pebe
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Bonjour Luc - mein Sandvik Gyuto von Lucian
Das Messer war als Prototyp für einen Passaround gedacht - sollte also trotz einiger Schwächen im Finsih zum Test der Geometrie unters Schnibbelvolk.
Jedoch - er war einsam, aber schneller.
Nun, ich hatte mit Lucian kurz einige wichtige Punkte besprochen, sogar ein Rückgaberecht war unaufgefordert eingeräumt. No risk, no fun - Prototypen sind meist ein zweischneidiges Schwert.
Der Januskopf in meinem Fall weist nun einerseits ein Custom Messer mit Hohlkehle zum Freundschaftspreis aus, anderseits mit einer doch beachtlichen Macke im Finish, die ich als einzige leider nicht beheben kann, auch wenn es der Funktion keinen Abbruch leistet.
Hauptsächlich springen die stark verwackelten und unkontrolliert verlaufenden Linen der parabelförmigen Hohlkehle ins Auge - und ins Herz.
Aber, lasst Euch nun die eigentliche Geschichte berichten.
Die Hausaufgaben zum Gyuto:
Sandvik 14C28N, 61 HRC, von Jürgen Schanz cryo gehärtet.
Klingenlänge 208,0 mm
Klingenhöhe hinten 57,0 mm
Rückendicke am Griff 2,5 mm
Rückendicke Spitze 0,6 mm
Hinter Wate vorn 0,13 mm
Hinter Wate hinten 0,33 mm
Der Zeitungsschnittest zum Start hatte zunächst nicht gut geklappt, aber nach wenigen Zügen mit dem UF auf dem Bogdan EP war ein makelloser Lasercut möglich. Kein Problem also, mein fixer Winkel als Mikrofase kommt so oder so dran.
Sogleich zwei reife sizilianische Gartentomaten, ein ganzes Körbchen von der Nonna gepflückt und mitgereist, einmal mit dem großen Herder 1922er und einmal mit dem Lucian, beide von der Spitze nach hinten geschnitten.
Der Luc schneidet fein und leicht, selbst das Herder 1922 muss sich da richtig anstrengen und es bleibt bestenfalls bei einem knappen patt. Gefühlt kommt der Luc direkt nach Orca, Mazaki und K5 an meiner Hauptleiste.
Das 1922er hielt alle Scheiben an der Klinge klebend zurück, der Luc stapelte diese hingegen ordentlich auf dem Brett. Applaus!
Desgleichen geschieht beim bedächtigen Karottenschneiden. Die Scheiben am Herder weigern sich den Stahl zu verlassen, beim Luc sammeln sich fast alle an der Stelle, an der die Klinge das Brett berührt. Sehr cool!
Ob das andere Messer noch besser können, kann ich in Ermangelung anderer S-Grind Erfahrung nicht beurteilen, finde aber dieses Ergebnis bislang absolut überzeugend.
Die Klinge selbst hat deutlich ballige Flanken, meine bevorzugte Flankengeometrie - spannend wäre es schon, genau die gleich Klinge ohne die Hohlkehle zu probieren.
Der Griff weist den gleichen ergonomischen Winkel zur Klinge auf, wie das K-Chef, dies ist aber meiner Meinung nach optisch wesentlich eleganter gelöst und die Klinge ist im Rücken schnurgerade, so dass ein Vom-Brett-Schieben tadellos funktioniert.
Die Grifform selbst empfinde ich sehr ansprechend und auch passend zur Klinge, interpretieren doch beide eine Keilform. Ich mag’s am Griff mit meinen Pratzen zwar gerne fülliger, da ich aber nie stundenlang hantieren muss, ist mir im Zweifel eine gefällige Formensprache wichtiger. Unangenehm oder gar störend ist da aber überhaupt nichts.
Die Klingenlinie ist, wie beim K-Chef, als Gyuto weniger für Wiegeschnitt ausgelegt. Zu meiner - nicht kochschulausgebildeten -Technik passt‘s gut, für die Mehrheit nach Herder Marketing Analyse vermutlich auch.
Ebenso ausgesprochen gefällig, das sehr schön gemaserte Olivenholz, es passt ausgezeichnet zum cleanen, fast polierten, Sandvik. Der Sandvik 14C28N.
Hier wird sich zeigen, ob sich die Erwartungen an ein wetzbarers, rostfreies Messer mit feinerem Korn und mehr Standzeit im Vergleich zu Herder & Co. im Zeitablauf erfüllen.
Wer hier im Forum lange und regelmäßig mitliest weiss, dass Lucian eigentlich mein Ideal-Daily-Messer kreiert hat.
Handliche 20cm Klingenlänge für jede freie Ecke in der Küche, vorne leicht und dünn die Zwiebel und Knoblauch lasern, hinten sorglos auch durch‘s Gestrüpp. Ballig stabil mit gutem foodrelease - rostfrei, wetzbar, feinkörnig scharf und dies möglichst nicht nur kurz.
Dieser Luc als fulltaper Workhorse mit 5mm Rücken würde jetzt vermutlich die letzten offenen Fragen für mich beantworten.
Bis dahin habe ich ziemlich sicher einen hochtauglichen Mitstreiter an der Leiste mit den Glorreichen, den ich mir nach ausgiebiger Einsatzprüfung auch gerne in makellos zulegen werde.
grüsse, pebe
Das Messer war als Prototyp für einen Passaround gedacht - sollte also trotz einiger Schwächen im Finsih zum Test der Geometrie unters Schnibbelvolk.
Jedoch - er war einsam, aber schneller.
Nun, ich hatte mit Lucian kurz einige wichtige Punkte besprochen, sogar ein Rückgaberecht war unaufgefordert eingeräumt. No risk, no fun - Prototypen sind meist ein zweischneidiges Schwert.
Der Januskopf in meinem Fall weist nun einerseits ein Custom Messer mit Hohlkehle zum Freundschaftspreis aus, anderseits mit einer doch beachtlichen Macke im Finish, die ich als einzige leider nicht beheben kann, auch wenn es der Funktion keinen Abbruch leistet.
Hauptsächlich springen die stark verwackelten und unkontrolliert verlaufenden Linen der parabelförmigen Hohlkehle ins Auge - und ins Herz.
Aber, lasst Euch nun die eigentliche Geschichte berichten.
Die Hausaufgaben zum Gyuto:
Sandvik 14C28N, 61 HRC, von Jürgen Schanz cryo gehärtet.
Klingenlänge 208,0 mm
Klingenhöhe hinten 57,0 mm
Rückendicke am Griff 2,5 mm
Rückendicke Spitze 0,6 mm
Hinter Wate vorn 0,13 mm
Hinter Wate hinten 0,33 mm
Der Zeitungsschnittest zum Start hatte zunächst nicht gut geklappt, aber nach wenigen Zügen mit dem UF auf dem Bogdan EP war ein makelloser Lasercut möglich. Kein Problem also, mein fixer Winkel als Mikrofase kommt so oder so dran.
Sogleich zwei reife sizilianische Gartentomaten, ein ganzes Körbchen von der Nonna gepflückt und mitgereist, einmal mit dem großen Herder 1922er und einmal mit dem Lucian, beide von der Spitze nach hinten geschnitten.
Der Luc schneidet fein und leicht, selbst das Herder 1922 muss sich da richtig anstrengen und es bleibt bestenfalls bei einem knappen patt. Gefühlt kommt der Luc direkt nach Orca, Mazaki und K5 an meiner Hauptleiste.
Das 1922er hielt alle Scheiben an der Klinge klebend zurück, der Luc stapelte diese hingegen ordentlich auf dem Brett. Applaus!
Desgleichen geschieht beim bedächtigen Karottenschneiden. Die Scheiben am Herder weigern sich den Stahl zu verlassen, beim Luc sammeln sich fast alle an der Stelle, an der die Klinge das Brett berührt. Sehr cool!
Ob das andere Messer noch besser können, kann ich in Ermangelung anderer S-Grind Erfahrung nicht beurteilen, finde aber dieses Ergebnis bislang absolut überzeugend.
Die Klinge selbst hat deutlich ballige Flanken, meine bevorzugte Flankengeometrie - spannend wäre es schon, genau die gleich Klinge ohne die Hohlkehle zu probieren.
Der Griff weist den gleichen ergonomischen Winkel zur Klinge auf, wie das K-Chef, dies ist aber meiner Meinung nach optisch wesentlich eleganter gelöst und die Klinge ist im Rücken schnurgerade, so dass ein Vom-Brett-Schieben tadellos funktioniert.
Die Grifform selbst empfinde ich sehr ansprechend und auch passend zur Klinge, interpretieren doch beide eine Keilform. Ich mag’s am Griff mit meinen Pratzen zwar gerne fülliger, da ich aber nie stundenlang hantieren muss, ist mir im Zweifel eine gefällige Formensprache wichtiger. Unangenehm oder gar störend ist da aber überhaupt nichts.
Die Klingenlinie ist, wie beim K-Chef, als Gyuto weniger für Wiegeschnitt ausgelegt. Zu meiner - nicht kochschulausgebildeten -Technik passt‘s gut, für die Mehrheit nach Herder Marketing Analyse vermutlich auch.
Ebenso ausgesprochen gefällig, das sehr schön gemaserte Olivenholz, es passt ausgezeichnet zum cleanen, fast polierten, Sandvik. Der Sandvik 14C28N.
Hier wird sich zeigen, ob sich die Erwartungen an ein wetzbarers, rostfreies Messer mit feinerem Korn und mehr Standzeit im Vergleich zu Herder & Co. im Zeitablauf erfüllen.
Wer hier im Forum lange und regelmäßig mitliest weiss, dass Lucian eigentlich mein Ideal-Daily-Messer kreiert hat.
Handliche 20cm Klingenlänge für jede freie Ecke in der Küche, vorne leicht und dünn die Zwiebel und Knoblauch lasern, hinten sorglos auch durch‘s Gestrüpp. Ballig stabil mit gutem foodrelease - rostfrei, wetzbar, feinkörnig scharf und dies möglichst nicht nur kurz.
Dieser Luc als fulltaper Workhorse mit 5mm Rücken würde jetzt vermutlich die letzten offenen Fragen für mich beantworten.
Bis dahin habe ich ziemlich sicher einen hochtauglichen Mitstreiter an der Leiste mit den Glorreichen, den ich mir nach ausgiebiger Einsatzprüfung auch gerne in makellos zulegen werde.
grüsse, pebe
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