Nein, ich habe keine. Aber Augen im Kopf und technisches Verständnis für die fürs Schleifen erforderlichen Vorgänge.
Was eine Tormek macht, entspricht technisch gesehen in etwa dem Schliff auf einem 1000er Bankstein und nachträglichem Abziehen auf einem Leder mit Polierpaste.
Macht ganz gut scharf und ist auch nichts schlechtes. Aber es ist halt auch nicht nah am Optimum.
Das ist ein Indiz dafür, dass YT Videos schauen nicht wirklich hilft.
Was eine Tormek leistet, liegt unter anderem an dem verwendeten Material. So offen, wie das der Australier gezeigt hat, sind viele Anwender allem Anschein nach nicht.
Die Tormeks, die ich in YT sehe, sind die Standart Stechbeitelschleifer.
Frontbase und riesen Schleifjunkies-Toolbar ermöglichen es ohne Höhenverstellung, von den Schleifscheiben rechts die links mit Adapter montierte 250er rockhard Filzscheibe zu nutzen. Die Winkelfehler werden dadurch minimal. Geführtes Polieren der Schleiffase ist genial.
Die 215er Lederscheibe nutze ich nur für Stechbeitel.
Wie die Umrechnung geht, kann ich jetzt nicht aus dem Handgelenk schütteln, aber die Diamantscheibe gibt es in 1200er Grit. Der Japanstein hat 4000er Grit nach der japanischen Auflistung. DANN kommt bei mir die Filzscheibe mit 5µ und sehr harte (gute) Messer bekommen die Filzscheibe mit den 3µ. Erst wenn es nach dem Abziehen auf meinem Lederklotz noch Grat gibt, stelle ich die Toolbar höher und mache noch zwei Züge auf jeder Seite. Gerade weiche Solinger ärgern mich da mitunter.
In meiner Vor-Tormek Zeit habe ich einen 1000/3000er benutzt und ich kann Dir versichern, das Schleifergebnis und anschließendes Schneiderlebnis ist dem 1000er Bankstein unendlich überlegen.
Ich nehme das nicht persönlich. Internet ist eben eingeschränkte Kommunikation. Aber die Arbeit der Tormek Nutzer als grausig darzustellen, verdient in meinen Augen entschiedenen Widerspruch.
Ich hatte vor Kurzem das Messer von einem Bankstein-Nutzer zum Schleifen hier. Die Schneide hatte viele Absätze (Facetten). Also keinen durchgehenden Schlif auf der Schneidfase. Radieschenschneiden war ein Graus. Das verallgemenere ich auch nicht auf alle Nicht-Tormek-Anwender.
Das Preisgeheule ist doch wirklich albern. Wer es sich nicht leisten kann, kauft es nicht. Na und. Es fahren ja auch nit alle den Porsche 911.
Die Stäbchenschubsvorrichtungen haben bauartbedingt eine Begrenzung der Klingenlänge, weil die Auslenkung begrenzt ist. Eine 240er oder 270er Klinge geht da garnicht, oder? Zu jeder Vorrichtungen gibt es zahlreiche YT-Videos, was man alles ändern muß für zufriedenstellende Arbeitsergebnisse. Für mich keine Empfehlung.
Als Alternative zur Tormek hatte ich die Säule (keine Ahnung, wie die heißt. Was slawisches?) mit dem Ausleger, mit dem das Messer über den auf der Grundplatte liegenden Schleifkörper geführt wird. Ohne Steine war das auch im Bereich von 1000€ ohne Andruckkontrolle. So viel Geld schicke ich nicht nach Osteuropa.
Und in den 2 Jahren, die ich die Tormek nutze, war ich immer zufrieden mit meiner Entscheidung. Da, wo die Maschine Mängel hat, gibt es zahlreiches Zubehör, um eine gute Funktion sicher zu stellen. Die Arbeitsergebnisse sind inzwischen ordentlich und ja, den Bogen bei Kochmessern sauber zu schleifen, braucht Übung.