Brocken oder Shapton Glas x000?

BayerSe

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Hallo,

ich habe mir vor einiger Zeit einen Naniwa Kombistein 1000/3000 gekauft und habe auf diesem das Schleifen gelernt - die Haare fliegen jetzt auch gut.
Aber wie das so ist, will ich mehr, deshalb habe ich im Forum rumgelesen und mir bereits zwei Shapton Glas Stones: 500 & 2000 bestellt.
Ich würde aber gerne noch eine Stufe weiter gehen, denke ich.

Was wäre denn eine sinnvolle Ergänzung zu den beiden Steinen?
Entweder ein weiterer Shapton Glas (6000 oder 8000?) oder ein Brocken oder ganz etwas anderes?
Bzw. würde es sich lohnen, viel Geld für einen Shapton Glas 8000 (80€) auszugeben, wenn ich eine ähnliche Körnung bei einem Gelben Brocken bereits für weniger Geld bekäme?

Grüße
Sebastian
 
In der Größe ein gelben brocken für unter 80€. Als bankstein in der Größe 200x50 kostet der in Qualität II ja schon über 100€.
Wenn du schon zwei shaptons hast, warum nicht noch einen. :)
 
Ups, das letzte gelb wollte ich eigentlich auch noch löschen, habe ich aber vergessen.
Ich würde denke ich wenn dann eher einen blauen Brocken nehmen und den gäbe es in einer ordentlichen Größe (200x60) für 45€...

Welcher wäre denn eher als nächster Sprung geeignet? Bei Dick wird ein Set bestehend aus
500 - 2000 - 8000
verkauft. Wäre die 8000 also passend oder würdet ihr einen Zwischenschritt machen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Sind die Steine für Küchenmesser? Ich hab nen blauen belgischen bankstein und bin mit der schärfe sehr zufrieden. Bestell dir am besten noch nen anreibstein dazu, dadurch wird der deutlich schneller. Kommt natürlich auch drauf an, welche messer du schleifen willst. Ich hab halt nur Küchenmesser und dazu reicht mir der bbb.
 
Ja, sind bisher nur für Küchmesser. Habe bisher ein Tosa Hocho und ein Tojiro DP HQ.
Allerdings würde ich mir in näherer Zukunft auch gerne ein Rasiermesser zulegen.. das würde ja eher wieder für einen 8000er Glas sprechen.

Was ist denn ein Anreibstein? Zum anrauhen vom BBB oder wie?
 
genau, mit dem anreibstein reibst du vor dem schleifen den stein an. dadurch entsteht so ein lila schleifschlamm der den schleifvorgang beschleunigt. ich bin aber auch nicht so der megaprofi.
hab mir halt selbst neulich erst nen bbb gekauft und den tip mit dem anreibstein bekommen. funktioniert einwandfrei.
 
Hallo BayerSe

Ich denke wenn es bei den Küchenmessern bleibt bist du mit einem BBB schon ganz gut bedient und der Schritt ist auch nicht zu groß!
Du kannst dann auch sicknote`s Tipp mit dem Anreibestein befolgen und die letzten Züge, aber ohne Paste machen da das ein feineres Ergebnis bringt!
Wenn du aber tatsächlich auch an das schleifen von Rasiermessern denkst, ist der BBB IMO als letzer Stein zu grob!
Ich persönlich benutze dafür einen Chinese 12k oder einen Shapton Glas 16k und Leder mit Chromoxydpaste!
Und selbst da ist bei vielen noch nicht Schluss :teuflisch
Eine gute Empfehlung in den höheren Körnungsbereichen sind auch die Naniwa Super oder Chosera Steine die du ja eh schon hast!
Vielleicht solltest du einfach den BBB für deine Küchenmesser nehmen und falls du wirklich mit den RM anfängst über einen weiteren, feineren Stein nachdenken!

Gruß Olli
 
Genauso wie goku ea sagt mach ich es gerade. Hab mir gerade ein rasierfertiges Messer gekauft und brauch erstmal nur am Leder abziehen. Spare jetzt auf einen feineren stein. Vielleicht den Chinese 12k. da brauch ich dann auch nicht so lange sparen. Goku: is der Schritt vom bbb auf Chinese zu groß?
 
Auch wenn ich nicht Goku bin, kann ich dir aus Erfahrung schreiben das der Chinese nach dem BBB ein absolutes "NoGo" ist. Der Chinese ist recht hart und sehr langsam. Wenn man mit einem 8.000er vor gearbeitet hat, kann man ihn nehmen aber auch nur wenn man viel Zeit, Lust und Liebe hat. Der Chinese ist nämlich zu allem Überfluß auch recht schmal, man muß also zwei Schübe pro Seite machen. Von sogenannten "Kreuzschüben" ist nämlich dringend ab zu raten da sie auf Dauer zu einer konkaven Schneide führen.
Mein Tip für einen günstigen Finisher ist der Natur Wasserabziehstein von MST. Der ist in vernünftigen Ausmaßen zu bekommen und mit F2500 - 3000 was einer JIS von 10.000 bis 12.000 entsprechen würde, genügend fein. Klar kann man noch feinere Steine aus Japan nehmen aber das wäre dann eher etwas für Liebhaber als denn wirklich notwendig.
 
Da schon nachgefragt wurde: Müller Schleiftechnik ist der Anbieter, unter "Neue Produkte" gucken. 250x75x20 mm für 34,60 plus Mwst und Versand. Der beiliegende Anreiber sollte in der Holzkiste verbleiben, die besten Ergebnisse lassen sich ohne Schleifschlamm erzielen. Wie der Name schon andeutet, handelt es sich um einen Stein der mit Wasser verwendet wird. Aufgrund seiner Dichte zieht er kein/kaum Wasser und muß deshalb nicht gewässert werden, einfach Wasser aufsprühen und mit minimalstem Druck schärfen. Dieser Stein gibt ein gutes Feedback, arbeitet sehr schnell und erzielt gute Ergebnisse. Ich persönlich gehe nach dem BBB direkt darauf, arbeite aber auch mit einem sogenannten zweiten Winkel, klebe also eine weitere Lage Tape auf den Messerrücken. Bei einigen Rasiermessern klappt der Haartest direkt vom Stein weg, spätestens jedoch nach dem Leder. Zur Verfeinerung des Ergebnisses kann man auch noch einen Chromoxyd- oder Eisenoxyd-behandelten Riemen im Anschluß verwenden (und dafür auf den zweiten Winkel auf dem Stein verzichten) was ich persönlich aber nicht mache.
 
Das kann ich so fast uneingeschränkt unterschreiben!
Ich lasse den BBB bei RM sogar komplett aus weil ich andere schnellere Steine habe, in diesem Fall sythetische!
Aber bevor ich auf den Chinese gehe benutze ich einen Awasedo der ungefähr bei 7000-8000 liegt was IMO schon grenzwertig vom Schritt ist!
Ich habe auch das Gefühl das der Shapton deutlich schneller ist aber trotzdem bevorzuge ich den Naturstein vom Ergebnis!

@ Geier0815
Der Stein hört sich ja mal interessant an!
Das er so schnell arbeitet ist natürlich klasse!
Hast du schon mal das Ergebniss mit anderen finishern, wie dem Chinese oder Thüringer und co. verglichen?
Gibt es noch mehr Informationen zu dem Stein und vielleicht seiner Herkunft?
Das ist nämlich ein echter Kampfpreis für einen Naturstein in dieser größe :super:
 
Vergleiche kann ich zum Chinesen, zum Shapton GS16k und zum Franken anstellen. Der Chinese liefert meiner Meinung nach keine besseren Ergebnisse, der GS16k ist nicht mein Stein da er mir eine zu aggressive Schärfe liefert bzw bei wenigen Zügen nicht besser ist, einzig der Franke, der von mehreren Leuten auf ca. 16.000 JIS geschätzt wird, liefert ein besseres Ergebnis. Beim Shapton wird aber auch immer wieder gerne vergessen das er in Mesh angegeben ist und damit "nur" ca. 12.000 JIS entsprechen würde so es denn JIS über 8.000 geben würde. Dazu hatte lesslemming hier im Forum mal was geschrieben.
Der Franke liefert bei harten Klingen ein schärferes und bei weichen ein sanfteres Ergebnis. Im Gegenzug verhält er sich allerdings beim Schärfen wie ein Chinese: Hart und langsam.
Zu Thüringern kann ich nichts sagen da ich keinen besitze. Allerdings habe ich den Eindruck das bei etliche Steine, die als Thüringer verkauft wurden, der gleiche Stein wie der MST gemeint ist. Nach Posts im gut-rasiert Forum vermute ich stark das der "Manufaktum-Thüringer" und der "Herberts-Thüringer" eigentlich keine Thüringer waren sondern eben dieser MST. Auf meine Nachfrage bei MST nach der Körnung der von ihnen angebotenen Thüringer habe ich erfahren das auch diese in etwa im gleichen Körnungsbereich liegen. Daher nehme ich an das einzig die "alten Thüringer" wie zB die Escher, besser sein könnten.
Über die Herkunft des MST wurde hier auch schon spekuliert und einzig die Vermutung das er aus der Eifel stammen könnte, blieb als Erkenntnis übrig. Zu gut deutsch: Nichts genaues weiß man nicht.
 
Hey!

Ich habe heute die beiden Shaptons erhalten und finde sie einfach toll, ein klasse Schleifgefühl, viel schöner als das vom Naniwa.
Werde dann auch noch den 8000er bestellen, trotzdem danke für die Hilfe zum BBB, vielleicht bekomme ich ja mal Lust auf was neues...

Vielen Dank für alle eure Antworten, die Tipps zum Thema Finisher werde ich hoffentlich auch irgendwann einmal benötigen, aber so ganz traue ich mich noch nicht an ein RM ran :glgl:

Grüße
Sebastian
 
Nun ja, der Vergleich zwischen den Shaptons und deinem Naniwa ist auch nicht fair. Die Glass Stones sind die Topline von Shapton. Dein Naniwa gerade mal der Einsteigerstein. Wenn dann müsstest du schon Superstone oder gar Chosera damit vergleichen.

Wie auch immer, mit den Shaptons hast du nichts falsch gemacht und ich wünsch dir viel Freude damit.
 
Jetzt fange ich an nicht mehr alles zu verstehen:

Ich nehme an, dass man ein Rasiermesser beim Schleifen am besten im Rechten Winkel zum Stein hält (von oben gesehen) und dann längs über den Stein schleift. Wenn nun der Stein schmaler als das Messer ist, dann muss man wohl notgedrungen von einer Ecke des Steins zur gegenüberliegenden schleifen, um die ganze Länge des Rasiermessers zu erwischen. Also quasi von links unten nach rechts oben oder rechts unten nach links oben, quasi in Form eines X, daher Kreuzschübe. Dabei hat die Mitte der Rasiermesserschneide immer Kontakt zum Stein, während die Enden über den zu schmalen Stein überstehen. Die Mitte wird also mehr geschliffen als die Enden und die vormals gerade Schneide bekommt einen Bauch zum Klingenrücken hin.
 
Ganz genau: Kreuzschübe sind die Technik die Domenicus beschrieben hat. Leider sieht man sie sehr häufig in Videos auf Youtube und sie wird auch in den amerikanischen Foren immer wieder gezeigt und empfohlen. Wie Domenicus aber schon so treffend beschrieb: Anfang und Ende der Schneide haben weniger Kontakt zum Stein als die Mitte was zu einer konkaven (oder auch recurve) Schneide führt, zumindest auf lange Sicht.
Und zum Franken hat LessLemming schon den richtigen Link gepostet. Sorry, wenn ich immer wieder vergesse das hier einige Steine und Techniken, die in den Rasurforen bekannt sind, eben nicht so verbreitet sind.
 
ah alles klar. Kein "Frrrrangge" der Frankenstein:)

Für Handmesser ist er wohl dann etwas klein geraten.

Stimmt bei dem "Kreuzzug" überstreicht die Klinge in der Mitte mehr Steinfläche. Das tut sie aber bei allen Schleifbewegungen die stark betont längs in Schneidenrichtung ausgeführt werden.
Gut dass mir das mein Schärflehrer anders beigebracht hat.

In der Praxis und auf Handmesser bezogen kann es aber trotzdem sein, dass man an den schwieriger zu schärfenden Bereichen ibs zur Klingenspitze hin etwas weniger Material abnimmt. Zumindest ich schärfe die leichten Bereiche lieber und damit mit größerer Hingabe. Recurve ich seh dich kommen


Gruß MIchael
 
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