Die Sache ist wohl tatsächlich eine Glaubenskrieg
Und die jetzige Frage müsste nach dem Erkennen der "falschen" und "richtigen" Übersetzungen eigentlich nicht mehr lauten:
Was ist die "Fehlschärfe" an US-Custommessern, wie sie von den US-Custom-Machern festgestellt und festgelegt wurde ?
sondern:
Was und wofür ist die "Fehlschärfe" früher an
europäischen Degen/Schwertern/Blankwaffen gewesen, und welche Bedeutung und Sinn hat sie heute im Sinn der modernen Messer ?
Da bleibt für mich die Antwort nicht weit weg:
Sie hat gar keinen Sinn (mehr) - sie ist ein Überbleibsel, welches übernommen wurde,
ohne dabei einen neuen Sinn bekommen zu haben.
Für mich persönlich ist es völlig indiskutabel, dass wir die Begriffe, egal wie richtig oder falsch sie vergeben, bzw. übersetzt/zugeordnet wurden, übernehmen sollen oder müssen,
nur weil sie von neuzeitlichen Messermachern neu definiert und verewigt wurden, mit der Begründung, dass diese das Custom-Messermachen populär gemacht haben. Die haben auch lediglich irgendwann die seit langer Zeit vorher bereits vorhandenen Merkmale übernommen, und in ihre Sprache übersetzt und
möglicherweise auch falsch zugeordnet - mehr nicht.
Das hat Seng1 auch schon mit Beispielen gesagt - ist natürlich einfach, neuzeitliche, einfach verfügbare Quellen als das Ende der Suche oder Diskussion vorzuzeigen, weil alte und ganz alte Quellen eben nicht in jedem Bücherregal stehen.
Im Messermacherbuch von Landrin (Reprint von 1836) habe ich auch schon nachgesucht, aber leider [

] kommt dieses Buch scheinbar komplett ohne den Begriff der Fehlschärfe aus, aber ich werde nochmal genauer nachsuchen.
Gruß Andreas