Damasteel-Hunter mit fossilem Zahn

Fliege

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Hallo Leute,
hier mein neuer Damasteel-Hunter aus 16 mm Rundstahl geschmiedet. Gesamtlänge 24 cm.

Materialfrage!!!
In Solingen 2006 habe ich zwei Griffschalen aus angeblich Mammut-Elfenbein gekauft. Bei der Bearbeitung an diesem Messer habe ich festgestellt, dass die typische pagodenförmige Musterung an den Stirnkannten fehlt. Es handelt sich aber um Zahnmaterial, das beim Schleifen diesen typischen Geruch verströmt. Die Ausgangsschalen hatten eine Dicke von etwa 1 cm. Die Unterseite habe ich als Foto beigelegt. Ihr seht Wachstumsspuren und gleich den Preis den ich dafür gezahlt habe. An den Stirnseiten sieht man nur eine langfaserige Struktur. Hat einer eine Idee von welchem Tier ein solcher Zahn stammen könnte?
Stefan Kühne
www.messerschmied.net
 

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Moin

Also ich finde es nur schön. Respeckt! Sehr harmonisch und ausgeglichen.

Grüße Andy

PS: Auch wenn es ein Zahn ist, ist es doch egal macht richtig was her.:super:
 
Hallo Stefan! Das ist mal wieder ein sehr schönes Messer von Dir. Da bin ich mal gespannt, was Du Dir für die Scheide einfallen lässt.
 
Hallo,
schönes Messer. Sieht für mich aber genau wie Mamut-Elfenbein aus.

Ich persönlich hätte die Klingenspitze etwas weiter nach unten gezogen ("dropped point hunter"), aber wenn alle den gleich Geschmack hätten, dann müsste ich ja Angst um meine Frau haben:p

Und noch eine weitere Anregung (mach ich aber nur, weil mir das Messer so gut gefällt): vorne zur Schneide hin schließen Deine Schalen eckig ab (mag ich), hinten rund. Ich mache immer gerne entweder beide Seiten eckig oder beide Seiten rund. Finde ich dann irgendwie harmonisch.

Geschmiedetes Damasteel - Respekt!:super:
 
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Hallo Stefan!

Wenn das Zahnstück z.Bsp. aus dem Kernbereich ist, also wenig oder keine Rinde mehr besitzt, wirst Du auch kaum sogenannte Schregerlinien sehen können. Ich tippe eben so auf Mammut oder Mastodon.

Viele Grüsse aus dem Fränkischen Seenland

Steffen

PS: Schönes Messer.:super:
 
Meiner meinung nach könnte der untere "fasrige" teil bereits ein teil der pulpa (zahnwurzel) sein was die unregelmässig ogranische struktur erklären würde.
Sag ich halt mal so als zahntechniker:hehe:
 
Hallo Rene!

Deiner Aussage muss ich zum Teil widersprechen, da sich von der Wurzelpulpa (Blutgefässe, Bindegewebe, Nerven und Lymphgefässen) nichts erhalten haben dürfte. Lediglich die Kronenpulpa, welche sich z.B.beim Elefanten bis in die Stosszahnspitze zieht, dürfte als schmale dunklere Linie von Nervengewebsbündeln im mittigen Längsquerschnitt möglicher Weise noch sichtbar sein. Des weiteren sieht man auch im Elfenbein der Wurzel Schregerlinien.

Viele Grüsse

Steffen
 
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jo, hatte noch nie elefanten als patienten:glgl: :lach:


(hab zwar kein professor in archäölogie aber, meine these:das mammut wirft doch die zähne nicht ab wie ein hirsch also is er mitsamt dem ganzen innengewege versteinert. klar das gewebe "vergammelt" aber se bildet sich ein "abdruck" im gestein wie zb.: bei versteinerten pflanzen oder federn)
glaub ich halt:glgl: [klugscheiss klugscheiss]:steirer:

oder es ist einfach nur umgebungsgestein;)
 
Nee, nee Rene! Das mit dem Mammut ist etwas anders. Nix mit versteinert oder Umgebungsgestein. Das Material ist erst ein paar 10.000 Jahre alt. Gut im sibirischen Dauerfrostboden konserviert findet man immer mal wieder Haare, Haut und sogar Fleisch und ganz selten auch mal ein fast komplettes Exemplar. Das Material ist noch lange nicht verkieselt bzw. versteinert. Zum fachsimpeln kannst Du mich bei Interesse unter 09837-976189 anrufen oder einfach mailn. Schliesslich geht es ja hier in erster Linie um Stefans schönes Messer.:D

Viele Grüsse

Steffen
 
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Hallo,
zur Materialfrage kann ich leider nix beitragen, aber das Messer ist Spitze. Mir gefällt die Zeichnung des Damastes und des Griffes und die Tatsache dass beide imho so gut harmonieren ohne überladen zu wirken. :super: :super: :super:
Grüsse Klaus
 
Schönes Messer!

Ich würde sagen es handelt sich um den Zahnschmelz, was man auch an der Rissbildung erkennen kann. Ich habe davon auch noch ein paar Stücke bei denen man eine deutliche abgrenzung zwischen Schmelz- und Kernmaterial erkennt, der Schmelz ist an meinen Stücken bis zu 12mm stark und weist auf der Stirnseite lediglich lirkuläre Linien auf.


Schöne Grüße, David
 
AW: mit fossilem Zahn (kein Mamut sonder wohl Hipopotamus)

Hallo Leute,
Materialfrage!!!
In Solingen 2006 habe ich zwei Griffschalen aus angeblich Mammut-Elfenbein gekauft. Bei der Bearbeitung an diesem Messer habe ich festgestellt, dass die typische pagodenförmige Musterung an den Stirnkannten fehlt. Es handelt sich aber um Zahnmaterial, das beim Schleifen diesen typischen Geruch verströmt. Die Ausgangsschalen hatten eine Dicke von etwa 1 cm. Die Unterseite habe ich als Foto beigelegt. Ihr seht Wachstumsspuren und gleich den Preis den ich dafür gezahlt habe. An den Stirnseiten sieht man nur eine langfaserige Struktur. Hat einer eine Idee von welchem Tier ein solcher Zahn stammen könnte?
Stefan Kühne
www.messerschmied.net
Dann kann das kein Mamuthus primigenius sein.
Das Wachstum muß man sich als endstehen von ineinander steckenden, spitzen Papiertüten vorstellen so das im querschnitt immer Jahresringe zusehen sein müssen und dann das bekannte Muster das übrigens Spitzere Zacken aufweist als bei anderen Elefanten, woran man diese unterscheiden kann. Die zackigen Muster endstehen duch die Anordnung der dentinbildenden Zellen, die teilweise in das Dentin übergehen. Nur an der Spitze, wenn die nicht schon abgenutzt ist, ist im Querschnitt kein Rest der Zahnhöle als punkt zu sehen.
Dein Zahn sieht mir eher nach nem Hipopotamus amphibius aus, da das helle Schmelz sein könnte, und wegen der breiten Querbänderung (also vielleicht aus einer Rheinischen Kiesgrube, wo Viele ohne und Einige mit Erlaubnis sammeln).
Größere Bilder auch von der Stirnfläche währen hilfreich, ist das Helle den um einiges härter als der rest? Die fielen Risse sprechen auch gegen ein Fossiel aus dem Permafrost die sind meist vielbesser erhalten, die verfärbungen an den Rissen müssen vom Grundwasser sein.
Hab grade mal nachgeschlagen:
"Biologisch sind die Stoßzähne umgeformte Schneidezähne, die kontinuierlich nachwachsen. Jeder Zahn wird in einem langen Zahnfach, der Alveole, im Oberkiefer gehalten. Diese Röhren reichen bis zum Nasenloch, das den Ansatz des Rüssels bildet, Die Stoßzähne haben keinen Schmelz, sondern werden nur aus Zahnbein gebildet, Das Wachstum dieser Zähne erfolgt am hinteren Ende im Schutz der Alveole.
Das Elfenbein der Stoßzähne zeigt im Querschnitt eine sehr typische Maserung. Geschwungene Linien gehen über die Wachstumsringe hinweg und durchdringen sich gegenseitig. Der Winkel zwischen den Linien ist bei den einzelnen Elefantenarten unterschiedlich.[...] Die Struktur beruht auf einem regelmäßigen Wechsel im Kollagengehalt des Dentins, der dam Staßzahn eine große Elastizität gibt. ..."
Wighart von Koenigswald:
Lebendige Eiszeit
Klima und Tierwelt im Wandel;
Darmstadt 2002, Seite45
Eine Abbildung gibt es auch von einem Querschnitt auf der Seite.

@Eukalypt: Dann ist dein Elfenbein kein Elfenbein, die daran gefundenen Zahnschmelz Bereiche hatten nach meinem wissen nie mehr als 2-3mm dicke, als unterbrochener schmalen Streifen auf der Unterseite des Zahns. Wenn es dann ein Mamut währ, müste das ein sensationeller Fund sein, also berichte mal.

Ich hab aber auch schon gesehen, dass in Solingen da einiges als Elfenbein angeboten wird, was dan auf Nachfrage nur so genannt wird, weil man keinen besseren Einfall hatte :glgl: .

Gruß
Geonohl
 
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Eine wirklich interessante Diskussion. Ich habe hier noch eine Detailaufnahme beigefügt. Man kann die Schlieren gut erkennen. Übrigens habe ich zwischen Metall und Griffschale Birkenrinde eingefügt und schwarz eingefärbt. Sie dient als Puffer um mögliche Schrumpfungen des Materials aufzufangen. Vielen Dank für die vielen Beiträge.
Herzliche Grüße
Stefan
 

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naja egal was e is sieht auf jedenfall spitze aus, und die rindenschicht sieht richtig gut aus! schöner kontrast zu wasauchimmer-zahn und dem metall. respekt fliege sehr schöne arbeit:super:
 
meiner bescheidenen meinung nach - 100% mammut. schon alleine wegen dem anzunehmenden großen durchmessers des ausgangsmaterials.
ich habe auch einige stücke, die sicher nicht sensationell sind ;-) aber die gleiche struktur aufweisen...
 
Eine wirklich interessante Diskussion. Ich habe hier noch eine Detailaufnahme beigefügt. Man kann die Schlieren gut erkennen. Übrigens habe ich zwischen Metall und Griffschale Birkenrinde eingefügt und schwarz eingefärbt. Sie dient als Puffer um mögliche Schrumpfungen des Materials aufzufangen. Vielen Dank für die vielen Beiträge.
Herzliche Grüße
Stefan

Also das Bild bestätigt meine Meinung. Auf garkeinen Fall Mamuthus primigenius. Und das Flußpferd wird immer wahrscheinlicher.
Wenn du es "offiziell haben wilst kanst du vieleicht ein Reststück oder auch das Messer zum einem Paläontologischen Institut (z.B. in der Bonner Uni) bringen/schicken. Da wird sich bestimmt einer Erbarmen und sich das mal anschauen.
Die Zähne können übrigens wirklich Groß sein, so 50cm lang und 8cm Durchmesser ist nicht unwahrscheinlich, größere würden mich aber auch nicht wundern. Die normale Außenfläche (nicht die Berührungsfläche der Zähne) hat fühlbate Längsriefen, die Stoßzähne sind immer glat.
 
Ich mach heut abend mal ein paar Bilder meiner Stücke, ich habe werschiedene aus verschiedenen Fundstetten(Sibieren und Deutschland) bei dehene es sich um teilquerschnitte handelt, auf denen sowohl Schmelz als auch Kernmaterial erkennbar sind.


Schöne Grüße, David

PS: Flußpfers habe ich ebenfals schon verarbeitet, es unterscheidet sich in seiner Struktur stark zum abgebildeten Material.
 
wie lies sich das griffmaterial den verarbeiten ??
flusspferd ist nach meinen erfahrungen an der aussenseite verdammt hart - lässt sich sehr bescheiden schleifen...........
 
Das Material ließ sich genau so wie Mammut-Elfenbein verarbeiten. Da habe ich keinen Härteunterschied feststellen können. Ich habe hier mal eine Aufnahme von einer echten Mammutschale gemacht. Es handelt sich um ein Stück von der Außenschale. Man sieht deutlich, wie sich die Zeichnung bis in den Zahnschmelz hineinzieht. Die natürliche Oberfläche des Mammutzahnes ist längs gerieft. Hier wird deutlich, dass sich die Struktur des Materiales deutlich von den hier vorgestellen Messergriffschalen unterscheidet. Dann noch eine Aufnahme von unserem heute lebenden Elefanten, dessen Winkel deutlich flacher sind als die vom Mammut.
Stefan Kühne
 

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