Damastring, Schritt für Schritt (Tutorial)

Günther

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Zuerst möchte ich sagen, das ich ein absoluter Laie auf diesem Gebiet bin.
Die Grundlegenden Schritte habe ich von Jürgen erfahren, den Rest mache ich nach Gefühl.
Das eine oder andere Mal werden die Profis unter Euch die Hände über dem Kopf zusammenschalgen, da einiges sehr unprofessionell ist aber das Ergebniss ist für meine Ansprüche ausreichend.

Außerdem ist der Ring als Geburtstagsgeschenk für meine Mutter zum 50er gedacht und der gefällt alles was der Junge macht, egal wie hässlich, das war schon in der Schule so.:steirer:

Für Schäden oder Verletzungen die beim Nachbauen meiner Anleitung entstehen könnten, übernehme ich keine Verantwortung, so etwas muss man ja heutezutage wohl dazusagen.:glgl:


Und los geht´s:

Als erstes wird bei Jürgen Schanz ein Stück Damasteel "Blue Wine" bestellt. :D

Normalerweise wird in den Maßen 30x30x10 geliefert, diesesmal war das Stück schon Rund mit einer Bohrung in der Mitte, was mir Arbeit erspart, danke Jürgen.:super:


Ich habe mir eine Aufspannung gedreht, auf die der innendurchmesser vom Damast passt mit einem Gewinde stirnseitig, mit dem der Damast festgeschraubt wird.
Links im Bild ist der Damast zu sehen.
 

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Dann wird in die Drehbank eingespannt und außen überdreht und etwas Übermaß belassen.

Die Bilder zeigen einmal die Aufspannung mit dem aufgespannten Ring in der Drehbank und einmal den Ring leicht überdreht, die Stelle mit der Zunderhaut verschwindet auch noch.
 

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Wenn außen grob fertig bearbeitet wurde, wird der Ring mit Spannzangen außen gespannt und mit einem Innendrehmesser der Innere Durchmesser bearbeitet.

Wenn ein Innenring aus Silber oder Gold eingesetzt werden soll, muss auf das Außenmaß von Diesem Ring ausgedreht werden und zwar so, das er gerade noch so hineingeschoben werden kann.

Wenn das Maß innen passt, dann wird an beiden Seiten eine Fase angebracht, damit später der Ring hält.
Ob das so richtig ist, kann ich nicht sagen, ich mach´s so.

Die beiden Bilder zeigen einmal das Innendrehmesser bem ausdrehen und einmal schräg gestellt zum anbringen der Fasen.
 

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Das nächste Bild zeigt den Ringrohling. Außen mit Übermaß, innen fertig mit den Fasen.
Die Bilder sind schlecht, ich knipse nebenbei, ohne richtige Beleuchtung.
 

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Jetzt habe ich mir noch eine Aufspannung gedreht, für den neuen Innendurchmesser.

Mit dieser Aufspannung wird der Ring dann Außen in Form gefeilt. Ich mache Ihn bombiert, das heist, mittig erhaben und zu den Seiten gleichmäßig abfallend.
 

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Noch mit Schmirgelleinen von 100 bis 1200 glätten und fertig.
 

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Sooo schnell geht das? :)
Aber das entsprechende Werkzeug sollte schon vorhanden sein, oder?
Also in meinen (total laienhaften Augen) sieht das schon professionell aus!
Richtig schön der Ring, deine Mama wird sich freuen!

Aber auf dem letzten Bild sieht der Ring innen noch so rauh aus, willst du den nicht lieber noch glätten? Oder kommt das noch?, das Foto ist leider ein bissel mies...

Ciao, Basti

Ach so, Danke noch für das super Tutorial !!!
 
Zuletzt bearbeitet:
ich hab mich wohl etwas unklar ausgedrückt.:D

Mit fertig war nur der erste Teil gemeint, weitere arbeitsschritte folgen.:ahaa:
 
Hallo Günther,

sieht doch bis jetzt super aus :super:.
Bei You Tube gibt es einen Filmbeitrag über´s herstellen eines Silberringes. Ich versuch den Link nochmal zu finden.
Bin auf das Resultat Deiner Arbeit gespannt,


Gruß

Uli
 
Hallo Günther,

wie kann man ein Stück Damasteel "Blue Wine" bei Jürgen Schranz bestellen? In seinem Shop habe keinen Damast "Blue Wine" gefunden.

mit freunlichen Grüßen

Christian
 
Hm. Danke für das tolle Tutorial, auch wenns wenig mit Messern zu tun hat, sicherlich wissenswert. Und sollte ich mal an eine Drehbank rankommen werde ich das vielleicht mal mit eigenem Damast ausprobieren.

Aber mal nebenbei, kannst Du nicht das letzte Foto auch noch scharf machen? Es wäre doch mal schön zu sehen wie das ganze aussieht, vom Muster und so...
 
sehr schöne anleitung - so wird das bei mir auch gemacht.

wie man den damast bekommt?? - MAIL :)
 
Tut mir leid Jonas, in dem Zustand existiret der nicht mehr:steirer:, wegen dem Muster lass Dich einfach überraschen. :hehe:

Weiter geht´s.

Ganz wichtig ist das Härten, denn sonst ist das Muster bescheiden und die Rostbeständigkeit ist mies.

Auf dem ersten Bild ist der Ring mit der Härtefolie zu sehen, in die er dicht eingeschlagen wird.

Dann das Päckchen im Ofen und das letzte Bild ist nach dem Härten.
 

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Nachdem ich den Ring angelassen habe, geht es weiter.

Ich werde einen Silberring innen einsetzen, das ist zwar nicht unbedingt nötig, da das Material ja rostträge ist, ich finde aber, es gibt dem Ring ein edles Aussehen.

Jürgen Schanz hat mir gesagt, er lässt sich die Silbereinlagen für seine Ringe extra gießen, das ist bestimmt die beste Variante, für mich aber zu kostspielig.

Ich verwende einfach Silberrohr. Leider habe ich nur Rohr in der Größe für meine Frau (zu groß) und eines das zu klein ist.

Also hab ich das kleine Rohr aufgeweitet, indem ich mit immer größer werdenden Durchmessern Silberstahlstücke durchgedrückt habe, bis ich auf dem passenden Durchmesser war. Immer schön zwischenglühen und abschrecken in Wasser nicht vergessen, wie bei Mokume dann ist das kein Problem.

Das Stück auf dem Foto schaut jetzt etwas "rustikal" aus, das ändert sich aber noch.

Die Bilder zeigen den Damastaußenring und den Silberinnenring einmal nebeneinander und einmal ineinander.
 

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Das Problem wird sein, dass man Mokume kalt schmiedet,während gerade Damasteel in einem afaik recht engen Temperaturrahmen geschmiedet werden muss, wobei dann die Zeit drängt, und man halt jederzeit das Projekt in den Sand setzen kann... Da ist Mokume doch praktischer...
Außerdem kostet das bisschen Damasteel auch nicht die Welt... Mokume dürfte um einiges teurer sein, was evtl. auch erklärt, wieso dabei materialsparend gearbeitet wird.
Sebastian
 
Es ist so weit, alle Goldschmiede sollten jetzt wegschauen, jetzt wird der Silberring schwer misshandelt.;)

Da ich kein passendes Werkzeug habe, verwende ich einfach einen 300 Gramm Schlosserhamer, bei dem ich die Finne mit dem Bandschleifer geglättet habe.

Damit klopfe ich das Silber einfach um.

Einmal ein Bild mit der Hammerfinne, einmal fertig umgebördelt.
 

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Mit viel Gefühl überständiges Material am Bandschleifer abschleifen, dann noch mit feinem Schmirgelleinen glätten.
 

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Innen wird mit einem Dreikantstichel eine Rundung ausgearbeitet und so die Hammerspuren beseitigt.

Dann mit Schmirgelleinen in aufsteigender Körnung poliert.


Bilder einmal mit Dreikantstichel, einmal mit Schmirgelleinen, einmal (grob)fertiger Ring.
 

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Noch einmal aufspannen und außen mit immer feinerem Schmirgelleinen polieren. Diese Aufspannung ist einfach ein konischer Dorn, bei dem ich nicht schrauben muss, zum polieren reicht das.

Dann ist der Ring fertig zum ätzen.
 

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