Eigentlich ist das gar nicht so kompliziert, wie es den Anschein hat. Das Wesentliche ist ja schon gesagt: Wenn man Eisen schmilzt, kann man nicht beliebig viele Legierungsbestandteile hinzufügen, da diese sich beim Abkühlen der Schmelze ausscheiden würden. Der positive Effekt wäre dann futsch. Und größere Mengen Schmelze kann man nicht beliebig schnell durch und durch abkühlen, um die Legierungsbestandteile in Zwangslösung zu halten. Das kann man jedoch dann erreichen, wenn man die abzukühlende Menge sehr klein macht, kleine Tröpfchen eben. Die kühlen verd..... schnell ab, und die Legierungsbestandteile bleiben drin. Das Problem ist dann natürlich, aus den kleinen Tröpfchen wieder ein Stück Stahl zu machen, das groß genug ist. Aufschmelzen geht nicht, siehe eben, man muß also einen Weg finden, diese kleinen Teilchen, die ja sozusagen superschnell abgekühlten "Mikroschmelzen" sind, auf möglichst kaltem Wege (damit keine Ausscheidung oder Entmischung stattfindet) zusammenzufügen. Das geschieht durch Zusammenpressen unter Druck und Temperatur unterhalb der Schmelztemperatur, dem Heißistostatischen Pressen (HIP) und/oder durch Sintern nach dem Pressen, wobei durch die erhöhte Temperatur die Teilchen (die rasch erstarrte Mikroschmelzen) zusammenwachsen, andererseits ist die Temperatur so niedrig, daß keine Aufschmelzung stattfindet, und damit keine Entmischung bei der nachfolgenden Erstarrung mehr auftritt.
Uff, ich glaube, das war auch recht kompliziert. Aber ich mußte halt meinen Senf noch dazugeben.
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herbert
Tough and Hard = Steel