Cold Steel und CPM-3V

thor_of_asgard

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Seit kurzem bietet CS einige Messer aus Pulvermetallurgischem, rostfreiem Stahl an.

Das Kukri aus diesem Material kostet 900 E.

Ich habe ein Jagdmesser aus pulvermetallurgischem Stahl, es war elend teuer. Es bleibt durchaus etwas länger scharf, aber nicht ewig und ich kann es selbst nicht nachschleifen.

Bei einem großen Haumesser frage ich mich dann noch: Bricht das nicht?

Was meint ihr dazu?
 
Pulvermetallurgie ist nicht gleich Pulvermetallurgie. Es kommt auf die Art und Menge der Legierungsbestandteile an.

Davon hängt wesentlich die Zähigkeit ab. Und die wiederum bestimmt die Stabilität einer Klinge bezüglich Bruch und Ausbruch. Möglichst kleine und nicht allzu viele Karbide sind hilfreich. Und da sind wir schon bei CPM 3V.

Ganz im Gegenteil zu beispielsweise Rex121. Der ist mächtig spröde …

Aber da ist auch mächtig was drin an Legierungselementen. Hier die jeweiligen Bestandteile:

CPM 3V : C: 0,80 Cr: 7,50 Mo: 1,30 Mn: 0,40 Si: 0,90 V: 2,75-3,00 W: 0,40 max

Rex121: C: 3,40 Cr: 4,00 Mo: 5,00 Co: 9,00 V: 9,50 W: 10,00

Was im Vergleich dazu führt, daß CPM 3V wenige kleine, gut verteilte Karbide enthält (5 % Carbide Volume), Rex 121 dagegen jede Menge große und weniger gut verteilte (32 % Carbide Volume).

01 1000X-3V 5 % Carbide Volume.jpg


02 1000X-REX-121 32 % Carbide Volume.jpg


Im Ergebnis ist CPM 3V prächtig zäh und erreicht Spitzenwerte. Rex 121 ist sehr spröde, dafür sehr schnitthaltig. Siehe folgende Grafik zur Zähigkeit:

Zähigkeit.jpg


Ein Haumesser aus CPM 3V wird so leicht nicht brechen …

R’n‘R
 
Servus,

1.2510/ O1 oder 1.0535 z.B. hat lange genügt und wenn man die Videos von CS anschaut, auch immer super funktioniert, aber die Superstähle sind anscheinend nicht aufzuhalten. 😉 Der Preis hat sich allerdings von zwischen 30,- und 50,- Euro auf 900,- gestreckt. Das der Stahl teuerer und die Bearbeitung materialfressend und aufwendiger ist, steht ausser streit, aber da muss mehr drinnen sein, als nur eine bessere Zähigkeit oder? Da müssen auch Standzeit, Kerbschlagzähigkeit und Kantenstabilität deutlich über den alten Werten liegen oder? Ich frag mal dich als ausgewiesenen Stahlfuchs, ob deiner Meinung nach der reine Nutzen gegenüber den alten Stählen genau so viel höher ist als der aufgerufenen Preis. Oder ist das vielfach Prestige, weil der Kunde einfach nach solchen Stählen verlangt, weil es sie gibt und er sie haben will. Ich hab mir heute eine CS Barong Machete bestellt, das Video dazu ist wie immer die Gesellschaft spaltend, aber um 40,- Euro fliegen da Seile und gerollte Tatamimatten werden zerteilt, das ich mir keinen Kopf machen muss, wenn ich ein paar Büsche kleinmache.:D

Ich nehme jetzt mal an, CPM-3V kann das nur etwas länger und das Risiko plastischer Verformung müsste geringer sein, was kann sonst noch besser sein, damit ich nicht 18 Stück aus 1055er kaufe sondern nur eines aus CPM-3V?

Das sich CPM-3V nicht so easy schärfen lässt, vor allem bei einer solch aufgebauten Schneide sehe ich jetzt nicht als Benefit. :steirer:

Gruß, güNef
 
Ich frag mal dich als ausgewiesenen Stahlfuchs
Auch wenn ich nicht gefragt bin, der zitierte Stahlfuchs ist keiner, der zitiert nur US Quellen..... :unsure: Aber das macht er gut, denn jeder frisst ihm aus der Hand ;) .

Ich nehme jetzt mal an, CPM-3V kann das nur etwas länger und das Risiko plastischer Verformung müsste geringer sein, was kann sonst noch besser sein, damit ich nicht 18 Stück aus 1055er kaufe sondern nur eines aus CPM-3V?
Die Frage kannst du dir selbst beantworten. Geld versenken auf absolut unnütze Niveau :ROFLMAO:

Grüße Wastl.
 
R&R: wo hast Du denn die Grafik her, bzw. ich habe/ Du hast bei Larrin andere Grafiken zur Zähigkeit mit geringeren Werten für den 3V gefunden. Weißt Du,wie das zu Stande kommt? (Habe jetzt Larrin nicht so genau verfolgt).

Aber selbst wenn die Zähigkeit auf dem niedrigeren Level liegt, ist das immer noch auf dem Level von 5160, 80CrV2, 420HC. Das ist ein sehr gutes Niveau - bei Verschleißfestigkeit auf Niveau von 154CM und ähnlichen und einer Korrosionsbeständigkeit ähnlich D2.
....wenn man Larrin folgt und die Messwerte als praxisrelevant einordnet ;)

An sich schon Mehrwert in der Summe, aber wieviel man davon in der Praxis bei einem vorrangig Haumesser im Vergleich zu einem einfachen Stahl merkt, ist sehr fraglich, finde ich.

Auf jede Fall wäre es mir den Aufpreis nicht wert. Der Aufpreis ist schon heftig. Klar ist der Stahl wesentlich teurer und die Klingenform bedingt ordentlich Verschnitt. Dann noch die Wärmebehandlung mit Tiefkühlen, mehreren Vorwärmstufen und viel mehr Zeitaufwand, sprich Lohnkosten. Dann schreibt CS auch, dass per Laser geschnitten wird und Maschinen angeschafft werden mussten. Auch das wird wohl umgeschlagen.

Ich würde mir ein Haumesser aus 1.2552 bauen, wenn's um mehr Karbid im Stahl geht oder 1.4034, wenn Rostfrei wichtig ist btw.
ich habe auch noch eine Hippe aus einfachem C-Stahl im harten Gebrauch, ohne dass mir was fehlt. Also klare Antwort auf die Frage nach dem Mehrwert: sehe ich nicht ;)
 
Ich denke einmal. dass ist immer eine Frage der Perspektive. Wenn ich ein Kukri als Haumesser für den Wald brauche um ein bisschen etwas zu entasten oder dergleichen würde ich sicher nicht 800 € dafür ausgeben. Wenn ich eine Amazonas Expedition machen würde und mich 100% auf das Teil verlassen müsste dann vielleicht aber selbst dass ist fraglich.
CPM 3V ist sicherlich ein guter Stahl und ist definitiv zäh und wird auch nicht brechen. Bark River verwendet den Stahl sehr gerne bei seiner Jagd und Outdoor Messern aber ob es ein Kukri aus CPM 3V sein muss ?
Aber es ist natürlich immer sehr individuell wie man mit so einer Fragestellung umgeht. Ein Kukri bzw. Haumesser aus 80CrV2 oder 1095 gibt es sicherlich für die Hälfte oder noch günstiger mit hervorragender Belastbarkeit. Auch ein nachschleifen ist bei diesen Stählen völlig unproblematisch. Anbei ein Link von einem Messer dass ich selbst bei Waldarbeit in Verwendung habe. Ist aber nur ein Beispiel. Es gibt im Markt sehr viele ähnliche Messer die sicher auch für deine Anforderungen geeignet wären.
A-Klub Knife - TOPS Knives Tactical OPS USA

Gruß Günter
 
Auch wenn ich nicht gefragt bin, der zitierte Stahlfuchs ist keiner, der zitiert nur US Quellen..... :unsure: Aber das macht er gut, denn jeder frisst ihm aus der Hand ;) .


Die Frage kannst du dir selbst beantworten. Geld versenken auf absolut unnütze Niveau :ROFLMAO:

Grüße Wastl.
Wieder mal komplett unnütz diese Kommentare! Manchmal, wenn man nichts zweckdienliches beitragen mag, einfach mal die....... halten!
 
Die Frage war:

Bei einem großen Haumesser frage ich mich dann noch: Bricht das nicht?

Die habe ich beantwortet. Das mit dem Preis ist nicht mein Problem. Würd‘ ich sicher nicht ausgeben für so ein Messer.

CPM 3V ist ohne Zweifel ein guter, belastbarer Stahl, mit dem ich anhand diverser Messer von Bark River und Jeremy Robertson sehr gute Erfahrungen gemacht habe. Ich habe aber auch null Probleme mit A2, 1.2235, 80CrV2 …

CPM 4V / Vanadis 4E ziehe ich einem CPM 3V mittlerweile allerdings vor. Die höhere Härtbarkeit im Zusammenhang mit immer noch sehr guter Zähigkeit sorgen auch bei starker Belastung - wie ich anhand zweier eindrucksvoller Beispiele feststellen konnte (Spyderco Province CPM 4V und Dulo Puukko Vanadis 4E) - für eine erstklassige Schneidkantenstabilität.

Das Ding mit dem Schärfen wird häufiger problematisiert. Völlig zu Unrecht, wie sich am Beispiel meines sehr beschränkten Schärfequipments in den entsprechenden Reviews anhand aussagekräftiger Bilder gut nachvollziehen läßt.

Und - xtorsten hat ihn erwähnt - mein Liebling unter den niedrig legierten Wolframstählen ist der 1.2552 (4 Messer von Daniel Boll und Thomas Froberg). Der ist zwar nicht so schnitthaltig wie ein Vanadis 4E, aber das ist mir persönlich auch nicht so wichtig.

Ganz unabhängig davon üben beide Stähle einen starken Reiz auf mich aus. Wie auch das Karbidmonster Maxamet. Was wieder ein ganz anderes Kaliber ist. Es macht mir sehr viel Freude, mit den verschiedenen Stählen zu experimentieren.

Ich halte Larrins Informationen im übrigen für gut belastbar. Konkrete Widersprüche konnte ich anhand persönlicher Erfahrungen jedenfalls bisher keine feststellen.

R’n‘R
 
Wieder mal komplett unnütz diese Kommentare! Manchmal, wenn man nichts zweckdienliches beitragen mag, einfach mal die....... halten!
Warum ? Ich schreib nix das nicht der Wahrheit entspricht. Und man sollte schon so viel sein das eigene Konsumverhalten soweit zu hinterfragen das man keine Unsummen für dinge Ausgibt die keinerlei Mehrwert haben. ;)

Grüße Wastl.
 
Moin

Ich weiß jetzt nicht, wie ihr von 765,-$ auf 900,-€ kommt ..... ich komme da auf 650,-€.
Der Straßenpreis liegt bei aktuell 612$..... das sind 520,-€

Wie man auf die Idee kommt, ein akkurat im Flachschliff geschliffenes Kukri mit einer nahezu 8mm dicken Klinge aus CPM 3V preislich mit einer Machete aus 1055 Stanzblech und einer rangerödelten Hack-Fase zu vergleichen erschließt sich mir nicht. Das ist peinlicher Pipikackakram.

Wenn ihr Küchenmesser-Freaks keine Ahnung von richtigen Messern habt, dann ist das kein Problem..... solange ihr euch bewusst seid, dass ihr keine Ahnung habt.
Solche Sprüche wie von hier von gast sind unter Niveau und zeugen von maximaler Unkenntnis. Bleib bitte in deinem Bereich und nerv nicht mit unsachlichen Kommentaren in Bereichen, wo du definitiv keine Ahnung hast. Fachforum und so... ;)

Das Gurkha Kukri Plus aus CPM 3V kann wenn, dann mit dem Gurkha Kukri Plus aus A2 verglichen werden.... das kostet knappe 300,-€
Warum das Teil aus CPM 3V soviel kostet, wie es kostet und warum es überhaupt gemacht wurde, kann man bei CS sehr einfach nachlesen: klick

Lynn war und ist vom Kukri besessen... und diese Version ist in seinen Augen die "perfekte und absolute" Version eines Kukri.
Wer das auch so sieht, der sollte sich eins zulegen.... lange werden die Teile nicht am Markt sein.
Wer das anders sieht, der ist hier schlicht nicht angesprochen. Zum "Hecke-Hacken" gibt es wirklich anderes Werkzeug.... etliche.

chamenos
 
CPM 4V / Vanadis 4E ziehe ich einem CPM 3V mittlerweile allerdings vor.
Dies kann ich nur bestätigen. Ich habe auch einige Bark River Messer mit 3 V und ein TRC Mille Cuori aus Vanadis 4E.
Dieses ziehe ich definitiv meinen Bark River Messern vor. Die Schnitthaltigkeit ist m.E. bei dem TRC deutlich besser.
Beim Schärfen nehmen sich beide Stähle nichts aber die Standzeit ist bei gleichem Gebrauch m.E. beim Vanadis 4 E besser.

Gruß Günter

 
Cold Steel ist ja vor kurzem verkauft worden.
New Cold Steel Owners GSM Outdoors Talk Acquisition, Future | KnifeNews.com

Könnte es sein, dass da jemand den Gewinn steigern möchte.
Da macht es natürlich Sinn die Preise zu erhöhen.
Einfach die Preise für die schon bekannten Produkte anzuziehen, wäre wohl nicht so einfach dem Kunden klar zu machen.
Warum also nicht einen der modernen pulvermetalurgischen Stähle nehmen, die gerade so in Mode sind und die jeder haben muss.
Dann versteht die Kundschaft natürlich sofort, warum ein Messer plötzlich ca. den doppelten oder dreifachen Preis hat.

Es hätte übrigens auch einige konventionelle Stähle gegeben die ein ähnlich Performance wie der CPM 3V liefern sollten.
Da gibt es sogar einige sehr zähe Kanidaten, die zudem noch rostfrei gewesen wäre, was im Outdoor-Einsatz nicht unbedingt ein Nachteil sein muss.

CPM 3V Zähigkeit bei ca. 60 HRC ca. 35 ft-lbs Verschleißfestigkeit nach CATRA TTC bei bei ca. 60 HRC ca. 465 mm
LC200N/Cronidur 30/Z-Finit/N360 Zähigkeit bei ca. 59 HRC ca. 32 ft-lbs Verschleißfestigkeit nach CATRA TTC bei bei ca. 59,8 HRC ca. 380 mm
AEB-L Zähigkeit bei ca. 61 HRC ca. 32 ft-lbs Verschleißfestigkeit nach CATRA TTC bei ca. 62 HRC ca. 370 mm
14C28N Zähigkeit bei ca. 60,8 HRC ca. 30 ft-lbs Verschleißfestigkeit nach CATRA TTC bei ca. 62 HRC ca. 420 mm

In der Praxis ist es wohl kaum möglich Unterschiede bei diesen Stählen festzustellen, die bei in Versuchen gemessenen Werten so dicht beieinander liegen.

Da spielt dann die Geometrie und der Schliff der Schneide eine wesentlich größere Rolle als diese minimalen Unterschiede.
Mir wäre die Rostfreiheit z.B. wichtig, weil die Schneide nicht schon durch die minimale Korrosion an der Schneidenspitze an Schärfe verliert, was beim CPM 3V unter Outdoorbedingungen schnell der Fall sein dürfte.

Die Werte habe ich hier abgelesen:
CPM MagnaCut - The Next Breakthrough in Knife Steel - Knife Steel Nerds
magnacut-stainless-toughness.jpg


magnacut-non-stainless-toughness.jpg


magnacut-edge-retention-chart.jpg


Man kann jetzt natürlich der Meinung sein, die Werte in den Tabellen von Larrin sind alle nur theoretischer Natur und in der Praxis verhalten sich die Stähle beim Einsatz in Messern völlig anders, dazu müsste man aber erst mal belastbare Ergebnisse von Vergleichstest oder ähnlichem vorlegen.
Praxistests mit realen Messern sind immer sehr mit Vorsicht zu bewerten, da es kaum vorkommen wird, dass Messerklingen die gleiche Geometrie (z.B. Stärke hinter der Wate), den gleichen Schleifwinkel und Schliff mit gleicher Körnung haben.
Bis es was besseres gibt, müssen wir uns wohl mit den Werten, die Larrin uns liefert klar kommen.
Alles andere ist Baugefühl und persönliche Vorlieben für bestimmt Stähle oder Stahlgruppen.
 
Bis es was besseres gibt, müssen wir uns wohl mit den Werten, die Larrin uns liefert klar kommen.
Alles andere ist Baugefühl und persönliche Vorlieben für bestimmt Stähle oder Stahlgruppen.
Ich denke schon dass man sich auf die Aussagen von Larrin verlassen kann, da er erstens ein Profi ist (ausgebildeter Metallurgist) im Gegensatz von den meisten von uns, und außerdem führt er seine Test nach anerkannten Regeln der Technik durch.
Ich würde es auch nicht Bauchgefühl und persönliche Vorlieben nennen, was besser oder schlechter ist, sondern z.B. im meinen Fall sind es einfach persönliche Erfahrungen in der Anwendung.
Und hierbei ist der Stahl immer nur ein Teil der Wahrheit, denn entscheidend ist doch was wurde aus dem Stahl gemacht und wie wurde er behandelt und wie verwende ich Ihn.
Ich will hier jetzt auch nicht auf spezielle Hersteller eingehen, aber ich will es einmal so sagen. Ich habe z.B. 2 Outdoor Messer des selben Typs von einem namhaften Hersteller mit dem selben Stahl und trotzdem bin ich mit dem einen Messer von den beiden deutlich besser zufrieden wie mit dem anderen. Das hat nichts mit Bauchgefühl oder Vorliebe zu tun. Denn viel wahrscheinlicher ist, bei dem einen Messer ist irgend etwas schiefgegangen. Grundmaterial, Hitzebehandlung ? Da hilft dann auch der beste Stahl nichts. Es gibt hierbei riesige Unterschiede. Ich habe z.B. einige Buck Messer mit 420HC wo ich mir manchmal denke was, haben die bei Buck mit diesem Stahl gemacht. Einfach ganz hervorragend, super schnitthaltig, sehr gute Standzeit eigentlich perfekt für so einen günstigen Stahl. Auf der anderen Seite habe ich Messer aus 420HC von anderen Herstellern, damit kannst du gerade mal die Butterstulle streichen aber sonst sind die zu nichts zu gebrauchen.

m.E. steht immer die Anwendung im Vordergrund und daraus ergibt sich dann die Auswahl des Stahls
Bin ich am Meer und habe viel mit Salzwasser zu tun nehme ich persönlich Lc200N/Cronidur30/H1 oder bin ich Outdoor und will rostträge, dann Elmax oder nicht rostträge, dann Vanadis 4E oder CPM 3V
Das aber nur als Beispiel.
Mir wäre die Rostfreiheit z.B. wichtig, weil die Schneide nicht schon durch die minimale Korrosion an der Schneidenspitze an Schärfe verliert, was beim CPM 3V unter Outdoorbedingungen schnell der Fall sein dürfte.
Ich kann hierzu nur sagen ich habe im Praxiseinsatz Outdoor mehrtägig weder mit einem Messer aus CPM 3V noch mit einem Messer z.B. aus Vanadis 4E jemals Probleme in dieser Richtung gehabt.
Und ich rede hier wirklich über sehr nasses und ungemütliches Wetter.

Die Tabellen und Auswertungen sind zweifelsohne hervorragende Hilfsmittel zur Auswahl des passenden Stahls zur jeweiligen Anwendung.
Aber wie heißt es so schön im Fußball, die Wahrheit liegt immer auf dem Platz.

Gruß Günter
 
Servus,

Dann versteht die Kundschaft natürlich sofort, warum ein Messer plötzlich ca. den doppelten oder dreifachen Preis hat.

das geht sich nicht ganz aus. ;)

Ich weiß jetzt nicht, wie ihr von 765,-$ auf 900,-€ kommt ..... ich komme da auf 650,-€.

KLICK

Ich weiß, ist der höchste, aufgerufene Preis, aber es gibt ihn.

Auf meine Fragen der Einschätzung bezogen auf eine praxisrelevante, vergleichbare Nutzbarkeit ist leider niemand eingegangen. Ich nehme aber stark an, das Käufer in Europa eher dazu neigen, Büsche, Dickicht oder Unterholz damit kleinzumachen, einfach weil es Laune macht ( vielleicht noch mehr wenn man weiß die Klinge ist aus CPM3V und nicht aus einfachem Stahl ) und nicht für den von CS angedachten Zweck, siehe Link. Man kann es ja auch ausschließlich pazifistisch anwenden. Natürlich ist es beeindruckend welcher Aufwand hier betrieben wurde um ein Steckenpferd dermaßen auszureizen und ich finde die Mühe und den Aufwand sieht man auch bereits an den Bildern. Da gibt es nichts zu kritisieren, es ist vom Auftritt viel edler als die schwarzen Dinger um einen Bruchteil der Kohle, aber darum ging es mir ja nicht. Auch ist der Schliff viel bemühter ästhetisch geschliffen, als bei den günstigen Varianten. Dennoch lässt sich mit meinen Hausmitteln die ( anzunehmende Qualität um den Preis, es wird ja Handschliff und Politur beschrieben ) nicht wieder herstellen. Banksteine sind bei diesem Recurve aus dem Rennen, bleibt wieder der Sieger Sieger. :steirer:Ich hab nur keinen. Mit Schleifleinen auf eine Rolle geklebt, bei einer 300er Schneide, nicht zu dünn und Recurve, dass stelle ich mir in diesem Fall nicht so simpel scharfzuhalten vor, wie ich oft so lese. Ich lasse mich gerne eines besseren belehren, aber mir ist der Unterschied eine gestropten, dünnen 9cm Schneide aus CPM-3V und einem nach hartem Einsatz stumpfen Kukri aus CPM-3V mit 300er Recurve schon irgendwie klar, auch wenn ich mich mal Küchenmesserecke rausstrecke. :hehe:

Nichts anderes wollte ich wissen, wie die Meinung dazu ist, ob sich das jenseits von Optik, Fertigungsqualität und Auftritt als CPM-3V-Kukri in passender Relation zum aufgerufenen Preis wirklich spürbar in der Anwendung von den viele günstigeren Modellen abhebt oder nicht und dazu zählt ja auch das scharfhalten wo und wie und mit welchem Zeitaufwand und Ergebnis.

Gruß. güNef
 
Zuletzt bearbeitet:
So berechtigt die Fragen auch sind, ist es doch nur die Übertragung der alten Thematik auf eine bislang wenig beachtete Messerart.

Aus den gleichen Gründen, wie das sauber verarbeitete Phasma 200 Euro kein schlechteres Schneidwerkzeug wie das Shirogorov Custom für 3000 Euro ist.

Oder Bastl‘s Custom Kochmesser Sammlung, gerne auch vierstellig pro Messer gegen Cottage 50 Euro . Weshalb ausgerechnet er hier dann von fehlgeleitetem Konsumverhalten spricht, muss man erst gar nicht versuchen zu erklären - zeigt aber, dass alles zu diesem Thema nichts mit rationalem Kosten- Nutzenverhältnissen zu tun hat.

Also ja, der Wahn erfasst auch die Klingen aus den Randgebieten und wird vermutlich auch von denen gekauft, die das Oberste suchen und sowohl bezahlen können als auch wollen.

grüsse, pebe
 
Was sowohl die Schnitthaltigkeit als auch die Schneidkantenstabilität anbetrifft, ist es nicht unerheblich, was wie geschnitten wird. Larrin selbst räumt ein, daß Catra-Ergebnisse keine Allgemeingültigkeit haben. Es wird maschinell silikatgetränktes Papier geschnitten.

Es lohnt also ein Blick auf andere Schneidversuche. Was ja nicht neu ist. Jim Ankerson testet vermittels Rope Cutting. Manila-Hanf ist sehr abrasiv und das Schneiden per Hand belastet eine Schneide ganz anders als die immer exakt gleichmäßig durchgeführten Schnitte der Catra-Maschine.

Genau so verfährt Pete vom Cedric and Ada youtube channel. Werfen wir einen Blick in seine Gesamtübersicht.

Wir sehen, daß CPM 3V hier deutlich besser abschneidet als 14C28N und AEB-L. LC200N wiederum schlägt CPM 3V in puncto Schnitthaltigkeit. Zwar liegen hier keine genauen Angaben bezüglich der einzelnen Geometrien vor, aber es wurden jeweils diverse Tests mit verschiedenen Messern vollzogen und es ergibt sich ein näherungsweiser Gesamteindruck.

Anhand dieser Daten verstärkt sich der ja bereits von Larrin festgestellte Eindruck einer besseren Schnitthaltigkeit von CPM 3V gegenüber AEB-L und 14C28N. Meine Wahl fiele hier unter Einbeziehung dieser Erkenntnisse auf den CPM 3V. In Sachen Zähigkeit ist ja btw auch keiner der beiden Kandidaten überlegen.

Was persönliche Erfahrungen und Bauchgefühl anbetrifft, gibt es auch noch etwas anzumerken. Es ist durchaus möglich, anhand individueller Schneiderfahrungen Rückschlüsse auf die Qualität diverser Stähle zu ziehen.

Ich beispielsweise habe 6 Spyderco Para Military 2 (CPM S30V, CPM S110V, CPM M4, CPM CruWear, 52100, Maxamet). Alle Messer haben die gleiche Geometrie und stammen vom selben Hersteller. Bei umfassenden - ich nenne es mal „standardisierten“ - Schneidversuchen an gleichem Material (Eukalyptus) lassen sich hier sehr gute Erkenntnisse bezüglich Schnitthaltigkeit, Schneidkantenstabilität, Schärfbarkeit, Korrosionsanfälligkeit gewinnen.

Ein anderes Beispiel mit zwei Messern gleicher Geometrie (Schneidenwinkel, Wert hinter der Wate): Balliges Fällkniven F1 VG10 versus balliges Dulo Puukko Vanadis 4E. Ein einfacher Hackversuch zeigt überdeutlich die Überlegenheit von Vanadis 4E und die mangelhafte Eignung eines VG10 für solcherlei Attacken. Was sich mit den deutlichen Werten aus Larrins Zähigkeits-Tabellen deckt.

Die ersten beiden Bilder zeigen den Hackversuch mit dem F1 VG10. Nach 5 Minuten Hacken an nicht mal durchgetrocknetem Eukalyptus destabilisiert die Schneide. Die beiden nachfolgenden Bilder zeigen den Hackversuch mit dem Dulo Puukko Vanadis 4E. Selbst nach 30 Minuten Hacken von durchgetrocknetem Eukalyptus zeigt die Schneide keinerlei Regung.

5 Minuten Hacken F1 VG10.JPG


F1 VG10 nach 5 Minuten Hacken.jpg



30 Minuten Hacken mit Dulo Puukko Vanadis 4E.jpg


Dulo Puukko Vanadis 4E nach 30 Minuten Hacken.jpg


Man kann also durchaus nüchtern und sachlich - ganz ohne Bauchgefühl und persönliche Vorlieben getrübt - zu brauchbaren persönlichen Erkenntnissen bezüglich der Qualität diverser Stähle gelangen.

R’n‘R
 
Servus,

sehr schöner Vergleich und mit Bildern von klarer Aussagekraft unterlegt. Leuchtet völlig ein, will ich hacken kein VG10, zu spröde. Zumindest wenn es von Fällkniven kommt. Wäre jetzt natürlich fein, genau so einen Vergleich zwischen dem neuen CPM-3V Kukri in dem viel Aufwand steckt, gegen die 40,- Euro Dinger aus 1055. Ich tippe hier schon auf einen Vorteil für den Pulverstahl, aber in welchem Ausmaß, das würde mich eben interessieren. Leider fehlt mir für diese Experiment die Kaufkraft, aber sollte Fortuna mir einen Lottogewinn bescheren, mach ich das auf jeden Fall, versprochen. ;)

Gruß, güNef
 
Man kann sich der Angelegenheit auch von rein theoretischer Seite her unter einem anderen Gesichtspunkt annähern. Nehmen wir noch einmal den Vergleich zwischen CPM 3V und AEB-L als potentielle Alternative.

Wir wissen, daß die Schnitthaltigkeit einer Klinge neben ihrer Härte (HRC) wesentlich von der Anzahl und Art der Karbide abhängt. Und wir wissen, daß deren Anzahl bei AEB-L und CPM 3V gleich groß ist: CPM 3V = 5 % Vanadium Carbide und AEB-L = 4-6 % Chromium Carbide.

Allerdings sind Vanadium-Karbide (VC) deutlich härter als Chrom-Karbide (Cr7C3) - nämlich etwa doppelt so hart - wie man der folgenden Übersicht entnehmen kann:

Carbide Hardness.jpg


Mein Bauchgefühl :giggle: sagt mir, daß es unter Einbeziehung dieser Tatsache durchaus Sinn macht, sich für CPM 3V zu entscheiden …

R’n‘R
 
Balliges Fällkniven F1 VG10 versus balliges Dulo Puukko Vanadis 4E
Eine Frage hierzu. War die Schneide des F1 vorher von dir berarbeitet oder im Auslieferungszustand? Die vom Dulo sieht zumindest bearbeitet aus.

Neben Klingenstahl, Wärmebehandlung und "allgemeiner" Klingengeometrie spielen Schneidenwinkel und Schleifmittelkörnung bei solchen Vergleichen bekanntermaßen auch eine Rolle.

Wenn ich bspw. einen Werksanschliff mit 25° gegen eine fein ausgeschliffene Schneide mit 30° Gesamtschneidenwinkel "antreten" lasse, wird dies das Ergebnis wohl maßgeblich beeinflussen können.

Was nicht bedeuten soll, dass ich dein Ergebnis anzweifle.
 
Ich hatte mich schon immer gefragt, weshalb Fällkniven den VG10 verwendet, wo er doch allgemein als vermeintlich spröde einen eher schlechten Ruf hat.

Richtig ist ja, er ist rostträge und hält gut die Schärfe. Jede Menge vergleichbare Böhler N690 Klingen im taktischen und Outdoorbereich haben nach meiner Wahrnehmung keinen problematischen Ruf.

Auch denke ich, dass eine Firma nach so vielen Jahren ausreichend Erfahrung für ein optimiertes Standard Verfahren entwickeln hat, siehe Kai Shun VG10 oder Buck 420C.

Liegt es hier also am hohen Verbreitungsgrad, der immer auch einen wahrnehmbaren Anteil von Beschwerden ermöglicht oder doch, wie auch von R‘n‘R festgestellten geringeren Eignung? Bissl Holzhacken sollte mit 10 cm Outdoorklinge eigentlich drin sein…

grüsse, pebe
 
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