Camelienöle unterschiedlicher Qualität

@Perenni
Vielen, herzlichen Dank Perenni. Genau so eine Anleitung habe ich gesucht. BRAVO. Und genau so werde ich auch vorgehen. Vielleicht mit einem kleinen Unterschied. Schnell trocknen muss bei mir gar nichts. Ich habe viel Zeit. Ob nun ein Messer einen Monat oder ein halbes Jahr nicht benutzt werden kann, ist nicht wichtig. Bei mir zählt nur das Ergebnis.
Ich habe gestern Orangenöl, Bienenwachs und Carnaubawachs bestellt. Das sollen auch ein gute Zusätze zum Leinöl sein. Terpentin hat einen etwas strengen Geruch. Ich kenne das von meiner Regenbekleidung. Es dauert fast ein Jahr bis meine Kleider nicht mehr stinken. Und bei Lebensmittel stört mich das noch mehr als bei den Kleidern die ich nur im Wald trage.
Ich werde verschiedene Mixturen herstellen und dann hier darüber berichten, falls das Interesse dafür vorhanden ist. Sonst per PM.
Allen ein schöner Sonntag und nochmals vielen, vielen Dank. Ihr seid grossartig. :)
 
Man muss auch unterscheiden zwischen Leinöl und Leinölfirnis. Leinölfirnis enthält sog. Sikkative, das sind Kaltalysatoren die das Härten (nicht trocknen) von Leinöl beschleunigen. Leinöl härtet innerhalb ca. 14 Tagen, Leinölfinis innerhalb ca. eines Tages. Die Sikkative im Leinölfinis sind auch für die Selbstentzündung von verunreinigten Tüchern verantwortlich.
 
Ballistol H1 ist wohl noch besser und ja auch reines Weißöl, (Ballistol ist ja auch fast gänzlich Weißöl ) geht gut.

Grüße Wastl.
Hab' mir grad das Sicherheitsdatenblatt vom Ballistol H1 runtergeladen. Kühn, ein SDB mit sowenig Info...

Unter ABSCHNITT 3: Zusammensetzung/ Angaben zu Bestandteilen.
3.1. Stoffe: steht tatsächlich "nicht anwendbar".

Wie auch immer, Paraffinöl ist für Kosmetikartikel und auch im Lebensmittelbereich zugelassen hat keine Einstufung als Gefahrenstoff im SDB.

Terpentinöl würde ich persönlich nicht verwenden. Die Gefahrenhinweise im SDB sind...
  • Flüssigkeit und Dampf entzündbar
  • Kann bei Verschlucken und Eindringen in die Atemwege tödlich sein
  • Gesundheitsschädlich bei Hautkontakt oder Einatmen
  • Verursacht Hautreizungen
  • Kann allergische Hautreaktionen verursachen
  • Verursacht schwere Augenreizung
  • Giftig für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung
Ich bleibe bei Kamelienöl (wobei ich schaun muss ob ich chinesisches oder japanisches zuhause hab' :unsure:), Paraffinöl, Bienenwachs, ev. Leinölfirnis.

Hoffe ich hab' den Themenersteller jetzt nicht völlig verwirrt.

Gruß
Isuas
 
@Perenni
Vielen, herzlichen Dank Perenni. Genau so eine Anleitung habe ich gesucht. BRAVO. Und genau so werde ich auch vorgehen. Vielleicht mit einem kleinen Unterschied. Schnell trocknen muss bei mir gar nichts. Ich habe viel Zeit. Ob nun ein Messer einen Monat oder ein halbes Jahr nicht benutzt werden kann, ist nicht wichtig. Bei mir zählt nur das Ergebnis.
Ich habe gestern Orangenöl, Bienenwachs und Carnaubawachs bestellt. Das sollen auch ein gute Zusätze zum Leinöl sein. Terpentin hat einen etwas strengen Geruch. Ich kenne das von meiner Regenbekleidung. Es dauert fast ein Jahr bis meine Kleider nicht mehr stinken. Und bei Lebensmittel stört mich das noch mehr als bei den Kleidern die ich nur im Wald trage.
Ich werde verschiedene Mixturen herstellen und dann hier darüber berichten, falls das Interesse dafür vorhanden ist. Sonst per PM.
Allen ein schöner Sonntag und nochmals vielen, vielen Dank. Ihr seid grossartig. :)
Gerne! Ok, wenn Du Zeit hast... dann kannst Du auch nur mit Leinöl vorgehen, so mache ich das bei neuen Schneidbrettern, da ich in dem Fall so wenig wie möglich Behandlungsubstanzen haben will. Den Tipp habe ich aus einem Blog von einem Fachmann für Schneidbretter.

  1. Lackleinöl in einem Glas im Wasserbad auf 60 Grad erwärmen, am besten mit Temperatursonde die aktuelle Temperatur kontrollieren.
  2. Öl satt auftragen, falls es gleich absorbiert wird, an den entsprechenden Stellen nachölen, bis das Holz feucht bleibt.
  3. Nach 30 Minuten erneut nachölen.
  4. Nach einer Stunde den Überschuss abwischen und das Holz z.B. mit Küchenrolle trocken reiben. 10 Tage trocknen lassen.
  5. Dann wieder Auftrag mit warmem Öl, das Holz nimmt kaum mehr auf. Nach einer Stunde den Überstand abtupfen und das Holz trocken reiben. Anschließend 1 Woche trocknen lassen.
  6. Zwischenschliff mit 280er Körnung, den Schleifstaub nicht abstauben. Wieder Auftrag mit warmem Öl, Überschuss nach 30 Minuten abnehmen und trocken reiben.
  7. Abschließende Trocknung über mindestens 2 Wochen. Dann weiter mit der Gebrauchsversiegelung...
..

@Perenni
Vielen, herzlichen Dank Perenni. Genau so eine Anleitung habe ich gesucht. BRAVO. Und genau so werde ich auch vorgehen. Vielleicht mit einem kleinen Unterschied. Schnell trocknen muss bei mir gar nichts. Ich habe viel Zeit. Ob nun ein Messer einen Monat oder ein halbes Jahr nicht benutzt werden kann, ist nicht wichtig. Bei mir zählt nur das Ergebnis.
Ich habe gestern Orangenöl, Bienenwachs und Carnaubawachs bestellt. Das sollen auch ein gute Zusätze zum Leinöl sein. Terpentin hat einen etwas strengen Geruch. Ich kenne das von meiner Regenbekleidung. Es dauert fast ein Jahr bis meine Kleider nicht mehr stinken. Und bei Lebensmittel stört mich das noch mehr als bei den Kleidern die ich nur im Wald trage.
Ich werde verschiedene Mixturen herstellen und dann hier darüber berichten, falls das Interesse dafür vorhanden ist. Sonst per PM.
Allen ein schöner Sonntag und nochmals vielen, vielen Dank. Ihr seid grossartig. :)
 
Last edited:
@Isuas
Nein, hast du nicht. Ich denke, dass es ein wichtiges Thema ist und man NIE zuviel Infos haben kann.
Vielen Dank auch für deinen Beitrag.
 

Hab' mir grad das Sicherheitsdatenblatt vom Ballistol H1 runtergeladen. Kühn, ein SDB mit sowenig Info...

Unter ABSCHNITT 3: Zusammensetzung/ Angaben zu Bestandteilen.
3.1. Stoffe: steht tatsächlich "nicht anwendbar".

Wie auch immer, Paraffinöl ist für Kosmetikartikel und auch im Lebensmittelbereich zugelassen hat keine Einstufung als Gefahrenstoff im SDB.

Terpentinöl würde ich persönlich nicht verwenden. Die Gefahrenhinweise im SDB sind...
  • Flüssigkeit und Dampf entzündbar
  • Kann bei Verschlucken und Eindringen in die Atemwege tödlich sein
  • Gesundheitsschädlich bei Hautkontakt oder Einatmen
  • Verursacht Hautreizungen
  • Kann allergische Hautreaktionen verursachen
  • Verursacht schwere Augenreizung
  • Giftig für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung
Ich bleibe bei Kamelienöl (wobei ich schaun muss ob ich chinesisches oder japanisches zuhause hab' :unsure:), Paraffinöl, Bienenwachs, ev. Leinölfirnis.

Hoffe ich hab' den Themenersteller jetzt nicht völlig verwirrt.

Gruß
Isuas
Das ist ja schon richtig, bezieht sich jedoch auf das Terpentinöl in flüssiger Form an sich. Da es in dieser Anwendung hier um die beschleunigte Polymerisierung von Leinöl geht, welches im Anschluss ausgehärtet ist, ist das Terpentinöl hier nicht mehr gesundheitsschädlich, da es sich verflüchtigt!! Man muss natürlich das Öl-Gemisch aushärten lassen, das ist klar. Es ist im Übrigen, z.B. Balsamterpentinöl, das ich verwende, ein klassischer Bestandteil eines Leinölfirnis und wird ganz gängig in Firnissen verwendet. Man kann, wie gesagt, auch nur mit Leinöl arbeiten, dann dauert es jedoch Wochen.
 
Last edited:
@Perenni
Vielen, herzlichen Dank Perenni. Genau so eine Anleitung habe ich gesucht. BRAVO. Und genau so werde ich auch vorgehen. Vielleicht mit einem kleinen Unterschied. Schnell trocknen muss bei mir gar nichts. Ich habe viel Zeit. Ob nun ein Messer einen Monat oder ein halbes Jahr nicht benutzt werden kann, ist nicht wichtig. Bei mir zählt nur das Ergebnis.
Ich habe gestern Orangenöl, Bienenwachs und Carnaubawachs bestellt. Das sollen auch ein gute Zusätze zum Leinöl sein. Terpentin hat einen etwas strengen Geruch. Ich kenne das von meiner Regenbekleidung. Es dauert fast ein Jahr bis meine Kleider nicht mehr stinken. Und bei Lebensmittel stört mich das noch mehr als bei den Kleidern die ich nur im Wald trage.
Ich werde verschiedene Mixturen herstellen und dann hier darüber berichten, falls das Interesse dafür vorhanden ist. Sonst per PM.
Allen ein schöner Sonntag und nochmals vielen, vielen Dank. Ihr seid grossartig. :)
Die andere Anleitung, nur mit Leinöl, habe ich dir weiter oben nochmal dazugeschrieben. Beim Terpentin und Holz ist es so, dass der Geruch sehr schnell verschwindet, nach 1-2 Tagen ist das bei Messergriffen bei mir immer schon vollständig verflüchtigt.
 
Last edited:
... im Anschluss ausgehärtet ist, ist das Terpentinöl hier nicht mehr gesundheitsschädlich, da es sich verflüchtigt!!
Klaro, im Messergriff ist nichts mehr, da es sich beim Trocknen verflüchtigt. Wohin? In deine Lunge? Ohne Absaugung würde ich nicht damit arbeiten und mir auch nur Leinölfirnis ohne irgendwelche Zusätze besorgen. Leinölfirnis härtet schnell, Leinöl langsam.

Auch für Balsamterpentinöl gelten die oben genannten Gefahrenhinweise.
 
Klaro, im Messergriff ist nichts mehr, da es sich beim Trocknen verflüchtigt. Wohin? In deine Lunge? Ohne Absaugung würde ich nicht damit arbeiten und mir auch nur Leinölfirnis ohne irgendwelche Zusätze besorgen. Leinölfirnis härtet schnell, Leinöl langsam.

Auch für Balsamterpentinöl gelten die oben genannten Gefahrenhinweise.
Richtig. Das gilt natürlich für alle flüchtigen Substanzen, Benzine, Lacke. Am besten nicht inhalieren. Ich wollte ja nur beitragen, dass es eine bewährte schnelle Methode gibt, die gut funktioniert und das Endergebnis gesundheitlich unbedenklich ist. Wir reden hier auch von wenigen Millilitern, die man für ein Messer braucht, da dampft tatsächlich sehr sehr wenig. Wer mit einem Chlorreiniger das Bad reinigt.. der inhaliert tatsächlich etwas mehr unfeine Dinge, denke ich ;-).
 
Daher ist mir die Pflege und das Nachschärfen der Messer ein grosses Anliegen.

Für die Pflege der nicht rostfreien oder der rostträgen Klingen nehme ich Ballistol, zwei Tropfen auf dem Finger reicht für eine ganze Klinge, das Zeug ist ungiftig, geschmacksneutral und enthält medizinisches Weißöl. Für die Griffe (Wachholder, Bubinga, Olivenholz, Pakka, Buche, Viola, Eiche etc. ) reicht bei meinen Messern theoretisch schon das Fett der Haut aus, allerdings nutze ich auch (sehr wenig) Leinöl dafür wenn ich z.B. die Scheidbretter pfege.
 
@Perenni. Hast schon recht, die Dosis macht das Gift.

Ich komme noch aus einer Generation wo wir Kristallbaukästen mit Kupfersulfat und Kaliumdichromat (wirklich!) zum Spielen geschenkt bekommen haben, wo wir uns noch die Hände mit Trichloethylen gewaschen haben um Pech von der Haut zu entfernen... Heutzutage versuche ich zu verhindern was ich verhindern kann, auch wenige Milliliter bedenklicher Substanzen :)

Kupfersulfat (Gefahrenhinweise)
  • Gesundheitsschädlich bei Verschlucken
  • Verursacht schwere Augenschäden
  • Sehr giftig für Wasserorganismen mit langfristiger Wirkung

Kaliumdichromat (Gefahrenhinweise - Auszug)
  • ...
  • Kann genetische Defekte verursachen
  • Kann Krebs erzeugen
  • Kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Kann das Kind im Mutterleib schädigen
  • ...

Trichlorethylen (Gefahrenhinweise - Auszug)
  • ...
  • Kann vermutlich genetische Defekte verursachen
  • Kann Krebs erzeugen
  • ...

Man sollte auch altbewährte Mittelchen kritisch hinterfragen. In einem Hausfrauenratgeber den ich von meiner Großtante hab' steht, dass man die Bekämpfung von Läusen die betroffen Kinder lediglich mit DDT einstauben soll. Gut, das ist für jederman offensichtlich, sowas macht man heute nicht mehr.
Weniger offensichtlich: Ich hab' einige alte Apothekenrezepte für z.B.: Bitterliköre wo man indischen Kalmus verwendet. Wobei man damals nocht nicht wusste, dass indischer Kalmus viel, europäischer Kalmus wenig und nordamerikanisches Kalmus keine als krebserregend eingestufte Stoffe enthält.

Seid lieber übervorsichtig.

Sorry für OT.

Gruß
Isuas
 
Spoonbutter (1 Teil Wachs, 3 Teile Öl - im Wasserbad langsam erhitzen) finde ich sehr angenehm für die Griffpflege. Schließt vor allem die Oberfläche nicht wie das Leinöl. Ein derart behandelter Griff ist naß rutschiger, bitte mit bedenken. Und bei Ho/Magnolie würde ich zB sowieso kein Leinöl benutzen.
 
Zwischenbericht

Ich habe nun zwei Holzimpägnierungsmittel hergestellt:
100 Gramm Bienenwachs
400 Gramm Leinöl (ganz normales Leinöl) und
Diese Mischung habe ich in zwei Hälften aufgeteilt.
Der einen Hälfte habe ich noch 12,5 Gramm Carnaubawachs hinzugefügt.

Vorgehensweise
Bienenwachs und Carnaubawachs je in einem Wasserbad schmelzen lassen. Das Leinöl in einer separaten Pfanne leicht erwärmt. Das Ziel war, das Öl auf 60° Grad C zu erhitzen. Weil die Menge so gering war - nur 400 Gr. - war diese Temperatur sehr schnell erreicht. Zu schnell, am Schluss waren es 75°.

Als der Bienenwachs schön flüssig war, habe ich ihn mit dem warmen Leinöl gemischt, sehr gut gerührt und die Hälfte davon in einen kleinen Plastikeimer umgefüllt. Die andere Hälfte wurde mit dem flüssigen Carnaubawachs angereichert.

Nachdem beide Wachse fest geworden waren, habe ich ein Messer mit Holzgriff genommen und die linke Hälfte mit dem Bienen/Carnaubawachsgemisch eingestrichen, die andere Hälfte mit der Grundmischung.

Was mich überraschte war, wie unglaublich wenig Wachs ich benötigte um den Holzgriff einzustreichen. Daher mein Tipp: es sollen sich ein paar Leute zusammen tun und dann jeder ca. 100 Gramm mit nach Hause nehmen. 100 Gramm reichen EWIG.

So das war's für den Augenblick. Melde mich wieder wenn das Wachs ausgehärtet ist.

Ulli
 
Abschlussbericht

Die drei Wochen haben gereicht um den Wachs aushärten zu lassen. Beide Mischungen schützen das Holz zuverlässig. Der Griff hat einen guten Gripp und auch mit nassen Händen habe ich das Messer sicher im Griff. Nicht unwichtig: das Holz hat durch diese Behandlung einen schönen Glanz erhalten.
In der Zwischenzeit habe ich alle Messer, die in irgend einer Form Holz dran haben, mit diesem Wachs eingerieben. Natürlich wird es euch interessieren, wie lange der Wachs auf dem Holz bleibt. Das muss allerdings ein Langzeittest zeigen. Ich werde selbstverständlich darüber berichten.
Bleibt neugierig.
Ulli
 
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