Boehlke - Halbintegral Teil 1

pitter

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Eindruecke eines Newbies, kein Test. Ist ja mein erstes. Ich versuchs halt mal
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Wahrend meines Besuchs der Messerboerse in Frankfurt hab ich mich beim Durchschlendern entschlossen, mir mein erstes handgemachtes Messer zu kaufen - wies immer so kommt
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Talonite Messer mit Kaesegriff sind noch ausserhalb meiner finanziellen Vorstellungen - sorry Raimund, hehe - also sollte ein ganz normales Jagmesser mit Holzgriff her, als Voll oder Halbintegral. Preis max. DM 500-700 - ist einfach meine Schmerzgrenze.

Also Forenmitglieder auf der Messe genervt, Haendler genervt, Messermacher genervt und alles begrabscht was in der Art so rumliegt. Ich war ueberrascht, dass man auch schon in der Preislage keine geringe Auswahl hat. Nix besonders Exclusives oder besonderes natuerlich, aber handwerklich sauber gemachte Messer.

Guenter Boehlke stand gleich am Eingang rum, sein Messer war das erste was ich in der Hand hatte und gleich meinen Vorstellungen entsprach. Und wies eben passiert, kreist man stundenlang umher, probiert dies und das und kauft dann doch das erste. So auch hier.

Zum Messer.

Ist ein Halbintegralmesser, Stahl 440C, Schalen aus Wuesteneisenholz. Dazu eine sehr gut passende Lederscheide.

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Naeheres auf Boelkes Webseite
http://www.boehlke-messer.de/messer/aktuell3.htm

Die Fingermulden passen wie nach Mass gefertigt, das Messer ist sehr gut ausbalanciert, Schwerpunkt in Hoehe der Griffmudel fuer den Zeigefinger- entspricht genau meinem Geschmack. Die Klinge ist 5mm dick (ob man das braucht sei dahingestellt, mir gefaellts), Hohlschliff.

Laenge ueber alles
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220mm, Gewicht nach Kuechenwaage so um die 200 Gramm. Ist fuer mich genau die richtige Groesse fuer ein Allzweck Messer.

Verarbeitung:

Klinge: 440C ist zwar nix besonderes - bei dem Preis muss man halt auch Kompromisse machen - aber akzeptabel schnitthaltig, leicht zu schleifen und recht rostbestaendig. Leicht zu pflegen und zu schaerfen. Kann ich mit leben.

Die Schneide ist absolut symmetrisch/mittig und rasiermesserscharf geschliffen, matt belassen, nicht hochglanzpoliert. Geschmacksache, meinen triffts, jedenfalls weniger anfaellig gegen Kratzer.

Griff: Die Passung an den Backen ist hervorragend, kein Spalt, nirgends sicht- oder fuehlbare Uebergaenge. Ich weiss nicht, ob man das immer erwarten kann - Kenner vor, mir fehlt der Vergleich.

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Die Griffnieten haben ein huebsches Muster, passt genau zum Messer, das Loch fuer den Fangriemen hat eine Metall (Messing?) Buchse. Bei billigeren Messern hab ich das auch schon ohne gesehen, ist ungeschickt, weil sich die Schnur irgendwann ins Holz fressen wird. Sieht halt nicht so schoen aus.
 
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Lederscheide: Wie schon gesagt, absolut passend.Das Messer rastet richtig ein, da wackelt nix. 4mm Leder, formstabil, gute Guertelschlaufe und - wie nennt man den Leder Spacer, den man zwischen die Naehte einbringt? - jedenfalls so gebaut, dass die Klinge nicht an die Naehte kommen kann.


Summa Summarum genau das was ich wollte. Auch die anderen Messer bei Boehlke haben mir sehr gut gefallen. Preis/Leistung find ich hervorragend, gerade im Vergleich mit den anderen Messern, die ich mir in der Preislage so angeschaut hatte. Und das waren nicht wenige.
Sicher gehts immer besser, aber fuer Einsteiger, die sich mal ein gutes Messer kaufen wollen, aber noch nicht die 1000.- DM Schmerzgrenze ueberwunden haben, kann ich mein und die anderen Messer von Boehlke nur empfehlen. Ich bin mit dem Ding jedenfalls gluecklich und bedient - erstmal
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Kaufen kann man die Messer natuerlich bei Boehlke direkt
http://www.boehlke-messer.de/start_de.htm

auf den Messerboersen oder bei T&more
http://www.bladeshop.de/Produkte/Boehlke/hauptteil_boehlke.html

Wie schon gesagt, eher ein Kaufbericht/erster Eindruck als ein Test. Vielleicht hilfts gerade Newbies weiter.

Und an dieser Stelle auch nochmal meinen Dank an alle Forenmitglieder, die mich bisher vor Fehlkaeufen bewahrt haben.

Gruesse
Pitter


BTW, war ich das, der vor 6Monaten gesagt hat, er wolle nur *ein* Messer, aber sicher nie sammeln.
ROTFL
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Ich kann da Pitter nur zu stimmen.
Am letzten Tag in Frankfurt habe ich auch noch ein Jagdmesser (Nr. 55) erstanden.
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Stahl: 440C, Griff aus Amboina, Neusilber-Beschläge. Passgenaue Lederscheide aus Rindleder. Verarbeitung klasse!!!!
 
Vielen Dank für diese positiven Berichte.
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Nachdem ich dies gelesen habe, muß ich wohl die Preise erhöhen
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Aber ihr solltet zumindest dabei schreiben, daß ich euch nicht für diese Berichte bezahlt habe
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Guenter

[Dieser Beitrag wurde von Guenter am 07.11.2000 editiert.]
 
Hallo Günther,
das mit dem Lob steht Dir einfach zu, denke ich. Tatsachen kann man schlecht verändern. Überleg Dir das bitte noch mal mit der Preiserhöhung, ich wollte bei Dir noch ein Messer kaufen, da hätte ich mir ja selbst geschadet
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Günther hat mir wirklich nichts für den positiven Beitrag bezahlt, er hat nur klasse Messer gebaut!
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Hopperla, der Meister liest mit. Wenn ich das gewusst haette, haette ich meinen Bericht erst noch Korrektur lesen lassen
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Im Ernst: ich hatte definitiv nicht vor, mir weder ein handgemachtes noch ein feststehendes Messer ueberhaupt zu kaufen. Eigentlich wollte ich mit einem LCC nach Hause gehen. Aber die Messer sind einfach mit Liebe gemacht, das sieht ein Blinder, also auch ich - obwohl meine Kenntnisse da noch sehr bescheiden sind. Gerade das, Neulinge fuer handgefertigte Messer zu interessieren, finde ich *die* Leistung.

Preise: naja, wie schon gesagt. Fuer viel mehr Geld haette ich mir einfach keines gekauft, hatte ja genug teueres und schoenes Zeugs in den Fingern. Aber soweit reicht meine Liebe noch nicht
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Gruesse
Peter

PS1: mit dem Messer spiel ich schon seit Sonntag die ganze Zeit rum :)

PS2: Das wird nix mit dem LCC. Etz wird erstmal fuer ein Vollintegral mit pulvermetallurgischen Stahl gespart. Ein dummes Hobby.
 
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