Der Aufruf: Rezension Takeda 270mm Gyuto Aogami Super Rostträge Flanken

Büchner

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Dem Aufruf des Nutzers Günef zum Berichten von Messererfahrungen zur Ergänzung des hier gesammelten Wissens folgend, schildere ich hier einmal meine Eindrücke vom Takeda 270mm Gyuto in rostträgen Flanken. Bekommen habe ich es als Zweitbenutzer in der virtuellen Bucht. Neu wäre mir es deutlich zu teuer gewesen, bei der Erfüllung von Anforderungen, die meine bisherige Sammlung schon zur Genüge erfüllen. Aber ein Takeda ist ein Takeda. Und man kann sich ja sagen, für dies und jenes wäre das Ding schon gut. Ja, auch wenn man weiß, dass teure Produkte ein Besitzverlangen oft ohne rationalen Grund wecken, ist man ebendieser Wirkung doch nicht gefeit.




Ersteindruck

Neben dem guten Preis bewegte mich auch einfach das hervorragende Aussehen des hübschen Dings zum Kauf. Diese ungewöhnlich breite Klinge, in der 270mm Version wirkt es dabei noch wie ein Gyuto, nicht wie ein überdimensioniertes Santoku, der 240mm Version gleich. Der Vorbesitzer deutete an, er sei Koch, und er habe damit nur einmal einen Fisch filetiert. Scheint ein mächtiger Karpfen gewesen zu sein, gleich drei Ausbrüche sprangen mir unterm düsteren Kämmerlicht entgegen, einer davon etwa 1mm tief. Betrübnis? Ha! Dafür hätte bei dem Preis und der gebotenen Klingenoptik schon der Griff fehlen müssen. Frisch ans Werk, in 45 Minuten tat ich den letzten Zug auf einem Chromoxidlederriemen, 10k Mikrophase auf 30° und 15° mit wenigen Zügen eingeschlossen. Die Schärfeprüfung ergab das Erwartete.



Oben Moritaka 240mm Gyuto AS, mitte Takeda, unten Herder 1922




Daten

CKTG/Weitere
Gewicht: 187g
Klingenlänge: 275mm
Gesamtlänge: 413mm
Klingenstärke: 2,8mm
Klingenhöhe: 62,5mm
Härte: 63HRC

Eigene Erhebung:
Gewicht: 193g
Klingenlänge:278mm, bis zur Zwinge 282mm
Gesamtlänge: 414mm
Klingenstärke: 3mm auf Zwingenhöhe, 8cm weiter bereits 2,0mm, dann langsam zulaufend auf 1,2mm 1cm vorm Ort
Klingenhöhe: 61mm


Klinge

Die Klinge leuchtet schwarz, wenn Messernarren in der Nähe sind. Die stehen gelassene Schmiedehaut sieht in meinen Augen fantastisch aus. Die Klinge ist sehr breit und wirkt wuchtig, dagegen steht die relativ geringe Rückenstärke, die sogar ein wenig Flexibilität erlaubt. Zerteiltes Schnittgut kann hervorragend auf die Klinge geladen und transportiert werden, das macht Spaß, geht schnell und es landet nichts, anders als bei 210mm Gyutos, zwischen Brett und Pfanne. Durch die Breite der Klinge gelingt es aber auch wenig, fix ohne Messerwechsel ein Ding zu schälen oder auf andere Weise nahe dem Kehl fein zu hantieren. Sie ist außerdem nicht eben, sonder leicht gewellt, nur sehr leicht, man kann es kaum mit der Kamera einfangen, man fühlt es aber, wenn man über die Klinge streicht. Das Stört aber überhaupt nicht, es gefällt mir sogar ein wenig, so macht es das Messer einzigartig, etwas derartiges habe ich noch nicht gesehen. Zum Herstellungsschritt, der das hervorruft, können andere Nutzer sicher mehr erzählen. Der Kehlt ist leicht zum Griff hin gewinkelt, das heißt die Kehlspitze ist der Höhe (von Länge sprechend) der Zwinge näher als die Kehlecke, aus die die Klinge von der Zwinge zum Kehl führt. Die Schneide beschreibt eine recht gleichmäßige Kurve, es gibt keine Flachstrecke. In Richtung Klingenspitze nimmt die Krümmung zu. Obwohl mir eine durchgehend gekrümmte oft Probleme machen, wenn ich hackend trennunwilliges Schnittgut teile, habe ich hier keine Probleme gehabt. Vielleicht sind meine Hackfähigkeiten fortgeschritten, denn die Klinge trennt trotz ihrer Krümmung und ihr hohes Gewicht, ihre Eindringtiefe steigernd, auch so zuverlässig. Spitzenarbeit fällt mir dem Takeda nicht leicht, 270mm Klingenlänge schränken die Präzision manchmal etwas ein, die Breite und Stärke der großwinklig zulaufenden Spitze vernichten vollständig jeden Gedanken an Arbeit mit der Spitze, die Messer wie das Herder 1922 mit Bravour meistern. Die Klingenstärke ist kurz vor der Spitze mit der an der Mitte identisch, dicker als bei den meisten Küchenmessern. Die Primärphase wirkt etwas zerkratzt, die Schleifspuren sind unregelmäßig ausgerichtet. Es gibt keine groben Kratzer, aber poliert ist der Bereich auch nicht. Nur der von mir polierte Bereich glänzt, dies ist auch auf den Bildern zu erkennen. Die Klinge ist reaktiv, es gab allerdings keine Schnittgutverfärbung oder Geschmacksveränderungen, der Pflegeaufwand ist für mich nicht dramatisch anders, als bei anderen Messern.






Klinge-Griff-Übergang

Hier wurde etwas unsauber gearbeitet, das Erlloch ist zwar verschlossen, die Füllmasse ist jedoch achtlos und wenig kunstvoll aufgetragen. Eine üppige, transparente Masse liegt vor der Zwinge, allerdings sieht und merkt man das bei normaler Benutzung nicht. Etwas mehr Sorgfalt hätte ich mir hier trotzdem gewünscht. Rücken und Kehl sind leicht gebrochen, etwas ungleichmäßig und grob am Kehl. Es ist im übrigen im Kehl auch nur für den Rechtshänder, also die rechts liegende Kannte, abgeschliffen. Im Gebrauch stören mich in diesem Bereich allerdings nichts.




Griff

Palisander und Schwarze Büffelhornzwinge. Alles einwandfrei verarbeitet, keine Spalten gut gerundet. Das Holz weist feine Poren auf, die ihm gut stehen. Es ist etwas dunkler und brauner als das Holz des Moritakas, das eher einen Rotstich hat. Der Heft gefällt und tut seine Pflicht.






Leistung

Hier kommt die Ernüchterung. Mit Paprika und Knoblauch angefangen, es marschiert die Klinge ohne Probleme unter meinen anerkennenden Blicken durch. Jetzt bin ich schon hin und weg von diesem Messer, doch es soll anders kommen. Nun Apfel, die Klinge beißt sich fest. Ich wundere mich, Möhren erhärten den Verdacht, die Zwiebel gilt mir als Beweis. Die Klinge ist nur die ersten paar Millimeter schnittig, dringt hier leicht ein, der lange 20° Schneidwinkelanstieg über ungefähr einen Zentimeter macht dann jeder Schnittfreude ein Ende. Insbesondere Zwiebeln werden von wirklich jedem Messer im Hause besser geschnitten, Brotmesser vielleicht ausgenommen. Die dicke Spitze taucht kaum bis zum hinteren Rand der Zwiebelhälfte. Das muss sie aber, wenn ich die Zwiebel würfle. Hier scheitert das Messer auf ganzer Linie, zu viel Kraft brauche ich zum schneiden, die Klinge kracht mit ungeheurer Wucht auf's Brett. Die besagten Möhren knacken, interessant finde ich aber, dass beim "Problemgemüse" Möhre sich die Schwäche des Takedas gar nicht so offenbarte, wie beim Schneiden von Apfel und Zwiebel. Bei Möhren scheint die feine Wate den Ausschlag zu geben. Eine Zwei auf der Schneidfähigkeitsskala bis zehn, Also mittlerer unterer Bereich für die meisten Lebensmittel. Ich kenne den Auslieferungszustand nicht, womöglich kam das Messer schnittig aus der Schachtel. Vielleicht habe ich mich mit dem Schleifwinkel ein wenig vertan, allerdings liegt er nicht signifikant jenseits der 10° pro Seite. Ich habe mir selbst ein 10°-Winkeldreieck aus Pappe gebaut, und mich regelmäßig überprüft. Ausbrüche gab es trotz heftiger Klingen-Brett-Zusammenstöße nicht. Einmal mehr bewährte sich die feine Mikrophase. Die Haftwirkung ist schwach, wenn das Trenngut zwischen Kurouchi und Primärphase liegt. Liegen aber beispielsweise kleine Knoblauchstreifen genau auf der Primärphase, sind sie dort fest wie bei Dünnmessern. Gewicht und dessen Verteilung gefallen mir, ein wenig schwerer wäre mir noch lieber. Es ist leichter, als es auf den Fotos wirkt, wirkt aber auch "führiger". Die Schärfe hält sich gut, soweit ich das beurteilen kann. Trotz heftigen Brettkontaktes bleibt die Rasierschärfe lang erhalten.






Fazit

Takeda ist Takeda ist Takeda. Doch im Augenblick liegt es mir nicht, zu sehr verkeilt es sich in meiner Verpflegung, zu wenig universell ist die Klingenform, bei der das Wenige, wofür sie geeignet ist, durch die Geometrie vernichtet wird. Ich werde schauen, was ich damit anstelle, ich mag kein Sammlungsstück, das ich nicht benutze.
 
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Tja, es scheint tatsächlich so, das die Arbeitsleistung des Hauses Takeda stark zwischen Weltmeister und Hausmeister osziliert.....
Vielleicht lässt sich mit eine gescheiten Anschliff noch was machen, aber schade ist es schon, gerade zu dem Preis. Über jahre ware die Takedas schliesslich DIE Referenz...
 
Servus,

erst mal vielen Dank für deinen Bericht! :super:

Takeda verschenkt auf den letzten Millimetern vor der Schneide enorm viel Potential! Die Klinge ist ja eigentlich sehr dünn ausgeschmiedet, aber erstens zu wenig hoch angeschliffen und zweitens endet die Klingenstärke unmittelbar vor der Schneide bei einem Wert der eine zufriedenstellende Schneidfähigkeit nicht zulässt und auf diese verbliebene Materialstärke wurde eine Schneidfase gesetzt.

Das Schneidet einfach nicht leicht genug um Spaß zu machen!

Wäre der Anschliff bis zum ersten Klingendrittel hochgezogen und die letzten Millimeter vor der Wate ballig gegen Null ausgeschliffen, schneidet das Riesending wie der Teufel!

Ich würde sagen Jürgen Schanz bringt das ins Lot, wenn du das möchtest! ;)

Optisch und vom Profil finde ich Takeda's sehr reizvoll, aber für meine Bedürfnisse ist das zu wenig!

Nach dem Moritaka das zweite Messer von dem ich Dank deiner Beschreibung die Finger lassen werde! :super:

Auch das macht einen Bericht wertvoll!

Gruß, güNef
 
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Danke für das schöne und detailreiche Review.

Dein Fazit

Die Klinge ist nur die ersten paar Millimeter schnittig, dringt hier leicht ein, der lange 20° Schneidwinkelanstieg über ungefähr einen Zentimeter jeder Schnittfreude ein Ende. [...]Doch im Augenblick liegt es mir nicht, zu sehr verkeilt es sich in meiner Verpflegung, zu wenig universell ist die Klingenform, bei der das Wenige, wofür sie geeignet ist, durch die Geometrie vernichtet wird. I

deckt sich leider mit dem Feedback in den amerikanischen Küchenmesser-Foren. Vor ein paar Jahren ist Takeda dazu übergegangen, denn Anschliff herunterzuziehen, wie du es auch bei deinem Messer festgestellt hast. Damit wurde die Geometrie der Takeda-Messer, die bis dahin für ihre Laserqualitäten bekannt waren, nachdrücklich versaut. güNef hat das Problem ja auch noch einmal treffend beschrieben.

Man findet daher zahlreiche Käufer, die sich beklagen und ihre Messer sogar an Takeda zurückgeschickt haben, um sie umzuschleifen zu lassen. Wurde dann auch gemacht, führte aber nicht zu einem Umdenken und wurde als Spleen der Kunden abgetan. Spekuliert wurde von Käufern auch darüber, ob Takeda selbst zu sehr ausgelastet ist mit dem Besuch von Messen und der Promotion und zu viel seinen Mitarbeitern überlässt.

Mich hat das alles damals von einem Kauf Abstand nehmen lassen, obwohl ich große und hohe Gyutos ebenfalls mag und von der Standzeit des AS bei meinem Takeda Kogatana sehr angetan war. In der Preislage von über 400$ für ein neues 27er Gyuto findet sich aber jede Menge Besseres und auch für die Hälfte des Preises bekommt man schon mehr.

Takeda ist leider momentan ein unschönes Beispiel dafür, wie ein durch gute Arbeit international erworbener Ruf erst zu drastischen Preissteigerungen und dann zu Qualitätsverlust führen kann.

P.S.: Da hast du dir mit dem Takeda (Anschliff-Probleme) und dem Moritaka (berüchtigt für overgrinds) aber ausgerechnet die zwei Hersteller ausgesucht, die in letzten Jahren im Zentrum kritischer Diskussionen waren. Von mir daher Annerkennung dafür für den Willen, sich selber ein Bild zu machen.
 
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Danke für eure Antworten! :)
Ich habe mich entschieden, Jürgen Schanz kommt nun zu seinem Recht, das war auch meine Überlegung, ihr gabt nun den Ausschlag.

Sir Slice-a-lot
Ich hoffe nach dem Schanzen geht es den gang zum Weltmeister ;)

Krassi
Dank dir, die teuren Dinger finden immer wieder neue Wege in meine Stube :)
Bisher habe ich selbst keine Probleme mit Rost oder dem Kneifgriff, ich pflege es aber auch sehr aufmerksam, den Wert im Hinterkopf, und saure Früchte habe ich bisher vermieden.

Atlantik
Danke,
Takeda ist leider momentan ein unschönes Beispiel dafür, wie ein durch gute Arbeit international erworbener Ruf erst zu drastischen Preissteigerungen und dann zu Qualitätsverlust führen kann.
Das ist leider eine traurige und oft zu machende Beobachtung.
Ohne die Möglichkeit, es gebraucht in der Bucht zu erwerben, hätte ich es mir auch nicht gegönnt. War ein Gelegenheitskauf, mal schauen wie es sich nach dem Ausdünnen schlägt.
 
Hi,
wie erwartet wieder ein sehr schönes Review.
Da ich auch ein Takeda mein eigen nenne, bin ich der Meinung, das du es perfekt beschrieben hast.
Meines war ebenso ein Gebrauchtkauf, jedoch war mir klar was da schneidetechnisch auf mich zu kommt und
das Umschleifen von vorne herein geplant. Ein Neukauf wäre wie bei Dir nie in Frage gekommen.
Dir muss aber klar sein das der Maschinelle Schliff bei Schanz die Optik verändert, oder wenn du das nicht möchtest musst du musst danach nochmal auf die Banksteine um wieder ein schönes Kasumifinish zu bekommen.
Meines habe ich selber geschliffen, es ist auch schon deutlich besser geworden. Da es jedoch noch nicht ganz so ist wie ich mir das vorstelle, werde ich dann Anschliff noch etwas höher ziehen.
Gruß Klaus
 

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Vielen Dank für den informativen Bericht:super:

Ich finde die Takeda-Messer optisch durchaus ansprechend, aber die aufgerufenen Preise (zzgl. EUSt, Versand, Zoll) und die kontroversen Diskussionen in den englischsprachigen Foren wirken dann doch eher abschreckend auf mich. Dein Bericht und die Ergänzungen von Klaus bestätigen meine Befürchtungen (überbewertet und überteuert). Wenn ich, mal grob ausgedrückt, für einen ernstzunehmenden Geldbetrag dann doch nur ein nett anzusehendes Messer mit unterdurchschnittlicher Schneidleistung geliefert bekäme, wäre ich mehr als angepisst. Dann lieber (so wie bei Atlantiks Teruyasu Fujiwara Nashiji Gyuto) ein Messer mit offensichtlichen Mängeln im Fit&Finish, das aber dafür wenigstens seinen Job hervorragend erledigt, damit könnte ich eher leben.

Gruß
Thomas
 
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@krassi

Günstiger und auch nicht schlechter ist der 220er von Zische.

Verrichtet seine Arbeit ordentlich und dabei noch ziemlich günstig .....einfach mal probieren ....

LG Funky
 
Hi Krassi,

für die ganz groben arbeiten nehme ich die Atoma 400er Diamantschleifplatte, die auch zum abrichten der Steine
und zum Slurry anreiben taugt.
Gruß Klaus
 
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Also ich finde dein Takeda, K.Keller, auch bearbeitet sehr schön!
Rustikaler, aber hübsch. Da. Mir wird meines sicher auch gefallen, wenn es geschanzt ankommt.

Ich habe mir das Takeda auch besser vorgestellt. Allerdings bin ich noch weit entfernt vom Ärger. Ich versuche die Sache locker zu sehen, verkaufen und schanzen bleibt mir immer.
Küchenmesser zu benutzen und zu Sammeln ist eine Leidenschaft von mir, und ich werde mich hüten durch meine kleine Leidenschaft Frustration zu empfinden. Es gibt genügend wichtigere Themen die negative Gefühle hervorrufen und manchmal sogar erfordern. Ich denke, es ist dem Glück nicht förderlich sich in negative Momente unserer Sammelei zu sehr hineinzusteigern. Beispielsweise einem Fehlkauf. Die Preisklassen, in denen ich meine Messer erwerbe, haben meiner Ansicht nach sowieso jeden rationalen Raum verlassen. Für ein Minimum der Funktionssteigerung, wenn überhaupt vorhanden, gebe ich Unsummen aus. Daher gibt es für mich kaum Ärger über Fehlkäufe, ich verkaufe und nehme es als Erfahrung und Gelegenheit, oder ich akzeptiere die Probleme.
Trotz meines Sonnenscheinblicks versuche ich natürlich bei Rezensionen in Bezug auf einzelne Eigenschaften der Messer, wie die Schneidhaltigkeit und Schneidfähigkeit.

Bei der mikrige Schicht an Funktionsmaterial, die wie Butter auf Brot auf dem Shapton liegt, habe ich auch gestaunt. Gott sei Dank habe ich nur den feinen 8000er GS, den ich nicht so oft brauche und immer nur ein paar Züge mache. Vielleicht ist es für grobe Steine, wenn man die Eigenschaften der GS mag, günstiger auf lange Sicht wieder zu einem Shapton Pro zu greifen. Dieser gibt laut Überseeforen nur etwasweniger schnell Schleifkornmasse frei und verzichtet auf die Glasplatte.
 
Nun einmal eine Rückmeldung zum Takeda nach dem Schanzen.
So sieht es aus:





Und: Es schneidet erstklassig. Udo Schanz, wenn mich die Rechnung nicht täuscht, hat hier ganze Arbeit geleistet. Es ist nun vergleichbar mit einem 240mm Ashi Gyuto oder dem Herder 1922, die Spitze ist etwas weniger schneidfreudig im Vergleich zu den beiden, der Bauch etwas mehr, so kommt es mir vor. Verstärkt wird dieser Eindruck noch durch das angenehm hohe Gewicht. Geprüft wurde das Ganze hauptsächlich an Karotten, Zwiebeln und Äpfeln. Als mittelgewichtiges Messer wiegt es jetzt 186 Gramm, und damit sieben Gramm weniger als vor der Behandlung. Weniger schön ist das Äußere des Takeda. Ich frage mich ob die Schleifspuren nahe des Klingenrückens nicht hätten vermieden werden können. Nun, ich wurde vorgewarnt, und es ist schließlich auch verkraftbar.
Das Ergebnis stellt mich insgesamt sehr zufrieden, das Messer lässt sich nun toll einsetzten. Es schneidet gut, übersteht wildes Hacken, hält die Schärfe lang, und die Klingenbreite erlaubt das Schnittgut verlustarm in der Küche herumzumanövrieren.

 
Servus,

danke für das Update..

Weniger schön ist das Äußere des Takeda. Ich frage mich ob die Schleifspuren nahe des Klingenrückens nicht hätten vermieden werden können. Nun, ich wurde vorgewarnt, und es ist schließlich auch verkraftbar.

Äusserlich wirkt der Klingenspiegel jetzt ziemlich wund. :eek: Vor allem das hübsche Kanji ist ziemlich ramponiert, aber wenn vom Rücken bis zur Schneide maschinell ausgedünnt wird, dann schaut das halt so aus!

Mit Steinen bis zur Klingenhälfte ausgedünnt wäre stundenlange Arbeit gewesen und ein perfektes Kasumi-Finish als Abschluss ist eigentlich nur Könnern vorbehalten, also auch keine Alternative für dich.

Hätte es nicht gereicht nur bis zur Klingenmitte auszudünnen, es war ja nur der harsche Übergang zur vollen Klingenstärke nach dem kurzen Anschliff störend?

Gruß, güNef
 
Update zum Takeda,
Da sich der Aogami Super Stahl bis jetzt extrem gut präsentiert hat, war es nun an der Zeit die Geometrie noch etwas mehr in Richtung
Schneidfreude zu optimieren. Ausgedünnt hatte ich es schon einmal, allerdings war das Ergebnis noch nicht ganz zufriedenstellend.
Es waren Atoma 400, JNS 1000, Naniwa 2000, JNS Aoto und ein Mizukihara im Einsatz.
Nach einer längeren Schleiffsession hat es nun 10 mm über der Schneide zwischen 0,7 mm an der Klingenspitze und 0,8 mm am Kehl.
So ausgedünnt schneidet es jetzt wie es eigentlich von Anfang an tun sollte. Butterweich geht es nun durch Karotten und da es hauptsächlich für Gemüse eingesetzt wird war mir das schon wichtig.
Wie Büchner es schon geschrieben hat, hält es die Schärfe über sehr lange Zeit.
Gruß Klaus
 

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Moin Klaus,

na da hast du den Anschliff aber weit nach oben gezogen. Sieht gut aus, abgesehen davon, dass dein wenig viele Dellen vorhanden sind aber ich denke das ist bei einem Messer wie dem Takeda wohl normal.

Kurze Frage: Hast du direkt auf Null geschliffen oder hast du noch eine Mikrofase o.ä, angebracht?

Gruß, Gabriel
 
Hi Gabriel,

schon beim ersten Mal ausdünnen hatte ich das Messer auf Null geschliffen und keine Probleme bekommen, also bin ich dabei geblieben. Von dem AS bin ich echt begeistert.
Gruß Klaus
 
Moin Klaus,

das klingt doch gut, vielen Dank für die Info. Kannst du schon einen Vergleich mit deinen anderen AS-Stahl-Messern ziehen hinsichtlich Stabilität und Standzeit?

Gruß, Gabriel
 
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