Bart ab?

swifty58

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Guten Abend

Ich brauche eure Ratschläge. Es geht um mein altes Tranchiermesser. Die Klinge wurde in all den Jahren so oft geschliffen, dass es auf grund des abgetragenen Materials nicht mehr möglich ist, die Klinge bis ganz hinten zu schärfen.

Ich habe mal mit rotem Filzstift die Stelle am Bart markiert, die ich gedenke abzuschleiffen. Die markierte Stelle an der Klinge soll dort bloss einen neuen Grundschliff erhalten.

Hier also die Aufnahmen:

20230130_200303.jpg


Gut wie gewohnt, die Aufnahme ist besch......, bescheiden. Aber ihr wisst sicher was gemeint ist. Zwingt mich nicht nochmals zu fotografieren.

Warum will ich den Bart weghaben? Hier eine Aufnahme die zeigen soll, was ich gerne verhindern würde:

20230130_191309.jpg

Wenn man den Bart nicht wegnimmt, dann bekommt die Klinge so eine "S"-Form.

Also was meint ihr?

Vielen Dank für eure Hilfe.

Gruss

Ulli
 
icke hab das gemoddet auf meinem Berndes und Zwilling:

img_20200415_184057bkkbx.jpg


Allerdings erübrigt sich die Thematik, da ich ja nur noch per RRS schärfe. Dem RRS ist es egal, ob eine recurve (overgrind) vorhanden ist.
Nur einem Bankstein macht eine recurve zu schaffen.

Daher plädiere 'weg mit den Banksteinen!' :alien:
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich würde den Bart nicht wegnehmen sondern nur soweit zurücksetzen, dass er etwa ein bis zwei Millimeter kürzer ist als die neu geschliffene Klinge.

Außerdem würde ich den Bart an den Seiten etwas schmaler schleifen, da er ja durch das Zurücksetzen unten dicker wird.

Das Zurücksetzen, zumindest an den Flanken des Kropfs , würde ich mit einem kleinen Bandschleifer vornehmen.

Habe das jetzt schon bei drei Messern gemacht, die ich restauriert habe. Falls es Fragen gibt, nur raus damit.
 
@kreisl Veilen Dank für deine schnelle Antwort. Ich weiss gar nicht recht was ich jetzt schreiben soll. Ich denke, so kann es funktionieren, das Schleiffen der ganzen Klinge. Nur würde ich eine etwas elegantere "Modifikation" wünschen.
 
@BertDasBrot Vielen Dank für deine Antwort. Ein Nachbar von mir hat eine Tormek 4. Ich habe ihm heute Vormittag das Messer gezeigt und er wollte gleich loslegen. Und ich wollte zuert eure Tipps und Hinweise bevor ich da Hand anlege.

Den Bart an den Flanken etwas schmaler habe ich eingezeichnet. So in etwa soll es werden. Ist jetzt nicht gerade der Brüller wie ich es markiert habe. Aber jetzt habe ich immerhin schon zwei Hinweise wie man es machen kann.
 
So ähnlich wie @BertDasBrot das beschreibt mach ich das auch.

Ich spann die Klinge in den Schraubstock ein , und setzte den Bart mit Diamantfeilen zurück.
Mangels Bandschleifer meine Option ;)
 
Huiiiiih.... dieses Bild hatten wir schon mal...
Und da gab es dann Foristen, die sich ästhetisch schwer angegriffen fühlten. ;)
Stimmt ja, es geht auch wesentlich schöner. Dauert halt bisl länger als ratz-fatz und radikal mit Metallsäge oder Feile so wie auf dem Bild.
Ich hab schon bei vielen Messern den Bart wieder zurückgesetzt. Am einfachsten natürlich auf einem Bandschleifer, vor allem wenn viel Material weggenommen werden muß.
Das ist aber durchaus anspruchsvoll, weil man leicht aus Versehen in den intakten Teil der Klinge hineingeraten kann. Also aufpassen...
Natürlich wird es am schönsten, wenn der Bart auch seitlich verschlankt wird und sich zur Schneide hin dann gleichmäßig wieder verjüngt. Und schön verrundet sollte es dann ja auch sein...
Da geht dann auch händisch sehr gut eine Metallfeile und Streifen von Schleifleinen zum Verrunden.

Insgesamt mußt du dir halt auch überlegen, wie weit der Bart unbedingt zurückgenommen werden soll.
Es ist ja ein Unterschied, ob es sich um ein Kochmesser handelt, das für den Wiegeschnitt weiter tauglich bleiben soll, und wo das Profil der Schneidfase bis zum Bart hin dann eben entsprechend weich verlaufend sein muß.
Bei deinem Tranchiermesser ist es ja streng genommen gar nicht soo wichtig, weil damit kein Wiegeschnitt erfolgt. Und der letzte Zentimeter vor dem Bart für die Tranchierfunktion kaum mehr gebraucht wird...
Drum reichen bei dir wahrscheinlich 3 - 4 Millimeter und dann passt es eh schon wieder.

Wenn der Nachbar mit seiner Tormek halbwegs umgehen kann, ist das wassergekühlt natürlich schonend und langsamdrehend mit einem feinen Stein sehr gut zu machen. Vorher auch seitlich mit Edding das gewünschte Profil gleichmäßig und symmetrisch markieren.
Das letzte Finish würde ich mit besser mit Schleifleinen machen, weil man mit der Maschine da meistens vom Winkel her nicht so gut hinkommt.
Messer mit Schneidfase nach oben im Schraubstock einspannen, Klinge mit Tape abkleben und los gehts.
 
@Darkdog Vielen Dank für deinen Tipp. Darüber habe ich auch nachgedacht. Beim Feilen kann man sehr kontrolliert Material abtragen. Dauert aber eine kleine Ewigkeit.
Andreas - mein Nachbar - macht auch Kochmesser selber. Ich denke, ich besteche ihn mit einem guten Whisky und er schleifft mir den Bart um ein paar mm ab.
 
@Scharfer Schorsch Super, ich denke das werde ich so machen (lassen). Schleifleinen habe ich genügend im Vorrat.

Ich habe an 5mm zurücksetzen gedacht. Wahrscheinlich reichen auch - so wie du geschrieben hast - 3-4mm.

Es geht mir auch darum etwas dazu zu lernen. Noch nicht einmal eine Stunde rum und ich habe bereits vier Antworten. Ich freue mich sehr darüber und bin beeindruckt von der Bandbreite der Möglichkeiten.
Von meinem Naturell her finde ich die @kreisl Methode mit 50 Gramm C4 Sprengstoff sehr sexy, aber wahrscheinlich müsste ich dann allen erklären weshalb ich die Modifikation nicht hübscher gemacht habe.
 
@swifty58
Aaah, dein Nachbar ist Semi-Profi. Na dann würd ich ihn das ohne Bedenken machen lassen.
Der weiß dann schon, wie das Ergebnis von der Funktion her sein muß.
Der gute Whisky unterstützt so eine fast schon mußevolle meditative Tätigkeit mit Sicherheit (y)
 
Kannst ihn gleich um seine Expertise bitten.
Beim Grundschliff wird es dann nämlich spannend, weil die Klingendicke da hinten vor dem Kropf nach dem Zurücksetzen ganz schön fett sein wird.
Das vermute ich nämlich nach deinem Foto, weil klassischer "Solinger", relativ wenig Klingenhöhe und vermutlich auch ein relativ dicker Klingenrücken.
So hab ich das auf jeden Fall schon oft erlebt.
Der Übergang vom neuen Grundschliff zum neuen Kropf wird dann durchaus anspruchsvoll.
Hier steht Ästhetik und Perfektionismus auf der einen Seite der Waage.
Auf der anderen Seite eben. Zum Tranchieren brauchst du diese Stelle gar nicht... :ROFLMAO:
 
Mit Diamant ist das bei Solinger Weicheisen kein Drama , das dauert wirklich keine Ewigkeit.
Aogami mit Rostfreien Flanken habe ich auch schon gefeilt , dauert länger wie Weicheisen aber auch noch im zeitlichen Rahmen...

Und wenn du mich fragst , würde ich das Messer nach dem Rücksetzen des Barts , leicht Ballig auf Null ausdünnen und dann eine neue saubere Fase setzten.
 
Wie es Besser werden kann? Wenn du dir von deinem Nachbar ein Messer nach deinen Wünschen fertigen lässt ohne Bart , dann sparst
du dir in Zukunft das Rücksetzten :ROFLMAO:

Ist natürlich eine wunderbare Sache wenn du jem. in direkter Nähe hast der dich da Unterstützen kann.
 
Hier nur ein kurzes Up-date betr. meinem Projekt "Bart ab". Wir haben gestern angefangen. Der Bart ist nicht ganz ab, aber richtig gestutzt.
Dieser Teil der Arbeit ging wirklich schnell, aber die tiefen Rillen jetzt aus dem Klingenspiegel zu schleifen, ächz. Nur so viel, es ist definitiv keine Arbeit für Ungeduldige.
Zuerst habe ich die Anzahl Schleifbewegungen gezählt, dann auf der Uhr den Sekundenzeiger beobachtet und eine Minute per Seite geschliffen. Dann merkte ich, der Stundenzeiger ist besser. Jetzt überlege ich mir statt auf die Uhr zu schauen, einen Kalender zu verwenden.

P1060332.JPG

Für alle die es interessiert: Wir tranken ein, zwei Gläschen OCTOMORE 13.2. Infos hier
Sobald alle Kratzer weggeschliffen sind folgt das nächste Up-date. Stay tuned.

Gruss Ulli
 
Zuletzt bearbeitet:
Folgende Anmerkungen zum Beginn des Projekts:
1 ) Wer hat jetzt da wem locker über die Schulter geschaut, wenn zwei Gläser bereitstehen ?
Beim Schleifer zumindest ist der Bart noch dran.
2 ) Bei der Qualität des OCTOMOREs verstehe ich auch gut, daß ihr euch viiieeel Zeit gelassen habt...
3 ) Drum verstehe ich jetzt auch den Hinweis auf den Kalender statt der Uhr:
Es werden ja höchstens ein bis zwei Gläschen pro Arbeitstag empfohlen.
Da kann so ein Projekt schon gut auf meeeehhhrere Tage ausgedehnt werden... :ROFLMAO:
Stay tuned (y)
Gruß vom Schorsch
 
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