Dachbodenfund - was nun?

@ Ookami: Da spricht der Kenner! :hehe: Ja, den Unterschied zwischen liegenden und stehenden Jahresringen habe ich im Laufe der Restaurierung auch kennengelernt. Für die Verwendung als Beil hat JoGreis aber Eschenholz mit liegenden Ringen als ausreichend stabile Lösung erachtet.
Bei der Restaurierung einer Axt (möglicher Kandidat liegt noch rostend in der Kiste) - da gebe ich Dir natürlich Recht - werde ich stehende Jahresringe verwenden, was die Stabilität noch zusätzlich erhöht.

@ yaammoo: Vielen Dank! :)
 
So! Gut Ding will Weile haben, also möchte ich Euch den Abschluß des Restaurierungsprojekts nicht vorenthalten:

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Neue ballige Schneide by Jürgen Schanz, Ledertasche by Stefan Kleinhuber.

Weitere Fotos & Infos findet Ihr HIER! :)
 
Schönes Beilchen, noch schönere Tasche! Wohl im Stil der Feuerwehrbeiltaschen gehalten. (Ich hab so eine ähnliche Tragetasche für ein Beil, natürlich nicht so eine Schönheit!)
Zur Einstielung hätte ich jetzt nichts gesagt, die Diskussion hierzu ist ja eigentlich beendet, was mich betrifft. Aber da ein werter Vorredner das Thema aufgegriffen hat, komme ich natürlich nicht umhin einen weiteren Punkt anmerken zu müssen: Es sieht zumindestens auf dem einen Bild so aus, als wäre hier Kern- und Splitholz im Stiel enthalten, was ja eigentlich vermieden werden sollte, oder? (Ich komme aufgrung der unterschiedlichen Farbtöne, dem Hell/Dunkelkontrast zu dieser möglicherweise fälschlichen Annahme.)
Wie gesagt, eine sehr schöne Arbeit.

Grüße
Matthias
 
Sauschön geworden - geadelt sozusagen.
Besonders gut finde ich, dass Du die Klaue so gelassen hast, wie sie war. Ist irgendwie wie ein kleines Fenster in die Vergangenheit des Beils.

Und das Beste am ganzen Projekt: Der berechtigte Stolz dabei, etwas altes und eigentlich schon abgeschriebenes wieder zum Leben erweckt zu haben. Jedesmal, wenn Du sie hernimmst, wirst Du Dich wie ein Schnitzel freuen!

Die Einwände wegen der Stielung sind fachlich natürlich berechtigt, werden Dich aber nicht beeinträchtigen.
Tolles Projekt, danke für's Zeigen!

Mfg
Tct
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank Euch beiden für Euer Feedback. :)
Mein Ziel war es, diesem alten Stück wieder Leben einzuhauchen - sprich es wieder einsatzfähig zu machen; gleichzeitig aber auch seinen Gebrauchscharakter und seine Geschichte zu unterstreichen. Scheint mir ja ganz gut gelungen zu sein.
Was die Bestielung angeht: Wenn er mag, kann sich JoGreis ja dazu äußern. Ich bin jedenfalls äußerst zufrieden.

Viele Grüße

Chris
 
Moinsen,

da ich ja den Stiel, der hier so viel Kritik auslöst, verbrochen habe, gebe ich einmal meinen Senf dazu.

Grundsätzlich sollte natürlich bei einem Axtstiel darauf geachtet werden, dass die Ringe möglichst stehend verarbeitet werden und, wenn machbar, der Faserverlauf möglichst der Form entspricht (oder umgekehrt).
Ob man im Stiel nur Kern- oder nur Splintholz verwendet, darüber kann man streiten. Hier ist es so, dass auf der Vorderseite noch ein wenig Splint vorhanden ist, der größte Anteil des Stiels aber Kern.

Als mich Chris bat, den Stiel für das Beil zu machen, hatte ich ihm das auch so erklärt und auch darauf hingewiesen, dass ich leider kein Stück abgelagerte Esche mehr hier habe, mit der ich diese Anforderungen alle erfüllen kann.
Da wir hier aber nicht von einer Axt sondern von einem 800 gr. Beil reden ist das meiner Meinung nach auch nicht ganz so dramatisch.
Ich hatte schon Axtstiele mit liegenden Ringen, die ich ohne grobe Gewalt nicht zerstören konnte. (Als Anhaltspunkt, was ich mit grober Gewalt meine:
Ich habe seinerzeit als Forstwirt gearbeitet, also nicht nur mit dem Werkzeug gespielt.)

Ich glaube nicht, dass Chris es schaffen wird, den Stiel bei normaler Benutzung zu zerstören.
Ansonsten haben die Kritiker natürlich in allen Punkten recht.

Viele Grüße
Jo
 
Mein Beitrag war nicht als Kritik gedacht, sondern eher als Frage. Es freut mich, dass hierauf eine kompetente Antwort erfolgte, vielen Dank.
Ich schaue immer hier im Unterforum rein, einfach, weil ich Beile und Äxte faszinierend finde. Meine besonderes Interesse gilt dem traditionellen Beil/der traditionellen Axt, und hier ganz besonders der Aufarbeitung von älteren Werkzeugen. Eine Axt neu einzustielen ist für mich eine überaus lohnende und befriedigende Tätigkeit, auch wenn es nicht ganz so einfach ist, wie mancher vermeint.
Weniger interessant finde ich taktische "Hawks" und "Allesfresser", aber das sind natürlich persönliche Vorlieben. Hauptsache, hier im Unterforum ist "was los".

Beste Grüße aus Esslingen
Matthias
 
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