Culilux Messer wie schärfen?

Firedancer

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Habe mir gerade in der Aktion bei Culilux ein Messerforum Kochmesser 24cm zugelegt. Liegt soweit gut in der Hand und schneidet auf den letzten 2/3 auch halbwegs OK. Leider ist das erste Drittel der Schneide ziemlich stumpf. Keine Chance damit eine reife Tomate zu schneiden.
Welches Schärfmittel wäre denn hierfür angebracht, auch um noch ein Yoshikane SKD zu schärfen?

Hier habe ich den WorkSharp Ken Onion Belt Grinder, den Spyderco und den Kai elektrischen Messerschärfer. Ich denke mittlerweile sogar über Steine nach, auch wenn ich damit bisher nie warm geworden bin. Hatte da eventuell an Shapton gedacht. Vielleicht auch ein EP Klon mit entsprechenden Steinen.

Und mit welchem Winkel gehe ich an das Culilux? Auf der Seite steht was von 10 Grad pro Seite, also 20 Grad gesamt, plus eine Primärfase im Winkel von 15-20 Grad. Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, würde ich also mit 20 Grad Winkel schleifen und dann auf EINER Seite noch eine Mikrofase / Microbevel von 20 Grad ansetzen mit ein paar wenigen Zügen auf einem Stein, richtig?

Also mal so für Dummies wie mich:

Stein 1 (Welche Körnung?) : Erste Seite so lange bearbeiten, bis auf der anderen Seite ein Überstand bemerkbar wird, dann auf die andere Seite wechseln ??? und dann für ein paar kurze Strokes wieder zurück???
Stein 2 (Welche Körnung hier?): Selbes Spiel wie oben
Stein 1 oder 2???: Mikrofase mit ein paar Strokes auf einer Seite (egal welcher bei Rechtshänder?) anlegen
 
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10° pro Seite, also insgesamt 20°, wird idR als zu steil angesehen, weshalb bei der Messerforum-Edition eine 15°-Mikrofase ergänzt wurde, d.h. mit sehr wenigen Schleifbewegungen wurde die Schneide beidseitig etwas robuster gemacht und beträgt dann an der Schneidkante 30° und ganz knapp darüber 20°.
Du kannst mit dem Sharpmaker ein paar Züge mit 15° machen und prüfen, ob es dann besser geht. Kannst ja erstmal mit der flachen weißen Seite anfangen und nach jeweils 10 Zügen prüfen, ob sich etwas getan hat. Wenn nicht, musst du halt mit den grauen Stäben anfangen. Dabei vergößerst du die Mikrofase, bis sie zur normalen Schleiffase von 2x15 = 30° wird, was immer noch sehr steil ist für ein Küchenmesser.
 
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Der Spyderco Sharpmaker ist doch eine gute Wahl. Vor allem, wenn Du mit Steinen nie richtig warm geworden bist. Bevor Du daher Geld für Banksteine ausgibst, solltest Du - wenn das Budget es hergibt - eher über die groben Stäbe für den Sharpmaker (Diamant oder CBN) nachdenken.
 
Wäre der EP Klon mit entsprechenden Steinen nicht zu bevorzugen? Das sind zumindest halbwegs reproduzierbare Ergebnisse.
 
Wie Du magst. Das kommt darauf an, womit Du besser klarkommst. Eine generelle Empfehlung im Sinne von "funktioniert immer" finde ich schwierig. Du kannst Dir auch ein Set Shapton Pro kaufen. Tolle Steine garantieren keine superscharfe Klinge.
Für mich war der Ausgangspunkt: Du besitzt bereits den Sharpmaker. Das ist ein bewährtes System. Dazu aufgrund des Profils der Stäbe auch vielseitig (Wellenschliff, Recurve, Scheren). Klar wirst Du leichte Winkelfehler haben, da niemand so gut ist, dass die Klinge bei jedem Zug perfekt senkrecht am Stab vorbeigeführt wird. Wenn Du nicht total ungeschickt bist oder z.B. an einer Krankheit leidest, die starkes Zittern verursacht (dann wird Messerschärfen insgesamt schwierig), ist dieser leichte Winkelfehler zu verschmerzen.
Natürlich kostet der EP Klon nicht viel. Gute Steine zukaufen macht das System dann doch wieder teuer. Da wären meiner Meinung nach einmalig die groben Sharpmaker-Stäbe sinnvoller. Aber das ist Geschmacksache.
 
Wäre der EP Klon mit entsprechenden Steinen nicht zu bevorzugen? Das sind zumindest halbwegs reproduzierbare Ergebnisse.
Ich bin mehrere Monate sehr gut mit ordentlichen Solinger Messern und dem Sharpmaker zurechtgekommen. Als ich dann mit einem Edge Apex Klon eine neue Schneidfase schliff, war das schon noch ein deutlich spürbarer Schritt zu mehr Schneidfreude. Allerdings ist so ein klassisches Solinger Messer deutlich dicker als das Culilux. Daher würde ich beim Culilux nicht so eine deutliche Verbesserung erwarten.
Grundsätzlich ist ein Edge Schärfer aber eine sinnvollle Angelegenheit, wenn man dauerhaft scharfe Messer haben will. Ordentliche Steine sind aber auch deutlich teurer geworden im letzten Jahr. Als Alternative dazu gibt es durchaus brauchbare Diamantsteine bei Ali Express. (Die könnte man auch an den Sharpmaker-Stäben befestigen, was deutlich billiger ist als die Spyderco-Diamantstäbe.)
 
Gehen tut vieles.

Klar ist, die grauen Spyderco Stäbe haben mindestens 1.500 JIS, damit geht nur nachlassende Schärfe wiederherstellen.

Die 24er Gyutolänge ist auch eine andere Hausnummer als Klapper bis max. 10cm am Spyderco Triangle. Das geht nur Abschnittsweise und hat mit dem punktuellen Berührpunkt bei dünnen und langen Messern auch nochmal zusätzlich ein Handicap.

Ich würde meinen, gerade bei dünnen Kochmessern hat das EP System erhebliches Verbesserungspotential - je dünner die Fase desto mehr wirkt sich aus meiner Sicht die Präzision aus und genau dort ergibt ein solches finish auch Sinn.

Hingegen habe ich schon oft im Büro einen Klapper mit einem Sypderco Stab aus der Hand nachgeschärft. An einer stabilen Klinge kann man da durchaus leicht schrubbend, wie von Torsten mit Solinger gezeigt, leicht ein brauchbar scharfes Ergebnis erzielen.

grüsse, pebe
 
Und mit welchem Winkel gehe ich an das Culilux? Auf der Seite steht was von 10 Grad pro Seite, also 20 Grad gesamt, plus eine Primärfase im Winkel von 15-20 Grad. Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, würde ich also mit 20 Grad Winkel schleifen und dann auf EINER Seite noch eine Mikrofase / Microbevel von 20 Grad ansetzen mit ein paar wenigen Zügen auf einem Stein, richtig?
Du kannst nur eine Microfase ansetzen, wenn deren Winkel größer wie die Sekundärfase ist.
Das Culilux hat einen V-Schliff, da werden beide Fasen gleich geschliffen.
Mein Santoku kam mit einer Sekundärfase von 10° und einer Microfase mit 19°.
Beide Fasen waren nicht ordentlich durchgeschliffen.
Ich hab dann eine 20° Fase angelegt und seither läuft das Teil.
 
Auch bei meinem Petty Kobe MF waren die Schneidflanken nicht gleichmäßig geschliffen. Ich habe auf der Tormek 12° geschliffen, mit dem Japanstein poliert und auf der Filzscheibe nachpoliert. Nun gleitet das Messer durch Radieschen und Zwiebeln. Es gibt keine Ausbrüche bei mir.

Auch beim Santoku hatte ich eine unregelmäßige Schleiffase. Da war es schwer, dass zu finden, was ich mir unter einer Microfase vorstelle.
 
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Ok, dann gehe ich jetzt mal Richtung EP, die Kosten waren schon eingerechnet. Aber die Frage, die mich beschäftigt: Welche Steine?
 
Für Steine, welche für das EP klone system gedacht sind, könnte man ein set von Boride nehmen oder, wenn geld wurst ist, Diamantsteine von Venev einmal und einen Blauen Belgier zum Polieren und auffrischen. Die Veneysteine sind leider arg teuer geworden.
 
Ich habe heute mein Petty von Culilux geschliffen. Verwendetes Material: 1K, 3K und 6K von Shapton Glasstone. Der 6K verwende ich sonst nicht, aber heute hatte ich Zeit und Lust dazu.
Den Winkel von 18 Grad halte ich mit dem Novi Pro von Cato Cut.

Gruss
Ulli
 
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Ok, anscheinend ist mein EP Klon beim Umzug abhanden gekommen. Habe mir nun mal alle möglichen Alternativen angeschaut. Da stellen sich mir allerdings noch einige Fragen.

Ruixin Pro 09 - sieht so aus, als würde das Teil "einfach den Job machen" und dafür wenig kosten

Hapstone V8 - sieht gut aus, aber bringt der Magnethalter wirklich was? Oder ist es dann nur noch nerviger, das Messer immer umklemmen zu müssem, statt einfach um die eigene Achse rotieren zu können.

Toohr 3 - sieht soweit gut und einfach aus, aber braucht man diese weitere Achse? Dazu habe ich bisher noch keine sinnvolle Aussage gefunden, selbst im Erklärvideo wird die nicht benutzt.

TSPROF - Hell, ziemlich teuer, vielleicht bis auf den Pioneer. Aber ist das Teil dann auch wirklich so dermaßen gut? Was ich super finde, ist die Hülse mit der man die Höhe unterschiedlicher Steine ausgleichen kann. Aber das geht ja dann auch erst bei ca. 500€ mit dem Kadet los, wobei die Frage ist, ob die mitgelieferten Steine vielleicht ganz ordentlich sind und es dann weniger weh tut...

Tormek T-1 - gerade keinen Plan, was ich dazu sagen soll. Es hat etwas von haben wollen und scheint definitiv besser zu sein, als mein Worksharp Ken Onion. Einfach und schnell zu nutzen. Aber ist es auch für meine Messer geeignet?

Habe jetzt recherchiert bis zum blöd werden und fühle mich gerade einfach dümmer, als schlauer.

Messer: Yoshikane SKD Gyuto 240mm, Culilux Gyuto 240mm, Birch & Bevel Carbon Knife 230mm, Dick Ausbeiner, ...
 
@Firedancer

Jedes System, bei dem du die Klinge klemmst, hat eine Winkelabweichung im gerundeten Teil der Klemme. Perfekt geht anders.

Deshalb kannst du beim Toor den Turm verschieben und den „Auftreffwinkel“ des Steins anpassen.

Der normal Ruixin mit Auflage und 3 Shapton macht den Job inkl. Winkelanpassung und liegt preislich passend unter 150 Euro. Vollautomatisch geht auch bei Nowi fullset für 2.000 Euro nix.

Lernkurve, Zeit und etwas Sorgfalt gehören dazu. Nichts von dem Erwähnten ist ein Selbstläufer.

Die andere Frage lautet, willst du günstig wirklich gut geschärfte Messer haben oder ein Zweithobby starten, weil du Spass am Technikpark hast?

grüsse, pebe
 
Also der Nowi u.ä. sind bei mir preistechnisch einfach raus. Es darf aber schon etwas "Nettes" sein, wo auch das Spielkind und der Qualitätsfreund in mir Spaß haben. Das mit der Winkelabweichung ist halt so, aber die Frage ist ja auch, wie z.B. das Toor-System überhaupt sinnvoll nachgeführt werden kann. Gesehen habe ich dazu leider noch nichts.

Es geht mir nicht um einen Selbstläufer. Es geht mir um eine relativ steile Lernkurve und Spaß an der Sache. Am Ende wird es für mich eine Notwendigkeit bleiben, mein Werkzeug (die Küchenmesser) zu schleifen, aber aus dem Schleifen selbst wird sicher kein Hobby werden.
 
Meines Erachtens ist der verschiebbare Turm beim Toohr am relevantesten beim Schleifen von Wellenschliff-Messern:
Für normal geschwungene Küchenmesser braucht man diese Verschiebung nicht. Da akzeptiere ich geringe Winkelabweichungen. Bei kurzen dicken Klingen braucht es dagegen mehr Sorgfalt beim Schleifwinkel, weil die variierende Höhe der Schleiffase sonst negativ auffällt. Da ist @pebe der Spezialist und hat schon ein paar Fotos gezeigt.

Ich persönlich bevorzuge Systeme mit Klemmen. Mir fehlt einfach die Muße, das Messer immer sorgfältig auf einem Schleiftisch festzuhalten und nachzuführen.
 
Es darf aber schon etwas "Nettes" sein, wo auch das Spielkind und der Qualitätsfreund in mir Spaß haben.
Es geht mir um eine relativ steile Lernkurve und Spaß an der Sache. Am Ende wird es für mich eine Notwendigkeit bleiben, mein Werkzeug (die Küchenmesser) zu schleifen, aber aus dem Schleifen selbst wird sicher kein Hobby werden.
Spricht alles für die T-1, wenn die für dich preislich im Rahmen ist.
 
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