beagleboy
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Camillus CUDA Dominator: nachdem die Ankündigung dieses Messers auch bei mir einige Neugier ausgelöst hat, mußte so ein Ding dann doch her.
Schon beim ersten Begrabbeln stellt man diverse Eigenheiten des Messers fest.
Der Titangriff macht einen komplett anderen Eindruck als z.B. der des Benchmade 940 TI, die Oberfläche ist nicht so stark mattiert und auch etwas glatter, wobei ich allerdings an der Griffigkeit nichts auszusetzen habe.
Wenn man die Klinge ausklappt – halt, einen Moment, gleich hab´ ich´s – verdammt, hat das Ding ´ne Sicherung? Nö. Aber das muß doch... verdammt &%’#+*$§!!!
Tja: ist halt was für Männerhände.
Der Auslösewiderstand des Mechanismus ist beim ersten Mal gewöhnungsbedürftig hoch. Aber ich stelle ausdrücklich fest: er ist nicht nur gewöhnungsbedürftig, sondern auch gewöhnungsfähig.
Nach einigen Tagen des Tragens ist die Öffnungsbewegung soweit automatisiert, daß es nicht mehr wirklich auffällt. Hilfreich ist ein kräftiger Zeigefinger aber auf jeden Fall.
Hier ist auch gleich anzumerken, daß das Messer NICHT über einen Daumenknopf verfügt.
Die Geometrie des ganzen verdeutlicht sehr schnell, daß es sich hierbei ausschließlich um einen Klingenanschlag handelt, denn ein Öffnen ist hiermit nicht möglich. Der Kraftaufwand wächst nochmals stark an, und wenn man die Hand nicht sehr unnatürlich am Griff positioniert, beißt der Flipper beim Öffnen per Daumenknopf in den Zeigefinger.
Da dies aber Teil des Konzeptes ist (zum Öffnen ist eben der Flipper da), betrachte ich das nicht als Manko oder Nachteil.
Nachdem wir das gute Stück nun geöffnet vor uns liegen haben, sehen wir zum Beispiel das schöne Stonewash-Finish der S30V-Klinge (9cm lang), bemerken die eigenwillige Kombination aus recht großer Klingenbreite mit vergleichsweise schlankem Griff (was ich sehr gelungen finde!) und die harmonische Linienführung.
Die Klinge ist (out of box) zufriedenstellend scharf und bietet durch den hoch angestzten Schliff eine ausgewogene Kombination aus Stabilität und Praxistauglichkeit im Alltag.
Ein befreundeter Jäger hat die Klinge auch für den jagdlichen Einsatz für geeignet befunden.
Das Messer hat IMHO insgesamt ein sehr eigenständiges und ansprechendes Design.
Der Griff bietet, obwohl relativ flach gehalten, durch seine gerundeten Kanten und die (für mich) genau richtig plazierten Fingermulden eine exzellente Handlage, wobei der Flipper natürlich zusätzliche Sicherheit für die Hand bietet.
Auch im Reversegrip gibt es nichts zu beanstanden, wenngleich die Riffelung für den Daumen hier etwas zu tief ansetzt.
Die Fräsungen auf der Griffvorderseite sind keineswegs nur ein Designelement; sowohl beim Ziehen des Messers wie auch im Standardgriff bieten sie spürbar zusätzlichen Halt.
Die Bedienkräfte des Locks sind normal; es fällt nicht schwer, das Messer einhändig ein einer (einigermaßen) fließenden Bewegung zu schließen.
Was mich am meisten (und mit am positivsten) überrascht hat, ist die Tatsache, daß ich mit dem Dominator mein erstes EDC mit Tip-down-Clip gefunden habe.
Einige von Euch werden sich an meine Konsequenz hinsichtlich der Clipposition erinnern, ich trage ein MT SOCOM und ein MOD Hornet mit umgesetzten Clips (auf Tip-up), und mein MT Kestrel habe ich auch gerade vom Ändern zurückbekommen.
Den großen Unterschied beim Dominator macht die Tatsache, daß der Daumen, der beim Griff in die Tasche ja auf dem oberen Teil der vorderen Griffschale zum Liegen kommt, zum Öffnen des Messers seine Position nicht mehr ändern muß, da ein Nachfassen zum Thumbstud ja nicht notwendig ist.
Dies verleiht der Bewegung beim Ziehen und Öffnen einen Fluß, den ich noch bei keinem anderen Tip-down-Messer vorgefunden habe.
Nicht daß wir uns hier falsch verstehen: es geht mir hier weder um Zehntelsekunden noch um Meucheloptimierung, sondern um die Ästhetik der Bewegung. Und die ist hier IMHO vollends gegeben: 10 von 10 Punkten!
Ich kann nur jedem Tip-up Fan wärmstens empfehlen, mal so ein Variante zu testen. Sicherlich wird sich dieser Effekt auch bei anderen Messern mit Flipper einstellen.
Was dem Messer etwas abgeht, ist Dezenz.
Das Öffnen erfolgt nicht nur akustisch nachdrücklich, und auch wenn es noch nicht auf der Richterskala meßbar ist, geht doch eine Vibration durch den Raum, die je nach sozialem Umfeld durchaus erschütternd wirken kann.
Die Halbautomatik leistet hier ganze Arbeit.
In US-Foren ist dann immer von „Sheeple“ die Rede, eine Wortschöpfung, die nicht einer gewissen Plausibilität entbehrt und für die ich noch keine adäquate Übersetzung gefunden habe.
Aber wie heißt es so schön: Dezenz ist Schwäche, und wenn mal doch nicht, dann haben wir alle sicher noch genug andere Messer zur Auswahl, oder?
Pluspunkte:
- S30V-Klinge
- Lieferumfang umfaßt stabile Zipperpouch
- Hochwertige Anmutung und Verarbeitung ohne erkennbare Mängel
- Sehr eigene Linie
- Ausgezeichnete Ergonomie
- "Robo Power" Assisted Opener (=Halbautomatik)
Minuspunkte:
- Öffnungswiderstand recht hoch
- Klingenfinish im hinteren Teil nicht ganz bis zur Schneide durchgehend
Fazit: KAUFEN!
Wenn ich Zeit habe, werde ich ggf. noch bessere Bilder (auch Detailfotos) nachliefern, aber dafür war heute leider keine Zeit.
Schon beim ersten Begrabbeln stellt man diverse Eigenheiten des Messers fest.
Der Titangriff macht einen komplett anderen Eindruck als z.B. der des Benchmade 940 TI, die Oberfläche ist nicht so stark mattiert und auch etwas glatter, wobei ich allerdings an der Griffigkeit nichts auszusetzen habe.
Wenn man die Klinge ausklappt – halt, einen Moment, gleich hab´ ich´s – verdammt, hat das Ding ´ne Sicherung? Nö. Aber das muß doch... verdammt &%’#+*$§!!!
Tja: ist halt was für Männerhände.

Der Auslösewiderstand des Mechanismus ist beim ersten Mal gewöhnungsbedürftig hoch. Aber ich stelle ausdrücklich fest: er ist nicht nur gewöhnungsbedürftig, sondern auch gewöhnungsfähig.
Nach einigen Tagen des Tragens ist die Öffnungsbewegung soweit automatisiert, daß es nicht mehr wirklich auffällt. Hilfreich ist ein kräftiger Zeigefinger aber auf jeden Fall.
Hier ist auch gleich anzumerken, daß das Messer NICHT über einen Daumenknopf verfügt.
Die Geometrie des ganzen verdeutlicht sehr schnell, daß es sich hierbei ausschließlich um einen Klingenanschlag handelt, denn ein Öffnen ist hiermit nicht möglich. Der Kraftaufwand wächst nochmals stark an, und wenn man die Hand nicht sehr unnatürlich am Griff positioniert, beißt der Flipper beim Öffnen per Daumenknopf in den Zeigefinger.
Da dies aber Teil des Konzeptes ist (zum Öffnen ist eben der Flipper da), betrachte ich das nicht als Manko oder Nachteil.
Nachdem wir das gute Stück nun geöffnet vor uns liegen haben, sehen wir zum Beispiel das schöne Stonewash-Finish der S30V-Klinge (9cm lang), bemerken die eigenwillige Kombination aus recht großer Klingenbreite mit vergleichsweise schlankem Griff (was ich sehr gelungen finde!) und die harmonische Linienführung.
Die Klinge ist (out of box) zufriedenstellend scharf und bietet durch den hoch angestzten Schliff eine ausgewogene Kombination aus Stabilität und Praxistauglichkeit im Alltag.
Ein befreundeter Jäger hat die Klinge auch für den jagdlichen Einsatz für geeignet befunden.
Das Messer hat IMHO insgesamt ein sehr eigenständiges und ansprechendes Design.
Der Griff bietet, obwohl relativ flach gehalten, durch seine gerundeten Kanten und die (für mich) genau richtig plazierten Fingermulden eine exzellente Handlage, wobei der Flipper natürlich zusätzliche Sicherheit für die Hand bietet.
Auch im Reversegrip gibt es nichts zu beanstanden, wenngleich die Riffelung für den Daumen hier etwas zu tief ansetzt.
Die Fräsungen auf der Griffvorderseite sind keineswegs nur ein Designelement; sowohl beim Ziehen des Messers wie auch im Standardgriff bieten sie spürbar zusätzlichen Halt.
Die Bedienkräfte des Locks sind normal; es fällt nicht schwer, das Messer einhändig ein einer (einigermaßen) fließenden Bewegung zu schließen.
Was mich am meisten (und mit am positivsten) überrascht hat, ist die Tatsache, daß ich mit dem Dominator mein erstes EDC mit Tip-down-Clip gefunden habe.
Einige von Euch werden sich an meine Konsequenz hinsichtlich der Clipposition erinnern, ich trage ein MT SOCOM und ein MOD Hornet mit umgesetzten Clips (auf Tip-up), und mein MT Kestrel habe ich auch gerade vom Ändern zurückbekommen.
Den großen Unterschied beim Dominator macht die Tatsache, daß der Daumen, der beim Griff in die Tasche ja auf dem oberen Teil der vorderen Griffschale zum Liegen kommt, zum Öffnen des Messers seine Position nicht mehr ändern muß, da ein Nachfassen zum Thumbstud ja nicht notwendig ist.
Dies verleiht der Bewegung beim Ziehen und Öffnen einen Fluß, den ich noch bei keinem anderen Tip-down-Messer vorgefunden habe.
Nicht daß wir uns hier falsch verstehen: es geht mir hier weder um Zehntelsekunden noch um Meucheloptimierung, sondern um die Ästhetik der Bewegung. Und die ist hier IMHO vollends gegeben: 10 von 10 Punkten!

Ich kann nur jedem Tip-up Fan wärmstens empfehlen, mal so ein Variante zu testen. Sicherlich wird sich dieser Effekt auch bei anderen Messern mit Flipper einstellen.
Was dem Messer etwas abgeht, ist Dezenz.
Das Öffnen erfolgt nicht nur akustisch nachdrücklich, und auch wenn es noch nicht auf der Richterskala meßbar ist, geht doch eine Vibration durch den Raum, die je nach sozialem Umfeld durchaus erschütternd wirken kann.


Die Halbautomatik leistet hier ganze Arbeit.
In US-Foren ist dann immer von „Sheeple“ die Rede, eine Wortschöpfung, die nicht einer gewissen Plausibilität entbehrt und für die ich noch keine adäquate Übersetzung gefunden habe.
Aber wie heißt es so schön: Dezenz ist Schwäche, und wenn mal doch nicht, dann haben wir alle sicher noch genug andere Messer zur Auswahl, oder?
Pluspunkte:
- S30V-Klinge
- Lieferumfang umfaßt stabile Zipperpouch
- Hochwertige Anmutung und Verarbeitung ohne erkennbare Mängel
- Sehr eigene Linie
- Ausgezeichnete Ergonomie
- "Robo Power" Assisted Opener (=Halbautomatik)
Minuspunkte:
- Öffnungswiderstand recht hoch
- Klingenfinish im hinteren Teil nicht ganz bis zur Schneide durchgehend
Fazit: KAUFEN!

Wenn ich Zeit habe, werde ich ggf. noch bessere Bilder (auch Detailfotos) nachliefern, aber dafür war heute leider keine Zeit.
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