Chromoxid-Ölfarbe

für höchste Polierergebnisse kann ich SONAX KratzerEntferner Kunststoff empfehlen. Das enthält als Schleifmittel alpha-Aluminiumoxid in 0,05 bis 0,1µm Korngröße.
Hast Du das Poliermittel schon mal zum Abziehen von Rasiermessern verwendet?
Vermutlich muss man einen damit behandelten Lederriemen erst einmal "vorkonditionieren" um die Schleifkörner aufzubrechen.
Aber das ist auch bei Chromoxid-Pigmenten der Fall. Auch da hat mein durch Aggregatbildung größere Haufen aneinandergeklebter Pigmente, die man duch Abziehbewegungen über das Leder zerkleinern muss, bevor das Leder für Rasiermesser taugt...

Bei Pigmenten habe ich immer an Moleküle mit einer einheitlichen Größe gedacht. Laut wiki bildet Chromxid grün aber Kristallgitter
Auch ein Molekül kann einen Kristall bilden, wie zum Beispiel beim Diamanten. Das Kristallgitter ist eigentlich die Grundvorraussetzung für verschleißfeste, kantige Körner, die man zum "mechanischen" Polieren/Schleifen harter Klingen braucht.
 
Bevor ich mir die Ölfarbe von Lukas bestelle, bei Dictum habe ich noch diese Chromoxidpaste entdeckt: Magna-Tec Delta-S Ersatz-Polierpaste, Chromoxid | Schärfmittel | Dictum (https://www.dictum.com/de/schaerfmittel-egc/magna-tec-delta-s-ersatz-polierpaste-chromoxid-708582) Kennt die jemand? Eine ähnliche Paste gibt es noch mit Zirkoniumoxid, scheinbar noch feiner...

Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, gibt es Chromoxid in verschiedner Partikelgröße? Oder haben die Farbpigmente immer ca 300nm?

Noch eine Frage: Kann ich direkt nach dem Schleifstein auf das Chromoxidleder, oder sollte ich vorher noch eine gröbere Schleifpaste verwenden?

Liebe Grüße,
Andrea
 
Noch eine Frage: Kann ich direkt nach dem Schleifstein auf das Chromoxidleder, oder sollte ich vorher noch eine gröbere Schleifpaste verwenden?

Liebe Grüße,
Andrea
Die Antwort auf die Frage nach dem Leben, dem Universum und allem ist 42!
Im Ernst, Du müsstest erst einmal definieren, was Dein Ziel ist, welche Art von Messer du meinst, welches Schleifequipment Du hast und welche Art von Schneide Du für welchen Zweck haben möchtest.
So pauschal ist die Frage nicht zu beantworten.
 
Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, gibt es Chromoxid in verschiedner Partikelgröße? Oder haben die Farbpigmente immer ca 300nm?


Liebe Grüße,
Andrea
Das Chromoxid Pulver von Scherenkauf, das von der Firma Kremer Pigmente hergestellt wird, wird spezifiziert „mit der vorherrschenden Teilchengröße 0,3 µm“,
das impliziert, dass die Teilchengröße nur größtenteils 300nm beträgt, also ja, Du hast es richtig verstanden. Man muss immer im Einzelfall die Spezifikation zu Rate ziehen.
 
Im Ernst, Du müsstest erst einmal definieren, was Dein Ziel ist, welche Art von Messer du meinst, welches Schleifequipment Du hast und welche Art von Schneide Du für welchen Zweck haben möchtest.
Ok, faire Frage.
Eigentlich geht es mir darum meine Neugierde zu befriedigen. Ich möchte ein Messer mal dazu bringen, dass es hängende Haare kappen kann.
Der feinste Stein, den ich habe ist ein King 6000.
Probiert hätte ich es mit einem Messer aus der Küche. Ich habe welche aus Shirogami #2, Aogami #2 und Aogami super.

Liebe Grüße,
Andrea
 
King 6000 plus Chromoxid Riemen sollte für ein Rasiermesser reichen. Wobei man da noch im Anschluß an den King 6000 einen gelben belgischen Brocken und als Abschlußstein einen surgical black oder translucent Arkansas nehmen könnte.Zum Abschluß dann Streichriemen oder Ledergürtel mit entsprechender Polierpaste. Für japanische Papierstähle sicher möglich, die auf eine entsprechende Schärfe zu bringen, allein die Sinnhaftigkeit erschließt sich mir nicht. Die Standzeit dürfte sehr gering sein. Man muss bei den feinen Schneidkanten den Druck sehr genau dosieren, damit man die Schneidkante nicht verrundet. Man darf das Reduzieren des Grates auf dem Schleifstein nicht vergessen, sonst braucht man zu lange auf dem Leder und da ist die Gefahr des Verrundens größer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Meiner Erfahrung nach, eignet sich die fertige Chromoxid-Farbe nur bedingt, weil sie aushärtet und die Schleifkörner nicht mehr freigibt.
Bessere Erfahrungen habe ich mit Emulsionen gemacht, aber Lederöl halte ich auch für eine gute Alternative.

Bei meinen Küchenmessern bin ich aber vom Abziehen auf Pastenledern weggekommen, weil die erzielte Schärfe zu glatt für viele Schneidaufgaben und bei Brettkontakt sehr schnell hinüber ist. Mir reicht da bei den guten Messern der Naniwa 8k vollkommen aus, ansonsten endet der Schleifprozess für alle Nichtroster auf dem Shapton Pro 2k.
Würde ich mich mit Messern nass rasieren, sähe das bestimmt anders aus.

Viele Grüße
Mico
 
Vermutlich muss man einen damit behandelten Lederriemen erst einmal "vorkonditionieren" um die Schleifkörner aufzubrechen.
Aber das ist auch bei Chromoxid-Pigmenten der Fall. Auch da hat mein durch Aggregatbildung größere Haufen aneinandergeklebter Pigmente, die man duch Abziehbewegungen über das Leder zerkleinern muss, bevor das Leder für Rasiermesser taugt...
Nach meiner Interpretation gehört es zum Konzept dieses Poliermittels, zuerst etwas gröber, und nach Zerfall der Körner feiner zu polieren.
Das ist also so, als würde man nacheinander auf mehrere Riemen mit Polituren immer feinerer Körnung gehen.
Das bedeutet aber dann auch, dass man jedes Mal neu Auftragen muss, um diesen Effekt jedes Mal zu erzielen.
 
Der feinste Stein, den ich habe ist ein King 6000.
Probiert hätte ich es mit einem Messer aus der Küche. Ich habe welche aus Shirogami #2, Aogami #2 und Aogami super.
Also mE sollte der King 6k zumindest bei Shiro2 bei einem hängenden Haar (oder Mehrzahl) ausreichen. Der Stein gibt das her.
Einfach mal nicht normal schleifen sondern wie beim Entgraten gegen die Schneide: 8-7-6-5-4-3-2-1/Seite. Ggf 1-1-1-1/Seite zusätzlich.
Bei meinen Shiros2/Aogamis2 (bei AOSuper brauchts a bisserl mehr) mache ich das grundsätzlich so und funktioniert. Ein Versuch wäre es wert.
 
Jeder muss seinen eigenen Weg finden. Du kannst Dir ja mal einen fertig behandelten Lederriemen mit Chromoxid beschaffen, die Investition hält sich in Grenzen und dann ausprobieren, was bei Dir besser passt.
 
Am einfachsten ist es, sich mit Schüben auf einem feinen Stein von der Schneide weg einen richtig schönen Foliengrat aufzurichten. Mit so einer Klinge kann man leider sonst nichts anfangen :D
 
Uff, hängende Haare kappen mit einem 6000er... Ich will nicht ausschließen, dass man das hinbekommen kann, halte ich aber für sehr ambitioniert...

Wenn ich mich recht erinnere, setzt der King 6k sehr schnell Schleifköner frei. Ich mochte das, weil sich der Stein dadurch nicht zusetzt und eigentlich immer "sauber" bleibt.
Um maximale schärfe herauszuholen, solltest Du den Schleifschlamm aber abspülen und möglichst ohne Schärfen.
Ansonsten ist das A und O den Winkel zu halten. Das braucht Übung und Konzentration beim Schärfen. Ich habe da auch mal einen schlechten Tag und dann probier ichs am nächsten Tag nochmal... Am besten gelingt es mir, im sitzen, wenn die Hand bei der Bewegung den Kontakt zur Tischplatte nie verliert. Das schaffe ich aber nur, wenn der Stein nicht zu hoch ist. Am besten er liegt nur auf einem Spüllappen und einer wasserundurchlässigen dünnen Unterlage.
Kannst Du den Winkel nicht gut genug halte, nützt Dir auch ein noch feinerer Stein nichts.

Evtl macht es auch Sinn mit einem gröberen Stein nochmal eine saubere Fase zu setzen.

Chromoxid ist schon extrem fein. Um damit einesanfte Rasurschärfe zu erreichen, sollte das Messer eigentlich vorher schon in der Lage sein Haare zu spalten. Dann klappt mit wenigen Zügen auch das Kappen des hängenden Haars. Nach dem Chromoxid bitte immer noch mit unbehandeltem Leder stroppen. Die feinen Unterschiede in der Schärf, die man dann noch hat, kann man übrigens am besten erfühlen. Deshalb sage ich immer, um das Rasiermesser schärfen zu lernen, muss man sich damit auch Rasieren.

Wenn der Sprung zu groß ist, kannst Du eine Polierpaste ca 1µm als Zwischenschritt nehmen. Das Leder passt sich kleinen Fehlwinkeln leicht an. Haare-Spalten sollte Dir damit einfacher fallen als nur mit einem Stein.

Gruß, Andreas
 
Soeben getestet: Mazaki Nakiri, Shirogami2, nach Schliff mit Ikkyu Shin Nagura 1k & 3k (synthtische Steine mit Natursteinanteil) 2-3x benutzt.
Edit Sorry, muss mich korrigieren: Schliff mit NaniwaPro800 & Ikkyu ... 3k. Das Gedächtnis lässt nach :cool::
Auch wenn das Bild jetzt nicht so aussagekräftig ist, aber ein Katzenhaar geht. Dafür verbürge ich mich.

49372028aw.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Ok, jetzt hat mich der Ehrgeiz gepackt und ein Touch-up war ohnehin nötig.

Mit viel Mühe auf einem Cerax 6000 geschliffen spaltet 1.2419 Haare.
Nach Kitayama 8000 ist die Klinge scharf, spaltet aber nicht.
Nach Naniwa Superstone 10k, spaltet Haare, deutlich leichter als nach dem 6000er und kappt sogar sporadisch mal.





Wäre zum rasieren alles noch zu aggresiv.

Gruß, Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
Vllt hatte ich ja nur Glück, wer weiß. Ich verfolge die Haarspalterei jedenfalls nicht weiter und freue mich auf das Glück des heutigen Tages 🥳
 
Haate spalten funktioniert mit kleinen Winkeln, wie bei Rasiermessern, besser als mit den hier üblichen 36°-

Am einfachsten ist es, sich mit Schüben auf einem feinen Stein von der Schneide weg einen richtig schönen Foliengrat aufzurichten. Mit so einer Klinge kann man leider sonst nichts anfangen :D
So etwa, was die Haarspalterei wert ist, bleibt eine offene Frage. Ich finde es frustierend wenn die Haare spaltende Schneide beim ersten Gebrauch versagt. Deshalb mag ich Schneiden die ich auch verwenden kann, wie bei Rasiermessern, Holzwerkzeugen und dergleichen. Da zeigt sich beim ersten Gebrauch, was die Haarspalterei wert ist.

Deshalb sage ich immer, um das Rasiermesser schärfen zu lernen, muss man sich damit auch Rasieren.
+1
Meine Schärferei wird besser, seit ich lerne Rasiermesser zu schärfen. Das kann ich nur empfehlen.
 
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