Cryobehandlung bei LastLegend Schwertern sinnvoll?

Ich habe noch folgende Neuerung zur Info:

TK vor einem Hochanlassen bringt doch Verbesserungen im bezüglich der Umwandlung von RA.
so die Aussage von
Prof. Dr.-Ing. Franz Wendl
Institut für Umformtechnik
Karolinenstr. 8
58507 Lüdenscheid
Allerdings so Prof. Wendel, lassen sich die Verbesserungen in % nicht sauber quantifizieren, da die Nachweismethoden zu ungeanu sind.
Es lassen sich jedoch über die Maßhaltigkeit von Werkstücken, welche dadurch deutlich verbessert wird ein klarer Effekt erkennen.

Als besonders Wichtig betonte er, dass das TK direkt im Anschluß an das Abschrecken geschen sollte und möglichst keine Zeit zwischen Abkühlen und TK verstreicht!!
Er meinte wörtlich: "2 stunden rumliegen lassen, dass ist schon fast zuviel"!

Zu den phänomenalen Ergebnissen der amerikaner meinte er:

"Es wird von den amerikanern behauptet, dass man selbst bei normalen Stählen welche normalerweise nicht zur RA bildung neigen signifikante Steigerungen der Leistung dieser Stähle im gesamten Bereich der Eigenschaften bringt"

Unabhängig von der seiter der Fa. die hier gepostet wurde meinet er:
Nun derzeit gibt es Zwar angemeldete Patente der Amerikaner jedoch wird in keiner veröffentlichung auf diesem Gebiet irgendein wissenschaftlicher Nachweis erbracht.
Auf nacfragen bei kollegen und auch bei den amerikanern konnte Niemand ihm bis heute, in der Werkstoffszene über die so phänomenalen Ergebnisse Beweise erbringen oder den zugrunde liegenden Mechanismus erläutern.

Stand heute: " würde er das ganze Thema unter dem Motto "Mondscheinhärten und andere Magie" einordnen.

Herr Wendel ist hier zu finden
http://www.ifu-lued.de
und gilt in der Fachwelt (wurde mir von Prof. Dr. Ing Michael Pohl Leiter des Lehrstuhls für Werkstoffprüfung, Ruhr-Universität Bochum)
hier zu finden
http://www.wp.ruhr-uni-bochum.de/
-als der Guru für WB bei Werkzeugstählen.
 
roman schrieb:
[...] TK vor einem Hochanlassen bringt doch Verbesserungen im bezüglich der Umwandlung von RA.
[...]Als besonders wichtig betonte er, dass das TK direkt im Anschluß an das Abschrecken geschehen sollte und möglichst keine Zeit zwischen Abkühlen und TK verstreicht!! [...]

:D damit werden dann auch die Aussagen einiger Stahlhersteller bezüglich der Wärmebehandlung bestätigt. Gut zu wissen und Danke für die Info!!!

Gruß

Mark23
 
Danke für die vielen Antworten!

Endlich mal harte Fakten und keine Aussagen von zweifelhaften
selbsternannten Experten.

Ist also tatsächlich so wie ich mir das anfangs gedacht habe:
Kundenverarschung im großen Stil, und das funktioniert auch noch
weil kaum jemand in der Lage ist ob tatsächlich eine Verbesserung
stattfindet.

Das einzige was die Cryobehandlung (von LL wohlgemerkt!) bringt ist
also ein aufpolieren des Egos. (ich hab ja soo viel bezahlt..)
Schade eigentlich, die um 300% bessere Schnitthaltigkeit wäre toll.

Bleibt nur zu hoffen das die den Rest der WB verstehen, ansonsten
bekommt der Roman die Bruchstücke der Klinge zum untersuchen. :irre:
 
roman schrieb:
Nun derzeit gibt es Zwar angemeldete Patente der Amerikaner ...
Au-ha. Soweit ich mich an die Infos erinnere, die ich zur US-Patentrechtssituation zu Gesicht bekommen habe, heißt das folgendes:
-- Es kann sein, daß außer dem (zukünftigen) Inhaber und dem Patentamt noch niemand weiß, was in so einem Patent eigentlich drinsteht (submarine patents).
-- Trotzdem schützt dieses irgendwann-einmal-Patent etwas und wenn eine der "Mondscheinfirmen" in den USA sitzt und eine geschützte Idee, auch unwissentlich, benutzt (oder der Patentinhaber das vermutet), kann eine Patentklage folgen.
-- So der Patentinhaber/Kläger das will, können auch Leute, die der verklagten Firma Aufträge erteilt haben, codefendants (Mitangeklagte) werden ...
 
Das heist dann wohl "bürgerlich" wirklich nicht mehr, als dass es sich um dem Stand der Technik vorausgreifende "Pseudo"-Patente handelt, die nur Proforma eingereicht wurden, um ggf. später erst die Kasse klingeln zu lassen.

Also doch nur äusserst raffiniertes, hinterhältiges Marketing um diese spätere TK-Behandlung.

Die Rechte an dieser noch genau zu definierenden späteren TK sind also bereits vergeben, und wenn ein armer "Irrer" diese Technik unwissentlich der existierenden Patente nachweis- und dauerhaft reproduzierbar erfolgreich umsetzt, kann er gleich die Verfahrensbeschreibung kostenpflichtig abtreten und hat Jahrelang umsonst getüftelt und entwickelt...

Bleibt nur eins davon übrig:
Für die WB muss man ca. einen halben Tag einplanen, um sie in allen Schritten korrekt abzuarbeiten :irre:

Gruß Andreas
 
luftauge schrieb:
Das heist dann wohl "bürgerlich" wirklich nicht mehr, als dass es sich um dem Stand der Technik vorausgreifende "Pseudo"-Patente handelt, die nur Proforma eingereicht wurden, um ggf. später erst die Kasse klingeln zu lassen.
Das ist IMHO nicht so ganz richtig ... die verlangte "Erfindungshöhe" eines Patents ist in den USA niedriger als in Europa, aber nicht Null, und vollständig und nachvollziehbar muß die Beschreibung des Patentgegenstandes schon sein, grob Phaser beschreiben und auf die Melkkuh Star Trek / Federation warten is also nicht. :lach:

Also doch nur äusserst raffiniertes, hinterhältiges Marketing um diese spätere TK-Behandlung.
Daß meine Beschreibung an irgendeiner Stelle dieser TK-Geschichte tatsächlich zutrifft, habe ich mangels Sachkenntnis bewußt nicht geschrieben. Mir in meiner Unkenntnis der Metallurgie etc. würde die Möglichkeit, mich in den USA angeklagt zu finden, Sorgen machen.

Die Rechte an dieser noch genau zu definierenden späteren TK sind also bereits vergeben, und wenn ein armer "Irrer" diese Technik unwissentlich der existierenden Patente nachweis- und dauerhaft reproduzierbar erfolgreich umsetzt, kann er gleich die Verfahrensbeschreibung kostenpflichtig abtreten und hat Jahrelang umsonst getüftelt und entwickelt...
So säh' das aus. Stichwort GIF und Compuserve zum Bleistift (obwohl das Patent AFAIR keineswegs ein submarine war).
 
roman schrieb:
Hast natürlich recht mit Deinen Aussagen, bist aber m.M. nach viel zu sehr darauf eingegangen, bei welcher Temperatur eine TK etwas bringt. In dem Punkt kann man ja eventuell noch diskutieren, aber nicht über die Tatsache, daß die TK nach Tagen oder gar Wochen nichts mehr bringt.
Bin neugierig, ob er das Thema wieder aufmacht oder neu aufgreift, wenn er irgendwelche Aussagen aus Amerika bekommen hat.
 
@ bern:
Ich habe es auch nur in der "IMHO"-Form geschrieben, in ehrfurchtsvoller Ahnung der möglichen Klagen der Patentinhaber, die dann evtl. richtig Kohle machen könnten :D

Gruß Andreas
 
Habe im Forum Nordavind folgenden Vorschalg gemacht...
Liebe Freunde,
Ich bin froh, dass wir die Diskussion wieder aufnehmen können.
Nach dem sich hoffentlich alle Gemüter etwas beruhigt haben möchte ich euch einen Vorschlag machen.
Zunächst aber noch zu meiner persönlichen Motivation.

Ich bin zwar kein ausgesprochener Schwertspezialist und ich werde es womöglich auch nie werden. Ich konnte mir aber einiges an den Dingen aneignen die einen Peter Johnsson, Andrew Jordan und einen Ichiro Matsuba in ihrer Denkweise ausmachen, abschauen, da ich mit ihnen eine gute Freundschaft und einen regen fachlichen Austausch führe.
Mein Hauptmotiv wenn ich über Schneiden, Messer oder Schwerter nachdenke, ist wie könnte ich etwas besser, leistungsfähiger, einfacher oder auch authentischer machen. Das ist auch etwas was meine Freunde treibt, und sehr wahrscheinlich noch einiges mehr.
Dafür sind vor allem eine große Neugierde und der Mut notwendig Bekanntes in Frage zu stellen und wenn es wirklich was Neues gibt, auch dieses anzunehmen.
Das ist selbstverständlich damit verbunden alte Ufer zu verlassen und neue anzusteuern...

So, jetzt zu meinem Vorschlag.

Wir machen einen gemeinsamen Versuch um zu klären, was wirklich dran ist am Cryo der Cryolabs.

Dazu sollten wir uns,
 auf die gemeinsam abgestimmte Vorgehensweise einigen,
 auch wie wir den Versuch auswerten und
 kostenseitig Gemeinsam tragen.

Weiterhin zu klären ist aus meiner Sicht dabei:

1. Wie viele Versuche müsste man euerer Meinung nach machen, damit aus eurer Sicht, für alle ein klares Ergebnis vorliegt.
2. Welcher Werkstoff soll benutzt werden
3. Welche Probensdimension soll benutzt werden
4. Welcher Ausgangszustand liegt vor und wie wird er dokumentiert (Werte und Zeugen)
5. Was genau wollen wir prüfen, damit alle auch akzeptieren und nachvollziehen können.

 Beispielsweise
 Chemische Analyse
 Bruchzähigkeit (Kerbschalgbiegeversuch)
 Härte/ Härteverlauf
 Verschleißbeständigkeit
 Gefüge Makro und Mikrostruktur
 Bruchaussehen im Rasterelektronenmikroskop
 Praxistest „Klinge auf Klinge“ unter Normbedingungen
 usw
Dann müssten wir uns darauf einigen wer es tut (Institut) das von allen akzeptiert wird (Zeugen).
Vorgehensweise beispielsweise:
Proben alle aus dem selben Grundmaterial
 Probe 1: LL macht WB und schickt zurück und wir schicken dann diese Probe (Abtrennen eines Dokumentationsstückes) an CL> dann erneut prüfen
 Probe 2: WB durch eine Härterei bei uns und wir schicken dann diese Probe (Abtrennen eines Dokumentationsstückes) an CL> dann erneut prüfen
 Probe 3: WB durch eine Härterei bei uns und Test
 Probe 4: WB incl. Cryo durch eine Härterei bei uns und Test

Die Ergebnisse werden dann auch veröffentlicht von Novidat, MF SC und MM

Was meint ihr dazu?
 
Hallo Roman,
dein Vorschlag ist toll und vermutlich der einzige Weg endlich Klarheit zu schaffen. Allerdings klingt das ganze nicht ganz billig. Hast Du denn einen ungefähren Kostenvoranschlag? Ich würde mich auf alle Fälle beteiligen, da ich finde, dass wir viel mehr solcher Versuche bräuchten.

Tschüss
Tobias
 
roman schrieb:
Was meint ihr dazu?

*Ich* meine, dass das Deiner üblichen, strukturierten Vorgehensweise entspricht, hinreichend wissenschaftlichen Kriterien genügt und bin überzeugt, dass die Methodik ein verwertbares Ergebnis bringt.
Genauso wie ich davon überzeugt bin, das das kein Schwein wirklich wissen und lesen will , der Cyro Mensch nicht, der Vertrieb nicht, und die Kunden schon gleich gar nicht. :steirer:

SCNR
Pitter
 
ich musste ja lächeln - danke!

ist das dein Ernst? Wohl schon, aber du hast das doch bestimmt nicht geschrieben, weil du davon ausgehst, dass die sich wirklich darauf einlassen?
Aber falls es in die engere Verhandlung um die Verfahrensweise geht, dann würde ich mich sehr über einen "Mitschnitt" freuen ;-)

gruß,
torsten
 
Nee, Torsten - vielleicht befürchtet ja die eine oder andere Firma, dass ihre gesamten PR-Bemühungen oder irgendwelche "Pseudo"Patente irgendwie zunichte gemacht werden könnten, deshalb...

Unter Technikern/Wissenschaftlern wird man sich bestimmt schnell einig ;)

Gruß Andreas
 
Ich hab das jetzt mal überflogen, und
a) haben roman und co alles wichtige gesagt
b) sollte man es machen wie roman dargelegt hat,
c) wir , luftauge, wollen es wirklich wissen
d) schade, dass jetzt einige Absahner einen drauf bekommen
 
ich will es auch wissen....

... und bin auch gerne bereit, einen kleinen Obulus dafür zu entrichten.

gruß,
torsten
 
Dito, ist ja sicher nicht nur für uns interessant. Ich würds halt aus dem Schwertforum rausnehmen, das bringt nix. Evtl nur nen Link aufs Ergebnis. Du wirst tausendmal nachweisen können, das Ginseng keine Wirkung hat, und trotzdem wirds gekauft, weils schön machen soll. Da kommst Du mit Argumenten nicht weiter, vergebene Liebesmüh.

Was kost den das Zeugs, so teuer können doch ein paar Stück Flachstahl nicht sein? Kann ich irgendwie weiterhelfen -> mail/telefon.

Grüße
Pitter
 
Ja, ich meine das ernst...

einen Wunsch habe ich dabei.

ich bitte euch bei der Diskussion bei der Sache zu bleiben, weil Emotionalität zwar eine der schönsten und für mich auch wichtigsten menschlichen Eigenschaften ist, jedoch bei solch einer Diskussion nur dauerhaft schadet, wie ihr warscheinlich im Nordavind mitgelesen habt.

Daher bitte ich Euch, unterlasst alle abfälligen und vorallem persönliche Bemerkungen bleibt bei den Fakten, diejenigen, welche später darüber lesen, urteilen auch über die Haltung von Beteiligten und unter Ümständen beeinflusst das deren Auffassung über die Faktenlage negativ.

Im übrigen möchte ich es wirklich wissen obs was bringt, denn ich bin immer auf der Suche nach Neuem und das kann auch soetwas sein, selbst wenn ich auf Basis meines heutigen Wissens, anders urteilen muss...
 
ja roman,

Du hast natürlich recht. Ich bin auch sehr gespannt, allerdings liegt mein Fokus nicht so sehr darauf, was eine Behandlung Wochen nach der eigentlichen Härtung bringt, weil ich mir davon nicht all zuviel verspreche - allerdings lasse ich mich gerne auch eines Besseren belehren, falls dem so sein sollte!
Ich bin mehr an dem direkten Vergleich unlegierter Stähle ohne/mit Cryo interessiert.
Und das wird ja dann alles in einem Abwasch geklärt.

gruß,
torsten
 
Nachdem dieser Thread ja schon sechs Jahre alt ist und ich heute darauf hingewiesen wurde. Möchte ich nur einige Bemerkungen zu der hier aufgeführten Liste machen, die auch die Firma Linde im Netz stehen hat.
http://www.linde-gas.de/international/web/lg/de/like35lgde.nsf/repositorybyalias/pdf_cryoflex_ccf/$file/CRYOFLEX_Tiefkuehlschrank_Cryogenic_Cabinet_Freezer_CCF%5B1%5D.__de.pdf
Logisch, Linde verdient mit den Verkauf seines Gases und Zubehör Geld – da müssen wir, glaub ich, nicht diskutieren, das ist fernab von Samaritertum.
Die Tabelle besteht aber aus zwei Teilen, im ersten Teil sind die ominösen Prozentangaben für Stahlsorten und dazu steht das Wesentliche schon hier im Thread. Es ist weder der Ausgangszustand der Stähle bekannt, noch das Testverfahren mit dem die Verschleißfestigkeit getestet wurde. Was wurde getestet, Biege- u. Bruchfestigkeit, Verschleiß gegen Abrieb oder, oder, oder? Auch bei der Angabe 817% für D2 habe ich so meine Bedenken.

Die zweite Tabelle ist da schon aussagekräftiger und deckt sich zum großen Teil mit unseren Erfahrungen.

Wobei gerade bei den Räum- u. Stanzwerkzeugen die Räumgeometrie einen Einfluss auf die Standzeiterhöhung hat.
 
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