D2 Schmieden-Mal ne Frage

Andy Haas

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Kann man durch Schmieden die Karbidstruktur im D2 verändern, also die riesigen Karbide kleiner machen?
 
Meines Wissens nach nein. Die großen Karbide entstehen schon in der Schmelze und lassen sich durch Schmieden nicht verkleinern.
Suche Dir mal die Beiträge von Roman heraus, er hat das schon mehrfach beschrieben.

Tschüss
Tobias
 
andy,

mit nem hammer durchmesser max 45mü, und einer härte von 80hrc und einer kraft von 5894 kg/mü2 :lach: ,

sorry,
:D , wusste nichts gescheiteres :argw: , aber mich mit dir mal treffen und was "basteln" das wär schon :cool: :cool: :cool: !
 
Darüber haben wir schon ausführlich diskutiert. D 2 ist ledeburitisch und hat-wie alle Ledeburitstähle- Primärkarbide, die schon in der Schmelze entstehen und deshalb durch einfache Wärmebehandlung nicht günstig beeinflußt werden können. Durch Schmieden können sie mindestens teilweise zertrümmert werden, sodaß statt einzelner "Felsbrocken" viele "Steine" in der Grundmasse verteilt sind, die sich in Schlieren in Verformungsrichtung mitziehen und zu den bekannten Anisotropien- also unterschiedlichen Eigenschaften in Verformungsrichtung und quer dazu führen. Das gilt für ale Ledeburitstähle und daher auch für den D 2 und war einer der Gründe, weshalb man die Pm_Techniken entwickelt hat.
MfG U. Gerfin
 
Alledings mit Einschränkungen Andi,

das was Ulrich beschreibt gilt nur für die Industrie, und nicht für den "Hausgebrauch" also wenn du jetzt zu Schmied Deiner Wahl gehst.

Man brauch dazu genaue Kenntnis der Vorgänge im Material als auch die entsprechende Anlagentechnik und das hat der normale Schmiedebetrieb nicht!

und es werden keine dimensionellen veränderungen von sagen wir 60µm runter auf 2µm erreicht wenn man mal bei D2 als beispiel bleibt.

Es werden ein Paar der Monsterkarbide je nach Verreckungsgrad zertrümmert PM Eigenschaften kriegt man nicht dadurch werden die unterschiedlichen Eigenschaften in Längs und Querrichtungen verbessert (Anisotropie)
Insgesamt bleibt die Möglichkeit einer Wahrnehmbaren verbesserung der Makroeigenschaften jedoch nicht der für uns entscheidenden mirkoeigenschaften.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir ist nur bekannt, dass man D2 schmieden um der Stahl „richtig“ zu strukturieren.
Man kann das so machen, das einige Karbidschichten parallel zur Schneide laufen und einige „fast parallel“. Das heißt, wenn wir solche Klinge von Seite d. Klingenrücken anschauen würden, sehen wir da:
-Karbidschlieren sind gegeneinander umgewickelt. Die laufen also entlang der Schneide wellenartig.
Jedoch so ganz Anisotropie zu beseitigen ist nicht möglich.

Als Beispiel:
Hier gibt es Küchenmesser aus D2:
http://prokopenkoff.narod.ru/zakaz/troyka/zakaz_troyka.htm

Klingenrücken- 2 bis 3 mm am Anfang und wird kontinuierlich kleiner zur Klingenspitze.
Klingendicke am Schneide- 0,2 bis 0.25 mm. Schnitthaltigkeit (beim Fisch und Fleischschneiden) ist wie bei „rostenden Klingen“ mit 0.8 bis 1.0 C. Schneidwinkel- 20 Grad (D2-Klingen).

Außerdem ist Klingenmuster von geschmiedeten D2- Klingen schön, was auch eine Rolle Spielt:
http://www.knifemaker.ru/wavesteel/wavesteel.html

Die Klingen aus 1.3505 sind, denke ich, nach ähnliche Technologie geschmiedet.
Hier auf Englisch:

http://www.angelsword.com/steel.php

Ich habe noch keine von diesen Klingen selbst getestet. Darum bin ich jetzt der Meinung von dass Roman und U. Gerfin.
 
Also die Links muss man schon genauer ansehen.

das eine was man da sieht ist das Thema Wootz, das hat mal mit dem Thema ledeburitischer karbide nix zu tun und ist ein seperates kapitel.

Das andere ist das Thema 1.3505 und eine wootzähnliche struktur, das was da gezeigt wird, kann man machen ob nun durch Damasziern oder Grob fälschliche (WB Grobkornglühen usw.) um die Struktur zu erhalten, jedoch ist das genau das Gegenteil was man von 1.3505 haben will nämlich seigerungsfreies feines Karbid in der Grundmasse.
Also wenn das tatsächlich 1.3505 ist dann liegt er hier in einer besonders vergewaltigten oder damaszierten Version vor.

Das Thema D2 und die feinen Schneidenwinkel (wenn es sich tatsächlich um die Schneidenwinkel handelt und nicht um den Schiffwinkel der Klinge) ist natürlich machbar nur riskiert man bei entsprechendem Anschliff massive ausbrüche in der Schneidkante im Gebrauch.

Insgesamt sind hier ja die Makroeigenschaften angesprochen und nicht die Mikroeigenschaften und das zählt wenn es um das Thema Schneidkantenstabilität geht und nicht die Makroeigenschaften.

Ergo was man sieht sind schöne Strukturen wie beim Damast, nur für den Zweck der Schneidleistung einer Klinge sind diese Strukturen massiv abträglich.

Daher nochmals und das zeigen auch die Bilder zu entscheidender technischer Verbesserung fürht das ganze nicht der Marketingeffekt ist sicherlich angehoben.
 
„das eine was man da sieht ist das Thema Wootz, das hat mal mit dem Thema ledeburitischer karbide nix zu tun und ist ein seperates kapitel.“

Da habe ich nur gemeint, dass Schmiedemethoden manchmal ähnlich sind.

„Das andere ist das Thema 1.3505 und eine wootzähnliche struktur, das was da gezeigt wird, kann man machen ob nun durch Damasziern oder Grob fälschliche (WB Grobkornglühen usw.) um die Struktur zu erhalten, jedoch ist das genau das Gegenteil was man von 1.3505 haben will nämlich seigerungsfreies feines Karbid in der Grundmasse.
Also wenn das tatsächlich 1.3505 ist dann liegt er hier in einer besonders vergewaltigten oder damaszierten Version vor.“

Dazu noch ein Bild:
http://xs.to/xs.php?h=xs34&d=05250&f=DSCF2715.JPG

Die Struktur (innen) hast du schon gesehen. Die war (denke ich) nicht so grob trotz solch. Klingenmuster. Sieht Muster ähnlich aus?


Klingen aus D2 haben tatsächlich Schneidwinkel 20. Die Schneide da kann eher gebogen als gebrochen werden. Mit Wetzstahl ist das gut zu beseitigen. Die Schneidenhärte da ist nicht so groß (ca 45 bis 58)- zum Schneiden benutzt man da Karbidenschichten.

„der Marketingeffekt ist sicherlich angehoben.“

Sicher man kann D2-Klingen schmieden und so unterschiedliche Klingenmuster beeinflussen. Man muss aber nicht behaupten, dass diese Klinge irgendwelche „besondere Eigenschaften“ hat. Und das behauptet der Macher auch NICHT.
 
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