Die IWA 2007 aus Lampensicht

Ein trainierter Schimpanse könnte das, so einfach ist das.

Hast du deinem Kollegen schon gesagt, wie du hier von ihm sprichst :D ?

Zur Qualitätsanmutung:
Das meiste ist ja schon gesagt.
Geht schon in Ordnung (was man bei dem Preis auch erwarten sollte), ein paar Kleinigkeiten werden wohl bei der 2. Serie ausgemerztwerden und sie ist sehr einfach zu öffnen und damit zu modden:) .
Grüße
Jens
 
Ein entscheidender Gesichtspunkt unter dem man die First-Light Liberator betrachten sollte ist m. E. der Mut, dass die Jungs sich getraut haben, zuerst mal das ungeschriebene Gesetzbuch der weltweiten Taschenlampen-Industrie in die Tonne zu treten, in dem offenbar steht, dass eine Taschenlampe immer gleich aussehen muss: eine (metallische) Röhre für die Batterien mit einer Glühbirne an dem einen und ´nem Schalter am anderen Ende :D

Es gibt dutzende von diesen „traditionellen“ Vertretern, die alle ähnliches bieten: SureFire, Blackhawk Night Ops, Streamlight, Pentagon, Gerber, Pelican, Inova und wie sie alle heißen ... alles tolle Taschenlampen (insbesondere SureFire naturellement) ... aber im Grunde gleich konstruiert. Innovationen gab es zwar bei Material, Schalter, Batterien, Helligkeit (LEDs!) und Langlebigkeit etc., die Art und Weise, wie man sie benutzt, ist dagegen stets gleich geblieben (ob sich die neue Variante von First-Light letztlich durchsetzen wird bleibt abzuwarten).

Ich denke, First-Light ist das Thema so gewissenhaft angegangen, dass sie mit den Werbesprüchen, den verwendeten LEDs, Refelektoren und Schaltern der meisten Wettbewerber sicher konkurrieren können. Respektabel finde ich, dass sie sich darüberhinaus gefragt haben, wie sie eine tragbare Lampe anders bauen können, damit sie in manchen Situationen vielleicht leichter zu verwenden und im Einsatz intuitiv zu bedienen ist.

Eine First-Light - einsatzbereit an der Hand - ist von Vorteil, wenn´s im Ernstfall überraschend zur Sache geht und muss nicht erst irgendwo herausgefummelt werden. Man kann den Liberator mit einer Waffe ebenso in Einklang bringen wie ein fest montiertes „weapon mounted light“ (WML), aber man kann dunkle Bereiche halt auch getrennt von der Zielrichtung der Waffe ausleuchten. Man muss also nicht unbedingt gleich mit der Waffe auf „dunkle Gestalten“ zielen um sie auszuleuchten. Darüberhinaus kann der Liberator wechselweise mit jeder beliebigen Pistole verwendet werden.

Man kann den Liberator an der Hand lassen, wenn man eine Person durchsucht oder ihr Handschellen anlegt ... man kann schießen und nachladen, irgendwo hochklettern, eine Tastatur bedienen, Fahrrad fahren, reiten usw.

Überhaupt ... beim Umgang mit einer Waffe hat man beide Hände am Griff statt irgendeine antrainierte Kombi-Technik Taschenlampe/Waffe einzusetzen, die oft unnatürlich und nicht intuitiv ist. Man kann das Magazin wechseln oder eine Ladehemmung beseitigen ... fast so schnell wie wenn man gar nichts in (an) der Hand hätte.

Verglichen mit einem WML kann der Liberator in vielem mithalten. Bei speziellen Einsatz-Szenarien, also in einem hochgradig taktischen Umfeld ist ein WML natürlich immer vorzuziehen. In der Regel hat es aber für den waffenführenden Zivilisten, den Polizeibeamten auf Streife oder den Soldaten auf Wache mehr Bedeutung, dass er in der Lage ist Licht und Waffe getrennt voneinander einzusetzen.

Wenn man für eine Tätigkeit beide Hände frei haben muss, kann man eine „konventionelle“ Taschenlampe nur unter den Arm oder zwischen die Knie klemmen ... oder vielleicht noch zwischen die Zähne nehmen ... oder man legt sie irgendwo ab, wo sie dann u. U. wegrollt. Ihr kennt die Problematik ... (wer´s mag kann natürlich auch ´ne Stirnlampe aufsetzen).

Selbstverständlich kann man auch den Liberator anders positionieren: z. B. Griff im Hosenbund oder in der Brusttasche ... Lampe nach aussen. Bequem und sicher untergebracht, wird so z. B. beim Laufen in der Nacht der Weg vor einem ausgeleuchtet.

Die übliche Taschenlampe - gerne auch von einer „Edelschmiede“ - ist für viele Lebenslagen sicher geeignet. Für den professionellen Einsatz und alle denkbaren Situationen, in denen man beide Hände frei haben muss, ist der Liberator sicher eine Überlegung wert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Habe von First-Light eine Antwort auf meine Frage bekommen, ob der Liberator 100% "Made in USA" ist:

"... alle Teile des Liberator wurden in den USA konstruiert und werden auch dort produziert ... bis auf LED, Reflektor und ein Gummi-Teil, die aus asiatischer Produktion stammen ... zusammengebaut wird die Lampe vollständig in den USA."

First-Light spricht von 98% US-made bei den Teilen ... na ja, LED und Reflektor sind ja nicht gerade unbedeutende Bauteile ;) ... sehr erfreulich jedenfalls, dass ehrlich und rasch Auskunft erteilt wurde.
 
Nachdem die Liberator schon in der März-Ausgabe von caliber auf Seite 93 kurz vorgestellt wurde, nun ein längerer Artikel in der aktuellen caliber-Ausgabe vom Mai 2007:

"Ein Licht in der Finsternis ..." (Seite 68+69).
Taktische Taschenlampe Liberator von First-Light USA

Stefan Perey beschreibt die Vorteile dieser "brandneuen, unkonventionellen Taschenlampe":

"... weil durch das Handschlaufensystem die Finger bei voller Bewegungs- und Funktionsfähigkeit andere Aufgaben übernehmen können ... auch abseits des Waffengebrauchs von erhöhtem Nutzen, weil man beispielsweise im Polizeialltag uneingeschränkt mit der freien Hand bei der Kommunikation per Funk oder Telefon, bei der Verfolgung von Verdächtigen oder Durchsuchungen und Festnahmen agieren kann."

Potentielle Nachteile aus seiner Sicht:

"Bei dem kombinierten Einsatz einer Faustfeuerwaffe und der Liberator kann man zwar einen stabileren Beidhandanschlag realisieren, doch durch die innen verlaufende, teilweise harte Handschlaufe ist meines Erachtens das Griffgefühl und die Haltekraft dennoch deutlich eingeschränkt ... auch dieses System erfordert Trainingsfleiß."

"... der größte Nachteil ist ... dass die Flexibilität - also der fließende Wechsel der verschiedenen Innen/Außen-Techniken, bei Raumerkundungen und der Nutzung von Deckungen taktisch zwingend erforderlich, bauartbedingt stark eingeschränkt wird."

Denke nicht, dass es tatsächlich so ein gravierender Nachteil ist, denn schliesslich wurde die Liberator ja von LE-Profis (mit-)entwickelt und von Polizeieinheiten im alltäglichen Einsatz getestet:

"In addition to our university research, the Liberator Tactical Light has undergone a rigorous testing and evaluation program, with real-world feedback and input from the following law enforcement organizations:

Los Angeles Police Department
Tactics Training Unit and SWAT Team
St. Louis Metropolitan Police Department
Training Bureau
Rockford Illinois Police Department
Training Unit and SWAT Team
Bloomington, Illinois Police Department
Chattanooga, Tennessee Police Department"


Quelle: First-Light USA

Clyde Caceres ist ein anerkannter Experte und Trainer für den Einsatz von Waffe/Laser + Waffe/Lampe in Dunkelheit. Seit langen Jahren trainiert er Polizeieinheiten weltweit. Ich glaube nicht, dass er von Crimson Trace zu First-Light gegangen wäre, wenn er von dem Produkt nicht überzeugt wäre (ich kenne ihn schon ein paar Jährchen).

Logisch ... das ultimative Universal-Tool gibt es nicht ... wie auch bei den Messern kommt es halt auf den hautpsächlichen Einsatzzweck an. Spezialeinheiten werden selbstverständlich weiterhin fest montierte Waffenleuchten bevorzugen ... sind aber nicht Zielgruppe.

... und die Handschlaufe ist nicht hart :D

"Die Standardversion ... 290 Euro"

"Spezialausführungen ... mit ... Strobe Modus und IR-LED ... auf Anfrage"

Trotz der Kritik: ein lesenswerter Artikel :super:
 
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