Hallo Leute
erstmal vielen Dank für das Lob und die konstruktive Kritik.
Ich will jetzt mal im Einzelnen darauf antworten:
Clip:
Ich habe mir eine Konstruktion ausgedacht, die es erlaubt Tip up, Tip down, oder ohne Clip rumzulaufen.
Bevor ich das jetzt lang und breit erkläre setzte ich nachher noch ein Bild rein.
Lock:
mit einem Framelock ist man ganz bestimmt auf der ganz sicheren Seite. Allerdings hat er auch ein paar Nachteile.
Erstens finde ich es schön, wenn auch die Griffrückseite eine geschlossene Fläche hat und das ist bei einem Framelock nicht gegeben.
Zweitens ist bei einer Griffschalen-Stärke von 5mm "gewaltig Dampf" auf der Feder.
Drittens steht bei dieser Konstruktion das Titan der Feder mit dem Stahl der Klinge in direktem Kontakt. Stahl und Titan mögen sich nicht.
Ich halte einen modifizierten Linerlock für eine mögliche und auch stabile Altanative.
@ Markus: Das alles kaputt zu kriegen ist glaube ich auch.
Aber wenn der Lock in einer passgenauen Ausfräsung im Handle sitzt, mit zwei bis drei ausreichend dimensionierten Schrauben fest eingeschraubt ist, dann dürfte auch ein heavy Duty Einsatz ohne weitere Folgen drin sein.
Der Lock selbst soll 3mm stark, und aus geeignetem Stahl sein.
Er wird planbündig im Handle eingesetzt un kann somit zu keiner Seite weg.
Den einzigen Nachteil, den ich bei dieser Konstruktion sehe ist der erhöhte Fertigungsaufwand.
Diesen Lock halte ich übrigens für stabiler, als den "Lockbar" des Socom Elite, bzw Amphibian.
@ Paco: den Axis-Lock, von dem sich der ARC-Lock "ableitet", finde ich auch sehr gut. Der Nachteil ist, daß er ohne Lizenz nicht nachgebaut werden darf. Einer der Vorteile dieses Locks ist, daß er voll Linkshänder tauglich ist.
Zu Deiner Frage, mit welchem Programm ich die Zeichnung gemacht habe: Freehand
Ich bin gerade damit beschäftigt, das Ganze in Cinema 4D zu konstruieren.
Sobald ich fertig bin stelle ich die Renderings hier rein.
Klingenanschlag:
Richtig erkannt: Der (beidseitige) Thumbstud ist gleichzeitig der Klingenanschlag.
@ Günter: wieso funktioniert das Deiner Meinung nach nicht?
@ WalterH: Das "Kleine Sück" im Klingenrücken, oder auch Frontspacer, ist der Anschlag für die Klinge im geschlossenen Zustand. Die Guard legt sich bündig dagegen. Im geöffneten Zustand schmiegt sich die Klinge dort auch an, die Abstützung erfolgt allerdings über die Thumbstuds.
Die Hauptaufgabe des Frontspacers ist, eine bequeme Daumenauflage zu bieten.
Die "kleinen" Schrauben sind als M3 oder M4 vorgesehen, das hält.
Die Kreise in der Zeichnung stellen die Schraubenköpfe dar, es ist also mehr "Fleisch" um das Material, als in der Seitenansicht zu erkennen ist.
Ergibt sich durch die außermittige Positionierung der Klingenachse tatsächlich ein Stabilitätsproblem? Wenn Ja was passiert denn genau.
@ Nidan: Die Guard hatte ich ürsprünglich als Flipper konzipiert, ich habe es aber gelassen, da mir das Dingens einfach zu lang war.
@ Günter: Zu dem Rollenlager kann ich noch nichts konkretes sagen. Entweder löse ich es so wie es Brad Duncan in seinen Messern macht. Er presst ein Rollenlager in die Klinge ein und die Handles stützen sich auf dem innern Lagerring ab.
Hier ist Freagles Einwand berechtigt. Ob bei solch einem großen Messer das Lager auf Dauer spielfrei läuft kann ich nicht ermessen.
Die Duncans allerdings, die ich besessen habe, waren alle absolut spielfrei und Brad Duncan hat eine Collaboration mit Mike Snody gemacht und sein Lager in einem 4,5" Folder verbaut.
Die Klingenlagerung, wie sie Larry Chew und Larry Davidson in ihren Foldern verbauen ist auch interessant.
Das VOODOO Pivot Bearing System (Namen sind das) besteht aus zwei Kegelrollenlagern, zwischen denen die Klinge läuft.
Die Lager selbst befinden sich in gefrästen Sitzen in den Handles.
Wenn ich feststelle, daß eine aufwendige Klingenlagerung mehr Theater macht, als das es was bringt, werde ich ein Bronze Gleitlager vorsehen.
Glasbrecher: Der Glasbrecher ist in diese Zeichnung nicht dargestellt. Über die Konstruktion bin ich mir noch nicht richtig im Klaren. Er soll demontierbar sein und am Ende des Griffes untergebracht werden.
So habe ich jetzt alles beantwortet? Ich glaube ja
Auch so nee, stimmt Freagle, die Achsschraube hat was von Herrn Striezelschlitz, der es übrigens liebt, wenn man seinen Namen kennt
Ich habe diese aber nur als eine Art Platzhalter "eingebaut".
Ich finde, da die Achse das elementare Bauteil eines Folders ist, muß sie auch besondere gestalterische Aufmerksamkeit erhalten.
Was ich genau daraus mache weiß ich noch nicht.
Ich werde mir was Hübsches ausdenken.
Nun noch ein paar Worte zu meinen grundsätzlichen Überlegungen:
Die Aufgabe:
Großer und solider Folder, mindestens 4,5"
Einsatzgebiet:
Heavy Duty Utility
Klingenform daher Drop Point mit viel Belly.
Flachschliff über die ganze Breite.
Keine recurved Klinge, auch wenn sowas schick aussieht und gute Schneideigenschaften hat.
Mal eben schärfen ist damit nicht.
Griffform:
so viele Griffhaltungen wie möglich
Daher keine ausgeprägten Fingermulden.
Ich stelle hierzu noch ein paar Fotos von meinem Holzmodell rein.
Komplett zerlegbar:
Alles verschraubt mit vergüteten Stahlschrauben.
Und zwar mit Hülsenschrauben und nicht einfach mit Gewinde im Titan, daß finde ich absolut unmöglich.
Außerdem sieht es doof aus.
Individuelle Gestaltungsmöglichkeit, trotz Kleinserie:
verschiedene Overlaymaterialien auf Wunsch