CRKT Carson F4-02

olli16

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Moin,

hier mal zur Abwechslung ein Kurztest über ein günstiges Neck-knife.

Mir gefiel dieses Neck-Knife wegen seines genialen Designs und weil es trotz einer brauchbaren Klingenlänge so klein ist, dass man es tragen kann, ohne dass es stört (dachte ich....).

Gestern angekommen, ausgepackt und schon der erste Schock. Die Scheide ist ohne Clip 1,7cm - mit Clip 2,5cm dick. Jetzt verstehe ich, warum kein Anbieter die Scheide zusammen mit dem Messer abbildet. Die Scheide eines PUMA-Waidblattes dürfte dünner sein. Dazu kommt, dass sich das Messer beim hineinstecken ständig verkanntet und sehr viel Spiel in der Scheide hat. Also ein Fall für die Gelbe Tonne. Die Scheide wurde hier im Forum mal als beschi...n bezeichnet -kann ich voll bestätigen. Laut Beipack-Zettel wird die Trageweise INNERHALB des Hosenbundes empfohlen (AUTSCH!!!).

Das Messer selber gefällt mir eigentlich recht gut. Zwar ist der Klingen-Anschliff leicht asymetrisch und die Schneide war nur mäßig scharf, aber der Winzling liegt relativ gut in der Hand (oder besser: zwischen den Fingern). Der Klingenrücken scheint mit 2,4mm auch ausreichend stabil zu sein.

Und jetzt kommt das eigentliche Problem. Das der AUS6-M nicht zu den bessten Stählen gehört, war mir schon vorher klar. Er wird hier im Forum gerne mit dem 440A verglichen. Ich würde den Stahl aber als noch schlechter einordnen (Im Vergleich zu meinen früheren Messern aus 440A).

Mein Alltagsmesser ist aus AUS-8, aber dass die Unterschiede zum AUS-6 so extrem sind, hätte ich nicht gedacht.

Die Klinge lässt sich zwar sehr leicht rasiermesser-scharf schärfen (Lanski 25 Grad), danach hüpfen die Haare freiwillig aus der Haut wenn sie das Messer sehen. Aber nach dem Kleinschneiden von 2 kleinen Pappkartons hat man beim Kartoffelschälen schon Probleme.

Fazit:

1) Scheide in die gelbe Tonne

2) Messer auf den Schreibtisch als Brieföffner

3) Am Schreibtisch sitzen und das Messer befingern

4) Sich Gedanken machen: Das Messer nachbauen (Klingenlänge + 1cm und aus ATS-34).

Trotz der negativen Eindrücke mag ich diesen Winzling. Schade, dass diese gute Idee so schlecht umgesetzt wurde (Scheide und Stahl), sonst wäre es mein ideales Neck-Knife.

Gruß
Olli
 
Original geschrieben von olli16
Jetzt verstehe ich, warum kein Anbieter die Scheide zusammen mit dem Messer abbildet
Bei Knives Plus habe ich ein Bild gefunden.:cool:
CR-F402.jpg
 
Danke für die Ergänzung Jangs.

Da war doch ein Anbieter so ehrlich die Scheide abzubilden. Wie gesagt, 2,5cm dick!!!

Gruß
Olli
 
Hi Olli,
gute Review, das Messerchen sieht recht gut aus.

Was die Schärfe angeht, ist bei meinem Kaspar (auch AUS-6) abziehen die Devise. Bis ich das kapiert hab fand ich den Stahl auch ziemlich s******.

Wenn ich jetzt merke dass die Leistung nachlässt zieh ich ihn 4-5 mal über den Riemen, geht auch wunderbar mit einem Stück Papier oder Pappe oder einfach auf dem Tisch (die Oberfläche sollte nur glatt sein und eine harte Unterlage haben).

Hört sich im ersten Moment vielleicht bescheuert an (vorallem die Nummer mit dem Tisch :irre: ) aber es funktioniert, danach ist das Messer wieder zu allen Schandtaten bereit. Und wenn das Abziehen nicht mehr hilft (dauert relativ lange) dann muss man wohl oder übel schärfen, aber dass ist ja bekanntlich bei jedem Stahl irgendwann mal fällig :).

Gruß Marcus
 
Wie Marcus schon gesagt hat - AUS-6 ist eben ein relativ weicher Stahl, die Schneide biegt sich schnell um und man hat ein stumpfes Messer. Abziehen oder mit einem Wetzstahl wieder aufrichten funktioniert, aber irgendwann wird das Material müde und bricht - dann heißt es wieder nachschleifen. Probier beim nächsten Nachschleifen mal einen balligen Anschliff. Das verbessert die Standzeit bei dem weichen Stahl deutlich und geht mit dem Lansky ganz einfach...

Gruß Chris
 
Hallo

Ich habe dasselbe Messer und meines wurde gleich stumpf geliefert.

Wie meinst du das mit den abziehen ??
Einfach die Klinge über ein Blatt Papier streifen oder wie ??

Gruß Mathias
 
Ich habe die Scheide auch als klobig empfunden, aber auch gesehen, dass das im Wesentlichen durch den demontablen Clip kommt. Mehr gestört hat mich, dass das Messer so in der Scheide wackelt. Fa. Herbertz hat ein ähnliches Modell (103 407, "American Warrior"; deshalb habe ich es aber nicht gekauft!!) mit einer sehr viel besseren Scheide, die flach und zierlich ist, die Klinge aber wackelfrei hält. Allerdings bin ich bei diesem Messer von der TANTO-Klingenform und dem Wellenschliff nicht so begeistert. Der Stahl AISI 420 ist wohl nicht so doll, aber ich wollte damit ja auch kein Sägewerk eröffnen...

Gruß

sanjuro
 
Hi Mathias,

wenn du dein Messer geschärft hast und du nach ner Weile merkst dass die Schneidleistung nicht mehr so gut ist (lässt sich z.b. testen indem du Papier schneidest) reicht es wenn du dein Messer abziehst.

Normalerweise zieht man das Messer ja nach dem Schleifen mit Polierpaste auf einem Lederriemen ab um die Schneide zu polieren, das kannst du auch hier nachlesen.

Wenn sich die Schneide jetzt mit der Zeit, durch Benutzung umlegt fühlt sich das Messer stumpf an und man denkt man muss nachschärfen, muss man aber gar nicht :ahaa:.

Man nehme eine harte Unterlage zum Beispiel eine Tischplatte, eine Holzleiste etc. sie sollte nur eben sein. Jetzt hat man mehrere Möglichkeiten entweder man nimmt jetzt einen Lederriemen (ein Gürtel tut's auch), ein Stück Papier/Pappe oder gar nichts :D. Letzteres hauptsächlich wenn man unterwegs ist und halt nichts zur Hand hat.

Dann legt man das Leder oder das Papier auf die harte Unterlage und zieht das Messer mit beiden Seiten ein paar mal darüber (wie das genau geht siehst du in obigem Tutorial, relativ am Ende).
Durch das Darüber-Ziehen wird die eigentliche Schneide (die man mit bloßem Auge gar nicht sieht) wieder aufgerichtet und das Messer ist wieder so scharf (im Idealfall) wie vorher.

Das ganze sollte in einem um 2-3 Grad steileren Winkel geschehen als das Schärfen.

Ich hoffe, ich hab dich jetzt nicht mit meinen Ausführungen erschlagen:D . Wenn noch was unklar ist kannst du gerne Fragen.

Gruß Marcus
 
Last edited:
Hallo,

Flieger: Beim ersten Schärfen mit dem Lansky habe ich die Schneide mir einem Edding geschwärzt, um den Werks-Schleifwinkel herauszufinden. Der scheint bei ca. 20 Grad zu liegen (Natürlich ist das Lansky kein Präzisisionswerkzeug, deshalb "ca.").

Das erschien mir als zu flach und ich habe deshalb die Klinge mit 25 Grad geschliffen [wie bei allen meinen Messern (außer Küchenmessern!!!)].

Dadurch dürfte sich ein balliger Schliff ergeben haben (hat bei meinen Steakmessern übrigens sehr gut funktioniert). Vielen Dank für den Tipp.


Marcus: Ich habe die gleiche Frage wie Mathias: Abziehen auf Leder mit Schleifpaste kenne ich schon, aber auf Pappe oder Papier???
Bin dankbar für jeden Tipp.

Gruß
Olli

EDIT: Ihr antwortet schneller als ich Fragen stellen kann, Danke!!!!
 
Last edited:
hatte ich schon mal in der hand:
einfach zu fummelig!
für's gleiche geld lieber crkt ryan plan b oder timberline mini pitbull!
zwei wirklich funtionelle und gut einsetzbare messer!

bernd
 
Bei meinem Kasper (AUS6) hab ich den Grad schonmal mit dem Daumennagel wieder aufrichten können, also praktisch am Finger abgezogen...muss mer halt aufpassen, das mer sich ned schneidet. Hart aber wirklich gut funktioniert, und hat mich verblüfft wie weich der Stahl ist!

€dit: die schnell-bearbeiten-Funktion ist ja super!!
 
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