ist: meines hat 41x26 und 4,5cm Stärke, und ausreichende Mobilität ist definitiv gegeben!

Bitte bedenke, dass die Stärke letztendlich auch darüber entscheidet wie langlebig das Brett ist. Bei 4-5cm werden wohl deine Urenkel noch Freude daran haben. Kein Verzug, abschleifen unproblematisch.

50€ ist ein Ticken zu niedrig gegriffen denke ich. Vielleicht musst du 10-20€ drauflegen, dann bekommst du definitiv eine Sonderanfertigung die deinen Ansprüchen genügt. Kontaktiere doch einfach einen Schreiner der Bretter anbietet. Meine Empfehlung wäre (einmal mehr) Peters Holzmanufaktur.

Mit Eichenstirnholz bin ich total zufrieden, obwohl das jetzt nicht unbedingt zu den ganz weichen Hölzern zählt. Ich denke die Holzart (außer den von dir genannten Harthölzern) ist beinahe zweitrangig, wichtig ist in erster Linie die Stirnholzverleimung.

Viele Grüße
Philipp
 
Manchmal findet man auch draußen Holzscheiben.
Besonders jetzt, wo "Stadtgrün" wieder wie bekloppt überall abholzt (jedenfalls bei uns), liegen viele Holzreste herum.
Habe gerade eine schöne Scheibe gefunden.
 
Vielen Dank für die weiteren Antworten, es wird also u.U. doch auf eine dickeres Brett hinauslaufen müssen, die es ja in gewisser Auswahl "von der Stange" gibt.
Allerdings war ja meine Besonderheit optimalerweise eine möglichst geringere Stärke, daher werde ich den Tipp von Philipp beherzigen und nun eine Anfrage an "Peter´s Holzmanufaktur" starten.

Bin gespannt, was dabei rauskommt - und werde natürlich berichten!

Viele Grüße,
Christian
 
Ich denke es hat so seine Gründe dass solche Bretter nicht unter einer gewissen Dicke verkauft werden. Ich bin ja kein Fachmann, aber wenn ich mir den Produktionsprozess, insb. das Verleimen, ansehe, könnte ich mir vorstellen dass das Arbeiten mit allzu kleinen Klötzen einfach umständlich ist, und ev. kein stabiles Ergebnis dabei herauskommt.

Halte uns auf dem Laufenden wie es deiner Anfrage ergeht!

Viele Grüße
Philipp
 
Ja, das kann ich mir auch vorstellen, dass mein "Wunsch" schlichtweg auch schon in der Herstellung unpraktikabel ist - weswegen es ja in dieser Richtung offensichtlich auch so gut wie keine Fertigprodukte gibt.
Aber wie Du sagst, hier ist der Fachmann gefragt - die Anfrage an Peter ist bereits raus.
Klar gebe ich weiter wie dann hier die Antwort aussieht.

Viele Grüße,
Christian
 
könnte ich mir vorstellen dass das Arbeiten mit allzu kleinen Klötzen einfach umständlich ist, und ev. kein stabiles Ergebnis dabei herauskommt.

Das hat schlicht was mit dem Faserverlauf im Holz zu tun.

Ein Regalbrett von 20mm Dicke, bei dem die Fasern ja liegen, schluckt locker 100kg Bücher.
Würde man da ein Brett aus verleimtem Stirnholz nehmen, also wo die Fasern stehen, dann würde das einfach durchbrechen.

Ich finde 3cm dicke Stirnholzbretter ohne eine zusätzliche Sicherung, wie z.B. einen umspannenden Metallring oder ein unter- bzw. zwischengeleimtes Brett mit liegenden Fasern, schon sehr mutig. Wenn einem dass blöd von der Arbeitsplatte fällt, dann kann es das schon gewesen sein.

Natürlich ließe sich ein 1cm dickes Stirnholzbrett aus stabilisiertem Holz herstellen.... aber dann kann man auch gleich ein noch dünneres Plastikbrett nehmen:D

Gruß
chamenos
 
Das hat schlicht was mit dem Faserverlauf im Holz zu tun.

Ein Regalbrett von 20mm Dicke, bei dem die Fasern ja liegen, schluckt locker 100kg Bücher.
Würde man da ein Brett aus verleimtem Stirnholz nehmen, also wo die Fasern stehen, dann würde das einfach durchbrechen.

Ich finde 3cm dicke Stirnholzbretter ohne eine zusätzliche Sicherung, wie z.B. einen umspannenden Metallring oder ein unter- bzw. zwischengeleimtes Brett mit liegenden Fasern, schon sehr mutig. Wenn einem dass blöd von der Arbeitsplatte fällt, dann kann es das schon gewesen sein.

Natürlich ließe sich ein 1cm dickes Stirnholzbrett aus stabilisiertem Holz herstellen.... aber dann kann man auch gleich ein noch dünneres Plastikbrett nehmen:D

Gruß
chamenos

Danke für die Erläuterung. Darf ich nochmal nachfragen inwiefern die Instabilität dem Faserverlauf geschuldet ist? Ich hätte das jetzt so verstanden dass die verleimte Fläche einfach zu klein ist und das Brett dann in seine einzelnen Klötze auseinander fällt? Oder ist es wirklich so dass man bei einem sehr dünnen (1-2cm) Stück Baumscheibe die Holzfasern geradezu herausdrücken kann?

Viele Grüße
Philipp
 
Brennholz wird auch Längs gespalten und nicht quer zur Faser.
Ja ich denke bei nur 2-3cm Dicke das du das Brett, schon durch zuviel druck verteilen kannst.
Liegt auch an der Holzart, welche man verwendet.
 
Ich hätte das jetzt so verstanden dass die verleimte Fläche einfach zu klein ist
Das bricht nicht an der Leimfuge, sondern im Holz selbst. Statisch ist das ja ein Träger in dem unten Zug und oben Druck auftritt. Den Druck könnte die aufrecht stehenden Fasern ja noch aufnehmen aber nicht den Zug. Der Zug wirkt in der Tat ähnlich wie ein Beil das Holz spaltet. Er treibt die Fasern auseinander. Bei liegender Faser entsteht der Zug/Druck entlang der Faserrichtung. Die Holzfaser wirkt wie eine Bewehrung und deshalb ist das günstiger.
 
Zumindest machbar in ca. den von mir vorgestellten Dimensionen scheinen Bretter herstellbar zu sein, zB. hier -> http://www.schreiner-loeffler.de/gx/Hirnholzbretter/Hirnholzbretter-Eiche/
Ob sie dann super stabil sind bezweifle ich natürlich auch logischerweise, aber ich will so ein Brett ja auch nicht ohne Probleme gegen eine Wand werfen können.
Der Vergleich mit dem Bücherregalbrett hinkt etwas, das Brett liegt natürlich im Gebrauch auf und der Druck von oben wird von der Unterlage ausgeglichen - nicht durch eine etwaige Eigenstabilität.

Wie dem auch sei, das von mir verlinkte Produktangebot ist sehr schön, aber leider eine ganze Ecke über meinem geplanten Budget.

"Peter´s Holzmanufaktur" hat übrigens auf meine Anfrage bisher noch nicht reagiert. Eventuell hake ich hier am Montag noch einmal nach.

...Also weiter: mal schauen.

Viele Grüße,
Christian
 
+++breaking news +++ breaking news +++ breaking news ++++ ;-)

Herr Schirmer von "Peters Holzmanufaktur" hat sich (nach wahrscheinlich auch seinem Feierabend) mit einem Angebot gemeldet.
Seine Empfehlung: gerne dicker (Eigenstabilität/Verzug etc.), aber eine Stärke von 3 cm hält auch er noch für durchaus vertretbar.

Kurzum: Ich habe ein Brett bei ihm bestellt, Eiche (ich mag ja dieses krumpelige Holz!), genau nach den Maßen, die ich vorgegeben habe. Und der Preis passt (bzw. er ist nicht so viel drüber)

Toll! Vielen Dank an das Forum, speziell an den Tipp von Philipp.

Freu mich schon wie Bolle, ca. 4 Wochen wird's dauern bis es eintrudelt, ich berichte dann natürlich weiter.

Viele Grüße,
Christian
 
Das bricht nicht an der Leimfuge, sondern im Holz selbst. Statisch ist das ja ein Träger in dem unten Zug und oben Druck auftritt. Den Druck könnte die aufrecht stehenden Fasern ja noch aufnehmen aber nicht den Zug. Der Zug wirkt in der Tat ähnlich wie ein Beil das Holz spaltet. Er treibt die Fasern auseinander. Bei liegender Faser entsteht der Zug/Druck entlang der Faserrichtung. Die Holzfaser wirkt wie eine Bewehrung und deshalb ist das günstiger.

Danke fürs Klarstellen, danke deiner Beil-Analogie kann ich mir jetzt etwas darunter vorstellen!


Der Vergleich mit dem Bücherregalbrett hinkt etwas, das Brett liegt natürlich im Gebrauch auf und der Druck von oben wird von der Unterlage ausgeglichen - nicht durch eine etwaige Eigenstabilität.

Bedenke aber, dass diese Bretter i.d.R. Gummifüße zum Zwecke der Rutschfestigkeit haben. Insofern verteilt sich der Druck nicht gleichmäßig sondern lastet schon auf der Brettmitte.

Schön, dass es geklappt hat. Ich habe selber ein Eichenbrett und finde es hervorragend. Die Farbe ist dunkel genug um Verfärbungen durch Schnittgut zu kaschieren, aber noch hell genug um die wunderbare Maserung zur Geltung zu bringen. Nach einer kurzen Schleifsession bis Körnung 600 und 3 Gängen Leinölfirnis à 24h tut sich da auch farblich nichts mehr, d.h. das Holz ist wasserabweisend, und die Oberfläche ist schön glatt. Die Härte empfinde ich als gut - besser als bei meinem großen Bambus-Brett vom Möbelhaus. Dennoch würde ich zukünftig gerne ein noch weicheres Holz ausprobieren (Stichwort black cherry).

Ich hoffe du überstehst die Wartezeit ;)

Viele Grüße
Philipp
 
Der Vergleich mit dem Bücherregalbrett hinkt etwas, das Brett liegt natürlich im Gebrauch auf und der Druck von oben wird von der Unterlage ausgeglichen - nicht durch eine etwaige Eigenstabilität.

Nein... er hinkt kein kleines bißchen.
Denn er war keiner zwischen Bücherregal und Schneidbrett, sondern zwischen liegendem und senkrechtem Faserverlauf. ;)

Gruß
chamenos
 
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