Bypass Baum/Ast/Reb/Gartenschere schleifen

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bin gerade dabei meine Bypass Felco-Scheren zu schleifen.
ich hab Angaben mit einseitig 23° gefunden und dann eine Microfase von der anderen Seite (die an der Klaue vorbei streift) mit 1,5° (Astschere) bis 5° (felco Schleifstein Anleitung) gefunden.
In einer anderen Anleitung (hat nichts mit Felco zu tun) habe ich gelesen, 5° microfase oder BESSER!!! flach auflegen!
Gartenschere schärfen Anleitung: So machst du es richtig (https://liebe-zum-garten.de/gartenschere-schaerfen/)

Wenn ich keine microphase habe schrapp ich mir sicher schnell die Schneide kaputt aber die Schere neigt weniger zur "spaltbildung/verbiegen"
Was sind eure Erfahrungen?
 
Ich schleife die Rückseite nur flach, ohne Microfase. Habe damit beste Erfahrungen gemacht.
Aus meiner Sicht hat zwischen zwei Scherenflanken, die aneinander vorbeigleiten keine Mikrofase was zu suchen.
Super, vielen Dank!
Ja die Fasen auf der Innenseite sind eigentlich contraproduktiv, wenn man sich das veranschaulicht.
Trotzdem scheint es weit verbreitet zu sein!?
Gut dann werde ich das auch mal so probieren, allerdings ist es vorerst zuviel Material (zumindest bei der Astschere) um das alles wegzuschleifen, aber spätestens beim nächsten großen Ausbruch, werde ich die Fase wegfallen lassen und dafür den Winkel auf mindestens 25° erhöhen. Ist ja auch nervig zum schleifen mit System mit zwei unterschiedlichen Winkeln je Seite...
 
Also die erste Schneide einer Rebschere ist kollabiert. ich habe mit ca. 26° geschliffen und da ich nicht alles wegschleifen wollte ist noch ne freihandfase von 1-3° an der anderen Seite.
Habe jetzt mal ne kleine sekundärfase von 36° auf der 26° Seite angebracht.

Was nehmt Ihr für Winkel?
 
Ich schleife Freihand in genau dem Winkel, den die Schere bisher auch hatte. Dabei halte ich die Schere fest, oder lege sie auf, und führe den Stein entlang der Sekundärfase drüber.
Der Glanz der Fase zeigt dabei sehr schön an, ob ich den Winkel treffe. Da ich die Schere nicht so intensiv nutze, und auch nicht missbrauche reicht mir das hinsichtlich Haltbarkeit.
Eine kleine Sekundärfase hilft sicherlich noch etwas zu mehr Standzeit.. Rückseite wie gesagt nur plan.
 
Ich schleife Freihand in genau dem Winkel, den die Schere bisher auch hatte. Dabei halte ich die Schere fest, oder lege sie auf, und führe den Stein entlang der Sekundärfase drüber.
Der Glanz der Fase zeigt dabei sehr schön an, ob ich den Winkel treffe. Da ich die Schere nicht so intensiv nutze, und auch nicht missbrauche reicht mir das hinsichtlich Haltbarkeit.
Eine kleine Sekundärfase hilft sicherlich noch etwas zu mehr Standzeit.. Rückseite wie gesagt nur plan.
Sie hatte glaube ich 23° original (habe ich mit der Edding-Methode auf jedenfall erst ermittelt), da ich aber langfristig die Minifase auf der Spiegelseite loswerden will, habe ich den Winkel in etwas drauf geschlagen und sie auf ca. 26° geschliffen.
Ich schneide damit auch nur Zweige und Äste, aber manchmal ist das Holz halt angetrocknet oder eventuell auch mit Sand verunreinigt. Ich habe ne neue und ne alte. Dem entsprechend wird die alte nicht ganz so fürsorglich behandelt. Meist habe ich die Astschere nicht zur Hand, dann wird auch gern mal das Kapazitätsmaximum ausgetestet...
Mal schauen wie sie sich mit der kleinen zusätzlichen stumpferen Fase hält.
 
in der Verwandtschaft gab's nen Spezial-Auftrag den ich euch nicht vorenthalten wollte:
IMG-2325.jpg

IMG-2326.jpg



IMG-2334.jpg
 
Dass du diese Klinge so gut reparieren konntest verdient Anerkennung. Chapeau, bien fait.
Du musst deiner Verwandschaft erklären, dass man mit Rebscheren keine Granitplatten schneiden soll.

Gruss Ulli
Danke!
Hat ja was erfüllendes sowas wieder in Takt zu setzen.
Das ist ne uralt Felco, wo noch nichtmal die Nummer eingraviert ist. 80er?
Und vermutlich wurde sie auch noch nie ernsthaft geschliffen und eventuell für Draht missbraucht?
Aber es kommt ja auch immer vor das die Büsche unten oder WUrzeln sandig sind...
 
Respekt! Mein erster Impuls wäre vermutlich gewesen, das Teil zu entsorgen.
Aber manchmal entfacht sowas auch den Ehrgeiz und die Neugierde, wie gut man das wieder hinkriegen kann.
Dein Ergebnis zeigt, dass man auch scheinbar hoffnungslose Fälle manchmal noch in den Griff kriegt. (y)
 
Respekt! Mein erster Impuls wäre vermutlich gewesen, das Teil zu entsorgen.
Aber manchmal entfacht sowas auch den Ehrgeiz und die Neugierde, wie gut man das wieder hinkriegen kann.
Dein Ergebnis zeigt, dass man auch scheinbar hoffnungslose Fälle manchmal noch in den Griff kriegt. (y)
Danke!
Hintergrund ist auch der, dass es vermutlich garkeine Ersatzklinge mehr gibt, weil es die Bolzenkonfiguration, um die Klinge zu halten, so nicht mehr gibt.
Aber oft schleifen geht nicht mehr, vorallem im vorderen Bereich...
 
Also erstmal Hut ab vor der "Wiederbelebung" der oben gezeigten Schere. Nicht als Kritik verstehen, sondern ernst gemeinte Frage: Wenn die Schleiffase immer breiter wird, müsste man da nicht ausdünnen, weil sonst die Schnittkraft immer größer wird? Wie macht man das?
 
Prinzipiell müsste man dazu nur die abgewandte Seite (beschichtete Fläche) dünner schleifen. Ist aber bei so einem freihandgeführten Werkzeug aus unbekannter Herstellung & WB nicht undedingt ratsam.
Die höchste Belastung tritt im unteren Bogen auf, also beim größtmöglichen Astdurchmesser. Der "Amboss", also die Schneidunterlage der Astschere übernimmt auch einen Teil der Schnittlast. Wenn das nicht gleichmäßig, bzw. wie berechnet, verteilt wird, wird entweder der Amboss oder das Messer brechen. Man kann den Amboss an der Schnittfläche auch minimal anwinkeln, so dass eine bessere Kraftverteilung/reduzierte Schnittkraft erzeugt wird. Bricht beides nicht, dann wird vorher die Halterung von Messer und Amboss brechen, das sind die eigentlichen Schwachpunkte solcher Astscheren. Ich hatte bei kleinen Handscheren schon beide Fälle, bei den großen Zweihandscheren bisher noch nicht, die haben aus anderen Gründen versagt...

Um das wenigestens nach Augenmaß und Bauchgefühl ausgeglichen zu halten, sollte man den Amboss auch regelmäßig nacharbeiten, bzw. glätten. Je nach dem, wo man Äste schneidet, sammelt sich dort ganz gern Dreck und eine "Aufbauschneide" entsteht, die die erforderliche Schnittkraft zunehmend erhöht und einen sauberen Schnitt zugleich verhindert, weil das Schnittgut sich verkantet, Schermesser und Amboss sich voneiander entfernen und damit verbunden die gesamte Stabilität schleichend immer weiter reduziert wird.
 
Ups...
Ich habe Amboss geschrieben... Diese Art Schere aus dem Beispiel oben wird als Bypass-Schere bezeichnet, weil das Messer an der Gegenschneide vorbeigleitet.
Amboss-Scheren haben meist eine gerade Schneidauflage, die die Schneide nie erreicht, die Schnittbewegung endet kurz vor oder direkt auf der Auflage, weil das mechanisch begrenzt ist. Also nicht der Amboss sollte auch mitbearbeitet werden, sondern der Bypass-Bogen. Einigen wir uns unter uns auf Gegenschneide oder Schneidunterlage, dann ist es egal, wie die Schere im Handel bezeichnet wird.
 
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