Das teuerste Messer der Welt

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Es ist sozusagen ein whilmeinischer Stilmatsch.

Klugscheißmodus an:

Nennt sich Eklektizismus und ist sicher nicht nur eine Unart der Amis, was z.B. ein Sparziergang
durch Berlin belegen würde.

Klugscheißmodus aus

Ich denke mal daß der Macher hier auch nicht den Anspruch erhebt
Kunst zu schaffen.
(Kunst meine ich hier im Sinne von kommunizieren von Gedanken und Gefühlen
durch ein Medium)

Als Kunsthandwerk (was ein Unterschied ist) ist das Teil den Fotos nach zu
urteilen m.M.n. sehr gelungen.
Und solange es Messer gibt, gab es auch Messer die nur zu
Repräsentationszwecken oder als wertvolle Geschenke geschaffen wurden.
(Z.B. die Ehrendolche)

Also sollte man das Teil nicht unbedingt als Ami-Spinnerei abtun.
Es bewegt sich im Rahmen einer üblichen Tradition Messer und Blankwaffen
als wertvolle Geschenke oder Repräsentationsobjekte herzustellen.

Ob ich mir sowas kaufen würde?
Natürlich nicht, ich brauche nicht zu repräsentieren
und meine Geschenke fallen meist auch weitaus profaner aus.:steirer:
 
Es ist nur ein Haufen Edelsteine und ein Goldbaren die zufällig die Form eines Messers gefunden haben.
Potthässlich (aber das ist Geschmackssache) und nicht zu gebrauchen (falls man es als Messer = Schneid- bzw. Stichwerkzeug da Dolchform betrachtet). Hätte der gute Mann das Material in die Form eines VW Polo gegossen, würde man das Ergebnis dann als teuersten Polo der Welt betrachten? Wohl kaum.
 
Hallo Leute,
vieleicht lassen sich doch einige gute Anstöße aus dem teuren Messer ziehen:
...Es ist sozusagen ein whilmeinischer Stilmatsch...

...Schade drum, aber Gedankenlosigkeit und Kenntnisslosigkeit zeichnet keine Kunst aus.

Das mit dem Stilmatsch oder Eklektizismus sehe ich auch so, aber das macht doch (fast) jeder Messermacher: hier nehm ich was, da nehm ich was, hier eine eigene (oder doch schon mal gesehene aber das wieder vergessen) Idee.
Eine reine Schule oder Tradition zu vertreten ist nicht mehr möglich, wir sind bereits seit langem in der Postmoderne angekommen.
Wer glaubt denn ernsthaft authentisch eine Tradition weiterzuführen?Was denn ? Bayrische Jagdnicker? Solinger Küchenmesser?Seit Schneidwaren produziert werden schaut einer vom andern ab.
Möglicherweise gibt es ungebrochene, authentische Traditionüber einige Jahrhunderte und für bestimmte Schneidwaren noch in Japan (was den Stil betrifft), und an einigen anderen Stellen auf der Erde, hier sicher nicht mehr.

Was aber die Gedankenlosigkeit betrifft, glaube ich das nicht, dafür ist das einfach zu viel Arbeit, als das man sich vorher keine Gedanken macht.
Was die Bedeutung von Symbolen und Materialien betrifft würde ich das nicht überbewerten, das ist abhängig von Zeit , Ort, Bildung, sozialer Schicht.So etwas im nachhinein Beurteilen zu wollen ist wenig sinnvoll.

Auch wenn es meinem Geschmack und meiner Auffassung von Messern diametral entgegensteht, kann ich das Messer und die Arbeit doch würdigen.
Vieleicht kann man über den Preis ja noch reden...
less
 
Das Schlimme ist doch überhaupt nicht, dass man sich Sachen abschaut. Da zitiere ich mal sinngemäß aus dem Senfkorngarten, einer Chinesien Schule zum Zeichnen lernen. "Lerne von den Meistern, aber vermeide ihre Fehler." Das Schwierige ist doch, das Gute von den Fehlern unterscheiden zu können. Das heißt man muss mit Verstand kopieren, klauen, oder vornehmer, sich von Vorbildern inspirieren lassen und ebenso mit Verstand oder noch besser gemäß einer Idee die geliehenen Teile wieder zusammenfügen. Dann erübrigt sich die Frage nach Tradition oder Moderne. Sind japanische Messer traditionell oder sind sie modern? Bruno Taut einem führenden Vertreter der Moderne ist z.B. aufgefallen, dass die traditionelle japanische Formgebung bei Gebrauchsgegenständen einem modernen Formideal entspricht. Und ich denke, dass das auch auf die Messer zutrifft.

Jedenfalls - ist es wichtig beim Übernehmen von Formen, ob sie nun modern oder traditionell genannt werden, ist, dass es nicht unverstanden erfolgt. Wie sich das bei vorliegendem Messer verhält, soll jeder selbst entscheiden.
 
@Tom_123
Du hast natürlich Recht, das ist Kunsthandwerk.

Wenn man dann doch noch die richtige Schublade gefunden hat, gehts einem gleich viel besser;)

...Völlig wumpe, ob es einem gefällt oder nicht - es hat seinen Platz in der Messerwelt...

Genau. Aber auch das ist mir mittlerweile wumpe :lach:
 
Hallo.

Bevor sich jetzt noch mehr geistreiche Kommentare hierher verirren mache ich mal dicht.

Aber immer wieder schön zu sehen, wie die Volksseele hochkocht, wenn etwas Überflüssiges den eigenen Kreditrahmen übersteigt.

Respekt, - die Menge an Kunstkritikern und Philosophen hier verschlägt mir den Atem.

Wofür Herr Kant ein ganzes Buch braucht, das wird hier in zwei Sätzen definiert.:super:


P.S. die letzten beiden Sätze sind ironisch gemeint.
 
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