Servus,
@günef: Du hast aber schon gesehen, dass der Anschliff des Chinesischen Hackmessers von Haller nicht über die ganze Klinge geht. Man sieht das auch an der Schleifrichtung. Der Anschliff ist senkrecht geschliffen, das Blatt waagrecht. Sieht gut aus, aber ist es das auch.
ja, natürlich hab ich das gesehen und ich wüsste jetzt nicht warum das nicht gut sein sollte? Es ist schon witzig, dass bei einem Cleaver plötzlich alles anders sein muss, als bei weiter verbreiteten Klingenformen wie einem Gyuto oder Santoku!
Der Anschliff beim Cleaver vom Stahlwarenhaus Hebsacker nimmt ein gutes Drittel der Klingenhöhe ein, was z.B. bei einem Dreilagen-Gyuto oder Santoku üblicher und guter Standard ist, in diesem Fall wirkt sich das noch geringer auf die Schneidfähigkeit aus, da die Anschliffhöhe, umgelegt auf ein Gyuto fast dessen gesamter Klingenhöhe entspricht.
Bei C-Stahl Cleaver mit hoher Reputation, wie
Sugimoto zum Beispiel ist das Usus! Moly-Cleaver wie mein Misono Nr.61, Mizuno oder ein Ashi z.B. sind über das ganze Klingenblatt geschliffen, die fettere Variante der
Misono 440er-Serie ist zwar auch rostträge, hat aber einen Zweidrittel-Anschliff.
Wir sehen also, auch bei Cleavern sind die verschieden gewählten Varianten einen Schliffes so vielfältig wie bei gängigeren Klingenformen. Das der verlinkte Cleaver jetzt bei ca 0,40mm an der Wate hält ist zwar nicht berauschend, aber die Option, dass auszudünnen, entweder selbst gemacht oder professionell wurde ja vorgeschlagen. Hier macht sich der Anschliff sogar bezahlt, da bis zur Schulter einfach die Klinge flach und vollflächig auf den Stein aufliegt und solange ausgedünnt wird, bis das gewünschte Ergebnis erreicht ist. Den erwähnten leichten Hohlschliff sehe ich da gar als Vorteil, ist die Klinge dann an der Wate dünn genug und noch etwas von dem Hohlschliff übrig, na umso besser!
Misono 61
Sugimoto #30
Beide
Natürlich kann man diskutieren welcher Schliff sich günstiger auf die Schneidfähigkeit auswirkt und da ich persönlich nicht das Gewicht aus den Augen verlieren würde, kommen für mich eigentlich nur rostträge Cleaver mit sehr dünnem Klingenrücken in Frage, die einen durchgängigen Anschliff aufweisen. Nur muss an der rechten Flanke etwas gewitzteres her, als ein schnöder Flachschliff mit konvexem Auslauf, dazu ist die Klingenhöhe von 100mm einfach zu hoch!
Das die Schliffrichtung der Flanken einmal längs und mit beginnendem Anschliff quer verläuft ist auch nicht weiter ungewöhnlich.
Gruß, güNef