Moin, moin,
ich hoffe ihr seid alle gut aus den Feiertagen gekommen.
Da ich mich sehr über eure Hilfe gefreut habe, möchte ich nun auch erwähnen wie meine Entscheidungsphase bislang verlaufen ist. Wem das zu lang ist, der springt einfach ans Ende um meine Entscheidung zu erfahren
Als erstes habe ich mir einige Messer ohne Öffnungshilfe angesehen und dann doch davon Abstand genommen. Es entstehen zwar echt schöne Messer, wie das Citizen von Sacha Thiel, aber die Funktion ist mir dann doch zu umständlich gewesen. Da ich das Messer nicht zu Großveranstaltungen oder in Klubs trage, habe ich beschlossen keine Rücksicht auf das Trageverbot zu nehmen.
Das aktuelle Knife of the Year, das Lionsteel T.R.E., hat mir vom Konzept sehr zugesagt. Allerdings fand ich, dass die Wechseloptionen, ob eingesetzt oder nicht, die schönen Linien des Messers durcheinander bringen. Weil ich mit meinen ZT 0801 bereits positive Erfahrungen mit Flippern habe, entschied ich mich die G10-Version vom TRE zu bestellen. Nun, die Linien sind auch sehr schön, insbesondere die Riffelungen im Titan und die abgerundete Klingenform. Leider fand ich die Funktion ungenügend und zwar bei beiden Exemplaren, welche ich mir bestellt hatte. Das eine hatte einen zu schwachen Detent und das flippen funktionierte nur mit ausreichender Unterstützung aus dem Handgelenk. Das andere hatte zwar einen stärkeren Detent, der Klingengang war aber zu schwergängig, sodass hier das flippen auch nicht ohne Unterstützung möglich war. Dies ließ sich auch nicht durch feinjustieren beseitigen, bzw. die Klinge hatte dann zu viel Spiel. Der Flipper ist ferner nicht griffig. Um das Messer zu öffnen muss schon viel Druck ausgeübt werden. Dadurch landet der Zeigefinger sehr hart auf der Rückseite des Messers, welche jedoch nicht ordentlich abgerundet ist. Daher ist der Finger nach einigen Öffnungsvorgängen schon wund und es macht keinen Spaß.
Mein ZT hatte bei Auslieferung einen zu starken detent, was sich aber relativ schnell eingependelt hatte. Nach entsprechender Schmierung und Justierung flippt das jetzt angenehm und sehr zuverlässig. Vll. ist beim TRE auch einfach die kleine und fummelige Form nicht für diese Öffnung geeignet. Folglich habe ich von diesem Messer Abstand genommen.
Allgemein fand ich die kleine Größe schwierig bei der Handhabung und habe mich bevorzugt nach Messern über 8cm Klingenlänge umgesehen. Ich habe zunächst etwas mit verschiedenen Lock-Mechanismen experimentiert und hier eine Einschränkung zu finden. Liner-Lock erlaubt zwar schöne Messer, ist mir aber nicht sexy genug. Backlock fand ich etwas besser, aber auch zu umständlich. Das ZT0450 wäre ein günstiger, kleiner und doch toller Flipper, aber mir fehlte das gewisse Etwas. Das Compression-Lock von Spyderco find ich toll, das PM2 ist mir jedoch leider zu groß und nicht elegant genug (sonst ein echt tolles Messer) und die anderen Modelle mit dem Verschluss sagen mir nicht zu. Das Spydi-Hole ist aber echt klasse!
So kam ich zum Benchmade Mini Griptilian mit Daumenloch. Das Messer ist mir natürlich von meinen früheren Nachforschungen bekannt, aber trotz toller Funktion und der neuen "-1" Modelle mit G10 und 20CV Stahl nicht elegant genug, eben eher ein Arbeitsmesser. Der Axis-Lock ist jedoch echt angenehm und so fing ich an mich verstärkt bei Benchmade umzuschauen. Das wohlbemerkt trotz Daumenpins, die jedoch bei Bedarf abnehmbar sind. Das neue Valet 485 sieht toll aus, die meisten berichten jedoch von Bedienungsschwierigkeiten aufgrund der kleinen Abmessungen. Nach der Erfahrung mit dem TRE war ich nicht bereit es zu testen. Das Nakamura 484 ist schon eher etwas für meine Hand und ich hätte es trotz höherem Gewicht fast bestellt. Dabei schielte ich jedoch schon auf das neue Foray (698-2), welces leider noch lange nicht verfügbar ist.
Wenn man aber im Netz nach einem mittelgroßem Benchmade EDC sucht ist die erste Empfehlung fast immer das 940! Schöne Form, groß, leicht, aber leider auch grün / lila. Das verwandte 943 hat zwar einen schwarzen Griff, die Klingenform sagt mir aber nicht zu. Gleichzeitig bleibt bei beiden das Problem des Alugriffs. Beim häufigen tragen in der Hosentasche mit anderen Gegenständen wird sich die Beschichtung zwangsläufig teilweise ablösen. Gebrauchte Exemplare bestätigten meinen Eindruck. Also was tun. Das 940 kaufen und den Griff irgendwann ändern/bearbeiten lassen? Nee, stattdessen einfach das 940-1 mit Carbongriff bestellen. Das hat jedoch "leider" auch eine Klinge aus S90V und ich bin kein Profi am Schärfer. Das Messer ist jedoch so unglaublich sexy, dass ich es riskieren werde. Die Diamantstäbe für den Sharpmaker sind daher auch schon auf dem Weg zu mir und ersparen mir hoffentlich große Frustmomente.
So, für alle welche den obigen Teil übersprungen haben, es ist das Benchmade 940-1 geworden. In Deutschland zwar ein teurer Spaß, aber eben auch ein wirklicher Spaß

Wenn ich mehr Erfahrung damit habe, schreibe ich bei Interesse auch gerne ein Review.
Danke nochmal an Alle, die mich auf meinen Irrwegen unterstützt haben!