Ballistol - Nein Danke!

Achtung, etwas offtopic:
Ich hatte eine gebrauchte Metabo Bohrmaschine mit Schnellspannbohrfutter ersteigert. Das Futter war durch Bohrstaub nahezu bombenfest (weniger Rost, jedoch angetrockneter Bohrstaub und Co.).

Caramba40 sowie WD40 in mehrfach hohen Mengen eingefüllt sowie das Futter mittels Wasserpumpenzangen mehrfach auf und wieder zu gedreht. Alles auch mal eine Nacht stehengelassen und nächsten Tag erneut probiert.

Ergebnis: FAIL, aber sowas von.

Dann mal eine mini Spraydose (50ml) Ballistol gekauft, etwas eingefüllt, gedreht und ZACK, der Dreck lief fast von allein raus und das Futter geht mühelos per Hand auf und auch wieder fest zu.


Bei Foldern nehme ich das Ballistol (da ich es ja nun mal habe) momentan zum Reinigen der Klingenachsen. Ich habe das Gefühl, daß Ballistol hier sehr gut den Schmutz nach außen befördert und man ihn so mit dem hervortetenden Ballistol wegwischen kann. Mühevolles Zerlegen spare ich mir dadurch. Verkleben oder Verharzen tritt nicht auf, da ich das ca. 1 mal pro Monat mache und die Folder "in Bewegung" bleiben.
Die Sraydose dosiert sehr gut, der Preis ist ok und das Zeug ist gut verfügbar.

Main Caramba40 riecht stark, unangenehm und langanhaltend. WD40 ist mir für Messer mit denen ich auch Lebensmittel schneide zu sehr "ÖL" im Sinne von "ÖL" an Auto usw. Die Handhabung führt hier auch leicht zu blöden Flecken in der Kleidung oder sonstwo.
Diese Dinge genügen bei mir für die Fahrradkette.

Das perfekte Universalmittel ist Ballistol aber garantiert nicht. Wie denn auch? Eine Lösung für hunderte Probleme? Schon gar nicht zur Wundbehandlung (OMG!). Hier lieber eine kleine Flasche Isopropylalkohol aus der Apotheke (ca. 2€ pro 100ml).
 
Last edited:
So - ich werde mir auch nie wieder Ballistol kaufen. Hat als Korrosionsschutz fuer ein 1095er Messer absolut versagt. Habe die Klinge komplett damit eingesprueht und nach 2 Tagen in der Scheide ist da, wo das Ballistol war, ueberall Rost. What the ....

Ich weiss, dass man Messer nicht in der Scheide aufbewahrt. Aber mit einer guten Schicht Ballistol dachte ich mir, dass es vielleicht 2 Tage ueberlebt. War anscheinend falsch gedacht.
 
So - ich werde mir auch nie wieder Ballistol kaufen. Hat als Korrosionsschutz fuer ein 1095er Messer absolut versagt. Habe die Klinge komplett damit eingesprueht und nach 2 Tagen in der Scheide ist da, wo das Ballistol war, ueberall Rost. What the ....

Ich weiss, dass man Messer nicht in der Scheide aufbewahrt. Aber mit einer guten Schicht Ballistol dachte ich mir, dass es vielleicht 2 Tage ueberlebt. War anscheinend falsch gedacht.

Ich könnte mir gut vorstellen, daß Du mit dem Ballistol die gerbsäuren einerseits aus dem Leder angelöst hast und andererseits mit der Ölschicht dann auch eine schöne "Brücke" zur Klingenoberfläche gebaut hast.

Da sehe ich jetzt weniger Ballistol als den verantwortlichen Faktor.
 
So - ich werde mir auch nie wieder Ballistol kaufen. Hat als Korrosionsschutz fuer ein 1095er Messer absolut versagt. Habe die Klinge komplett damit eingesprueht und nach 2 Tagen in der Scheide ist da, wo das Ballistol war, ueberall Rost. What the ....

Ich weiss, dass man Messer nicht in der Scheide aufbewahrt. Aber mit einer guten Schicht Ballistol dachte ich mir, dass es vielleicht 2 Tage ueberlebt. War anscheinend falsch gedacht.

Genauso bewahre ich meine 1.2519-Messer von Uli Hennicke auf, zugegebenermaßen haben diese ordentlich Patina. Noch nie hatte ich Rostprobleme!

Ist es möglich, daß das Leder durch "zuviel" Ballistol aufgeweicht bzw oberflächlich getränkt wurde? Habe da auch eher beagleboys Vermutung ... was für Leder war denn das?

Gruß, C.
 
Hallo zusammen,
Ich habe mit meinem ESEE 6 (1095er Stahl) das gleiche Problem: Habe bisher auch Ballistol als Rostschutz verwendet und es nach jedem Gebrauch bzw. Schleifen damit eingesprüht. Doch nach nicht einmal 2 Wochen in der Plastikscheide sind schon wieder die ersten Spuren von Rost an der Klinge erkennbar. :(

Gruß,

Mark
 
Ich schwöre auf Ballistol seid meiner Bundeswehrzeit.
Es gab kein anderes Mittelchen mit dem man das HK-G3 so fix wieder sauber und waffenkammerfrisch reinigen konnte.
Bis auf die Klingenachse, insbesondere bei Bronzewashern, verwende ich es zur Konservierung der Klinge, bin aber kürzlich auf Auto-Wachspolitur ohne Schleifanteil gewechselt, was die Klinge neben dem Rostschutz auch noch schön vitrinentauglich glänzen läßt.
 
Ich habe bisher immer und überall Ballistol verwendet. Gut die Messingteile meines Helle Messers sind dunkel angelaufen, aber das kann man wegpolieren. Die Klinge aus Drei-Lagen-Stahl jedoch zeigt keinerlei Rost.

Ein uraltes Taschenmesser von meinem Vater hatte nach jahrelanger Lagerung Roststreifen (an den Stellen wo die Klinge die Platine berührt), die konnte man aber problemlos wegschleifen.

Einzig das Mora rostet wie der Teufel. Egal ob mit Ballistol oder Kamelienöl eingerieben.

Gruß
Gerhard
 
Kleiner Off-Topic Hinweis: Dieser Thread hatte vor anderthalb Wochen siebten Geburtstag! Keiner von uns war bei der Einschulung da, könnte ich wetten. :p

Ich selbst nutze Ballistol für alles Mögliche, hauptsächlich im Zusammenhang mit dem Material Leder. Hin und wieder kommt aber auch hie und da ein Tropfen Ballistol an ein Messer.

Wie schon ach so oft hier geschrieben: Es ist mit Sicherheit nicht das ideale Mittel der Wahl für jede erdenkbare Aufgabe im Zusammenhang mit der Messerpflege, da gibt es dutzende von tollen Mitteln, die alle ihre Daseinsberechtigung haben und in vielen Dingen zweifelsfrei einen besseren Job abliefern als Ballistol. Aber wenn gerade sonst nichts da ist und man nur mal eben noch eine kleine Ölschicht draufgeben will, kann man bei Messern und Ballistol eigentlich nichts falsch machen.

Wichtig dabei: Die Dosis ist entscheidend. Meistens ist weniger mehr, gerade im Zusammenhang mit Ballistol. Zu viel von dem Zeug und man schrubbt und schrubbt und schrubbt.

In 10 Jahren macht der Thread hier den Führerschein und dann gnade uns Gott.
 
Für Messer als Korrosionsschutz mag es taugen, an meine Jagdwaffen kommt kein Balistol mehr.

Habe da schlechte Erfahrung damit gemacht und eine ziemlich teure Reinigzung beim Büchsenmacher. Das Zeug verharzt sehr wohl im Schlossbereich.

Verwende nur noch Lupus Waffenöl mit Teflon und Lupus Waffenfett.

Da das Zeug eh im Haus ist, kommt Lupus Waffenfett nach dem Reinigen dünn auf meine Damastklingen.

Robert
 
Für Messer als Korrosionsschutz mag es taugen, an meine Jagdwaffen kommt kein Balistol mehr.

Dass das hier aber das Messerforum und nicht das Jagdwaffenforum ist, hast du bemerkt?!:irre:

Und dass jeder der letzten 20 Beiträge deutlich macht, dass der Verfasser selbigen es nicht für nötig befunden hat, den ganzen Thread zu lesen, sondern ganz schnell hier seine Meinung der Allgemeinheit kund tun musste, dürfte nicht nur mir auffallen.

Ich befinde mich gerade auf der schmalen Schwelle zwischen Kopfschütteln und Fremdschämen.

Aber keine Sorge, - ich werde hier nicht zumachen.
Schon weil ich keinen Bock habe mehr als einen Öl-Thread zu moderieren.
So kann man immer prima, wenn wieder Proballistoler und Kontraballistoler aufeinanderprallen, den betreffenden Thread schließen und auf diese Mumie hier verweisen..... und promt wächst der Greis wieder um 4-8 Beiträge:glgl:

Egal, - weitermachen!

Gruß
chamenos
 
Ich habe mir vor etwa einem halben Jahr nach zig Jahren ohne dem nun endlich mal ein 50ml Fläschchen Ballistol gekauft und bin immer noch unschlüssig. Das einzige, was ich sicher weis, ist, dass der Duft bei mir einen gewissen Brechreiz auslöst, wenn es mit Rost in Kontakt kommt - wird wohl an der einsetzenden Wirkung liegen... - allein oder auf blankem Metall tut sich da nichts.

Achim hat gleich auf der ersten Seite erklärt, dass er Ballistol zum Neutralisieren nach dem Ätzen benutzt. Hat jemand zur folgenden Aussage/Vermutung genauere Hintergründe ?

... mit dem Ballistol die gerbsäuren einerseits aus dem Leder angelöst hast

Müsste Ballistol dann nicht auf die Gerbsäureanteile im Leder neutralisieren ? Ich war nämlich kurz davor, eine Lederscheide quasi darin zu ertränken, um das Rosten eines Messers darin zu stoppen... :confused:

Gruß Andreas
 
Müsste Ballistol dann nicht auf die Gerbsäureanteile im Leder neutralisieren ? Ich war nämlich kurz davor, eine Lederscheide quasi darin zu ertränken, um das Rosten eines Messers darin zu stoppen... :confused:

Moin Andreas,

mach das bloss nicht. Ich habe da mal sehr schlechte Erfahrungen gemacht.

Siehe Post #5

"Tötlich wirkt Ballistol allerdings bei Ledergürteln und Lederscheiden. Das Leder wird weich wie Handschuhleder und vor allem Scheiden verlieren ihre Form."

Ich dachte damals: Ich verliere Gewicht;), laut Waage aber nicht:teuflisch.

Ich musste meinen (mit Ballistol "ertränkten") Gürtel alle paar Tage ein Loch enger schnallen. Und nein, nicht ich wurde schlanker, aber der Gürtel wurde dünner und länger.

Das gleiche Erlebniss hatte ich mit einer geformten Lederscheide (Martinii Explorer)... die war anschließend weich wie ein Handschuh.

Das kann bei zu engen Schuhen (gerade praktiziert) aber auch ganz nützlich sein.

Gruß
Olli
 
Ja Olli,

das hatte ich nämlich noch im Hinterkopf... ;)
Nur dass mein Leder so gut wie steinhart und beschichtet ist - die zu erwartende Erweichung käme mir in gewissen Grenzen nicht ganz ungelegen. Ich hatte auch nicht vor, sie wirklich in Ballistol zu ertränken, sondern nur oberflächlich von innen damit abzureiben, soweit die Bauform das zulässt. "Ertränken" war eher bildlich übertrieben.

Die Frage ist, warum kann Ballistol durch seine eher alkalische Beschaffenheit einerseits saure Reste vom Ätzen oder von Treibladungen neutralisieren, andererseits *möglicherweise* Reste von Gerbsäure reaktivieren und damit Stahl verstärkt zum Rosten bringen ?

Gruß Andreas
 
Hallo Andreas.

Ich bin zwar mittlerweile schon fast ein Anti-Ballistoler, aber gelegentlich nutze ich es trotzdem noch.

Meine stabile, harte Lederscheide des Böker Arbolito Bowie habe ich aussen und innen mäßig dick mit Ballistol eingerieben.
Sie wurde nur minimal weicher und behielt ihre Form. Also dezent aufgetragen wird Deine harte Lederscheide nicht aus der Facon geraten. Im Zweifelsfall halt lieber mehrmals dünn auftragen.
Zur Innenanwendung in der Lederscheide kann man Ballistol dünn auf einen Lappen aufsprühen und diesen anschliessend in die Lederscheide stopfen.

Ansonsten gilt für mich.
Ballistol zum Reinigen nur, wenn nichts anderes, wie z. B. Brunox Lubrifood, vorhanden ist. Nur einen hauchdünnen Film zurücklassen, denn Ballistol neigt zum Verklumpen.
Zum Ölen nein, nein und nochmals nein. Motoröl oder Break Free haben eine wesentlich bessere Schmierwirkung.

Gruß
Peter
 
Last edited:
Hallo zusammen. Ich habe gute Erfahrungen mit den "Spezial Öl" von Aesculap gemacht. Im medizinischen Bereich wird es häufig genutzt.
Außerdem wünsche ich euch allen schöne und besinnliche Festtage!
 
Schade das es nach so langer Diskussion noch kein "Fazit" gibt.
Bei der nächsten Bestellung werde ich mir wohl mal das genannte Brunox Lubri-Foog mitbestellen.
 
Die Frage ist, warum kann Ballistol durch seine eher alkalische Beschaffenheit einerseits saure Reste vom Ätzen oder von Treibladungen neutralisieren, andererseits *möglicherweise* Reste von Gerbsäure reaktivieren und damit Stahl verstärkt zum Rosten bringen ?

Das ist das grundsätzliche Problem im Internet. Einer behauptet was, ein anderer das Gegenteil, und der unschlüssige Forist kann sich die "Wahrheit" dann aussuchen oder darf es selber ausprobieren. Persönlich habe ich früher alle Messer mit Ballistol ertränkt und indirekt die Lederscheide so gleich mit. Und mir ist weder ein Messer angelaufen/gerostet, noch sonst was. Allerdings habe ich vorwiegend rostfreie Stähle, bei rostenden grundsätzlich beschichtet.

Ein rostendes unbeschichtetes Messer würde ich zumindest nicht in der (Leder)Scheide lagern (nach den Erfahrungen einiger Foristen, sicher ist sicher). Und gibt ja eigentlich auch keinen Grund seine Messerscheiden zu versiffen.

Andererseits denke ich daran, dass früher Schwerter in Lederscheiden mit Fellverkleidung gelagert wurden. Und das aus dem Grund, dass die geölten Schwerter das Fell in der Scheide tränken und so die natürlich rostenden Schwerter in der Scheide automatisch gepflegt wurden. Also, müsste ich eine Wette abgeben, dann wäre es diese: es gibt keine sachliche Grundlage für die Warnung. Aber, wie gesagt: warum nicht auf Nummer sicher gehen?

Schade das es nach so langer Diskussion noch kein "Fazit" gibt.

Aber lehrreich ist er schon. Und mein persönliches Fazit nach der Lektüre sieht so aus:

1. Alle Mittelchen nicht tonnenweise über das Messer giessen sondern sparsam auftragen und nicht die Lederscheide mittränken
2. Ballistol ist für die meisten offenbar okay, aber es gibt besseres, wenn Lebensmittelechtheit nicht explizit gefordert wird.
 
Last edited:
Naja, da sind doch noch Unterschiede :cool:

Dass es möglicherweise als Verbindung zwischen Leder und Metall Korrosion fördert oder initiiert, wurde ja nur als Vermutung in den Raum gestellt und von mir auch als solche aufgegriffen, das war ja noch keine "aktenkundige" Behauptung oder Tatsachenfeststellung. Von daher ist also kein Widerspruch oder keine Gegenbehauptung entstanden.

Gruß Andreas
 
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