Ballistol - Nein Danke!

Ich schieße seit 40 Jahren und ebenso lange benutze ich Ballistol. Und ich werde es auch weiterhin benutzen.
 
Naja, da sind doch noch Unterschiede :cool:

Dass es möglicherweise als Verbindung zwischen Leder und Metall Korrosion fördert oder initiiert, wurde ja nur als Vermutung in den Raum gestellt und von mir auch als solche aufgegriffen, das war ja noch keine "aktenkundige" Behauptung oder Tatsachenfeststellung. Von daher ist also kein Widerspruch oder keine Gegenbehauptung entstanden.

Gruß Andreas

Jo jo, dabei habe ich eher an die Aussage von Lucky_Dutch von Seite 6 gedacht- bitte nicht als Kritik an Deinen Anmerkungen dazu verstehen.

Der fröhliche Niederländer hat dort nämlich geschrieben, dass sein Esee 6 in der Lederscheide nach Ballistolbenutzung gerostet ist.

Hmmm.... zunächst einmal gibt es das ESEE 6 nicht mit einer Lederscheide, sondern nur mit einer Kydex zu kaufen. D.h. die Lederscheide für das ESEE 6 war wohl Eigenbau oder von jemand anderes explizit angefertigt. Und wer weiss, was da schief gegangen ist?

Zweitens: Wundert mich eh, das Messer ist doch pulverbeschichtet und wenn dann reden wir hier von der Schneide, die man ratzefatze mit einmal abziehen wieder fit kriegt.

Aber nehmen wir einfach mal an, der Beitrag hat trotz der Merkwürdigkeiten Substanz.

Und ich habe noch eine andere Theorie als die von Beagleboy, die mir dazu einfällt:

Noch nicht ganz trockenen Lederscheide gehabt und dann hat die restliche Feuchtigkeit und das Ballistol eine wunderschöne Wasser-Öl-Emulsion auf der Klinge gebildet.

Wenn ich jemals das Problem in der Realität haben sollte, werde ich als erstes eine PH-Messung an der Messerklinge machen. Das könnte weiterhelfen, dieses Phänomen physikalisch zu verstehen. PH = neutral -> Feuchtigkeit! PH = sauer -> Gerbsäure. (Oder?)

Wenn Lucky_Dutch sich dazu hinreissen lässt, hier einen 2. Beitrag zu schreiben und in der nächsten Apotheke einen PH-Streifen kaufen kann und er das Problem reproduzieren kann- das wäre schon interessant.

Wie auch immer: das Ballistol kann nichts(!) dafür wenn jemand Gerbsäure oder Wasser auf seinen Klingen belässt. Auch wenn ich das Zeug nicht so schätze wie die meisten hier, das kann man nun wirklich nicht als Kritikpunkt sehen.
 
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Schade das es nach so langer Diskussion noch kein "Fazit" gibt.
Nun ja, was erwartest du bei einem Thema aus dem Bereich der Glaubensfragen? Die einen schwören auf Ballistol und die anderen verteufeln es. Dementsprechend gibt es keine Chance auf einen Konsens, sondern höchstens von Zeit zu Zeit heiße Diskusionen.

=> Also lesen und daraus das eigenen Einsatzmöglichkeiten passende Fazit ziehen.

Gruß, Bernhard
 
Der fröhliche Niederländer hat dort nämlich geschrieben, dass sein Esee 6 in der Lederscheide nach Ballistolbenutzung gerostet ist.

Hmmm.... zunächst einmal gibt es das ESEE 6 nicht mit einer Lederscheide, sondern nur mit einer Kydex zu kaufen.


Nunja, das ist nicht ganz richtig.
Von einer Lederscheide war nie die Rede...vielmehr hatte ich die (originale) Plastikscheide (um Kydex handelt es sich bei dem Material wohl auch nicht) erwähnt. Eben gerade mit der Absicht die Leder/Gerbsäuren-Problematik auszublenden um auf den reinen Korrosionsschutz von Ballistol einzugehen. Selbstverständlich ist das Esee 6 mit einer Beschichtung versehen, welche den Stahl vor Korrosion etc. schützen soll...doch da mein Messer schon des öfteren in Gebrauch war, ist die Beschichtung stellenweise nicht mehr vorhanden. Daher beschränkt sich mein Rost"problem" nicht mehr allein auf die Schneide, welche man, wie du richtig angemerkt hast, leicht durch Schleifen wieder fit kriegt.

Ich hoffe mein Beitrag (welcher ein kritischer Kurzbeitrag zu der Rostschutz-Eigenschaft von Ballistol sein sollte) hat nun ein wenig an Substanz gewonnen..auch wenn ich deine Theorie aufgrund der nicht vorhandenen Lederscheide nicht überprüfen kann.

Gruß Mark
 
Ah, vielen Dank für die Klarstellung!

Dann darf ich weiterraten, dass Du mit dem Messer auf Tour warst, und es dir aufgrund der herrschenden Witterungsbedingungen angerostet ist?

So wird auch ein Schuh draus. :steirer:

Was ich nämlich sofort glaube, ist, das Ballistol eben nicht mehr für den Schutz auf Tour reicht, wenn die Verhältnisse nur einigermaßen ungünstig sind.
 
Nachdem ich diesen interessanten Thread mit vielen Meinungen und Aspekten durchgelesen habe, werde ich meine Erfahrung mit Ballistol nun auch schildern.
Als ursprünglichen Kaufgrund hat mich die angepriesene Universalität und die ökologische Unbedenklichkeit überzeugt. Das die Sache mit der Universalität zum Teil doch sehr auf das tatsächliche Einsatzgebiet ankommt und Einschränkungen unterliegt wurde schon von vielen festgestellt.

In meinem Fall sollte Ballistol auf meinen Schwertsimulatoren aus Stahl zum Einsatz kommen und dort vor allem Rostschutz bieten. Dabei geht es nicht um Langzeitschutz. Meine Trainingsgeräte sind mehrmals die Woche in Gebrauch und werden direkt nach jedem Einsatz gepflegt, d.h. gesäubert und bis zum nächsten Gebrauch konserviert.
Ballistol hat sich hierbei als ungeeignet erwiesen. Trotz regelmäßigen Einsatzes (2-3 mal in der Woche) konnte ich Stahlgriff und Parierstange eines Simulators nicht vom Rosten abhalten. Ich nehme an, dass Handschweis und Schartenbilgung/Abwetzung die Oberfläche des Stahls stark anfällig für Rost machen. Das Problem des Rostens trotz Ballistoleinsatzes, bedingt durch seine leicht hydrophilen Eigenschaften, wurde von einem unserer Trainer kurz darauf auch beschrieben und haben mich für die Pflege meiner Simulatoren zunächst auf WD-40 gebracht, was ich dann ohne weitere Probleme mit Rost verwendet habe.
Da mir die Ölschicht aus ästhetischen/staubfänger/klebrig -Gründen irgendwann aber missviel bin ich dazu übergegangen die Simulatoren nach jedem Gebrauch zu reinigen, mit Nevr Dull zu behandeln (zuvor nur alle paar Wochen zusätzlich verwendet) und auf weiteren Öleinsatz zu verzichten. Neben der Politur hat es eine konservierende Wirkung, die zumindest für meine Zeitabstände bis zur neuen Pflege genügt.
Zudem wird der Stahl mit jeder Reinigung blanker, was mir durchaus gefällt. :hehe:

Bei Messern, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen würde ich aber weder WD-40 noch Nevr Dull verwenden. Hierfür nehme ich das schon einige Male erwähnte Öl der Kamelie und habe nur gute Erfahrungen gemacht.

Mein Fazit zu Ballistol ist, dass es sicherlich viele Einsatzgebiete hat - nicht zuletzt in der Schusswaffenreinigung, für die es hauptsächlich entwickelt wurde - in einigen, wie meinem, aber ziemlich versagt.
Folge davon ist, dass meine Flasche herumsteht und zustaubt um mich ab und zu mit seinem Geruch auf meinen dann nicht mehr so trockenen Händen zu beglücken :glgl:

Grüße
JP
 
Also man erlebt ja immer wieder dass Dinge welche "frühermal" gut waren,- nun "böse" oder weniger geeignet sind wie neuere Produkte. Ballistol gibts schon sehr lange und war immer OK. Sicher gibts inzwischen neue Produkte die ebenfalls oder sogar besser geeignet sind. Ballistol hat je nach Anwendung seine Daseinsberechtigung. Teilweise verwende ich es auch zu meiner Waffenpflege,- teilweise !!!
Aber hier gehts um MESSER und Ballistol.
Laut Herstellerdatenblatt ist es für Geräte geeignet welche auch direkten Lebensmittelkontakt haben. Es wird auch in einem anderen Datenblatt darauf hingewiesen dass Ballistol schon seit 100 Jahren zur Hautpflege und sogar zur inneren Anwendung verwendet wird ohne dass es Probleme gab :glgl:
http://www.ballistol.de/files/unbedenklichkeitserkl_ballistol_2012.pdf
und
http://www.ballistol.de/files/ballistol_oel_.pdf
Fazit: Für Kochmesser kann man es als geeignet ansehen.
WD40 hat nix an Kochmessern zu suchen,- siehe Datenblätter
http://wd-40.kern-cdn.de/download.php?a=1&t=1&id=163
Für andere Messer,- Outdoor usw. ist es aber eh wurscht.

Ich nehm Kamelienöl. Hier sind die Erfahrungen gut, riecht nicht, harzt nicht und für Kochmesser geeignet.
 
Oh Mann,
dieser Thread hat echt einen hohen Unterhaltungswert und hat mir schon die Löschung diverser Beiträge von meinen Mod.-Kollegen beschert:p-was wäre wir ohne diese Glaubenskriege [ ach wären doch alle Glaubenskriege weltweit so harmlos:D]
Genug geschwafelt, die letzte epochale Äußerung war imho:
Aber hier gehts um MESSER und Ballistol.

...und geht da noch was?
Grinz Excalibur
 
@ excalibur...
Ist doch nicht so wild wenn man etwas abschweift und bei einem Produkt wie Ballistol auch mal anmerkt wo es in anderen Bereichen evt. doch gut zu verwenden ist. Immerhin ist es ein altgedientes Produkt dass viele Leute lange begleitet hat.
Aber ich glaube die Kernaussage bleibt,- man muss Ballistol nicht unbedingt für Kochmesser verwenden. Bei Taschenmessern usw. würde ich nicht unbedingt abraten ( auch wenns auf jeden Fall besser Schmiermittel gibt ). Wie man aber erkennt, haben verschiedene Leute auch unterschiedliche Erfahrungen gemacht,- und das ist es doch was es interessant macht. :steirer:
 
Ballistol - Damastmesser

Also, zu Ballistol wird hier viel diskutiert aber zu Damastmesser wurden ja kaum erwähnt...zumal der lange Thread immer mal wieder zum
Abschweifen des Themas neigte (Diskussionen über Ballistol für Waffen, etc...) Vielleicht hab ichs auch einfach überlesen bei den vielen
Beiträgen

Meine Frage bez. Reaktion im Kontakt zwischen Damast-Klinge und Ballistol bleibt nach wie vor offen, Vielleicht hab ich es auch nur überlesen
bei den dutzenden Beiträgen. Herausgefunden hab ich dass Leder negativ auf Ballistol reagiert, aber Leder + Damastklinge / Ballistol ?

Tipps, Erfahrungen? Ballistol auf Damastklingen? ... Wäre ich sehr dankbar
 
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AW: Ballistol - Damastmesser

Also, zu Ballistol wird hier viel diskutiert aber zu Damastmesser wurden ja kaum erwähnt...

Natürlich nicht..... eine Damastklinge ist eine Klinge aus mehreren Sorten Stahl. Warum sollte der Stahl in einer Damastklinge anders gegenüber Ballistol verhalten, als wenn er als Monostahl vorliegt? :glgl:

Herausgefunden hab ich dass Leder negativ auf Ballistol reagiert, aber Leder + Damastklinge / Ballistol ?

Dann hast du was Falsches rausgefunden.

Ballistol macht Leder weich, - das ist nur negativ, wenn man das Leder hart behalten möchte.

Ballistol macht gar nichts "böses" mit Stahl.... egal welchem.

Ballistol greift Kupferlegierunge, speziell Messing, an. Dafür ist es ja auch entwickelt. Es soll Messingrückstände der Projektile aus Waffenläufen lösen. Wer also eine Kupferlegierung an seinem Messer hat (Kupfer, Messing, Neusilber, Bronze usw.) der sollte von Ballistol die Finger lassen.

Steht in diesem Thread ungefähr 20 mal drin..... wie auch in den anderen Threads zu Ballistol.

Und dass man Messer nicht in Lederscheiden lagern soll, steht in diesem Forum gefühlt eine Million mal.

Betonung liegt auf "lagern" ... d.h. in den Schrank legen und da dann vergessen. Um ein Messer mit sich zu führen, ist eine Lederscheide eine feine Sache.
 
Hallo Buntbarsch,

Ich habe vor genau einer Woche einen prächtigen Custom Folder von Eckhard Schmoll mit Achim Wirtz Damast nicht rostfrei erhalten u. dessen mächtige Klinge umgehend mit dem Teufelszeug ein- u. abgerieben. Nachdem ich eben nochmal nachgesehen habe kann ich nur bestätigen, dass alles in Ordnung ist.

Ich kann Dir keine wissenschaftliche Abhandlung für diesen Vertrauenbeweis in Balistol bieten, aber um es mal in rock'n rolls Sprache zu sagen: wir haben beschlossen, dass unser Stahl kein Salatöl fürchten muss.

Salute, pebe
 
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