Damast-Kochmesser gesucht

Ich weiß jetzt nicht mehr wer es gesagt hat, aber mir ist noch im Ohr, dass ein dünngeschliffenes VG10 nicht das Gelbe vom Ei sei.
Dass es für dünngeschliffene Geometrien nach meinem Geschmack geeignetere Stähle gibt, die eine höhere Zähigkeit aufweisen, steht außer Frage. SG2 und ZDP-189 gehören allerdings nicht dazu. Und in der Summe seiner Eigenschaften halte ich VG10 nicht für einen schlechten Stahl.

Außerdem weiß ich gar nicht wie dünn das Japanische VG10 Teil ist. Buckelt das? Steht doch gar nicht dabei. Welche Performance hat das?
Kann ich dir nicht mit Gewissheit sagen. Mein Kato dient mir immer als Referenz-Bild für dünn ausgeschliffene japanische Messer. Daher hatte ich angenommen, dass auch andere Messer des Herstellers schneidfreudig ausgeschliffen werden. Aber genauso wahrscheinlich ist natürlich, dass er diese Serie besonders Fett ausgeschliffen hat... Näheres zum konkreten Messer kann sicherlich @knife-art.de berichten.

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Aber auf welcher Grundlage wird sie getroffen. Auf der Grundlage, dass das Messer vom "japanischen Meisterschmied" als höherwertig eingeschätzt wird und die Chinesen sowieso bloß Schrott produzieren und auch nicht Wärmebehandeln können.
Na ein Glück, dass ich das nicht behauptet habe. Ich habe selbst haufenweise chinesische Folder, die im Hinblick auf die Verarbeitungsqualität und Materialauswahl international locker mitspielen. Mit japanischer Mystik habe ich allerdings nichts am Hut. Ich glaube an leicht schneidende Kochmesser und die kenne ich aus japanischer Produktion zu Hauf (wie das Kato oben) und aus chinesischer Produktion nicht ein einziges. Ich wäre allerdings der Erste, der dort ordert, wenn man mir das Gegenteil beweist.

Die Frage ist halt, ob der "Gegenwert" (gemeint ist Gebrauchswert/Qualität) verhältnismäßig ist.
Kommt drauf an, ich gebe lieber 300€ für ein gut schneidendes Messer aus, das ich nutzen kann, als 50€ für ein schlecht schneidendes, das dann in der Schublade vergammelt.

wäre ein findiger Unternehmer bestimmt schon drauf gekommen, das auszunutzen und die Pulverstahlmesser für einen Bruchteil des Preises anzubieten, um damit alle Nachfrage auf sich zu ziehen. Oder ist das die sogenannte Pulverstahlverschwörung.
Ich kann bei Ali für 50€ "Powder Steel"-Kochmesser kaufen. "M390"-Folder gibt's sogar ab 4,21€. Hat die Verschwörung begonnen?
 
Das mit dem Blödsinn gebe ich glatt zurück, wenn du mir mit der Möglichkeit kommst. Möglich ist auch, dass der Stahl des "Japanischen Schmiedemeisters" nur ein "aufgehübschter 08/15 ist, der halt schneidet". Bitte! Was soll "aufhübschen" denn für ein Produktionsverfahren sein?
Dass es sich um Schweißverbundstahl handelt wirst du kaum bestreiten. Und dass die Schneidlage aus 10Cr15CoMoV besteht steht mehrfach dabei. Und diesen Stahl bekommst du auch. Was glaubst du denn? Dass die Chinesen ihre eigene Kopie kopieren, dass du was von aufgehübschtem 08/15 Stahl erzählen kannst.
Wie man solche Messer in einem Fachforum empfehlen kann, verstehe ich nicht.
1. Aber mondscheingehärtete VG 10 Messer vom "Japanischen Meisterschmied" aus fast identischem Stahl die das 5-6 fache kosten empfiehlst du ohne weiteres in einem Fachforum. Ne auch nicht, hast du ja oben selbst gesagt. Also beides nicht. Ich war Anfangs ja auch für das Miyabi. Vielleicht sollte man das Fachforum Argument nicht als Totschläger benutzen. 2. Oder empfiehlst du nur Messer die deinem eigenen Narrativ vom "aufgehübschten 08/15 Stahl" entsprechen nicht. Damit habe ich kein Problem.

@DirkWitten: Wenn es nur Geschmacksache ist, weiß ich nicht warum du dich aufregst. Das steht ja noch mehr als "siehst nicht gut aus" z.B. dass Pakkaholz eben tot wirkt, keine wirklich lebendig warme Ausstrahlung hat. Gut. wer auf tote Industriegriffe und Pflegeleichtigkeit steht, für den ist das top. Ich glaube aber nicht, dass man Sammler oder auf andere Weise messerverrückt sein muss um das nachvollziehen zu können. Vor allem verstehe ich nicht warum auf der einen Seite die ausgereizte Lasergeometrie hochgehalten wird, wenn der bloß funktionale Pakkaholzgriff keinen Anstoß nimmt.
und die Eigenschaften als Griffmaterial bezüglich Robustheit, Aussehen und Feuchtebeständigkeit finde ich durchaus sehr gut.
Das wurde ja auch nicht bestritten, wie dir sich nicht entgangen ist. Funktionell in Ordnung. Aber bei einem 300€ Messer für mich nicht angemessen. Da finde ich die Maserbirke des Miyabi viel besser.
das gibt einigen Messernutzern die Möglichkeit bei den finanziellen Ausgaben für ein Messer mehr in den Stahl und weniger in den Griff zu investieren.
Bei den oben verlinkten hast du den fast identischen Stahl, schöne Griffhölzer, ansprechende Pins, gute Verarbeitung und trotzdem ist es noch viel, viel günstiger.

ich finde grade beim Griff die Form wichtiger,
Aber sogar bei der Form hat in diesem Fall der Chinese mehr zu bieten aus meiner Sicht. Manche mögen das Traditionelle. Ist auch in Ordnung.
Ich glaube an leicht schneidende Kochmesser und die kenne ich aus japanischer Produktion zu Hauf (wie das Kato oben) und aus chinesischer Produktion nicht ein einziges.
Na aber das wissen wir ja mittlerweile, dass wenn es auf den leichten Schnitt ankommt, China nicht erste Wahl ist und Solingen auch nicht, ausgenommen die Firma mit H. Wer nur Damast haben will, wie im vorliegenden Fall, der legt vielleicht aber gar keinen Wert auf den Laserschnitt.
ich gebe lieber 300€ für ein gut schneidendes Messer aus, das ich nutzen kann, als 50€ für ein schlecht schneidendes, das dann in der Schublade vergammelt.
1. Messer vergammeln nicht in der Schublade. 2. liegt es an jedem selbst, was und wie er ein Messer nutzt. 3. Bin ich sicher, dass du so viele Messer hast, dass einige nicht ständig genutzt werden und das heißt dann wohl vergammeln. 4. Das bessere ist immer der Feind des Guten, oder wie heißt das?
Ich kann bei Ali für 50€ "Powder Steel"-Kochmesser kaufen.
Hm. Irgendwie hast du nicht verstanden, was ich sagen will. Ne, bei Ali kosten die auch 150 € aufwärts und zwar weil es eben auf den reinen Rohstoffpreis nicht ankommt und der Stahl tatsächlich mehr Aufwand und Verschleiß also Kosten verursacht. Der Stahl als Rechtfertigung für höhere Preise ist also kein Lifestyleaufschlag, war die Aussage. Die Folder auf die du anspielst bestehen auf 5Cr15Mov. Von Pulverstahl steht da nichts.
 
Zuletzt bearbeitet:
@DirkWitten: Wenn es nur Geschmacksache ist, weiß ich nicht warum du dich aufregst.

Da musst Du etwas verwechseln, ich bin völlig unaufgeregt und sehe die ganze Diskussion um Griffmaterialien deutlich unaufgeregter als Du mir hier unterstellen möchtest (?) - ich würde nichtmal ansatzweise so vehement gegen andere Meinungen agieren wie Du es aktuell tust. Bitte nicht falsch verstehen - ich akzeptiere Deine Meinungen ja, teile sie halt nur nicht.

@tiffel Wo habe ich mich denn eigentlich aufgeregt?

Das steht ja noch mehr als "siehst nicht gut aus" z.B. dass Pakkaholz eben tot wirkt, keine wirklich lebendig warme Ausstrahlung hat. Gut. wer auf tote Industriegriffe und Pflegeleichtigkeit steht, für den ist das top.

Genau das ist dann "Geschmackssache" und ich liebe auch völlig totes Griffmaterial, wie z.B. Micarta oder Wacholder... obwohl... was ist eigentlich totes Material ? Ist stabilisiert nicht auch schon tot?
Neee, so emotional sehe ich die Grifffrage echt jetzt nicht ;)
 
Wer nur Damast haben will, wie im vorliegenden Fall, der legt vielleicht aber gar keinen Wert auf den Laserschnitt.
Ist das Fakt oder interpretierst du hinein, dass jemand, der 400€ für ein japanisches Messer ausgeben möchte, im Ergebnis kein leicht schneidendes Messer erwartet, sondern eher einen Solinger Klopper?

Bin ich sicher, dass du so viele Messer hast, dass einige nicht ständig genutzt werden bzw. vergammeln.
Zumindest nutze ich mein Kamo regelmäßig und mein Xinzuo nie :)

Irgendwie hast du nicht verstanden, was ich sagen will.
Offensichtlich nicht. Sind das etwa keine Pulverstähle, die ich bei Ali unter der Bezeichnung "Powder Steel" für 50€ finde (sogar mit Damast-Außenlagen)? Und ist das kein M390 für 4,21€?
 
Oh jeh, hier habe ich ja was angezettelt. Aber spannende Diskussion, wenn ich auch das Gefühl habe, dass es hier tatsächlich viel um persönliche Präferenzen geht. Das ist sicher auch in Ordnung, ich bleibe aber aus Zeitgründen mal bei dem, wo ich noch neues beitragen kann und spare mir die Pakka-Diskussion ;)
Übrigens: Vielleicht meldet @Walter Müller sich ja nochmal, denn er hat sein Messer heute schon bekommen. Ich kann bzw. will auf jeden Fall so viel sagen, dass es nicht das Kato geworden ist.

Näheres zum konkreten Messer kann sicherlich @knife-art.de berichten.
Aber gerne doch: Ich würde sagen, es ist sogar noch einen Ticken dünner ausgeschliffen als Dein Kato. Direkt hinter der Fase ist die Klinge am Kehl 0,18mm Stark, 1cm über der Fase sind es 1.04mm (natürlich mit etwas Toleranz, mein Mitutoyo ist aber recht genau ;)). Buckeln tut die Klinge dabei kaum - auf dem Fingernagel gar nicht, auf der Tischkante minimal. Das zu bewerten überlasse ich gerne Euch - ich muss gestehen, dass ich mit den "Fachbegriffen" aus dem Forum noch nicht allzu vertraut bin.
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1. Aber mondscheingehärtete VG 10 Messer vom "Japanischen Meisterschmied" aus fast identischem Stahl die das 5-6 fache kosten empfiehlst du ohne weiteres in einem Fachforum.
Wir hatten ja vorher schon das Thema der Weiterverarbeitung des Stahls. Da wohl die wenigsten von uns einen HRC-Messer zu Hause haben, müssen wir uns wohl oder übel auf die persönlichen Eindrücke beschränken. Ich weiß nicht, was Du in Deiner Sammlung hast @tiffel, @Bukowski s Nachricht nach zu urteilen hatte er - genau wie ich - aber bereits chinesische und japanische Messer im Gebrauch. Daher können zumindest wir aus eigener Erfahrung sagen, dass die Chinesen im Thema Schneidfreudigkeit (Bukowski) und Qualität des Stahls (Microchips, etc - ich) noch nicht mit den Japanern mithalten können.

Wer nur Damast haben will, wie im vorliegenden Fall, der legt vielleicht aber gar keinen Wert auf den Laserschnitt.
Du hast Recht, Walter hat zwar nicht explizit nach einem schneidfreudigen Messer gefragt, allerdings auch nicht nach dem Gegenteil. Gleiches gilt übrigens für den Stahl - an dem Felix Messer, dass in der ersten Auswahl war, sehen wir wohl, dass der Pulverstahl nicht unbedingt das erste Auswahlkriterium war, deshalb auch meine Empfehlung für das Kato - das lässt sich mit dem Horl nämlich sicher einfacher schärfen ;)

aus chinesischer Produktion nicht ein einziges. Ich wäre allerdings der Erste, der dort ordert, wenn man mir das Gegenteil beweist.
Das beweise ich Dir gerne. Habe ich letzte Woche reinbekommen von der "Zubeng Forge". Das ist ein Chinese, der in Japan gelernt hat, wie Tahamagane geschmiedet wird. Nun ist er wieder in China und produziert dort Tahamagane Messer, die zwar nicht 100% mit den japanischen mithalten können (wohl, weil die chinesische Kohle nicht so gut ist), aber eine ähnliche Geometrie haben wie das Kato, Härte jenseits der 63HRC (das wurde tatsächlich gemessen) und eine erstklassige Schnitthaltigkeit. Kostet dafür aber auch knappe 600€ :D Mal schauen, bis wann ich das in den Shop hochgeladen kriege.

Soo, ich gehe jetzt schwimmen und freue mich, später von Euch zu lesen.
Schönen Abend!
 
Nichts für ungut.
Aber muss hier nun die nächste Kaufberatung in einem "Glaubenskrieg" über Chinesische Messer entgleisen ?
Vielleicht sollte ein extra Thema eröffnet werden um dort die Diskussion weiter zu führen damit der hier Suchende weiter sein Ziel verfolgen kann !?!?
 
"ich akzeptiere Deine Meinungen ja, teile sie halt nur nicht."
und vice versa.
"Wo habe ich mich denn eigentlich aufgeregt?"
Na die Dickschrift, bloß weil ich sage Pakkaholz sei einem 300€ Messer nicht angemessen, wirkt auf mich schon etwas entrüstet.
Verstehst du, es gibt am Geschmack schon auch ein paar objektive Momente. In Scheiben geschnittenes gefärbtes und mit Kunstharz wieder zusammengefügtes Holz, macht eben vieles der lebendigen Holzmaserung kaputt bzw. reicht nicht annähernd an das Farbenspiel und die Lichtbrechung eines schönen Holzgriffes heran. Stabilisiertes Holz ist da schon deutlich besser. Da bin ich ja nicht so dogmatisch. Die teilweise künstliche Farben können schon reizvoll sein.
"Ist das Fakt oder interpretierst du hinein."
Steht doch ein "vielleicht" dabei, oder erscheint das bloß auf meinem Bildschirm.
"der 400€ für ein japanisches Messer ausgeben möchte, im Ergebnis kein leicht schneidendes Messer erwartet, sondern eher einen Solinger Klopper?"
Also erstens habe ich nicht gesagt, dass er einen Solinger Klopper will. Ich hab ja gefragt. Da hieß es er will ein Damastmesser. Vom TO angeführte Beispiele waren einerseits Damastmesser mit Pulverstahl und ein "Solinger" Damast Felix Solicut (VG10) von dem ich aus funktionellen Gründen abgeraten habe. Das nächste Argument war, dass man wenn man Damast will, nicht unbedingt Pulverstahl braucht, denn Pulverstahl ist automatisch teurer. Damit wollte ich nicht von Pulverstahl abraten, sondern die Prioritäten ermitteln. Es ging aber dann weiterhin um Pulverstahl-Damastmesser und zwar solange bis Knife-Art sein Vg 10 Teil ins Spiel gebracht hat. Ich rede mir den Mund fusselig, lasse VG10 Damast absichtlich außen vor und plötzlich ist VG10 in Ordnung und das obwohl es weder vom Stahl, noch von der Gesamtästhetik, noch vom Preis mit dem Miyabi mithalten kann. Da kann ich mich nur wundern und viel Spaß damit wünschen.
"die ich bei Ali unter der Bezeichnung "Powder Steel" für 50€ finde (sogar mit Damast-Außenlagen)?"
Dann mach maln Link. Alles kenn ich auch nicht auf Ali. Ein Kochmesser aus Powder Steel für 50€ ist mir noch nicht aufgefallen.
"Und ist das kein M390 für 4,21€?"
Ok, dann zitiere ich mich eben selbst:
"Die Folder auf die du anspielst bestehen aus 5Cr15Mov. Steht im Text. Von Pulverstahl steht da nichts."
Und von Böhler auch nichts.
@knife-art: "Direkt hinter der Fase ist die Klinge am Kehl 0,18mm Stark"
Das ist ja mal ne Info, mit der man was anfangen kann. Wundert mich zwar, dass die Klinge nicht buckelt, aber seis drum, jedenfalls scheint es mit diesem Wert leicht zu schneiden. Das ist schon etwas wert und rechtfertigt teilweise den Preis.
"dass die Chinesen im Thema Schneidfreudigkeit (Bukowski) und Qualität des Stahls (Microchips, etc - ich) noch nicht mit den Japanern mithalten können."
Wie gesagt Vg10 (der japanische) ist berüchtigt für Mikrochips. Ich könnte ja jetzt sagen, dass mein kürzlich erstandener Chinese 10Cr15CoMoV keine Mikrochips aufweist, aber was solls. Im Übrigen halte ich von solchen Aussagen gar nichts. "die Chinesen" gibt es sowenig wie "die Japaner" selbst in Deutschland gibt es Herder, ein paar Messermacher und den ganzen Rest. Auch die Japaner machen nicht bloß schneidfreudige Klingen.
"das lässt sich mit dem Horl nämlich sicher einfacher schärfen"
Dann muss er aber wirklich unbedingt ein möglichst niedrig gehärtes China-Damastmesser kaufen, denn das lässt sich noch einfacher schärfen mit dem Horl. Auch so ein kleiner Widerspruch, dass man sich das Messer nach dem Horl aussucht, weil man da jetzt schon so ne Menge investiert hat und weil das Schärfen auf Steinen ja bekanntlich ein Ding der Unmöglichkeit ist, besonders für Leute ohne japanische Vorfahren.
"wenn bestimmte Punkte der Diskussion weniger emotional aufgeladen wären, entstehen hier durchaus lesenswerte Kontroversen."
Ich find sie auch so sehr lesenswert. Aber anscheinend haben einige ein sehr ausgeprägtes Harmoniebedürfnis oder verlangen sogar, dass man das haben müsste.
"damit der hier Suchende weiter sein Ziel verfolgen kann !?!?"
Der Suchende hat sein Messer längst gefunden und erhalten, wie Knife-Art oben berichtet hat
 
Zuletzt bearbeitet:
Nichts für ungut.
Aber muss hier nun die nächste Kaufberatung in einem "Glaubenskrieg" über Chinesische Messer entgleisen ?

Das Problem ist nach meiner Ansicht das Klischee von "China=Billigware=Schrott" , welches den Chinesen pauschal angedichtet wird. Würde man das realistischer betrachten, denn China hat dazu gelernt, dann würde man feststellen, dass chinesische Produkte massiv an Qualität zugelegt haben - nicht alle, aber viele und immer mehr.
Nur gibt es unter Umständen ein gewisses Risiko im Handel mit den Produkten, denn nicht alle Quellen in China wickeln Reklamation fair ab.

Was mich tatsächlich in dieser Diskussion erstaunt ist die bisher fehlende "Moralkomponente" wenn es um China geht.

Zu VG10 - ich habe mal ein kleines Messer mit VG10 Schneidlage und Damastflanken gekauft, das ist tatsächlich richtig gut und die Schneide hält echt was aus. Der Stahl ist tadellos und es kommt aus China. Mir war beim Kauf klar, dass ich u. U. keine Qualität erhalte, ich war überrascht wie viel Qualität tatsächlich für 25 Euro möglich ist - denn verglichen mit dem Wüsthoff für das gleiche Geld ist es schnitthaltiger. Allerdings ist es schwierig zu vergleichen, es ist auch anders ausgeschliffen - der Vergleich dient für mich eher für die Leistung, die günstig erworbene chinesische Stähle heutzutage mitbringen können.
 
Bei einer Beratung wie dieser hier finde ich es unnötig, immer weiter zu diskutieren, obwohl der Suchende eine Entscheidung getroffen hat. Dann schwingt doch immer eine Kritik sowohl an der Entscheidung, als auch an der Empfehlung mit.

Um die sicherlich interessante Diskussion zwischen Japan- und China-Messern auf eine solide Basis zu stellen, wäre es doch ein Leichtes, ein paar Exemplare zu bestellen, ihnen mit System einen vergleichbaren Schliff zu verpassen und dann im Küchenalltag zu testen.
 
Mit sehr großem Interesse habe ich die Diskussion verfolgt. Ich hätte nie für möglich gehalten, dass eine bescheidene Anfrage ein solches Echo auslösen könnte. Vor allem hätte ich nie gedacht, dass der Kauf eines Messers mit so viel Sachverstand unterlegt sein muss. Handelt es sich doch "nur" um ein Handwerksgerät, das gut schneiden und wenn möglich auch gut aussehen soll. Dachte ich.
Nebenbei: Kann man sich, mit so viel Wissen vorbelastet, überhaupt mal endgültig für so ein Teil entscheiden? Oder muss man sich, um alle Nebenaspekte zu berücksichtigen, immer wieder ein neues kaufen? Und ganz schlimm wird's für Sammler, denn deren Leidenschaft wird höchstens vom Konto gebremst (kenne ich von der Modellbahn).
Also, gestern ist das Myiabi gekommen. Ein Traum. Völlig unerfahren im Umgang mit einem wirklich scharfen Messer, habe ich sofort eine einschneidende Erfahrung gemacht. Der Griff aus Birkenholz schmiegt sich gleichsam in die Hand und vermittelt ein unglaublich angenehmes Gefühl. Mit den Fingerspitzen über die Klingenseiten gestreichelt, lassen sich die Damast-Kerben fühlen. Der geringe Kraftaufwand beim Schneiden von dicken Möhren vermittelte ein nicht gekanntes Arbeits-Erlebnis. Ob und wie der Horl damit zurande kommt, werden ich in ein paar Monaten merken.
Herzlichen Dank an knifeaddict für seinen Tipp zu diesem Messer
 
Zuletzt bearbeitet:
@Walter Müller

Alles richtig gemacht. Mit deinen Vorgaben und Rahmenbedingungen hast du aus meiner Sicht richtig entschieden.

Wenn ich schreibe, dass ich den PM Stahl genommen hätte, liegt dies an Gründen, die in deinem Entscheidungsrahmen letztlich keine Rolle spielen.

Viel Spaß wünsche ich Euch allen damit.

grüsse, pebe
 
Moin @Walter Müller

Erstmal ....Glückwunsch und VIEL Spaß

Hier werden Messer nicht nur sprichwörtlich sondern tatsächlich unter das Mikroskop gelegt. Es geht natürlich weit über das normale Werkzeug das Lebensmittel schneiden soll weit hinaus.
Du hast jetzt einen " Aha Effekt " gehabt ...nicht nur knackfrei durch die Möhre....auch das Handgefühl , Handlage , Optik....da geht es schnell , das noch weiter auszureizen...den schneiden gehört zum täglichen Leben.

Tip :

Dein neues Messer sollte beim normalen Umgang deutlich länger scharf halten . Und man muss nicht gleich mit groben Diamant einsteigen um die Schärfe
wieder herzustellen . Die Investition in die 3000 oder 6000er Scheibe vom Horl halte ich für Sinnvoll....und ich würde nur die erstmal zum nachziehen verwenden.
OHNE Druck...einfach nur führen....5 mal links und rechts...dann 4 ,3,2,1.....dann mal schauen....langt meistens völlig.
Nur rechtzeitig anfangen....sollte Das Messer nicht mehr ruckelfrei durch die Tomate plumpst ...sollte man nachziehen

Gruss

Micha
 
Moin @Walter Müller

Erstmal ....Glückwunsch und VIEL Spaß

Hier werden Messer nicht nur sprichwörtlich sondern tatsächlich unter das Mikroskop gelegt. Es geht natürlich weit über das normale Werkzeug das Lebensmittel schneiden soll weit hinaus.
Du hast jetzt einen " Aha Effekt " gehabt ...nicht nur knackfrei durch die Möhre....auch das Handgefühl , Handlage , Optik....da geht es schnell , das noch weiter auszureizen...den schneiden gehört zum täglichen Leben.

Tip :

Dein neues Messer sollte beim normalen Umgang deutlich länger scharf halten . Und man muss nicht gleich mit groben Diamant einsteigen um die Schärfe
wieder herzustellen . Die Investition in die 3000 oder 6000er Scheibe vom Horl halte ich für Sinnvoll....und ich würde nur die erstmal zum nachziehen verwenden.
OHNE Druck...einfach nur führen....5 mal links und rechts...dann 4 ,3,2,1.....dann mal schauen....langt meistens völlig.
Nur rechtzeitig anfangen....sollte Das Messer nicht mehr ruckelfrei durch die Tomate plumpst ...sollte man nachziehen

Gruss

Micha
Hi, habe meiner Frau gleich den Blatt-Papier-Trick vorgeführt. Sie hat nur gestaunt. Und gesagt: Das Messer rühre ich nicht an. Danke für den Tipp. Die 3000er und die 6000er Scheibe habe ich bestellt.

Grüße

Walter
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo @Walter Müller ,

viele Fragen ;-)

ich koche professionell, allerdings nur gelegentlich als "richtiger" Koch in einer Kantine.

Da ich täglich koche, nehme ich mir immer ein Messer und arbeite damit den ganzen Tag lang. Das kann auch mal die Vic Konditorsäge sein.

Bild 1 ist rostträge, Bild 2 rostend.

Damast mit vielen Lagen an den Flanken finde ich für mich unsinnig, da ich meine Messer hin und wieder ausdünne.

Anhand von @pebe s Bild sieht man ja ganz gut, dass die Damast-Flanken de Kai-Messer im Laufe der Zeit ihren Kontrast verlieren. Beim Ausdünnen ist das natürlich noch extreme, vor allem, wenn man keine Lust darauf hat, sich mit dem Muster zu beschäftigen (strahlen, ätzen, polieren usw).

Gruß Torsten
 
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