Ein entscheidender Gesichtspunkt unter dem man die First-Light Liberator betrachten sollte ist m. E. der Mut, dass die Jungs sich getraut haben, zuerst mal das ungeschriebene Gesetzbuch der weltweiten Taschenlampen-Industrie in die Tonne zu treten, in dem offenbar steht, dass eine Taschenlampe immer gleich aussehen muss: eine (metallische) Röhre für die Batterien mit einer Glühbirne an dem einen und ´nem Schalter am anderen Ende
Es gibt dutzende von diesen „traditionellen“ Vertretern, die alle ähnliches bieten: SureFire, Blackhawk Night Ops, Streamlight, Pentagon, Gerber, Pelican, Inova und wie sie alle heißen ... alles tolle Taschenlampen (insbesondere SureFire naturellement) ... aber im Grunde gleich konstruiert. Innovationen gab es zwar bei Material, Schalter, Batterien, Helligkeit (LEDs!) und Langlebigkeit etc., die Art und Weise, wie man sie benutzt, ist dagegen stets gleich geblieben (ob sich die neue Variante von First-Light letztlich durchsetzen wird bleibt abzuwarten).
Ich denke, First-Light ist das Thema so gewissenhaft angegangen, dass sie mit den Werbesprüchen, den verwendeten LEDs, Refelektoren und Schaltern der meisten Wettbewerber sicher konkurrieren können. Respektabel finde ich, dass sie sich darüberhinaus gefragt haben, wie sie eine tragbare Lampe anders bauen können, damit sie in manchen Situationen vielleicht leichter zu verwenden und im Einsatz intuitiv zu bedienen ist.
Eine First-Light - einsatzbereit an der Hand - ist von Vorteil, wenn´s im Ernstfall überraschend zur Sache geht und muss nicht erst irgendwo herausgefummelt werden. Man kann den Liberator mit einer Waffe ebenso in Einklang bringen wie ein fest montiertes „weapon mounted light“ (WML), aber man kann dunkle Bereiche halt auch getrennt von der Zielrichtung der Waffe ausleuchten. Man muss also nicht unbedingt gleich mit der Waffe auf „dunkle Gestalten“ zielen um sie auszuleuchten. Darüberhinaus kann der Liberator wechselweise mit jeder beliebigen Pistole verwendet werden.
Man kann den Liberator an der Hand lassen, wenn man eine Person durchsucht oder ihr Handschellen anlegt ... man kann schießen und nachladen, irgendwo hochklettern, eine Tastatur bedienen, Fahrrad fahren, reiten usw.
Überhaupt ... beim Umgang mit einer Waffe hat man beide Hände am Griff statt irgendeine antrainierte Kombi-Technik Taschenlampe/Waffe einzusetzen, die oft unnatürlich und nicht intuitiv ist. Man kann das Magazin wechseln oder eine Ladehemmung beseitigen ... fast so schnell wie wenn man gar nichts in (an) der Hand hätte.
Verglichen mit einem WML kann der Liberator in vielem mithalten. Bei speziellen Einsatz-Szenarien, also in einem hochgradig taktischen Umfeld ist ein WML natürlich immer vorzuziehen. In der Regel hat es aber für den waffenführenden Zivilisten, den Polizeibeamten auf Streife oder den Soldaten auf Wache mehr Bedeutung, dass er in der Lage ist Licht und Waffe getrennt voneinander einzusetzen.
Wenn man für eine Tätigkeit beide Hände frei haben muss, kann man eine „konventionelle“ Taschenlampe nur unter den Arm oder zwischen die Knie klemmen ... oder vielleicht noch zwischen die Zähne nehmen ... oder man legt sie irgendwo ab, wo sie dann u. U. wegrollt. Ihr kennt die Problematik ... (wer´s mag kann natürlich auch ´ne Stirnlampe aufsetzen).
Selbstverständlich kann man auch den Liberator anders positionieren: z. B. Griff im Hosenbund oder in der Brusttasche ... Lampe nach aussen. Bequem und sicher untergebracht, wird so z. B. beim Laufen in der Nacht der Weg vor einem ausgeleuchtet.
Die übliche Taschenlampe - gerne auch von einer „Edelschmiede“ - ist für viele Lebenslagen sicher geeignet. Für den professionellen Einsatz und alle denkbaren Situationen, in denen man beide Hände frei haben muss, ist der Liberator sicher eine Überlegung wert.