Diskussion: Review aus fünf Blickwinkeln: Kanetsugu Pro M Gyuto 180mm

@ Gabriel
Vielen Dank für das Review. Ich war schon sehr gespannt, was du schreiben würdest. Hanging hair-Test geklappt - super :super:. Ich stimme eigentlich in allem mit dir überein. Klar, das Messer ist schon über 6 Jahre alt und hat längst seinen ursprünglichen Glanz verloren. Es wurde in den ersten Jahren viel genutzt und auch schon verliehen. Ist ein bißchen abgenudelt. OOTB war es wirklich tadellos, sehr sauberes Klingenfinish, super Schärfe, die Überstände des Griffholzes gab es noch nicht. Aber die Schneidfähigkeit ist und bleibt erstaunlich. Schade, dass es dieses Messer nicht mit einem stinknormalen Griff gibt :confused:. Ich glaube, es hätte viele Fans...
Gruß
Pflaster
 
Moin,

...Schade, dass es dieses Messer nicht mit einem stinknormalen Griff gibt :confused:. Ich glaube, es hätte viele Fans...

Dem kann ich mich nur anschließen!
Natürlich gäbe es die Option einen neuen Griff dranmachen zu lassen irgendwie, aber ich denke dann wäre man schon wieder in Preisregionen von der doch noch etwas besseren Laserkonkurrenz a la Konosuke, Ashi etc. gelandet ;)

Hat mich dennoch Spaß gemacht "das Kleine" :)

Was ich mich nur Frage ist, wie sich im Laufe der Zeit ein derartiger Überstand des Kunststoff-Holz-Griffs ergeben kann :confused:
Ich gehe ja mal nicht davon aus, dass du das Messer stundenlang in warmen Wasser liegen lässt oder auf über 100°C aufheizt.

Anders als über Wasseraufnahme oder thermische Belastung kann ich mir das nicht erklären...
(hatte ich erwähnt, dass ich in der Kunststoffbranche arbeite? :D ..daher das Interesse)


Gruß, Gabriel
 
Hallo,

Was ich mich nur Frage ist, wie sich im Laufe der Zeit ein derartiger Überstand des Kunststoff-Holz-Griffs ergeben kann
Ich gehe ja mal nicht davon aus, dass du das Messer stundenlang in warmen Wasser liegen lässt oder auf über 100°C aufheizt.

Ich hab das Messer immer ordentlich behandelt; das hat nie im Wasser gelegen o.ä. Ich hatte es zwar mal für ein paar Wochen verliehen, aber ich glaube nicht, dass da etwas Außergewöhnliches passiert ist. Eine Erklärungsmöglichkeit wäre vielleicht die Griffkonstruktion mit dem nicht durchgängigen Erl bzw. da der Griff unten geschlossen ist. Vielleicht ergeben sich für das Holzlaminat so mehr Möglichkeiten zu arbeiten, als wenn zwei Griffschalen aufgesetzt werden. Vielleicht war auch das Ausgangsmaterial von schlechterer Qualität als üblich; ich weiß nicht, ob es da Qualitätsunterschiede beim "Pakkawood" gibt.

hatte ich erwähnt, dass ich in der Kunststoffbranche arbeite?

Nee ;)

Hat mich dennoch Spaß gemacht "das Kleine"

Meinst du, das Messer könnte eine Empfehlung für die Profiküche sein - natürlich in größerem Format?

Gruß
Pflaster
 
Moin,

naja, das "Pakkawood" ist eher so eine Art Allgemeinbezeichnung. Prinzipiell kann das alles Mögliche sein, solange irgendwas Holz-verwandtes und eine polymere Matrix drin ist. Es könnte natürlich schon sein, dass hier ein minderwertiges Produkt verwendet wird, was durch hohe Wasseraufnahme im Laufe der Zeit "aufquillt". Eine Wasseraufnahme haben eigentlich alle Kunststoffe und Verbundwerkstoffe zu einem gewissen Prozentsatz, Holzcompounds besonders. Dass das an den Nieten eigentlich nicht zu erkennen ist, an dem Bolster schon könnte natürlich darauf hindeuten, dass aufgrund der Konstruktion sich da Feuchtigkeit sammeln kann.

Wie dem auch sei... jedenfalls ist das mit dem Griff definitiv nicht ideal gelöst. Ich vermute da eine Verbindung aus schlechter Materialwahl mit nicht endgültig durchdachter Konstruktion. Prinzipiell bleibt es IMHO aber hauptsächlich ein ästhetischer Schönheitsfehler solange sich da nichts ablöst oder sich große Risse auftuen etc.

Meinst du, das Messer könnte eine Empfehlung für die Profiküche sein - natürlich in größerem Format?

Naja, schwer zu sagen... immerhin bin ich ja kein Profikoch auch wenn ich manchmal für ein paar mehr Leute koche (gestern Abend z.B. 28 Portionen auf der Haut gebratener Lachs mit Salatbeilage und Speck-Kartoffelsalat). Aber ich kann durchaus mutmaßen, dass sich das Messer da gut machen würde in 200-240mm.
Warum? Ganz einfach, es erfüllt viele typische Schlüsseleigenschaften... pflegeleicht, schneidfreudig, stahltechnisch robust. Einzig inwiefern der ballige Schliff sich da als alltagstauglich erweisen würde, kann ich schlecht sagen. Die Schnitthaltigkeit könnte auch etwas höher sein denke ich.

Aber schlussendlich muss das ein Profi selbst bewerten ;)

Gruß, Gabriel
 
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