Bester Stahl für mein Messer [großes Bowie]

stahlsorte

mark23 schrieb:
Hallo!

Zum Stahl: Wie wäre es mit dem 1.2550 (60 WCrV 7) als Stahl? Oder 1.2552 (80 WCrV 8), der sollte demnächst bei mehreren Messermachern verfügbar sein :) ... Die Erfahrungen mit beiden Stählen (auch bei Messern, die bewußt Mißbraucht werden/wurden) sind sehr gut. Den 1.2550 hätte ich auch in geeigneten Abmessungen da - falls Du da Interesse hättest.

Wenn es aus Laminat sein soll, frag' Peter "Claymore" Abel, ob er Dir aus 1.2767/1.2552/1.2767 bzw. 1.2714 oder 1.2713 anstelle des 1.2767 was macht - das sollte eine sehr gute Kombination ergeben.

Gruß
Lars

Sehr gute Auswahl, ich würde 80WCrv8 als Mittellage nehmen und C45
als Randlage , beides miteinander verschweißt, so das in dr mitte der
harte scharfe Stahl ist und aussen der zähe um die Klinge duktil zu machen.
gruss Bummi (fritz)
 
micknives schrieb:
hi evilking,
für dieses Messer würde ich dir einen "Vanadis4 extra" vorschlagen. deine angedachten stähle (1095, 01, L6 oder 5160) werden deine erwartungen nicht erfüllen. eine selektive härtung ist optisch interessant aber ist es wirklich alltagstauglich....

(scharfer back clip ) wird bei der klingendicke nicht funktioniern, du musst den 'back clip' wenn dieser richtig scharf werden soll weiter nach oben ziehen o. anschliff tiefer ziehen.


mit dem vanadis 4 extra kannst du locker stahlnägel trennen ohne nennenswerte beschädigungen an der klinge zu erkennen.
(nach selbstversuch mit einer aus vanadis4 gefertigter axt u. campknife)



gruß

mic

Hallo Mic, was ist vanadis 4 extra?? gibts da ne Nummer dazu oder ist das was amerikanisches, schwedisches o.ä. interessiert mich sehr, vieleicht kannst du mich aufklären??
tschüss bummi alias fritz
 
Hab mich heute mal hingesetzt und ein Pappmodel gemacht in original Größe. Ich finde so kann man besser sehen was man ändern könnte und ob der Griff passt usw. Hab mal ein paar Bilder geschossen mal sehen wie sie euch gefallen. Hab auch mal nen mini socom elite dazugelegt und einen Zollstock damit man ungefähr sehen kann wie groß das Teil ist. Achtung!!! sehr hoch aufgelöst Dsl wäre gut hab leider keine Software um die Bilder zu verkleinern, sorry.




 
Ääää... wie groß ist deine Hand?
also wenn du sie in der Hand hälst dann sie sie nicht besonderst groß aus, aber die maße sprechen was anderes... :D
Mir gefällt es, ist ein tolles Teil!
Und hat was Archaisches (man möge mir die Rechtschreibung verzeihen) an sich :haemisch: :hehe:
 
Wie bereits weiter oben geschrieben: der Entwurf gefällt mir gut. Zwei Anregungen hätte ich dennoch:

1) *Wenn* das Messer hin und wieder auch für feinere Arbeiten gebraucht werden soll, würde ich überlegen, ob man die obere Hälfte des Parierelements weglassen und den Choil/das Ricasso so gestalten kann, dass der Zeigefinger hineinpasst. Dann dürfte es etwas weniger kopflastig sein und man hat mehr Kontrolle bei feineren Schnitten. Allerdings sieht es dann auch etwas weniger nach Bowie aus - das ist mir klar...

2) Ist der »Back Clip« die scharfe Rückenschneide? So wie ich das verstanden habe, hat das zwei Vorteile: a) besseres Penetrationsverhalten und b) man kann die zweite Schneide mit einem größeren Winkel versehen, so dass sie auch für Grobes herhalten kann. Wenn b) das angestrebte Ziel ist, müsste man wahrscheinlich den Griff noch mal anpassen, damit man das Messer auch umgekehrt gut nutzen kann (wobei ich dein Griffdesign sonst eigentlich für ganz praktisch halte).

Nur so als Gedanke...
 
Zuletzt bearbeitet:
Nachdem ich die sehr interessante Stahldiskussion nur mitgelesen habe, hier meine Verbesserungsvorschläge:

Beim Griff: Wenn das Messer wirklich "benutzt" werden soll, ist der Griff bei Deinem Modell noch viel zu groß. Unbedingt der eigenen Handgröße mglst. exakt (Benutzung mit Handschuhen event. einplanen) anpassen, sonst gibts schnell fiese Blasen am kleinen Finger...
Desweiteren würde ich den Griff etwas nach unten abwinkeln und am oberen Griffende Material für eine ausgeprägte Rundung wegnehmen.
Zum Hacken finde ich Vogelkopf Griffe immer sehr praktisch, da hat man mehr halt, sind aber aufwändiger in der Herstellung.
Bei der Klinge würde ich bei der Höhe etwas mehr Länge dazurechnen, sieht so etwas überproportioniert aus.
Ansonsten würde ich der Rückenschneide etwas mehr Radius geben, die sieht z.Zt. sehr gerade aus.

Gruß

Christoph
 
Also ich finde der Griff passt eigentlich gut eventuell ein wenig kleiner allerdings wie Hamurra-e aufgefallen ist hab ich ziemlich große Hände also darf es ruhig ein bissel größer sein vorallem wenn ich mal Handschuhe benutze. Was ich auch nochmal klar stellen wollte ist das der Begriff Haumesser für dieses Messer schlecht gewählt ist. Es soll einfach nur nen großes schweres Bowie sein das auch für harte arbeiten zu gebrauchen ist, wenn ich wirklich was hacken muss dann würde ich ne Machete oder Axt bevorzugen. Ich sehe das Messer eher in der Kategorie von Busse und co.
Was die breite der Klinge angeht finde ich ist das höhen und längen Verhältniss gut also ich finde wenn ich da Model in die Hand nehme die Form gelungen was allerdings stimmt ist das ich die scharfe Rückenschneide größer machen muss bzw es bei einer Fehlschärfe belasse. Die Parierelement oben weg zumachen lasse ich, da ich finde das es so besser aussieht vorallem mit dem Messer feine Arbeiten zu machen is meiner Meinung nach Schwachsinn weil dafür gibts passenderes zBsp. nen Folder den ich immer dabei hab
 
Hallo zusammen,
Bin relativ unerfahren im Klingenzerbrechen, deshalb meine Frage, kann man bei einem Messer, wie dem hier angedachten mit 6mm Rückenstärke, die Klinge "von Hand" also ohne Hilfsmittel wie Verlängerungsrohr oder ähnlichem verbiegen oder gar abbrechen ? Beim Hebeln mit einer angenommenen Hebellänge von 25-30 cm an einer 6mm starken Stelle? und einem durchschnittlichen Körpergewicht von sagen wir mal 80kg des Benutzers?
Schafft man das denn?
Bin auf eure Erfahrungen gespannt
Ede
 
Danke der Nachfrage. Ich würde sie dahingehend erweitern:

Wie dick darf eine Klinge des Zuschnitts maximal sein, damit sie in der von Dir beschriebenen Weise, von dem von Dir beschriebenen Menschen noch zerbrochen werden kann?

Letztes Jahr gab es auf dem Schmiedetreffen bei Markus Balbach auch einen Messerschmiedtest alá ABS (American Bladesmith Society). Einer der Kandidaten hat bei der Disziplin "Klinge einspannen und auf 90° biegen" versucht, dass ohne Hebelverlängerung zu machen und sich einen abgemüht und das Ding hat sich vielleicht zwei drei centimeter aus der Vertikalen bewegt. War auch so um die 5mm dick am Rücken und schien wohl schmaler auszufallen als das hier besprochene Model.
 
Hi,

glaub nicht das das einer schafft, wenn die WB und der rest stimmen, hab das an einem Bowie das ich gebaut habe mal getestet, ich konte mit meinen 65kg die Klinge nicht bis zum punkt der Plastischen verformung bringen geschweigedenn abbrechen, gebogen hat sie sich ca. 30°. Die dimensionen waren ca. 42mm breite Klinge, dicke, 5,5mm zur spitze hin ausgehend, Flachschliff bis zum rücken, an der schneide ca. 0,6mm, Die Klinge war auch in 3L aufgebaut, Kern aus 1. 2842, flanken aus je 100 Lagen 1.2767+1.2842 das ganze dann noch dif. gehärtet.


Schöne Grüße, David

mehr hier: http://www.messerforum.net/showthread.php?t=26242&highlight=bowie+david
 
Zuletzt bearbeitet:
Damit keine Mißverständnisse entstehen, will ich kurz auf Exilants Beitrag eingehen: Ich versuche, nicht einfach das "Wie", sondern auch das "Warum" zu erklären. Bei der Frage nach dem optimalen Stahl für ein großes bowieähnliches Haumesser kommt es- darüber sind wir uns wohl alle einig-in erster Linie auf Zähigkeit, Elastizität und Schockbelastbarkeit an. Für diese Eigenschaften ist bei Monostählen ein untereutektoidischer Stahl, der nach dem Härten keine Karbide enthält, am besten geeignet. Je nach den Anforderungen an die Zähigkeit kann man ohne weiteres bis in den Bereich der Federstähle heruntergehen. Die Stähle dieser Kategorie erreichen nach dem Härten Schneidenhärten von 64 HRC, sind aber nicht besonders anlaßbeständig und liegen bei einer Anlaßtemperatur von 200 Grad noch bei 58-60 HRC. Sie sind bei dieser Härte sehr belastbar, meine Erfahrungen decken sich da mit denen von Arno. Bei den Untersuchungen, die Roman beim Aufdrücken feiner Schneiden auf einen extrem harten Körper gemacht hat, zeigte sich beispielsweise der einfache C 60 als hervorragend belastbar. Bei optimaler Wärmebehandlung zeigen Stähle dieser Kategorie, die ja nach dem Härten ausschließlich aus gehärteter Matrix mit etwas- zähigkeitssteigerndem- Ferrit und geringen Anteilen Restaustenit bestehen, vorzügliche mechanische Eigenschaften. Ein Umlegen der Schneide bei dieser Härte ist kaum zu befürchten und die Ausbrüche bei Überlastung sind kleiner als bei hochlegierten Stählen.
Besonders verschleißfest und schneidhaltig sind sie wegen der fehlenden Karbide nicht. Sobald also auf diese Eigenschaften gesteigerter Wert gelegt wird, muß man zu leicht übereutektoidischen Stählen mit Legierungselementen greifen, die Sonderkarbide bilden. Chrom und insbesondere Wolfram sind da besonders empfehlenswert. In hinreichend feiner Form eingelagerte Karbide geben der Matrix eine zusätzliche Stütze, sodaß solche Stähle richtig behandelt eigentlich ein Optimum in der Verbindung wünschenswerter Eigenschaften darstellen. Ich würde auch sie für ein Haumesser noch für geeignet halten- die Schneide selbst wird vorzüglich belastbar sein, die Bruchempfindlichkeit des Klingenkörpers gerade bei langen Klingen wird aber doch gegenüber der ersten Kategorie etwas herabgesetzt sein.
Ich kann an dieser Stelle nur noch einmal dringend empfehlen, die Untersuchungen von hpkb nachzulesen. Er hat Probeklingen verschiedener Stähle gehärtet und auf verschiedene Temperaturen angelassen und dann nach Anschliff verschiedener Schneidenwinkel in Nägel oder ein aufrechtgestelltes Flacheisen mit abgerundeter Kante eingeschlagen. Dabei zeigte sich, daß sich leicht übereutektoidische Werkzeugstähle- insbesondere reine C-Stähle- mit einem Schneidenwinkel bis zu 20 Grad ohne Beschädigung in die Nägel oder das Flacheisen einschlagen ließen, während bei sämtlichen getesteten rostbeständigen Stählen Winkel um 40 Grad erforderlich waren, um Schneidenbeschädigungen zu vermeiden. Ich habe auch- ich glaube im Schmiedecafé- über eine Klinge berichtet, die Hans Peter mir geschickt hatte, nachdem er sie mit Gewalt(mit aufgesetztem Rohr als Verlängerung des Hebels) um 45 Grad gebogen hatte, und die ich dann wieder exakt gerade gehämmert hatte, ohne daß sie die geringste Beschädigung zeigte-es handelte sich um eine differentiell gehärtete Klinge mit voller Schneidenhärte aus 1.1545.
Also nochmal konkret: Geht es in erster Linie um grobe Belastbarkeit- C60, C70, C 80 oder- wenn es einbißchen teuerer sein darf- die vorgeschlagenen Wolframstähle und zwar vorzugsweise die weniger C-haltigen.
Soll die Schneidhaltigkeit mehr im Vordergrund stehen: 1.1545 oder 1.2552.
Spielen die Kosten keine Rolle, kann man das Ganze mit einer Dreilagenklinge mit zähen Seitenlagen-wenn es was ganz Feines sein darf, gerne auch aus einem zähen Damast- und einem Kern aus 1.1545, Kugellagerstahl oder einem leicht übereutektoidischen Wolframstahl- oder auch einem nicht zu C- haltigen Damast optimieren.
Soll die Klinge rostbeständig sein, macht es am meisten Sinn, beim altbewährten 1.4o34 oder ähnlichen Stählen vergleichbaren C-Gehalts zu bleiben.
Ich will gar nicht in Abrede stellen, daß auch die hochlegierten korrosionsbeständigen Stähle- insbesondere die PM-Qualitäten- eingesetzt werden könnten: Stahl ist ein toller Werkstoff und noch die ungeeignetsten Stähle erfüllen viele Anforderungen. Gerade bei den Dimensionen, von denen hier die Rede ist-6 mm Rückenstärke !!- wird es kaum gelingen, eine Klinge auch bei der ungeschicktesten Stahlwahl zu biegen oder gar zu brechen- man müßte schon durch Schwalbenschwanzfräsungen oder ähnliches für Sollbruchstellen durch Kerbwirkung sorgen. Bei richtiger Stahlwahl und - behandlung geht es aber besser, leichter und sicherer.
MfG U. Gerfin
 
Hallo,

gibt es mittlerweile Neuigkeiten über dieses geplante Messer?
Wird es gebaut? Wer soll es herstellen? Stahl? etc,
viele Grüße
norbert
 
Ja gibt was neues.Machen wird es Murat hier aus dem Forum allerdings hat er viel um die Ohren also dauerts noch ein bissel. Klinge wird 3Lagenstahl mit Seiten aus Eisen und einen Kern aus 1.2552. Der Griff wird anstatt Fulltang nen Hiddentang bekommen und Griff wird aus Schwarzen Micarta sein. Parierstange wird aus Edelstahl gemacht. Kanns kaum erwarten. :steirer:
 
Hallo Ihr

...Leider habe ich noch keine Bilder, reiche ich aber nach...

Der Thread und vor allem die Diskussion mit Roman hat mich dazu veranlasst, es einfach mal zu probieren...

Ich habe also ein GROßES Bowie mit Flachschliff gebaut. Die Rückenstärke liegt bei 3,5 mm an den Einspannstelle und verjüngt sich auf etwa 2 mm. Den Schneidwinkel habe ich leicht ballig auf etwa 30° (geschätzt) eingestellt. U.a. auch wegen der Materialkombi also derber, als von Roman vorgeschlagen (20°).

Material:

Nun, da kam mir Mark 23 zuhilfe mit seiner Sammelbestellung 2552. Den mußte ich natürlich testen, und weil ich gerade größenwahnsinnig unterwegs war, habe ich ihn mit 2842 (ich weiß: Kein Haumesserstahl, lag aber gerade noch in der Ecke rum und rief: "Nimm mich") auf 99 Lagen damasziert.

Gehärtet wurde partiell frei Hand im Schmiedefeuer, was eine deutliche und schöne Härtelinie ergeben hat. Geschliffen nur gekühlt. Nach dem Anlassen bei etwa 180°C konnte ich noch Glas ritzen. Prüfen konnte und wollte ich die Klinge nicht, weil recht schwierig bei der Geometrie...
Geschätzt würde ich auf knapp unter 62 HRC tippen. natürlich habe ich, soweit möglich, auch sauber vorbehandelt (eher nach Ulrich als nach Roman, also Glühen mit Ascheabkühlung und scharfes Normalisieren).

So, soweit mal vorläufig zum technischen.

Optik: trotz der feinen Klinge wirkt das Ding, welches ich scherzhaft "Küchenbowie" genannt habe, durchaus brachial :D

Leistung:

Naja, wie haben als erstes mal eine einfache Dachlatte aus Fichte in den Schraubstock gespannt und drauf eingeprügelt (mit noch nicht endgültig ausgeschliffener Klinge). Die ging gleich beim ersten Hieb über die Hälfte durch, obwohl die Latte mächtig federte. Anschließend haben wir dann vor lauter Begeisterung gut 20 cm der Latte "zerspant". Das hat ungefähr 5 min. gedauert...
Es gab weder Ausbrüche noch sonstige "Unfälle". Die Klinge lässt sich auch mindestens 30° verbiegen, ohne krumm zu werden oder gar zu brechen.

Gewicht:

Das Ding wiegt gerade mal ca. 400g bei einer Klingenlänge von 35 cm und einer Gesamtlänge von 49 cm. An der Ferse ist die Klinge 60 mm breit. Und ob man damit genug "wums" drauf kriegt! Ich würde sagen, mehr Material ist schlicht Materialverschwendung :hehe:

Wie gesagt reiche ich noch Bilder nach, kann aber noch etwas dauern (ein bis zwei Wochen).
 
Das entsprechende Gegenstück in 6mm Rückenstärke hatte ich hier schon mal vorgestellt. Der von Harald in jenem thread angesprochene Baum ist inzwischen natürlich längst behandelt worden: ca. 10cm dicke gefrorene Esche mit 12 Schlägen gefällt, kein Schärfeverlust.
 
Hallo Günther

Ja, hab´ ich schon gesehen. Und wie ich in diesem Thread schon zu Roman sagte: Die historischen Saxklingen fangen auch bei 6 mm erst an... Die fetteste, die ich bisher gesehen habe, hatte knapp 12 mm (bei ähnlicher Länge und Breite, wie das Bowie)... das Material kann früher nicht so teuer gewesen sein, wie die meisten annehmen, sage ich jetzt einafch mal :rolleyes:

Ich denke mal, meins hätte, mangels Gewicht, bei gefrorener Esche ganz schön zu beißen... Werde ich nächsten Winter wohl mal testen :D
 
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