Cold Steel ist ja vor kurzem verkauft worden.
New Cold Steel Owners GSM Outdoors Talk Acquisition, Future | KnifeNews.com
Könnte es sein, dass da jemand den Gewinn steigern möchte.
Da macht es natürlich Sinn die Preise zu erhöhen.
Einfach die Preise für die schon bekannten Produkte anzuziehen, wäre wohl nicht so einfach dem Kunden klar zu machen.
Warum also nicht einen der modernen pulvermetalurgischen Stähle nehmen, die gerade so in Mode sind und die jeder haben muss.
Dann versteht die Kundschaft natürlich sofort, warum ein Messer plötzlich ca. den doppelten oder dreifachen Preis hat.
Es hätte übrigens auch einige konventionelle Stähle gegeben die ein ähnlich Performance wie der CPM 3V liefern sollten.
Da gibt es sogar einige sehr zähe Kanidaten, die zudem noch rostfrei gewesen wäre, was im Outdoor-Einsatz nicht unbedingt ein Nachteil sein muss.
CPM 3V Zähigkeit bei ca. 60 HRC ca. 35 ft-lbs Verschleißfestigkeit nach CATRA TTC bei bei ca. 60 HRC ca. 465 mm
LC200N/Cronidur 30/Z-Finit/N360 Zähigkeit bei ca. 59 HRC ca. 32 ft-lbs Verschleißfestigkeit nach CATRA TTC bei bei ca. 59,8 HRC ca. 380 mm
AEB-L Zähigkeit bei ca. 61 HRC ca. 32 ft-lbs Verschleißfestigkeit nach CATRA TTC bei ca. 62 HRC ca. 370 mm
14C28N Zähigkeit bei ca. 60,8 HRC ca. 30 ft-lbs Verschleißfestigkeit nach CATRA TTC bei ca. 62 HRC ca. 420 mm
In der Praxis ist es wohl kaum möglich Unterschiede bei diesen Stählen festzustellen, die bei in Versuchen gemessenen Werten so dicht beieinander liegen.
Da spielt dann die Geometrie und der Schliff der Schneide eine wesentlich größere Rolle als diese minimalen Unterschiede.
Mir wäre die Rostfreiheit z.B. wichtig, weil die Schneide nicht schon durch die minimale Korrosion an der Schneidenspitze an Schärfe verliert, was beim CPM 3V unter Outdoorbedingungen schnell der Fall sein dürfte.
Die Werte habe ich hier abgelesen:
CPM MagnaCut - The Next Breakthrough in Knife Steel - Knife Steel Nerds
Man kann jetzt natürlich der Meinung sein, die Werte in den Tabellen von Larrin sind alle nur theoretischer Natur und in der Praxis verhalten sich die Stähle beim Einsatz in Messern völlig anders, dazu müsste man aber erst mal belastbare Ergebnisse von Vergleichstest oder ähnlichem vorlegen.
Praxistests mit realen Messern sind immer sehr mit Vorsicht zu bewerten, da es kaum vorkommen wird, dass Messerklingen die gleiche Geometrie (z.B. Stärke hinter der Wate), den gleichen Schleifwinkel und Schliff mit gleicher Körnung haben.
Bis es was besseres gibt, müssen wir uns wohl mit den Werten, die Larrin uns liefert klar kommen.
Alles andere ist Baugefühl und persönliche Vorlieben für bestimmt Stähle oder Stahlgruppen.