Die Konsequenzen vom Abziehen des Messers auf Leder

Wozu versuchen Grat weg zu machen, wenn anschliessend doch weiter geschärft wird ? Nach 1-2 Schübe über den 1000er und der Grat ist doch weg. Erst wenn man zu ende geschliffen hat, dann kann man das machen. Egal, schlimmer wirds dadurch nicht, nur kommt ein unnötiger Arbeitsgang dazu. Jedenfalls habe ich das auch gemacht, nur eben nach dem ich mit dem 1000er fertig war. Das habe ich übrigens schon irgendwo gesehen. Da war der Stein grün, sah wie ein Stück Marmor aus.
Und wie sollen ein paar Züge über das Leder auf diese Weise den Grat wegmachen können ? So biegst du doch nur den Grat erst nach links, dann nach rechts, mehr nicht. Wobei wenn der Winkel auch noch gleich ist, dann noch nicht mal das ? Was soll den Grat auf so eine Weise zum Ermüden bringen, so dass er bricht ? Erst recht, wenn auf der Oberfläche auch noch eine Polierpaste angebracht ist.
 
Wozu versuchen Grat weg zu machen, wenn anschliessend doch weiter geschärft wird ?

Weil du sonst nicht weißt, ob du mit dem Stein sauber bis zur Schneidkante durchgeschärft hast.

Es geht auch nicht darum, einfach nur einen Grat so lange hin und her zu biegen, bis er abbricht. Das was dann an der Schneide übrig bleibt ist nicht unbedingt scharf. Es geht darum, dass der Grat im Laufe des Schleifen nur noch eine so dünne Verbindung zur Schneide hat, dass er sich durch die Wechselschübe löst und eine möglichst scharfe Kante an der Schneide hinterlässt.

Um deinen Fehler beim Schärfen zu finden, ist es wichtig, die einzelnen Schritte deiner Vorgehensweise zu kontrollieren. Daher mein Rat: nach jedem Stein mit Wechselschüben den Grat entfernen und checken, ob die Schneide scharf ist. Auch nach dem 400er muss das Messer schon eine ausreichende Küchenschärfe haben.

Der Stein mit 1000 Körnung sorgt dann dafür, dass die Schneide poliert, von Kratzern und beschädigtem Material befreit und geschlossen wird.

So, besser kann ich es nicht beschreiben und erklären, vielleicht hat der ein oder andere hier hilfreichere Hinweise.
 
Weil du sonst nicht weißt, ob du mit dem Stein sauber bis zur Schneidkante durchgeschärft hast.
So breit wie die die erste Fase war, ist es ausgeschlossen. Denn wenn ich anschliessend auf der anderen Seite eine ähnlich breite Fase schleife, so erreiche ich automatisch die Schneidkante und mit Sicherheit darüber hinaus. Ansonsten dürfte ich gar nicht so lange schleifen bis der Grat sich fühlbar entwickelt, sondern nur etwa bis zu der Hälfte. Und danach auf der anderen Seite, bis sich die Fasen treffen. Da könnte man darüber spekulieren ob zumindest eine der Fasen nicht bis zu der Mitte der Scheide reicht. Logisch ?
ps: ich habe doch mit dem anlegen der ersten Fase auf diese Weise dem Messer einen einseitigen Schliff verpasst.
Es geht darum, dass der Grat im Laufe des Schleifen nur noch eine so dünne Verbindung zur Schneide hat, dass er sich durch die Wechselschübe löst und eine möglichst scharfe Kante an der Schneide hinterlässt.
Das liesse sich also ausschliesslich durch die Verringerung des Drucks beim Schleifen erreichen. Gleichzeitig frage ich mich, wozu noch über das Leder abziehen, wenn man zuvor noch paar Mal quer über den Stein schiebt. Das ist doch eine alternative Methode des Abziehens. Nichtsdestotrotz, habe ich immer noch nicht verstanden wie Leder Grat entfernen soll.
 
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So breit wie die die erste Fase war, ist es ausgeschlossen. Denn wenn ich anschliessend auf der anderen Seite eine ähnlich breite Fase schleife, so erreiche ich automatisch die Schneidkante und mit Sicherheit darüber hinaus.

Wie breit die Fase ist, sagt nichts darüber aus, ob diese bis an die Schneidkante reicht. Dafür ist der Winkel entscheidend.

ps: ich habe doch mit dem anlegen der ersten Fase auf diese Weise dem Messer einen einseitigen Schliff verpasst.

Nur, wenn dein Messer vorher keine Schneidfase hatte.
Der Tipp mit dem "Schleifen bis Grat" richtet sich auch eher an Anfänger, die sich noch nicht so sicher, oder wie du unzufrieden mit dem Ergebnis sind.

Ansonsten dürfte ich gar nicht so lange schleifen bis der Grat sich fühlbar entwickelt, sondern nur etwa bis zu der Hälfte.

Ganz exakt mittig wird deine Schneidfase am Ende sowieso nicht liegen. Das spielt aber auch keine Rolle und du wirst es beim Arbeiten in der Küche nicht merken.

Das liesse sich also ausschliesslich durch die Verringerung des Drucks beim Schleifen erreichen.

Oder durch feinere Körnungen.

Gleichzeitig frage ich mich, wozu noch über das Leder abziehen, wenn man zuvor noch paar Mal quer über den Stein schiebt.

Wie schon geschrieben: Kannst du machen, musst du nicht.

Nochmal: Dein Messer muss nach dem 400er Stein scharf sein. Auch ohne Pipapo.
 
grat erzeugen ist einfach, bei einem neuen unbenutzten messer schnell erzeugt: einfach einen höheren Winkel nehmen (z.b. +1 Grad) und uber stein schleifen, zack ist er da!

grat zu entfernen ist eine Herausforderung. sie wird kleiner je geübter\erfahrener man ist . leder kann nur micrograt entfernen nicht macrograt. text bild video sind nicht wirklich
 
@LimB

Versuch es mal mit Watte . Wenn du über die Klinge streifst , darf keine Watte haften bleiben , sonst ist noch Grat da.
Ich zieh Das Messer zwischen den Steinen durch einen Korken , ich möchte vermeiden Metallsplitter auf den nächsten Stein zu nehmen...
 
uhjeh zu viele fragen hh
ich verweise bei fragen auf das Knife Deburring Book (von dem australo-russischen Autor Dr. Vadim Kraichuk), dort werden versch. arten von grat geschrieben.
in kreisls worten zusammengefasst, micrograt ist dann wenn man auf den Apex senkrecht (mit Taschenlampe auf Augenhöhe) draufschaut (wie Vogel perspective) und keine licht Reflexionen am Apex sieht; apex sieht sauber aus, hat aber noch quasi unsichtbaren grat. micrograt ist einfach zu winzig als dass er sichtbare Lichtreflexionen in diese Sichtperspektive hinein produzieren wuerde. (man muesste schon die Belichtungsrichtung und die Sichtperspektive ändern und seehr gute Augen haben, um micrograt ohne Lupe sehen zu können)

macrograt ist wenn man aus dergenannten Perspektive Lichtreflexionen sieht (es handelt sich dann um grat oder eingedrückter apex hihi)

beide gratarten kann ein geschulter finga blindlings erfuehlen, man braucht dafür kein Licht\Lupe. aber ein ungeschulter finga erfuhlt nur macrograt problemlos. imho Anfänger koennen micrograt (ohne lehrerin) nicht erfuehlen, Watte kann da
 
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Ich bin da eher simpel gestrickt: Für mich ist "Grat" = "Iiiiibääää"
Meinetwegen soll die Rasiermesserfraktion ihren Mikrograt auf Juchtenleder züchten, aber in meine Küche kommt soetwas nimmernichniemals.
Und an 'nem Grat herumfühlen mag ich ja schon gar nicht. Ich mache am Ende jedes Steins brav meine Wechselschübe und erhöhe den Schleifwinkel um eine Winzigkeit bei jedem feineren Stein. Das reicht mir. Am Ende fühle ich nur noch das Schärfeergebnis.
Im Moment bin ich eher perfektionsgelangweilt, mir reicht es, wenn das Messer vorne und hinten rasiert. In der Mitte ist eh der meiste Brettkontakt, so dass die Hyperschärfe dort schnell vergeht.
 
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