Bauernmesser

Armin Maurer schrieb:
...Es gibt verschiedene Ausführungen mit einer oder mehreren Klingen,Hirsch-oder Kuhhornschalen,Rostfrei oder Kohlenstoffstahl.
Die Preise bewegen sich für ein Einklingenmesser so um die 20 Euro und gehen dann hoch bis ca.50 Euro.
Big Oak schrieb:
...Kneissler mit Klinge und Baumreisser....
Wrangler schrieb:
...Messingbacken, Messingplatinen, Griffschalen aus schönem, sauber poliertem Kuhhorn, Klingenachse genietet....20.- Euro...
Big Oak schrieb:
...Ein 4-teiliges mit Klinge,
Säge, Ahle und Baumreisser und Hirschhorn-Beschalung....65 Euro....
Ich hab da ein paar Fragen, vielleicht kann ja jemand helfen.

- Verfügbare Optionen sind große Klinge, kleine Klinge, Säge, Ahle und "gebogene Klinge=Baumreißer"?
- Als Griffschalen gibts Hirsch- oder Kuhhorn?
- Die Preisstruktur richtet sich wahrscheinlich in erster Linie nach den gewünschten "Anbauteilen"?

Ich glaub, was ich mir zu Weihnachten schenken muss...


Ein Internetauftritt wäre jetzt nicht schlecht, denn wenn jeder jetzt dort anruft und "nervt", ist das bestimmt lästig.
Versteht mich nicht falsch, ich rede hier nicht von einem Hochglanz-Onlineshop. Aber eine kleine html-Seite mit den verfügbaren Optionen, Preisen und Kontaktangaben (eine Visitenkarte quasi) für 0,99 Euro im Monat würde das ganze schon übersichtlicher machen.
 
Nicht jeder kann dem Internet etwas abgewinnen. :D

Ich könnte mir vorstellen, das der Mann auch gar kein Interesse daran hat, seine Messer im großen Stiel zu verkaufen.
Es gibt Leute, die machen das zum Spaß. :hehe:
 
Günther schrieb:
Nicht jeder kann dem Internet etwas abgewinnen. :D
Ist mir schon klar. :D

Aber wenn wir hier jetzt die verfügbaren Optionen für die Werkzeuge des Messers klären könnten und vielleicht, ob diese frei kombinierbar sind oder Beschränkungen bestehen ("wenn irgendwas ausser großer Klinge, dann mindestens 2 Dinge wg. Breite" oder ähnliches), dann müsste Herr Kneissler das nicht jedem am Telefon erklären...

...und das in nächster Zeit eventuell einige Kunden mehr als sonst bestellen werden, lässt sich nicht vermeiden, wenn man ein gutes Produkt herstellt und das im Messerforum bekannt wird. :glgl:
 
@Wolfgang
Natürlich benutze ich meine eigenen Messer, aaaaber
wer mich kennt ,weiss das ich immer ein paar Messer mit mir rumschleppe. :D :D :D Je nach Schnittgut kommt dann halt das eine oder andere zum Einsatz.
Gruss Armin
PS: Freut mich das Du mit meinem Messer zufrieden bist.
 
Wären die Bauernmesserbesitzer so gut, und würden ihre Stücke mal hier im Forum präsentieren ?

Danke
Don

P.S:
..., dass Herr Kneißler ein sehr netter Gesprächspartner ist,
kann ich bestätigen.
 
Obwohl die Fotos von Heiko, bzw. Armin, die Messer besser darstellen als ich sie fotografieren kann, habe ich ein paar Knipser gewagt.
Unspektakuläre Fotos von einem unspektakulären Messer. ;) :D
(Aber keine Angst, die Messer sind besser als die Fotos! ;) :cool: )
 

Anhänge

  • Kneissler 1.jpg
    Kneissler 1.jpg
    35,5 KB · Aufrufe: 2.048
  • Kneissler 2.jpg
    Kneissler 2.jpg
    41,4 KB · Aufrufe: 1.662
  • Kneissler 4.jpg
    Kneissler 4.jpg
    33,4 KB · Aufrufe: 1.717
  • Kneissler 5.jpg
    Kneissler 5.jpg
    19,2 KB · Aufrufe: 1.341
  • Kneissler 6.jpg
    Kneissler 6.jpg
    19,7 KB · Aufrufe: 1.678
Zuletzt bearbeitet:
Je länger ich diesen Beitrag verfolge, desto mehr stört mich die Bezeichnung "Bauernmesser". :rolleyes:

Ich kann diesen Messern viel mehr abgewinnen, als so manchem modernem.

Ist zwar egal, is aber so. :D Wollte ich einfach nur sagen.
 
@Günther
Bauernmesser ist in keinem Fall abfällig gemeint!
Herr Kneissler versicherte mir in einem Telefongespräch, daß seine Hauptkundschaft aus den Bauern der umliegenden Ortschaften besteht.
Was ja eigentlich ein gutes Zeichen ist, da die sparsamen Bauern mit Sicherheit ihr schwer verdientes Geld andernorts ausgeben würden, wären die Messer von Herrn Kneissler nicht von guter Qualität! ;) :D

Wir können ja eine andere Bezeichnung finden, wenn`s hilft. :steirer:
:D

Gruß,
Wolfgang
 
Ich habe eine Frage:
Wie verdient dieser Mann bei diesen Preisen noch etwas?
Er bringt vermutlich nicht mal die Material und Betriebsmittelksoten raus.
Baut er diese Messer komplett selber mit härten und allem oder sind das vorbereitete Teile die er einkauft?

Oder gehört er zu den Leuten die den inneren Zwang zum Messermachen haben....und über dem Wirtschaftlichen stehen können...


Gruess Feldmaus
 
Hallo Leutz :D
Ich fahr morgen nach Triberg, da werd ich wohl mal nei Herrn Kneissler
vorbeischauen. Ist ja nur noch ein katzensprung von dort.

Gruß
Guido

PS: den Beriff Bauernmesser finde ich echt gut. Das bedeutet für mich
irgendwie Bodenstänigkeit und Wertstabilität, einfach etwas auf das
man nicht verzichten kann.
 
Hallo,

hier meine Bauernmesser von W. Kneissler. Das zweiteilige mit
Büffelhorn besitze ich bereits schon 15 Jahre.
Der Baumreisser ist speziell für die Waldarbeit gedacht. Man
kann ihn jedoch auch z.B. als Hufkratzer benutzen.

Gruss

Big Oak
 

Anhänge

  • Bauernmesser-Kneissler.JPG
    Bauernmesser-Kneissler.JPG
    63,5 KB · Aufrufe: 1.874
Was macht ein Baumreisser?

Hallo zusammen,

was genau macht eigentlich dieser Baumreisser? Ist er zur Entastung gedacht? Ich habe an einem alten Taschenmesser nämlich auch so ein Teil, und mich schon immer gefragt, wozu es gut sein soll.

Danke & Gruß
boerzel
 
Hallo,

mit dem Baumreisser, haben früher die Waldarbeiter, nachdem
der Baum entastet war, die Länge angerissen. Je nachdem welche
Holzsortimente benötigt wurden, wusste dann der Sägenführer,
wo abgesägt werden musste. Oder bei einer Durchforstung, wurden
die Bäume stehend angerissen, die entnommen werden mussten.
Diese wurden dann mit einem Kreuz gekennzeichnet.

Gruss

Big Oak
 
Der hat da einfach nen Haufen Filipinos und andere Illegale, die die Dinger fürn Appel und´n Ei zusammenkloppen. Dafür verpfeift er sie nicht bei der Behörde.. :D

OK, mieser Witz.

Der kriegt die Klingenrohlinge und schleift die fertigen Klingen daraus. Die Federn härten sie selber. Die anderen Teile werden wahrscheinlich en gros dazugekauft.

Das mit den Klingen und Federn hat er mir selbst am Telefon gesagt.

Vorgestern sind zwei Stück hier angekommen. Das eine hat Klingenspiel, das andere entspricht den obigen Beschreibungen.

Die Klingen gehen wirklich sehr stramm! Da begreift man die Revolution, die Sal Glesser mit Einhandmessern ausgelöst hat.

Ich finde es ebenfalls urig und die Klingenform ist sehr praxistauglich, besser als jedes SAK. Hab das eine nochmal abgezogen und es ist nicht der berüchtigte Grat entstanden, wie er bei meinem neuen SAK (erwartungsgemäß) aufgetreten ist.

Der Schliff ist Busse Combat mäßig. :D Zero edge sage ich nur! Klassischer Schliff ballig runter zur Schneide.

Schwer ist es. Zwar kann es nicht die Vorteile moderner Messer (Handling, Gewicht) beiseite schieben, ist aber als grundsolides Messer in Erwägung zu ziehen.
 
Vor 2 Stunden habe ich mit Herrn Kneissler telefoniert und kann bestätigen: sehr freundlicher Mensch, hat sich wirklich Mühe gegeben, mich zu beraten.
Angeregt durch dieses Thema hab ich für meinen Vater zum Geburtstag und für mich zwischendurch zwei Messer bestellt. Messer mit Hirschhorn hatte er leider nicht auf Lager, so werden´s zwei mit Büffelhorn, die am Montag zur Post gehen. Bin schon sehr gespannt! :)

Was ich noch erfahren habe:
Hauptsächlich betreibt die Familie ein Stahlwarenfachgeschäft für Bestecke, Scheren und Messer. Dem angeschlossen ist eine Schleiferei. Daneben fertigen sie für die Bauern und Schäfer besagte Messer. Und ja: Seit das Ganze hier bekannt wurde, muss er die Arbeit häufiger unterbrechen und zum Telefon eilen... :D
Die großen Klingen sind in der Regel rostfrei und werden ihm fertig gehärtet von der Gesenkschmiede geliefert. Die meisten Zusatzteile sind nicht rostfrei (er sprach hier von Gussstahl) und werden von ihm selbst gehärtet. Alles andere fertigen sie im Wesentlichen selbst.

Gruß
 
Habe heute die beiden Messer in der Post gehabt und ich muss sagen: die Bezeichnung „Bauernmesser“ ist mehr als gerechtfertigt, der Name quasi Programm! Sprich: Die Verarbeitung kann man guten Gewissens als rustikal bezeichnen.
Zur Begutachtung mussten die Stücke allerdings erstmal mit Bürste und Seife gereinigt werden, da sie voll waren mit einer schwarzen Mischung aus Schleifpaste, Öl und Metallabrieb.

Das erste Messer mit Klinge und Säge besitzt an beiden Enden Distanzstücke neben der jeweiligen Lagerung, sodass die beiden Messingplatinen parallel verlaufen. Allerdings ist die einteilige Feder schmaler als der Abstand der Platinen, wodurch ein knapp millimeterbreiter Spalt am Griffrücken klafft.
Die Klingen öffnen extrem schwergängig, was aber ok ist, da sie auch ebenso schwer einklappen. Nur würde eine Daumenkerbe in der Säge die Sache schon erleichtern. Die Messerklinge ist rasierscharf und ordentlich poliert, die Säge scheint aggressiver und besser geschränkt als bei Leatherman oder Victorinox. Die Hornschalen sind gut poliert und die Nieten bündig.

Das zweite Messer, das ich für meinen Vater bestellt habe, besitzt neben der Hauptklinge eine Hippenklinge, die zum Pilzeschneiden angedacht ist. Letztere ist nur etwa halb so lang wie die Hauptklinge, weshalb man sich auf deren Lagerseite das Distanzstück gespart hat. Vorteil: Der beim ersten Messer vorhandene Spalt findet sich hier nicht, da die Platinen enger stehen. (optischer) Nachteil: Die Griffhälften laufen konisch zu, was irgendwie krumm aussieht.
Leider klappt das gegenläufige Schließen der beiden Klingen nicht optimal: Die jeweils zu schließende Klinge trifft auf die im Griff befindliche, wenn man sie nicht leicht zur Seite führt.

An beiden Messer(griffe)n finden sich gröbste Bearbeitungsspuren, was ich angesichts des günstigen Preises erwartet hatte. Weniger schön dagegen ist, dass an beiden Modellen die Hauptklinge mit dem vorderen Schneidenbereich auf dem Distanzstück der gegenüberliegenden Seite zu liegen kommt. Hier sind mittelfristig wohl Schäden zu erwarten, besonders wenn man die Klingen mit Schmackes einschnacken lässt.
Dies ist in meinen Augen der einzige echte Kritikpunkt an den Messern, der Rest im Prinzip ja nur Optik. Alle Klingen sind gut poliert, haarscharf abgezogen und spielfrei und gerade eingepasst.

Man erhält ein handgedengeltes, traditionelles und durchaus ästhetisches, absolut gebrauchstüchtiges Taschenmesser mit dem gewissen Charme des Nicht-Perfekten. Herr Kneissler baut seine Messer nach eigener Aussage unter möglichst geringen Kosten für Aufgaben wie z. B. Hufe nachschneiden, Hufe reinigen etc., die genannten Kritikpunkte dürften unter dem Aspekt der bestimmungsgerechten Verwendung nicht ins Gewicht fallen.
Wie von einigen anderen schon erwähnt: für das Geld absolut eine Überlegung wert. Ich werde beide Messer behalten. :super:

Viele Grüße,
WJ
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück