Die Sache mit dem "Fingerchoil" Ja! Nein! Oder.....?

Das Wort "Schor" habe ich bei einer bekannten Übersetzungsmaschine gefunden, nachdem 2 andere keine Ergebnisse bei der Suche lieferten.

Zu den Vorteilen einer Fingermulde bei kleinen und mittelgroßen Taschenmessern mit negativem Klingenwinkel wäre u. a. anzuführen, dass der Krebsgriff das Greifen über eine längere Strecke erlaubt und die Klinge zwischen Daumen und Zeigefinger (siehe Peters Vorliebe) fixiert wird. Das ist beim Hammer-/Bratpfannengriff nicht der Fall, wenn die Griffe zu schmal und/oder zu kurz sind.
Wenn das Messer dann beim unbedachten Benutzen mal nicht ganz senkrecht auf das Schnittgut trifft, kann das schneller ein Problem sein als bei durchweg gerade konstruierten Messern wie dem Sebenza/Griptilian.
 
Noch ein Unterschied: Wenn man Messer mit Choil greift, dann verschwinden - natürlich abhängig von der Konstruktion des Messers - in vielen Fällen Zeigefinger und Mittelfinger hinter der Klinge "im" Griff, während bei Messern mit solide geformtem, wuchtigen Griff die Finger eher "auf" dem Griff liegen. Dadurch muss der Benutzer beim Schneiden auf einem Brett des Messer entweder steiler halten, oder die Finger bekommen halt mal Kontakt zum Brett. Das ist auf "Rock n Rolls" Fotos gut zu erkennen. Fürs Schnitzen ist das aber eh egal ;). Da könnte ich mir vorstellen, dass der Hammergriff komfortabler ist. Und wo ich schon bei "Rock n Roll" bin: Welches deiner Schätzchen hat dich denn beim Schließen in den Daumen gebissen:D? Siehe Foto des "Lone Wolf Blackfoot" auf Seite 1 dieses Threads.:super:
 
Genau das Blackfoot war es , das gebissen hat. Kommt davon, wenn man mit abnehmender Konzentration mit den Messern rumfentert. Normalerweise läuft die Klinge beim Blackfoot auf den Daumennagel auf, wenn man es schließt - normalerweise ;) ...

Zum Schor gibt es noch was zu sagen. Er bezeichnet den angeschliffenen, aber nicht ausgeschliffenen Bereich auf dem Messerrücken, den man häufig im vorderen Bereich der Klinge findet (Beispiel Umnumzaan). Hat nix mit Fingerchoil zu tun.

Gruß aus Monte Gordo von

Johnny & Rock'n'Roll
 
Das choil-lose Barong beispielsweise empfinde ich als tolles Messer mit einem absolut traumhaft komfortablen Griff, aber der Choil fehlt!

Wenn du das Spyderco Barong meinst, so ist das eines meiner Lieblings-NEGATIV-Beispiele. Ich hab dazu schon ausführlich in einem Thread im Spyderco Forum geschrieben, daher nur soviel: Das Ricasso ist wesentlich zu lang! Hat mich effektiv vom Kauf abgehalten; mit einem Ricasso wie beim Chokwe wäre es ein Traummesser.


Ookami
 
Zum Schor gibt es noch was zu sagen. Er bezeichnet den angeschliffenen, aber nicht ausgeschliffenen Bereich auf dem Messerrücken, den man häufig im vorderen Bereich der Klinge findet (Beispiel Umnumzaan). Hat nix mit Fingerchoil zu tun.
So kenne ich es. :super:
Statt Schor kann man auch falsche Schneide (false edge) sagen. Eben nicht zu verwechseln mit der Fehlschärfe = Ricasso.


Ich weiß, das ein oder andere Onlinewörterbuch übersetzt choil mit Schor.

Auch wikipedia widerspricht sich da z.T.:
http://de.wikipedia.org/wiki/Schor
wikipedia_Schor schrieb:
Schor ist eine synonyme Bezeichnung zu Fehlschärfe
http://de.wikipedia.org/wiki/Fehlschärfe
wikipedia_Fehlschärfe schrieb:
Die Fehlschärfe (oder das Ricasso) ist bei einigen Schwertern und Fechtwaffen ein nicht geschliffener Teil der Klinge. … Irrtümlicherweise wird auch ein angeschliffener (jedoch nicht scharf geschliffener) Bereich auf dem Klingenrücken eines Messers manchmal als Fehlschärfe bezeichnet. Die korrekte Bezeichnung für einen solchen Bereich lautet jedoch „Falsche Schneide“ oder „Schor“.
 
Moin

Ich werde mich nicht zum praktischen Nutzen äußern... das ist langweilig.

Was man bei einem Messer mit Fingerchoil aber immer unterstellen kann, ist, dass sich der Designer über sein Machwerk auch im geöffneten Zustand Gedanken gemacht hat.


Und mal ehrlich.... wenn ich mehr Schneide möchte, dann nehme ich ein richtiges Messer.

Ein Taschenmesser ist nun mal bloß ein Taschenmesser:D

Gruß
chamenos
 
Wenn du das Spyderco Barong meinst, so ist das eines meiner Lieblings-NEGATIV-Beispiele. Ich hab dazu schon ausführlich in einem Thread im Spyderco Forum geschrieben, daher nur soviel: Das Ricasso ist wesentlich zu lang! Hat mich effektiv vom Kauf abgehalten; mit einem Ricasso wie beim Chokwe wäre es ein Traummesser.


Ookami

Das Barong von der Firma mit dem Loch war gemeint. Hätte ich dazuschreiben sollen. Bei der Kritik am zu langen Ricasso stimme ich dir von Herzen zu. Entweder sollte man dieses durch eine längere scharfe Schneide oder eben durch einen Choil ersetzen, was die Griffform ja quasi schon vorgibt.

Die Erklärungen der Begrifflichkeiten sind für mich einleuchtend und ich habe wieder etwas dazugelernt. Danke dafür! Ich bin ganz überrascht, dass ihr alle das Wort "Schor" zu kennen scheint...:super:
 
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