Ich arbeite seit 25 Jahren mit Kindern. Einige Notsituationen entstanden, als Kinder sich irgendwie in Schnüren verhedderten.
Die dramatischsten:
Beim Abseilen verhedderten sich durch den Wind die langen Haare eines Mädels im Abseilachter. Das Kind war fast skalpiert, zum Glück war ich nebenbei. Ich konnte sie befreien, indem ich ein paar Haarsträhnen opferte und kappte - mit einem Schweizermesser.
Nochmal beim Abseilen: Ich selbst hänge unter einer überhängenden Kante, als sich mein Halstuch in den Achter schlingt. Im Nu bin ich halb erwürgt. Dann kam eine echt akrobatische Aktion, mit einer Hand den Druck vom Hals nehmen, mit der andern in der Hosentsche wühlen und einhändig mit Hilfe der Zähne ein Schweizermesser öffnen. Dann mußte das Halstuch dran glauben.
Beim Drachensteigen an der Ostsee: Ein Drachen drifttet seewärts ab, ein Kind rennt und schwimmt hinterher, kriegt den Drachen, aber verheddert sich derart in der Schnur, daß es keinen Hand/Fuß mehr rühren kann. Ich mußte hinterherschwimmen und es erstmal bergen, dann half nur noch die Drachenschnur wegzuschneiden. (Spyderco Rookie, viel zu spitz eigentlich, habe draus gelernt, nehme jetzt lieber Messer mit runder Spitze)
Nicht ganz so dramatisch: Beim Paddeln habe ich schon öfters treibende Angelschnüre um die Paddel oder in der Steueranlage gehabt, da ist ein Rettungsmesser immer sehr hilfreich...
Ach übrigens, standardmäßig nehme ich für solche Zwecke seit einiger Zeit das Victorinox Einhandmesser, es hat vorn einen Wellenschliff, ist nicht zu spitz und auch noch für alles mögliche andere gut. (und falls es mal verlorengeht, ist's kein Weltuntergang)
Bösen, bösen Baguettes und Käsescheiben begegne ich am liebsten mit einem Laguiole, ist halt kultig.
arno