Apex Ultra

Galaxis MTG

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Hallo zusammen,
Mir ist zu Ohren gekommen dass ein Stahl in der Entwicklung ist Namens Apex Ultra. Das hört sich ja schon gut an aber heute habe ich dan mal Lust ein bisschen zu recherchieren
Und bin dann hier gelandet:
https://www.google.de/url?sa=t&sour...cQFnoECBQQAQ&usg=AOvVaw3fS4kGA4lmP0L9KtRogAc1

C:1,25%
S:0,35%
Mn:0,30%
Cr:1,50%
W:2,60%
V:0,40%

Steht da und geschrieben steht da (übersätz vom Englische ins Deutsche):
Ein neuer Stahl, der speziell für handgefertigte Messer entwickelt wurde. Apexultra ist ein Stahl, der es wirklich wert ist, von Hand gefertigt zu werden. Es ist ein niedriglegiertes Design, das geschmiedet werden kann. Schmiedeschweißbar und seine feinen Karbide machen den Stahl relativ einfach zu bearbeiten und zu schärfen. Mit seiner hochreinen Arnd Wel-ausgewogenen Alioy-Zusammensetzung hat er die beste Zähigkeit aller getesteten Messerstähle, so dass der GGt HRC Ronge Aiong mit hervorragender Schnitthaltigkeit – eine hohe Reinheit und Homogenität wird durch ESR (Electro Slag Remelting) erreicht und sehr rein Rohstoffe - Die Oberfläche der Stäbe wird sandgestrahlt - Die Geradheit wird "wie gewalzt".

Sol also der Super Messerstahl sein.

Jetzt habe ich bescheidgegeben und wollte natürlich alles wissen! (Wer, wie, wo, was, warum, wieso, warum nicht andersherum...).
Da ich nicht wusste ob RnR schon was von dem Stahl wußte habe ich gedacht hir kann ja alles an Wissen, Info und Co rein.

Was mich besonders für meine Akten interessieren sind:
Härte nach dem Abschrecken, Anlass-Anschaungsbild-Material, Normalisierung Temperatur, Spannungsarmglü Temperatur, Härte Temperatur, Temperatur zum weichglüen und warm form geben (schmieden).

Wen jemand Erfahrungen teilt wäre das super.

PS: Keine Haftung für Rechtschreibfehler

Galaxis MTG
 
Den Texte hab ich noch auf der Seite gefunden:
Ein neuer Stahl, der speziell für handgefertigte Messer entwickelt wurde.
ApexUltra ist ein Stahl, der handgefertigte Messer wirklich wert ist. Es handelt sich um ein niedrig legiertes Design, das schmiedbar und feuerschweißbar ist, und seine feinen Karbide machen den Stahl relativ einfach zu bearbeiten und zu schärfen. Mit seiner hochreinen und ausgewogenen Legierungszusammensetzung hat er die beste Zähigkeit aller bisher getesteten Messerstähle im Bereich von 66+ HRC sowie eine hervorragende Schnitthaltigkei

Moridin: Danke für die Links!.
Cool das Larrin schon drüber berichtet!

:super:

Galaxis MTG
 
Sicher kein verkehrter Stahl im Bereich der niedrig legierten Stähle - ob er sich dann in der Praxis deutlich von den übrigen W-Stählen (1.2419, 1.2519, 1.2442) abheben wird, aber fraglich. Die Zusammensetzung der Legierung wird oft zu sehr in den Vordergrund gestellt und in seiner Auswirkung überschätzt.

Aber das wird sich dann zeigen,wenn das Zeug verfügbar ist....
 
Ich musste auch gleich an den 1.2519 denken… nachdem dieser ja jetzt wohl nicht mehr hergestellt wird, bestimmt eine tolle Alternative - wenn der Name auch verspricht, daß hier einiges an Voodoo betrieben werden wird, um den Stahl als „Superzeug“ zu vermarkten und konsequenterweise auch zu bepreisen. Bin gespannt.
 
Larrin Thomas hat scheinbar einen Hang zu "dramatischen" Namen, hat er auch Mal so oder so ähnlich über Magna Cut gesagt.
 
Der 52100 hat seinen Namen von der Amerikanischen Norm, ähnlich unserer DIN Norm. es ist einfach nur ein Bezeichnung, nach Gehalt an Legierung, Verwendung usw...
 
ich habe mich jetzt entscheiden, das Material einmal zum Probieren zu bestellen - dauert dann natürlich noch, bis es kommt und ein Messer daraus wird, aber selber ausprobieren ist besser als mutmaßen.

Preislich in der Liga eines Vanadis 4E und Co: 500x50x5mm für rund 50€ exkl. Portokosten.
 
ich habe mich jetzt entscheiden, das Material einmal zum Probieren zu bestellen - dauert dann natürlich noch, bis es kommt und ein Messer daraus wird, aber selber ausprobieren ist besser als mutmaßen.

Preislich in der Liga eines Vanadis 4E und Co: 500x50x5mm für rund 50€ exkl. Portokosten.

Finde ich klasse das Du Dich "opferst" um den Stahl zu testen. Bin schon gespannt auf Deinen ersten Eindruck, z. B. wie sich der Stahl bearbeiten lässt.

Wo hast Du denn geordert?

Viele Grüße
Bolos
 
Schon, dass sich jemand freut und auch Interesse hat ;)

....habe bei Eurotechni.com geordert. 20€ Versand und warten, aber ist ja nicht einfach dranzukommen und es ist fraglich, wie lange man da überhaupt drankommt und ob das nicht einfach nur eine Schmelze war und dann war es das.

Meine Erwartungen sind weiter etwas gedämpft - gerade nach meinen letzten Vergleichen zwischen 1.2562 und 1.2419 im Bereich EDC-Klingen.
Ich erwarte, wenn schon, dann eher bei feinen Küchenklingen hoher Härte erwas mehr Leistung - aber abwarten.

Schlecht wird das Zeug jedenfalls nicht sein. Nur eben auch nicht wirklich preiswert.

Viele Grüße,
Torsten
 
Ich teile Deine Einschätzung, daß der Stahl sicherlich nicht schlecht ist. Ob sich der ordentliche Mehrpreis gegenüber einem 1.2442 oder 1.2419 lohnt, muss sich zeigen.
Da ich hauptsächlich Küchenmesser fertige und mein Lieblingsstahl (1.2442) nur noch in wenigen Größen erhältlich ist, interessiert mich dieser Stahl natürlich.

Na, schau mer mal, ob und wann Du Deine Bestellung erhältst.
 
Der Herstellprozess verspricht viel ESR ist die hohe Schule bei schmelzmetallurgisch hergestellten Stählen.
 
Der Stahl sieht schon interessant aus. Nach Legierung und Herstellungsverfahren sowas wie ein gepimpter 1.3505.
Ich bin auch auf Erfahrungen gespannt.
Meine Erwartungen sind weiter etwas gedämpft - gerade nach meinen letzten Vergleichen zwischen 1.2562 und 1.2419 im Bereich EDC-Klingen.
@xtorsten Kannst Du noch was zu diesem Vergleich erzählen? Ich hab auch noch ein Stück 1.2562 hier, bin aber noch nicht dazu gekommen es zu verarbeiten.
 
Irgendwie ist es sowohl ein gepimpter 1.3505 (mehr Härte möglich, mehr Karbid im Stahl) als auch ein gepimpter 1.2562 (feinere Karbidstruktur, weniger Fehlstellen und Verunreinigungen, bessere Kerbschlagzähigkeit, bessere Steuerbarkeit beim Härten, bessere Durchhärtung).

Nur die Frage, ob und in welchen Fällen sich das in der Praxis bemerkbar macht. Und da sind wir dann ja beim Praxisvergleich.
Kurz: hier zeigten sich im Bereich EDC (Schneidenwinkel 35°, Stärke der Schneide 0,5mm - habe das so eher stark belassen, um im Vergleich nicht den Einfluss von Abweichungen der Stärke mit reinzubekommen) keine merklichen Unterschiede in der Praxis, die man als eindeutig signifikant beschreiben könnte. Ich hatte den Eindruck, dass der 1.2419 etwas weniger empfindlich ist, aber das war eher ein Gefühl als eine wirkliche 'Tatsache'.

Wenn Du es ausführlicher wissen möchtest, was ich wie genaue gemacht habe (auch unterschiedliche Härtungen), dann schreib mir eine PM - ich nehme mir dann Zeit, ausführlicher zu antworten. Das führt hier aber zu weit.

Damit es nicht ganz OT wird in Bezug auf das Thema Apex: ich habe mit dem 125SC einmal eine Messer zum Ausprobieren (Danke Alp-Man nochmal!) in die Finger bekommen und war positiv überrascht, wie zäh und belastbar dieses Material selbst bei gröberer Nutzung im jagdlichen Bereich trotz nagelgehendem Hohlschliff bis 1/3 der Klingenhöhe ist. Im Gegenzug hatte ich eine ebenfalls nagelgehende 1.2519-Klinge für die Küche zunächst als enttäuschend abnutzungsfreudig an der vorderen Schneidkante erlebt (bei allerdings unter 30° Schneidenwinkel). Eine Vergrößerung des Winkels brachte dann da Abhilfe.
Worauf ich hinaus will: ich halte den Einfluss der Geometrie für wesentlich bedeutender als die Unterschiede verschiedener Legierungen, die innerhalb einer Stahlklasse liegen.
Und: außerhalb ihres optimalen Einsatzbereiches, schrumpfen Unterschiede zusammen, wenn sie denn überhaupt bemerkbar sind.

Jetzt auf den Apex bezogen: als sehr fein erschmolzener Stahl mit feiner Karbidstruktur erwarte ich bemerkbare Unterschiede in erster Linie bei sehr harten Klingen mit feiner Geometrie. Hier kann man vermutlich gegenüber einem 1.2562 noch etwas Potential herauskitzeln.

Anders herum ist nicht zu erwarten, dass man auf Grund der Zähigkeit und der Gefügestruktur durch Wahl dieses Stahles maßgeblich die Härte über das an sich gewohnte und sinnvolle Maß steigern kann bzw. den Schneidenwinkel reduzieren.
Der User Dimm hatte irgendwo in Bezug auf EDC'S seine Erfahrung sinngemäß so beschrieben: man benötigt um 35° (nicht darunter). Durch eine andere Stahlwahl könne man den Winkel vlt. 1-2° feiner halten, aber man setzt die grundsätzlichen Erfordernisse nicht außer Kraft bzw. kann da keine erhebliche Verschiebung herbeiführen.

Was dann noch bleibt, ist auch ein bisschen das Gefühl, dass man eines der feinsten und leistungsfähigsten Materialien verbaut hat.

Aber abwarten, ich lasse mich auch gerne eines besseren belehren. Dafür habe ich das Zeug ja bestellt ;)

Viele Grüße,
Torsten
 
Mal so ne frage: Würdet ihr den Stahl (Apex Ultra) noch in Durixol V35 abgeschrecken? Oder ist das schon zu hoch legiert habe da noch keine Erfahrung da mir bis jetzt Feilenstähle/1.2235 und ähnliches immer reichten.

Danke fürs Test Vorhaben!👌

Galaxis MTG
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe den umwandlungsfreudigeren 1.2562 ohne merkliche Unterschiede zwischen Durixol und vorgewätem Pflanzenöl abgeschreckt.
Meine Erfahrungen decken sich mit dem, was schon seit langem hier geschrieben wurde: bei unseren Querschnitten härten auch an sich wassehärtende Stähle in Öl bei identischer Härteannahme sehr gut durch.

In dem Fall vor dem Hintergrund 'so mild wie möglich und so schnell wie notwendig' würde ich nein sagen. Aber man macht sicher auch nichts mit dem V35 wirklich falsch.
Veränderungen von Temperatur und Zeit sollten sich mehr bemerkbar machen - und selbst da habe ich Zweifel, ob das jemand in der Praxis merkt.
Änderungen der Geometrie sind da erheblicher.

Viele Grüße,
Torsten
 
Hallo Zusammen,
ein paar Anmerkungen von mir zum neuen ApexUltra Stahl.
Ich finde das Legierungskonzept vom ApexUltra sehr interessant, da es darauf beruht beim Schmieden alle Karbide zu lösen und anschließend wieder neu auszuscheiden was dann sehr feine Karbide im µm Bereich ergeben sollte. Dies bestätigt sich auch in Gleichgewichtsberechnungen mittels Thermocalc.
Sehr angetan von dieser Idee habe ich eine Kleinstmenge (1,5kg) vom ApexUltra im Labor in eine Kupferkokille abgegossen. Anschließend habe ich ihn ausgeschmiedet, bei 830°C gehärtet und das Gefüge untersucht. Dabei zeigte sich, in Übereinstimmung mit der Theorie, eine sehr feine Karbidstruktur (ca. 2µm) sowie eine, erwartungsgemäß, hohe Härte.
Vor einiger Zeit habe ich mir dann auch ein Stück ApexUltra aus der großtechnischen Fertigung bestellt, von 5 auf 2mm heruntergeschmiedet, bei 830°C gehärtet und anschließend ebenso das Gefüge untersucht. Dabei sind die großen Primärkarbide (ca. 20µm), welche sich aufgrund der langsameren Erstarrungsgeschwindigkeit ergeben, deutlich erkennbar.
Als Schlussfolgerung würde ich behaupten, dass die äußerst guten Ergebnisse beim TCC-Wert und der Zähigkeit eher auf den Größeneffekt der Laborschmelze (schnelle Erstarrung) zurückzuführen sind. Ich bin mir ziemlich sicher dass sich beim Abguss des klassichen 1.2562 Stahl im 1,5kg-Format ähnlich feine Karbide wie bei der ApexUltra-Laborschmelze und demnach auch ähnliche Eigenschaften ergeben. Nachstehend die Gefügeaufnahmen. Bei den oberen Bildern handelt es sich um lichtmikroskopische Aufnahmen von "Schwarzätzungen" mittels Nital zur Darstellung der Karbidstruktur (weiß). Im unteren Bereich REM-Aufnahmen der Schliffe.

Davon abgesehen handelt es sich beim ApexUltra sicherlich um einen guten Messerstahl. Allerdings bezweifle ich dass er die gleichen guten Eigenschaften wie die Laborschmelze bzw. deutlich bessere Eigenschaften als der klassiche 1.2562 Stahl erreicht. Vorallem da letzterer bis auf den merkbar geringeren Cr-Gehalt eine sehr ähnliche chemische Zusammensetzung aufweist.
Der ESU-Prozess sorgt zwar für einen höheren Reinheitsgrad, die Erstarrungsgeschwindigkeit ist aber langsamer als bei der Laborschmelze weshalb sich wieder größere Karbide ergeben.
Sehr gespannt bin ich auf die Untersuchungen der großtechnischen Schmelze von Larrin Thomas, welche in den nächsten Tagen publiziert werden sollten.
LG Daniel
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für Deine informative und aufrichtige Rückmeldung zu dem Stahl!

Es gibt zwar noch ein paar Unterschiede, aber deren Praxisrelevanz ist fraglich.
ESR zum einen. Dann sehen die Gefügeaufnahmen bei kleineren Vergrößerungen schon homogener aus als beim 1.2562 (wo zumindest Reste eines Netzwerkes zu erkennen sind und auch lokale Anhäufungen von Karbiden). Das ist aber beim geschmiedeten und normalisierten 1.2562 schon nicht mehr so stark der Fall.

Und: der Einfluss von Chrom.
Folgt man Larrin in seiner Bewertung der Hintergründe der guten Zähigkeitswerte des 52100, hängt das mit der Bindung von C in schwerer löslichem Fe(Cr)-Mischkarbid zusammen und in Folge der Bildung von zäherem Lanzetten-Martensit statt Plattenmartensit.
Das sollte/ könnte für den Apex-Ultra ja ebenfalls zutreffen - insofern bin ich auf eine Veröffentlichung von Untersuchungen von Larrin schon gespannt.

Wir werden sehen.....

Gruß,
Torsten
 
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