Dick Rapid Steel oder doch ein Wetzstahl?

Pabelito

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Hallo,
Ich lese schon seit geraumer Zeit mit in diesem Forum und bedanke mich daher erstmal für die das viele Wissen, die Infos und Meinungen die hier von euch allen über Jahre geschrieben wurden.
Ich besitze seit ein paar Jahren ein Schanz Lucidus Guyto, ein Herder K1M rostfrei und seit kurzem ein K2, ebenfalls rostfrei. Außerdem ist noch ein günstiges Herder Tomatenmesser und ein Kai wasabi Brotmesser vorhanden.
Ich habe den Spyderco Sharpmaker, aber nach etlicher Zeit war mir dieser einfach zu mühselig um zum einen zu schleifen, da ich keine diamantstäbe besitze und zum anderen auch zum kurz nachschärfen kann ich nicht so zurecht.
Mittlerweile besitze ich ein Work Sharp adjust Elite und habe alle Messer auf 17 grad Schneidwinkel neu angeschliffen. Hat auch alles soweit gut geklappt.
Nun bin ich auf der Suche nach einem schnellen unkomplizierten auch täglich nutzbaren scharfhalte Gerät auf den Dick Rapid Steel Hyper Drill gestoßen.
Hat den hier jemand vielleicht im Einsatz und kann mir sagen ob der auch für meine Messer, also welche wo im Härtebereich 60-61hrc liegen geeignet ist oder ob ich da zwingend einen passenden Wetzstahl benötige.
Da meine Frau das tägliche Scharf halten auch gut nutzen sollte wäre die einfache Handhabung vom Hyper Drill ja hervorragend.
Habe zwar gelesen das dieser im Grunde sehr gut funktioniert aber mehr im Bereich Metzger- Fleischermesser, die eben einen weicheren Stahl haben. Über Erfahrungen mit etwas härteren Messern wie Meinen konnte ich keine Infos finden.
Über Meinungen besonders aus der Praxis heraus würde ich mich freuen.

Schöne Grüße vom Bodensee,
Pabelito
 
Wenn Du Deine Messer auf 17 Grad Schneidenwinkel geschliffen hast...dies wären 8,5 Grad pro Seite (Schleifwinkel). Nicht wirklich, oder?

Den Dick Rapid Steel Hyper Drill solltest Du nicht in Erwägung ziehen. Durchziehschärfer sind hier nicht besonders hoch angesehen. Du hast den Sharpmaker. Der ist doch ideal, um Messer scharf zu halten. Zum Umschleifen ist der nicht so toll. D.h. Du solltest nicht warten, bis ein Messer stumpf ist. Hast Du die Stäbe regelmäßig gesäubert?

Dass es damit zu aufwendig ist, ist schwer zu glauben. Stäbe einstecken, ein paar Züge. Fertig. Dazu ist der Sharpmaker sehr vielseitig, schärft nicht nur Messer mit Glattschliff. Der Hyper Drill wäre imho ein massiver Rückschritt.

Wenn, dann kaufe Dir von Dick einen guten Wetzstahl. Oder einen feinen Keramikstab, der geht auch mit harten Stählen gut. Könntest auch einfach einen der weißen Sharpmakerstäbe in die Hand nehmen und darauf abziehen.
 
Ich meinte natürlich pro Seite 17grad. Sorry falls ich mich da missverständlich ausgedrückt habe.

Also laut meiner Recherche ist der Rapid Steel Hyper Drill als Wetzstahlersatz anzusehen. Die Feinheit der Stäbe dürften dem Dickoron Micro entsprechen.

Ich finde den Sharpmaker auch okay aber damit muss ich viel öfter durchziehen als gedacht. Das dauert mir irgendwie zu lang. Die Stäbe hab ich natürlich sauber gemacht, insbesondere die weißen.
 
Auf den richtigen Winkel muss nicht geachtet werden was bei meiner Frau schon mal quasi Pflicht ist. Ich persönlich würde mir die Benutzung eines Wetzstahls durchaus zutrauen, meine bessere Hälfte nicht!
 
Ich hatte ähnliche Bedenken wie du. Bin handwerklich nicht der begabteste, weshalb ich mir auch ein Hilfsmittel zugelegt habe. Hab zwischen Sharpmaker und Rapid Steel geschwankt und mir dann den Sharpmaker besorgt. Die Ergebnisse damit fand ich aber eher ernüchternd. Dann hat mir @Besserbissen gezeigt, wie ich mit dem Wetzstahl oder anderen Schärfstäben arbeiten kann. Die Herangehensweise sieht man hier in diesem Video. Damit habe ich dann auf Anhieb die Messer deutlich schärfer bekommen. Seitdem staubt der Sharpmaker im Schrank vor sich hin. Einzig bei kleinen Messern tu ich mich etwas schwer mit dieser Methode, da die Kante nicht so gut bei der Orientierung helfen kann.
 
Bei den Stäben wie bei den Steinen bleibt einfach das Problem einen halbwegs konstanten Schleifwinkel beizubehalten. Davor Schrecken viele Anfänger zurück. Und von dieser Angst profitieren die Hersteller von wie auch immer gearteten Durchziehgeräten. Der Sharpmaker (und Konsorten) ist letztlich nichts anderes. Dass er pfleglicher mit der Schneide umgeht als die Durchzieher, ist wohl unumstritten.
Wenn Du den Schärfewinkel konstant halten kannst (klar, reine Übungsfrage), gibt es keinen Grund Deinen Sharpmaker zu reaktivieren. Zum Wetzen (nicht Schleifen!!) ist er aber auch nicht schlechter als ein entsprechender Wetzstab. Sein Name ist einfach irreführend, zumindest für Leute mit höheren Ansprüchen: Es ist eben kein Sharpmaker sondern ein Sharpholder.
 
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Den Sharpmaker zum wetzen sozusagen möchte ich nicht nehmen. Zum einen muss ich da gefühlt 30 -40 Züge pro Seite machen selbst wenn das Messer nur ein bisschen Biss verloren hat und zum anderen hab ich 34 grad schleifwinkel, da will ich ja nicht bzw. kann nicht an der 30grad noch 4 bzw 2 noch händisch hin halten.

Ich finde, ohne das Gerät jetzt aus der Praxis zu kennen ist der Hyper Drill kein typischer durchzieh schärfer. Vom Material und der Funktion sind es ja eher 2 Wetzstäbe die da gleichzeitig( oder kurz hintereinander? ) die Schneide wieder aufrichten.
 
Da hast Du Dich wahrscheinlich schon wieder vertan: nicht 34 Grad (=Schneidewinkel) sondern 17 Grad Schleifwinkel.

Und Du bist Dir sicher, dass der Hyper Drill tatsächlich mit 17 Grad Schleifwinkel wetzt/schleift? Die Bemerkung nur, weil Du bzgl Schleifwinkel und Sharpmaker so genau sein willst. Soll aber nicht heißen, dass Du den Sharpmaker reaktivieren sollst. Ich komme damit als Sharpholder gut klar, aber das will ja nichts heißen. Man muss sich mit den Gerätschaften schon irgendwie anfreunden können.
 
Oh man, also gut, 34grad gesamter Schneidenwinkel.
Also da die Runden Stäbe bei dem Gerät ja beim durchziehen nachgeben sollten Sie, egal bei welchem Schneidenwinkel, genau auf der Schneide aufliegen. So zumindest verstehe ich das. Ich denke auch das es soweit funktioniert sonst hätten nicht viele Metzgerbetriebe den im Einsatz. Mich würde nur interessieren ob das auch bei etwas härteren Messern gut nutzbar ist.
 
Die Funktion ist eine andere: Dadurch, dass die Stäbe weggedrängt werden und sich der Winkel geringfügig ändert, trifft man mit hoher Wahrscheinlichkeit die Schneide, also Kante der Klinge. Dabei wird dort Material abgenommen, und das Messer somit geschärft.
Das funktioniert ganz gut bei nicht zu großer Materialstärke über der Wate und bei nicht zu hoch gehärteten Stählen. Der SB1/SB1+ von Schanz ist an der Grenze.
 
Okay, wieder was dazugelernt. Danke für die Antwort. Das ist halt auch meine Befürchtung das das beim Schanz eben nicht mehr ganz so gut funktioniert. Würdest du mir also dann doch eher zum nem Wetzstahl bspw dem Dickoron Micro raten? Ich würde den Hyper Drill ja wirklich gern ausprobieren, aber das Risiko knapp 70€ in den Sand zu setzen quasi hält mich da ab. Schade das niemand das Ding hat oder hatte und darüber seine Erfahrung geteilt hat
 
Ich würde für deine Messer einen feinen Keramikstab nehmen, z.B. den von Work Sharp oder einen von Ioxio
Für den Grundschliff hast du ja den WS.
 
Okay, wieder was dazugelernt. Danke für die Antwort. Das ist halt auch meine Befürchtung das das beim Schanz eben nicht mehr ganz so gut funktioniert. Würdest du mir also dann doch eher zum nem Wetzstahl bspw dem Dickoron Micro raten? Ich würde den Hyper Drill ja wirklich gern ausprobieren, aber das Risiko knapp 70€ in den Sand zu setzen quasi hält mich da ab. Schade das niemand das Ding hat oder hatte und darüber seine Erfahrung geteilt hat
Der Rapid Steel kriegt die Klinge sicherlich wieder scharf an den Stellen, wo er sie nicht kaputt macht.

Schleifgerät für zwischendurch (https://messerforum.net/threads/schleifgeraet-fuer-zwischendurch.145357/page-2)

Wurde hier besprochen.
Hatte auch früher einen Rapidsteel und teile den Konsens, dass der Federdruck kombiniert mit der kleinen Auflagefläche nichts für etwas nagelgängiges wie ein Herder Windmühlenmesser ist.

Habe zwar nie praktisch ausprobiert, ob der Stahl das nicht doch abkann. Aber da sich die Klinge schon bei leichtem seitlichen Druck des Daumennagels ausbeult will ich nicht testen, was passiert, wenn man ein Vielfaches des Drucks auf einer deutlich kleineren Fläche durch die eng beieinander liegenden gegenüberliegenden Stäbe anwendet.

Falls du es doch ausprobieren willst freue ich mich auf jeden Fall auf dein Feedback.
War bisher zu feige, aber vielleicht war das ja unnötig. :)
 
Ich habe den Spyderco Sharpmaker, aber nach etlicher Zeit war mir dieser einfach zu mühselig um zum einen zu schleifen, da ich keine diamantstäbe besitze und zum anderen auch zum kurz nachschärfen kann ich nicht so zurecht.
Mittlerweile besitze ich ein Work Sharp adjust Elite und habe alle Messer auf 17 grad Schneidwinkel neu angeschliffen.
Dass nach "etlicher Zeit" mal wieder ein Grundschliff erfolgen muss, ist dem Verschleiß geschuldet und unumgänglich.
Und wann dieser Zeitpunkt erreicht ist, erkennt man (wie du oben richtig schreibst) daran, dass es mit dem Sharpmaker zu "mühselig" wird.
Das wiederum liegt daran, dass in der 30°-Stellung zuviel Material abgetragen werden muss (jedenfalls für den Sharpmaker) um wieder ein "sauberes V" mit Grat unten herzustellen.
Aber warum hast du deine Messer dann alle auf 34° umgeschliffen und nicht auf die für den Sharpmaker vorgesehenen 30°?
Dann wäre auch das kurze Touch-Up auf der 40°-Seite des Sharpmakers ein Klacks gewesen - für dich... und für deine Frau.

Mein Vorschlag wäre also, die Messer auf 30°-Grundschliff zu schleifen um den Sharpmaker weiter und bestimmungsgemaäß verwenden zu können.
Außerdem solltest du dir einen ordentlichen Wetzstahl besorgen um die Messer (auch für deine Frau) mal fix zwischendurch abzuziehen.
Das Thema Wetzstahl ist allerdings ein ganz eigener Kosmos hier...

Edith sagt: bei Messerhärten ab 60 HRC würde ich eher zu einem Keramikstab greifen. Ich selbst nutze da den "Sieger Longlife".
 
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Ich würde auch keins von deinen Messern durch so ein Durchziehdingens wie den "Dick Rapid Steel Hyper Drill" ziehen.
Die Teile gibt es seit Jahren unter verschiedenen Namen (Vulkanus usw.) in leicht verschiedenen Ausführungen
und sind wie du schon angedeutet hast höchstens für Metzgermesser zu gebrauchen.
Des weiteren kommt hinzu, das dadurch das die "Schleifstangen" nebeneinander angeordnet sind du
auf der einen Seite den Ansatz und auf der anderen Seite die Spitze nicht richtig schleifst bzw. verhunzt.
(zusätzlich zu den bereits genannten Bedenken)

Bei Sharpmaker ist es halt wichtig die Stäbe immer vernünftig zu reinigen.
Ich bin im Moment Fensterreiniger gelandet. Ich habe einfach was in eine kleine leere Handdesinfektionsflasche abgefüllt.
Funktioniert aus einem mir unerklärlichen Grund extrem gut, auch bei anderen Steinen wie dem Belgischen Brocken
und macht nicht so eine Schweinerei wie beim Edelstahlreiniger (z.B. Visss). Es soll auch Leute geben die die Stäbe in die Spülmaschine packen...

Wetzstab: Sieger Longlife ganz klar...oder doch besser ein Dick, nur welchen... ;):irre::cool::
 
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Aber warum hast du deine Messer dann alle auf 34° umgeschliffen und nicht auf die für den Sharpmaker vorgesehenen 30°?
Bei 30 grad und nicht hoher Klinge wie beim K1M hätte ich dann in die Messerhalterung vom Work Sharp reingeschliffen. Mit 17 bzw. 34 grad ging es dann gerade so. Und der Einfachheit halber habe ich dann eben alle 3 Messer auf die 34 grad neu eingeschliffen.
Ich denke ihr habt mich erstmal überzeugt und ich lasse mal die Finger vom Hyper Drill.

Ich muss mich dann wohl in das Thema Wetzstahl etwas mehr einlesen.
Bisschen informiert hab ich mich und so blauäugig und unerfahren hätte ich spontan zum Dickoron Micro gegriffen für meine Messer.
Der Sieger ist mir zu teuer.
Beim Keramikstab sehe ich erstmal keinen Unterschied zu den weißen Stäben vom Sharpmaker. Da muss ich den Schneidenwinkel dann so ziemlich genau treffen.
Keine Ahnung wie das beim Wetzstab ist. Ich dachte immer dieser würde bei exaktem oder etwas steilerem Winkel die Schneide wieder aufrichten ohne bzw. So gut wie nichts abtragen.

Aber wie gesagt, da muss ich hier noch etwas rumstöbern.
 
Ich hab halt den Sieger in 28cm Länge mit dem Dick Micro verglichen der ja 30cm lang ist.
Kein Plan ob der 20cm zu kurz ist womöglich
 
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