Ich habe jetzt versucht, die Performance des Culilux noch weiter zu optimieren.
Zusammenfassend kann man sagen:
Operation gelungen, Patient tot!
Leider habe ich die Klinge dabei ruiniert, aber die Übung hat dennoch alle meine theoretischen Gedanken komlett bestätigt, was für mich den Schaden weit überwiegt!
Ich bin ja der Überzeugung, ein Optimum der Performance hinsichtlich Foodrelease und leichtem Schnitt ist bei einer Laserähnlichen Grundgeometrie der Klinge nur durch eine gelungene Kombination aus Geometrie- und Oberflächenmaßnahmen zu erzielen.
Was Foodrelease angeht, so würde ich die Geometrie-Maßnahme "Hook plus Hohlkehle" so bei 75% des möglichen einordnen.
Die glatte linke Flanke der Klinge neigt jedoch zum Ansaugen, zB. bei Karotten. Dieses Ansaugen erhöht die erforderliche Schnittkraft dann merklich.
Diesen Ansaugeffekt zu eliminieren ist denn auch die Stoßrichtung der Oberfächenmaßnahme an der linken Flanke.
Ich habe durch Elektroätzung ein Muster aus kleinen Gleitflächen erzeugt, die von einer tiefergelegten Fläche umgeben sind, welche Luft zwischen
Klinge und Schneidgut gelangen lässt. Der Effekt ist überwältigend. Kein Ansaugen mehr vorhanden.
Auf der rechten Flanke ergab sich durch die bisher glatte Fläche in der Hohlkehle das Risiko der Wiederanlegens von Schnittgut.
Dadurch konnten doch immer wieder einzelne Karottenwürfel die Flanke hoch wandern.
Auch diese Neigung konnte durch eine entsprechende Elektroätzung derart reduziert werden, dass es zwar teilweise zu einer Stapelung der
Karottenwürfel entlang der Flanke durch Adhäsion der Würfel untereinander kommt, jedoch keine Adhäsion an der Flanke stattfindet.
So fällt der Würfelstapel in bisherigen Versuchen immer ab, bevor der Messerrücken erreicht wird.
Das Gesamtkonzept scheint mir deshalb vollkommen zielführend.
Da die Elektroätzungen zwar halbwegs reproduzierbar und prozessual beherrschbar sind, jedoch der Fortgang keiner unmittelbaren Kontrolle
unterliegt,kann das richtige Maß nur durch Versuche und Erfahrung ermittelt werden.
In meinem Falle führte dieser Umstand leider zur Durchätzung kleinerer Löcher oberhalb des Hooks.
Dennoch ist das Messer so aktuell nutzbar, und die Performance ist besser, als alles, was ich bisher in der Hand hatte.
Natürlich besteht das Risiko eines Bruches ausgehend von den Löchern.
Ich werde das Messer aber auf jeden Fall so lange nutzen, bis der Fall eintritt.
Ein weiteres Messer, bei dem ich derartigen Lochfraß zu vermeiden versuche, werde ich wohl demnächst angehen.
Hier noch je ein Bild der Vorder- und Rückseite.