Detaildiskussionen aus: Musterbriefe an...

neweinstein

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Ich würde den Bief (ist ja ein offener Brief) einfach mit der Bitte um veröffentlichung an die großen Tageszeitungen schicken. Da werden wir uns (hoffentlich) die Geldsammelaktion ersparen können.

Ich habe auch ein mal einfach so ein Photo an die SZ geschickt, das wurde auch prompt zwei Tage später abgedruckt. Ich glaube die Redaktion ist so etwas gar nicht so abgeneigt.

Zeitgleich würde ich aber wie schon weiter oben mal angesprochen weitere große Partner ins Boot holen (Böker oder andere Messerfirmen, Fachzeitschriften, etc).

Es gibt ja auch noch mehr Abgeordnete :super:

PHILIP
 
AW: allgemeines messertrageverbot - offene briefe an spitzenpolitiker

FAZ Anzeigenpreis: z.B. 1/3 Seite schwarz/weiß EUR 18.000.-

Die SZ dürfte ähnlich liegen.

Gratis wird keine Tageszeitung den Brief abdrucken, weil niemand meiner Kollegen sich gern in Verbindung mit Waffen, Messern etc. bringen lässt (ich kenne die Jungs ganz gut...).

Übrigens: Der Brief ist viel zu lang, stellenweise redundant und nicht knackig genug formuliert für eine Veröffentlichung in den Medien. Und für Politiker auch - die haben nicht viel Zeit, für Infos aus einer ungeliebten Lobby-Ecke schon gar nicht. Da müssen die Hauptthesen ganz oben stehen und in ein paar Sekunden zu erfassen sein, damit überhaupt weitergelesen wird.

Wie schwer PR ist, sieht man doch gerade an der IMSW-Initiative. Ihre Wirkung ist gleich null, sie wird selbst im Forum nur marginal zur Kenntnis genommen. Was glaubt ihr, weshalb sich Firmen, Politiker, Lobbies, Verbände etc. ihre PR nicht selbst machen, sondern Agenturen beauftragen?

Und um alle Kommentare schon a priori zurechtzurücken:

Nein, ich kritisiere nicht, um recht zu haben. Ich möchte einfach konstruktiv zeigen, wie so etwas in der Presse gewertet wird und wie schlecht so ein "offener Brief" überhaupt PR-mäßig auszuschlachten ist.

Weil ich in den Medien arbeite, und weil mir als Betroffenem was an unserer Sache liegt.

Ohne einflussreiche Mitstreiter - möglichst unverdächtige - geht gar nichts. Das MF wird von allen gutwilligen Unbeteiligten lediglich als Interessenvertretung mit eigennützigen Motiven angesehen, von den böswilligen sofort in die Nähe von Spinnern und Waffennarren gerückt.
 
AW: allgemeines messertrageverbot - offene briefe an spitzenpolitiker

Nee, eine Anzeige so wie von der Bahn oder Porsche gestern/vorgestern war missverständlich, soviel würden wir im Forum selbst mit 15€/Forumit nicht zusammenbekommen - das war spontan rausgehauen, aber durchaus ernsthaft gemeint.

Ausserdem müsste MichaM seine dienstlichen oder dienstbezogenen Anmerkungen reduzieren, *ein* Brief an große Tageszeitungen soll schließlich keine dienstlichen Konsequenzen nach sich ziehen - für niemanden, der von sich aus so einen Brief verfasst.

FAZ/SZ wird auch von Entscheidungsträgern gelesen. Dass man auf Profis oder große Hersteller, oder professionielle Unterstützung lange warten muss, sehen wir ja hier...
 
AW: allgemeines messertrageverbot - offene briefe an spitzenpolitiker

Wie schwer PR ist, sieht man doch gerade an der IMSW-Initiative. Ihre Wirkung ist gleich null, sie wird selbst im Forum nur marginal zur Kenntnis genommen.
Ich hatte es dem Willsch gleich verlinkt. Möglich, das dies ein Fehler war, weils vom Virenscanner gleich vernichtet wurde...

Ich probiers noch einmal..

Ohne einflussreiche Mitstreiter - möglichst unverdächtige - geht gar nichts. Das MF wird von allen gutwilligen Unbeteiligten lediglich als Interessenvertretung mit eigennützigen Motiven angesehen, von den böswilligen sofort in die Nähe von Spinnern und Waffennarren gerückt.
Wir haben nicht viel mehr, als uns selbst öffentlich zu machen, in dem wir passable Fotos einstellen.
 
AW: allgemeines messertrageverbot - offene briefe an spitzenpolitiker

Ein inhaltlich und stilistisch einwandfreier Brief, von Micha M, dem ich absolut beipflichten kann.:super:
Wenn es in Deutschland, wieder einmal, zu einer "Hetzkampange" gegen Messersammler, aber auch gegen Menschen die dieses älteste Werkzeug mit sich führen, kommt, dann wird es auch in Österreich, früher oder später, ungemütlich werden!:mad:
Ich kann jetzt schon Anzeichen in unserer schönen Alpenrepublik erkennen, daß es nicht mehr lange dauern wird und wir mit Deutschland, punkto Messergesetz, gleichziehen werden.
Wer eine Verbrechen plant und verübt, wird immer einen Zugang zu Messer aber auch Schußwaffen finden!
Da helfen auch Gesetze nicht.
Ich kenne keinen einzigen Fall wo mit einem richtig teuren Messer ein Verbrechen begangen wurde!
Am Ende passiert dann die selbe Sache wieder, wie nach dem "Pump Gun" Verbot.
Viele Menschen werden zu Kriminellen, da sie das "corpus delicti" einfach nicht abliefern, sondern behalten.
Aber keine Angst, es wird noch viel schlimmer werden!:teuflisch
 
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AW: allgemeines messertrageverbot - offene briefe an spitzenpolitiker

Und in kleinen Zeitungen und Tagesblättern anfangen bringt nix?
Es kommen ja doch einige Leute aus der ganzen Republik zusammen. Und die kleinen Zeitungen und regional gebundenen Blätter sind bestimmt froh über Beiträge.

Nein, bringt nix.

Unser Anliegen muss überregional vorgetragen werden, um von Entscheidern überhaupt zur Kenntnis genommen zu werden. Ein Beitrag im "Schwarzwaldboten" kommt in Berlin nicht an.

Regionalzeitungen sind nicht froh über Beiträge. Man hat immer mehr als man veröffentlichen kann. Sie sind froh über Werbung. Davon lebt die Presse nämlich. Abo-Gelder und Verkaufspreise können bei keiner Zeitung auch nur die Kosten decken. Ein "Spiegel" ohne Werbung würde ca. EUR 20.- kosten.


Vielleicht ganz interessant - etwas Grundsätzliches zu PR:

Entscheidend ist es, von Anfang an mit dem Kopf der Zielgruppe zu denken.
Welcher Eindruck soll dort erreicht werden? Was ist der Zielgruppe wichtig in Zusammenhang mit unserem Anliegen?

Dem Fisch muss der Wurm schmecken, nicht dem Angler. Das ist PR.

Weder Politikern noch dem durchschnittlichen Zeitungsleser ist es wichtig, dass ein paar "Spinner" auch weiterhin mit einem Messer in der Tasche herumlaufen können. Es interessiert sie überhaupt nicht. Es interessiert sie auch nicht, dass Messer Werkzeuge sind. Das weiß jeder.

Politiker interessiert ihre Profilierung in der Bevölkerung und bei ihren Interessengruppen, die sie auf ihren Platz gehievt haben.

Das könnte in unserem Fall heißen: Arbeitsplatzverluste in einer so traditionell deutschen Branche wie der Solinger Messerindustrie, Umsatzeinbußen im Freizeit-, Wandersektor etc.

Den Durchschnittsbürger könnte interessieren, dass nun nach der Online-Untersuchung, Telefongesprächspeicherung und und und schon wieder eine Beschneidung der Freiheit geplant ist.
Ein Taschenmessertrageverbot als vorläufiger Endpunkt staatlicher Kontrollwut. Darf ich demnächst nicht mehr mein Schweizermesser mitnehmen, wenn ich beim Wandern vespern will? Was wird denn noch alles verboten?
 
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AW: allgemeines messertrageverbot - offene briefe an spitzenpolitiker

Kann mal jemand einen Link hier hereinstellen, der zum Gesetzesentwurf von Herrn Körting führt? Falls es den schon gibt, muss ich den überlesen haben.
 
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AW: allgemeines messertrageverbot - offene briefe an spitzenpolitiker

Da steht nur eben auch auf Seite 7: "Der Bundestag hat das folgende Gesetz beschlossen: [...]" Und dann folgen die Hiobsbotschaften die wir alle schon kennen.

EDIT: Oder ist das normal, dass Entwürfe dieser Art schon fertig formuliert sind, um sie in die Gesetzessammlung aufzunehmen?
 
AW: allgemeines messertrageverbot - offene briefe an spitzenpolitiker

@Micha M.

Aktuell blockiert sie die zur Terrorabwehr dringend notwendigen, von Ihnen fast flehentlich eingeforderten Online-Durchsuchungen, obwohl allen Sicherheitsbehörden die essentielle Bedeutung des Internet-Nachrichtenaustausches von Extremisten und Terroristen hinlänglich bekannt ist.

Sorry, aber hier muss ich absolut widersprechen.
Auch diese Gesetzesinitiative schränkt meine persönliche Freiheit stark ein und bringt ebenso wenig wie das Messerverbot.
Auch hierfür gibt es genug Beispiele.
Der "versierte" Terrorist kann z.B. einfach in ein Internet-Cafe ohne Passkontrolle gehen, davon gibt es genug.
Noch einfacher, er fährt mit einem Auto durch die Stadt und sucht sich ein ungeschütztes WLAN.
Da freut sich Lieschen Müller, dass sie ihr WLAN zum Laufen bekommen hat und wundert sich, dass irgendwann ein SEK vor ihrer Tür steht, weil von ihrem Anschluss Terrorseiten angewählt wurden.
Und während sie noch das BKA von ihrer Unschuld zu überzeugen versucht, können die Terroristen, die sich Lieschens WLANs bedient haben, unbemerkt Bomben bauen.
Mehr noch, ich hatte gerade erst Letztens ein Gespräch mit einen "Computer-Freak", der mir von seiner ganzen Hardware erzählt hat, die er mit WLAN vernetzt hat.
Auf die Frage, ob er sein LAN schützt, meinte er, dass der Aufwand zu hoch sei.
Außerdem hätte er eh eine Flatrate, so dass es ihn nicht störe, wenn andere über sein LAN ins Internet gingen.
Soviel zur Wirksamkeit von Online-Durchsuchungen.
Genauso, wie Du die Fantasie von Straftätern in Bezug auf Waffen herausstellst, musst Du auch die Fantasie von Terroristen bezüglich Informationsbeschaffung beachten.

Gruß, Helge
 
AW: allgemeines messertrageverbot - offene briefe an spitzenpolitiker

Der "versierte" Terrorist kann z.B. einfach in ein Internet-Cafe ohne Passkontrolle gehen, davon gibt es genug.

Der versierte Terrorist benutzt pgp. Das gibt es Dautauglich zum draufklicken, und beschäftigt die NSA dann ein paar Jahre. Für Oberdaus gibts dazu auch eine Bedienungsanleitung.

Der noch versiertere Terrorist lacht sich einen Ast und trifft sich mit den Kumpels privat.

Genauso, wie Esel gegenüber Kettenfahrzeugen den Vorteil haben, dass sie keinen Sprit brauchen und hinreichend resistent gegen Hitze und Sand sind, ist persönliche Kommunikation hinreichend resistent gegen jede Art der Online Überwachung. Man ändert einfach seine Strategie, und fertich. Dass man mit der Onlineüberwachung mehr Sicherheit schafft, ist günstigstenfalls eine verquere Wunschvorstellung, realistischerweise eine bewusste Lüge. Und in der Art der Argumentation vollkommen identisch zum Messerverbot.

@MichaM: Was Du schreibst ist zwar richtig. Nur - es ist viel zu lang und wird weder gelesen noch gedruckt. Und zweitens gehts immer noch an der Sache vorbei. Argumente helfen nichts gegen Befindlichkeiten.

@fuchs. So siehts aus. Nur - besser schlecht angefangen als perfekt gezögert (von wem war der Spruch nochmal, musss ich mir merken). Das gilt auch für meine "Kritik" an MichaM.

Pitter
 
AW: allgemeines messertrageverbot - offene briefe an spitzenpolitiker

@MichaM: Was Du schreibst ist zwar richtig. Nur - es ist viel zu lang und wird weder gelesen noch gedruckt. Und zweitens gehts immer noch an der Sache vorbei. Argumente helfen nichts gegen Befindlichkeiten.

@fuchs. So siehts aus. Nur - besser schlecht angefangen als perfekt gezögert (von wem war der Spruch nochmal, musss ich mir merken). Das gilt auch für meine "Kritik" an MichaM.

Pitter

Wir sind schon einen Schritt weiter. Der Brief wird komprimiert und kann bei Konsens als Musterbrief dienen, der dann - hoffentlich zahlreich - an Entscheidungsträger verschickt wird.

Bei der Einschätzung der Argumente bin ich nicht ganz deiner Meinung. Das würde ja bedeuten, dass gegen alles von oben kein Kraut gewachsen ist, Gegenargumente sinnlos sind und der Bürger vollkommen hilflos ist, wenn von Politikern argumentiert wird.

Erstens widerspricht das der demokratischen Idee und zweitens erzeugen Argumente Befindlichkeiten. Deshalb drängeln sich Politiker ja in Talkshows. Die Argumente von Körting und Genossen sind im Gesetzesentwurf niedergelegt und sollen dieser Initiative den Erfolg bringen.

Ich nehme mal an, dass viele Entscheidungsträger, die dann am Abstimmungsprozess beteiligt werden müssen, sich nicht profund mit den Fakten beschäftigt haben, keine festgelegte Meinung haben. Diese gilt es, mit Gegenargumenten zu beeinflussen.

Unser Ziel muss sein, bei den Schwankenden mit unseren Argumenten andere Befindlichkeiten zu erzeugen.
 
AW: allgemeines messertrageverbot - offene briefe an spitzenpolitiker

Helge:
Das ist nicht der richtige Ort, um über die Wirkung der Online-Durchsuchung fundiert zu diskutieren. MIR ging es hier um die Darstellung der Diskrepanz zwischen der Verweigerung der SPD, diese lediglich bei konkretem Tatverdacht und nach richterlicher Prüfung mögliche Massnahme zuzulassen und andererseits der Bereitschaft, uns alle unter völlig unbegründeten Präventivverdacht zu stellen und unsere Rechte zu beschneiden.
Werden Freiheitsrechte nur wahrgenommen, wenn Mörder oder Terroristen sie einfordern?

Pitter:
Den Schuh mit der zu langen Argumentation zieh ich mir sofort an. Ich hab hier die Argumente zusammengetragen, die mir zur Sache wichtig gewesen sind. Geneigte Interessenfreunde können eine entsprechende Auswahl treffen und selbst aktiv werden. Wir (mit professioneller Hilfe von Fuchs) sind auch dabei, etwas Prägnanteres zu basteln.
Wenn ein entsprechendes Vorbringen nach Deiner Meinung eh nix bringt, frage ich mich natürlich auch nach dem Sinn Eurer Initiative und nach dem Sinn der unermüdlichen Arbeit ganzer Rudel von Lobbyisten usw. in politischen Schaltzentralen.
Außerdem - nach Miyamoto Musashi: Mit einer nicht benutzten Waffe im Gürtel zu sterben, wäre ärgerlich! (Buch der fünf Ringe).

Wir sollten zumindest versuchen, uns noch zu wehren...

Beste Grüße!

Micha
 
AW: allgemeines messertrageverbot - offene briefe an spitzenpolitiker

[...]Wenn ein entsprechendes Vorbringen nach Deiner Meinung eh nix bringt, frage ich mich natürlich auch nach dem Sinn Eurer Initiative und nach dem Sinn der unermüdlichen Arbeit ganzer Rudel von Lobbyisten usw. in politischen Schaltzentralen.
[...]

Mich, lies' nochmal genauer ;)

[...] So siehts aus. Nur - besser schlecht angefangen als perfekt gezögert (von wem war der Spruch nochmal, musss ich mir merken). Das gilt auch für meine "Kritik" an MichaM.

Pitter

Gruss, Keno
 
AW: allgemeines messertrageverbot - offene briefe an spitzenpolitiker

@fuchs, exilant & pitter:
Ihr schätzt die Lage IMHO (leider) absolut realistisch ein.

Gestern hab ich noch brav meine Mails an die in Frage kommenden Abgeordneten geschickt.
(Die einzige Rückmeldung bisher war die eines Landtagsabgeordneten, der immerhin so ehrlich war zuzugeben, daß er von der Hamburger Initiative noch nie was gehört hat.
Er will sich Rat bei seinem Kollegen vom Bundestag holen...:rolleyes:)

Zu 90% dienen solche Aktivitäten der Beruhigung meines Gewissens.
Und ich bewundere die Fähigkeit, in Situationen wie diesen noch Durchhalteparolen auszugeben.
Der Glaube mancher Forumiten an das Modell Demokratie scheint unerschütterlich zu sein.

Ich schreibe es zwar nur ungern, aber:
"Manche Dinge nehmen eben ihren Lauf."
(In jeder beliebigen Diktatur würde ein Messertrageverbot von heute auf gestern ohne das ganze Abstimmungsgedöns ausgesprochen. Das Ergebnis ist das gleiche.)
Dass die Entwicklung des Waffenrechts in diese Richtung gehen würde, ist seit Jahren absehbar und hat (glaube ich) auch niemand großartig überrascht.

Ich persönlich ertappe mich seit Tagen immer öfter bei dem Gedanken, dass Zeit und Energie bedeutend effizienter genutzt sind, wenn man denTerminus "zugriffsbereites Tragen/Führen" auf Lücken abklopft.
Auch der Begriff Concealment könnte in nächster Zeit an Bedeutung gewinnen.

Nichtsdestonotwendigertrotz werde ich heute weiter Mails rausschicken.
("Des Teufels liebstes Möbelstück ist die lange Bank.")

Nicht, dass pitter in absehbarer Zeit seine Sig partiell anpassen darf:
Liner Lock Messer - Ein Werkstattbuch - Von der Konstruktion zum fertigen Vitrinenmesser
;)
 
AW: allgemeines messertrageverbot - offene briefe an spitzenpolitiker

Wir sind schon einen Schritt weiter. Der Brief wird komprimiert und kann bei Konsens als Musterbrief dienen, der dann - hoffentlich zahlreich - an Entscheidungsträger verschickt wird.

Bei der Einschätzung der Argumente bin ich nicht ganz deiner Meinung. Das würde ja bedeuten, dass gegen alles von oben kein Kraut gewachsen ist, Gegenargumente sinnlos sind und der Bürger vollkommen hilflos ist, wenn von Politikern argumentiert wird.
...
Unser Ziel muss sein, bei den Schwankenden mit unseren Argumenten andere Befindlichkeiten zu erzeugen.
Was Du vorher weiter vorn geschrieben hattest, klang genau entgegengesetzt.
Ist ja schön, dass es jetzt endlich angekommen ist, das versuchen wir schon länger, IMSW ist sogar über google zu finden, wenn man Messerforum.net eingibt.

Hinterhältig an der Sache ist, dass unsere Politiker die "Politikverdrossenheit" mittlerweile in ihre Planungen einbeziehen, und davon ausgehen, das ausnahmslos alles kommentarlos geschluckt wird, weil alles bisher kommentarlos geschluckt wurde.

Den "Schritt weiter" sind wir im Prinzip seit Monaten, im Unterforum IMSW sind bereits schon länger sinnentsprechende und hoffentlich zielführende "Argumentationen" in Form von Alltagsberichten vorhanden, aus denen man noch mehr Ideen herausziehen kann, bzw. umgekehrt, der Platz, wo man weitere Ideen einfließen lassen kann.

Nur wenn keine neuen Ideen beigetragen werden, drehen sich die paar unverdrossenen Hansels im Kreis.
 
AW: allgemeines messertrageverbot - offene briefe an spitzenpolitiker

Da neben der Vorlage von Körting & Co. ja auch die Bündnisgrünen entsprechend aktiv geworden sind, habe ich mir auch ihre - noch weiter gehende - Vorlage angeschaut und vor lauter Ärger auch schon die erste "Fühlungnahme" gestartet. Außerdem kam ich nicht umhin, auf die nach dem vereitelten Kölner Amoklauf sofort aufkommende hysterische Forderung nach weiteren Verboten durch Leserbriefe an Bild, Stern-online, Spiegel-online und Focus-online zu reagieren:

Zuerst zu den Gutmenschen von Bündnisgrün:

Liebe bündnisgrüne Abgeordnete!

Dieses Schreiben richtet sich an die Initiator(inn)en des aktuellen bündnisgrünen Entwurfs einer drastischen Verschärfung des Waffenrechts.

In der Begründung heißt es: „Es ist Ausdruck einer verfehlten männlichen Machokultur zu meinen, es gäbe ein bewaffnetes Selbstverteidigungsrecht.“
Haben Sie eigentlich einmal auch nur ansatzweise darüber nachgedacht, was das in der praktischen Umsetzung heißen soll?

Wollen Sie denn ernsthaft einer Frau verbieten, sich not- und erforderlichenfalls auch unter Einsatz von Gewalt (und aller verfügbaren Hilfsmittel) selbst gegen einen Vergewaltiger zu wehren, weil leider gerade kein Polizist neben ihr steht? Soll sie das hilflose Opfer sein MÜSSEN und dem Täter alle Handlungsfreiheit überlassen?

Wollen Sie mir die Möglichkeit nehmen, mich im Rahmen – auch gesetzlich so vorgesehener und gesellschaftlich anerkannter und fundamentierter – Notwehr mit allen erforderlichen Mitteln – eben auch mit eigener Gewaltanwendung und Einsatz aller notwendigen Hilfsmittel – davor zu schützen, Opfer einer Gewalttat zu werden?

Soll sich meine Nothilfe für andere Opfer einer gerade stattfindenden Gewalttat darin erschöpfen müssen, 110 anzurufen und gemeinsam ein halbes Stündchen auf das Eintreffen von Ordnungskräften zu warten, wenn ich durch aktives Einschreiten (und das IST im rechtlichen Sinne Gewalt!) ein Leben retten könnte, ggf. auch durch Androhung oder gar Einsatz einer Waffe oder eines geeigneten Alltagsgegenstands?

Politiker lamentieren gern verständnislos über sinkende Zivilcourage und die unfassbare Tatsache, dass sich niemand mehr in solchen Situationen einmischt und Opfern beisteht. Ja, wie soll ich mich denn schnell wirksam einmischen, wenn Sie mir das Recht absprechen, mich ggf. gegen Übergriffe selbst ausreichend zu wehren?? Prügelnde Stalker und Skins sind rein verbaler Argumentation gegenüber zuweilen enttäuschend unzugänglich und reagieren darauf nonverbal intolerant – und sind meist entweder aufgrund ihrer Anzahl oder ihrer Fertigkeiten durch beruhigendes Umarmen nicht in den Griff zu bekommen.

Ihr Fraktionskollege, MdB Volker Beck, ist doch selbst schon einmal Opfer eines gewalttätigen Übergriffs geworden. Würde er in einer erneuten, ernsteren und lebensbedrohlichen ähnlichen Situation edel die aktive Nothilfe von Passanten ablehnen und souverän vorschlagen, gemeinsam das Eintreffen der Polizei abzuwarten?

Es wäre zu einfach, Ihre Aussagen schnell als „gutmenschlich“ abzutun – ich finde sie in der letzten Konsequenz lebensfremd, unmöglich, ja: unmenschlich.

Ich selbst habe schon wirksame Nothilfe geleistet (und die Taten dadurch unterbrochen, dass ich nachdrücklich auch gewaltsames Einschreiten angekündigt habe) – das würde ich weiterhin auch für Sie (als Opfer) tun. Für Sie selbst hoffe ich aber inständig, dass Sie nie in die Lage kommen, Opfer eines gewalttätigen Angriffs zu werden und die Tauglichkeit Ihrer so hehr verkündeten edlen Gesinnung erproben zu müssen.

Bei allem Dissens in der Sache wünsche ich Ihnen alles Gute!

Micha M.


und dann zum Leserbrief an die genannten Net- und Printmedien:

Der geplante Amoklauf in Köln zeigt, wie untauglich die bisherige politische Reaktion ist, die sich weitgegehend in unsinnigen allgemeinen „Waffen“-Verboten erschöpft und sinnvolle Ermittlungsmittel statt dessen weiterhin nicht zuläßt.

Die geplante Tat wurde durch Internet-Auswertung einer (glücklicherweise offenen!) HP entdeckt und vereitelt – wäre ein entsprechender „Auftritt“ in einem passwortgeschützten Chat erfolgt, hätte die Polizei diesen ggf. erst nach „Knacken“ mitlesen und auf den betroffenen Rechnern recherchieren müssen – und das blockieren ja politische Kreise noch immer– hoch lebe die informationelle Selbstbestimmung von Terroristen und Amokläufern!

Statt dessen werden schon wieder Rufe nach weiteren und immer weiteren „Waffen“-Verboten laut. Waffen? Die Kölner Täter wollten ihren Amoklauf mit Armbrüsten durchführen (weil sie welche hatten…). Ansonsten wären wohl auch Kettensägen, Holzäxte, Fleischerbeile oder Dreikantschaber infrage gekommen – oder der selbstgebaute Langbogen, der durchaus tödliche Wirkung entfalten kann…

Wann begreift die Politik endlich, dass es untauglich und hilflos ist, den Tätern in der unendlichen Fülle „geeigneter“ Werkzeuge und Alltagsgegenstände auf der Suche nach dem nächsten verfügbaren Tatwerkzeug hinterherzuhecheln und dabei immer gleich Millionen von rechtstreuen Menschen mit unter präventiven Generalverdacht zu stellen? Selbst in Hochsicherheits-Gefängnissen bauen sich Gewalttäter letztlich noch Behelfswaffen….

Am besten sperren wir das ganze Land in die Gummizelle – aber bitte mit garantiert kontrollsicherem Internetzugang!

Micha M.


Da auch die "Gegenseite" den Anlaß als gefundenes Fressen betrachten wird, weitere Verschärfungen als dringend notwendig zu verkaufen, hielt ich es in der Gesamtsicht für notwendig, ebenfalls in meinem Sinne darauf zu antworten...

Beste Grüße!

Micha M.
 
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